Kam Contadors Attacke zu spät?

Tirreno-Adriatico: Kwiatkowski wankte, aber er fiel nicht

Foto zu dem Text "Tirreno-Adriatico: Kwiatkowski wankte, aber er fiel nicht"
Alberto Contador (TinkoffSaxo) gewinnt die 4. Etappe von Tirreno-Adriatico | Foto: Cor Vos

15.03.2014  |  (rsn) – Er geriet ins Wanken, aber er fiel nicht. Michal Kwiatkowski (Omega Pharma Quick Step) konnte auf der Königsetappe der Fernfahrt Tirreno-Adriatico zwar nicht den Attacken seiner schärfsten Widersacher Alberto Contador (Tinkoff Saxo) und Nairo Quintana (Movistar) folgen, doch der polnische Meister hielt den Rückstand auf der 240 Kilometer langen Mammutetappe an der Bergankunft Selva Rotonda mit nur zehn Sekunden so gering, dass er auch am Sonntag im Blauen Trikot des Gesamtführenden an den Start gehen wird.

„Das war ein harter Tag, aber wenn man gegen die besten Bergfahrer der Welt antritt, dann ist es immer schwer. Ich bin am Ende mein eigenes Tempo gefahren und konnte so das Trikot verteidigen“, zeigte sich Kwiatkowski zufrieden.

Dabei hatte gerade das Tinkoff-Saxo-Team von Contador im 14 Kilometer langen Schlussanstieg alles probiert, um den Polen aus dem Führungstrikot zu fahren. Zunächst war es der Tscheche Roman Kreuziger, der sieben Kilometer vor dem Ziel einer Attacke des Spaniers Benat Intxausti (Movistar) folgte und mit diesem gemeinsam zum zu diesem Zeitpunkt führenden Italiener Stefano Pirazzi (Bardiani CSF) aufschließen konnte.

Als 3,5 Kilometer vor dem Ziel Kreuziger erneut das Tempo verschärfte und das Rennen als Solist anführte, warteten alle auf Contadors Antritt. Dieser erfolgte schließlich 1,8 Kilometer vor dem Ziel gemeinsam mit dem des Kolumbianers Quintana, mit dem Contador zu den kurz zuvor der kleinen Hauptgruppe enteilten Michele Scarponi (Astana) und Robert Kiserlovski (Trek) aufschloss.

Solist Kreuziger nahm an der Spitze derweil merklich an Tempo heraus und wartete auf Contadors neuerliche Tempoverschärfung, die allerdings ausblieb, obwohl Kreuziger seinen Kapitän mit eindeutigen Kopfbewegungen mehrmals dazu aufgefordert hatte. So konnte der zwischenzeitlich abgehängte Kwiatkowski am Teufelslappen mit weiteren Fahrern, darunter auch Richie Porte (Sky) zur Spitze aufschließen.

Doch auf den letzten 200 Metern trat Contador dann doch noch einmal an und nur Quintana konnte ihm einigermaßen folgen. Der Kolumbianer übequerte die Zielinie schließlich mit einer Sekunde Rückstand als Zweiter. Zum Blauen Trikot fehlten Contador aber letztlich 16 Sekunden, die er möglicherweise mit einem früheren Antritt hätte herausholen können.

Dennoch überwog bei Tinkoff-Saxo die Freude über Contadors zweiten Saisonsieg und den damit verbundenen zweiten Rang in der Gesamtwertung, sieben Sekunden vor Quintana. „Die Jungs sind großartig gefahren, alles verlief nach Plan“, überging der Sportliche Leiter Phlippe Mauduit die möglicherweise rennentscheidende Szene und hob stattdessen Contadors Formzustand hervor.

„Alberto hat heute keinen Zweifel daran gelassen, dass er super drauf ist“, so Mauduit, der deshalb für den morgigen Tag, wenn am Ende ein bis zu 30 Prozent steiler Schlusskilometer ansteht, indirekt weitere Attacken ankündigte. „Wir jagen den Gesamtsieg mit allem was wir haben“, sagte er.

Auch Kwiatkowski, dessen Teamkollege Wout Poels im Schlussanstieg lange Zeit das Tempo diktiert und zehn Kilometer vor dem Ziel mit dem Österreicher Matthias Brändle (IAM) und dem Russen Andrey Lutsenko (Katusha) auch die letzten beiden Ausreißer gestellt hatte, stellt sich auf Angriffe der Konkurrenz ein. „Ich weiß nicht ob der Vorsprung reichen wird. Morgen werden weitere Attacken kommen“, blickte er bereits auf den Sonntag voraus.

Mehr Informationen zu diesem Thema

19.03.2014Tony Martin: Fehleranalyse ist angesagt

(rsn) – Nach dem Einzelzeitfahren beim Tirreno- Adriatico am Dienstag brachte es Tony Martin (Omega Pharma-Quick Step) mit einem kurzen Satz auf den Punkt: „Irgendwie ist momentan der Wurm drin“

18.03.2014Tirreno-Adriatico: Malori bejubelt den schönsten Sieg seines Lebens

(rsn) - Mit den mehrfachen Weltmeistern Tony Martin (Omega Pharma Quick Step) und Fabian Cancellara (Trek) sowie Olympiasieger Bradley Wiggins (Sky) standen beim abschließenden Zeitfahren der Fernfah

18.03.2014Riis sieht Contador auf Augenhöhe mit Froome

San Benedetto del Tronto (dpa/rsn) - 555 Tage musste Alberto Contador auf einen Gesamtsieg bei einem Mehretappenrennen warten. Bei Tirreno-Adriatico hat er sich nun mit starken Vorstellungen in

18.03.2014Malori schlägt in San Benedetto Cancellara, Wiggins und Martin

(rsn) – Adriano Malori (Movistar) hat im abschließenden Einzelzeitfahren des 49. Tirreno-Adriatico zugeschlagen und die versammelte Weltelite hinter sich gelassen. Der 26 Jahre alte Italiener entsc

18.03.2014Tony Martin will seinen Vorjahressieg wiederholen

(rsn) – Der Gesamtsieger der Fernfahrt Tirreno-Adriatico steht schon vor dem abschließenden Einzelzeitfahren so gut wie fest. Zu groß ist der Vorsprung von Alberto Contador (Tinkoff Saxo) auf die

18.03.2014De Jongh einer von Contadors neuen Erfolgsfaktoren?

(rsn) – Ist Steven de Jongh einer der maßgeblichen Faktoren in Alberto Contadors neuem Erfolgsrezept? Der Niederländer zeigt sich neben seiner Funktion als Sportlicher Leiter bei Tinkoff-Saxo seit

17.03.2014Tirreno-Adriatico: Cavendish muss um Etappensieg nicht kämpfen

(rsn) – Quasi kampflos hat Mark Cavendish (Omega Pharma - Quick Step) auf der 6. Etappe der Fernfahrt Tirreno-Adriatico gewonnen. Der Brite, dessen Team im Finale des 189 Kilometer langen Teilstück

17.03.2014Greipels Zug entgleist, Cavendish nutzt die Chance

(rsn) – Mark Cavendish (Omega Pharma-QuickStep) hat beim 49. Tirreno-Adriatico die letzte Chance für die Sprinter genutzt und seinen zweiten Einzelsieg in dieser Saison gefeiert. Der Brite gewann

17.03.2014In seiner Geburtstags-Woche trumpft der Mann mit dem Bart auf

(rsn) - Das Team Giant-Shimano ist ein reines Sprinter-Team? Denkste! Auf der 5. Etappe von Tirreno-Adriatico hätte die niederländische Equipe beinahe einen Tagessieg auf einer schweren Bergetappe g

16.03.2014Contador bringt die Konkurrenz zum Explodieren

(rsn) – Am Samstag noch zögerte Alberto Contador (Tinkoff Saxo) bei seinem Sieg mit der Attacke zu lange, um bei Tirreno-Adriatico die Gesamtführung zu übernehmen. Auf der 5. Etappe der Fernfahr

16.03.2014Tirreno-Adriatico: Contador landet einen Doppelschlag

(rsn) - Alberto Contador (Tinkoff Saxo) hat auf der 5. Etappe der Fernfahrt Tirreno-Adriatico erfolgreich zum großen Schlag ausgeholt. Der Spanier gewann am Sonntag nach einer Attacke am vorletzten B

15.03.2014Contador gewinnt Königsetappe, Kwiatkowski behält Gesamtführung

(rsn) – Auf der letzten Rille hat Michal Kwiatkowski (Omega Pharma-Quick Step) seine Gesamtführung bei der Fernfahrt Tirreno-Adriatico verteidigt. Der Pole erreichte nach der Mammutdistanz von 240

Weitere Radsportnachrichten

05.07.2025Zum Auftakt im Norden stehen die Zeichen auf Sprint Royal

(rsn / ProCycling) – Im Norden Frankreichs beginnt die Tour de France 2025. Knapp 185 Kilometer absolviert das Peloton in einer langen Schleife rund um Lille, das nach 1960 und 1995 bereits zum drit

05.07.2025Im Schatten der Tour kämpfen Longo Borghini, Reusser & Co. um Rosa

(rsn) – Nur einem Tag nach dem Grand Départ der Tour de France der Männer starten die Frauen ihren Giro d’Italia. Ob bezüglich der medialen Aufmerksamkeit als “Konkurrenzprodukt“ zur Tour w

05.07.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die w

04.07.2025Pogacar vs. Vingegaard, flacher Auftakt, Lipowitz und Co.: Die Themen der Tour

(rsn) – Am 5. Juli beginnt in Lille die 112. Tour de France. Erhofft wird ein Duell um den Gesamtsieg zwischen dem dreimaligen Sieger Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) und dem Gewinner von 20

04.07.2025Nach Grün in Nizza hofft Girmay auf Gelb in Lille

(rsn) – Erstmals seit 2020, als Alexander Kristoff in Nizza den Grand Départ für sich entscheiden konnte, bietet sich zum Auftakt der Tour de France den Sprintern die große Chance auf das Gelbe T

04.07.2025Lipowitz will die Tour genießen und Roglic “bestmöglich unterstützen“

(rsn) – Spätestens nach seinem dritten Platz beim Critérium du Dauphiné (2.UWT) sind die Erwartungen an Florian Lipowitz nochmals gestiegen. Die Tour-Generalprobe hatte sein Team Red Bull – Bor

04.07.2025Aldag: “Wir haben alles gemacht, um die Tour zu gewinnen“

(rsn) - Red Bull – Bora – hansgrohe nimmt den zweiten Anlauf, um mit Primoz Roglic die Tour de France zu gewinnen. Darauf hat sich das einzige deutsche WorldTour-Team vorbereitet. Was die Raublin

04.07.2025Wechselt Groenewegen zu Unibet - Tietema Rockets?

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

04.07.2025Statt dem Duell gegen Vingegaard erneut eine Pogacar-Show?

(rsn) – Im Grunde ist die Geschichte schnell erzählt: Seit 2021, also seit Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) und Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) gemeinsam die Tour de France bestri

04.07.2025Bauhaus will im ´Freestyle´ an die richtigen Hinterräder

(rsn) – Fünf Top-5-Platzierungen hat Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) bei seinen zwei Tour-de-France-Teilnahmen bislang ersprintet – drei 2023, zwei 2024. Im dritten Anlauf sollen noch ein paar

04.07.2025Teams packen zur Tour wieder Sondertrikots aus

(rsn) – Es ist inzwischen ein jährlich wiederkehrendes Ritual: Kurz vor der Tour de France präsentieren einige Mannschaften Sondertrikots für die drei Wochen in Frankreich. Weil zum Saison-Highli

04.07.2025Brilliert Milan bei seiner Tour-Premiere?

(rsn) – Der diesjährige Grand Départ bietet erstmals seit 2020 wieder den Sprintern die Chance, das Gelbe Trikot zu erobern, denn gleich in Lille stehen die Zeichen am Ende der 1. Etappe auf Masse

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de France (2.UWT, FRA)
  • Radrennen Männer

  • Course de Solidarnosc (2.2, POL)
  • Sibiu Tour (2.1, ROU)
  • Grand Prix Kahramanmaras (1.2, TUR)