Giro-Vorschau: 8. Etappe, Gabicce Mare - Saltara, 55 km, Einzelzeitfahren

Wiggins´ Chance zur Aufholjagd

Foto zu dem Text "Wiggins´ Chance zur Aufholjagd"
Das Profil der 8. Etappe des Giro d´Italia 2013 | Foto: RCS Sport

11.05.2013  |  (rsn) - Bevor es bei diesem Giro so richtig in die Berge geht, steht zwischen Gabicce Mare und Saltara das große Einzelzeitfahren auf dem Programm. Dieser Tag ist im Kampf um den Gesamtsieg enorm wichtig, denn er ist für Allrounder die große Chance, den reinen Kletterern Rückstand aufzubrummen und sich selbst ein Polster für die Berge zu verschaffen - so normalerweise auch für Bradley Wiggins. Doch nach seinem Sturz und dem damit verbundenen Zeitverlust auf der 7. Etappe geht es für den Tour-Sieger zunächst einmal darum, seinerseits den Rückstand auf die Konkurrenten wieder gutzumachen.

Die Strecke: 55 Kilometer, leicht wellig und sehr technisch, schweres Finale, 2 Zwischenzeiten

Die 55 Kilometer lange Zeitfahrstrecke ist kein Kurs für reine Rouleure - auch wenn das Streckenprofil es zunächst vermuten lässt. Denn auf den ersten 24 Kilometern direkt an der steilen Küste des Monte Gabicce geht es ständig links und rechts um die Kurve sowie leicht bergan oder bergab. Nach der ersten Zwischenzeit bei Kilometer 26 in Pesaro werden die Kurven zwar weniger, doch die Straße enger und bis Kilometer 33 noch einmal leicht ansteigend.

Wenn der Ort Novilara erreicht ist, geht es erneut kurvig und auf enger Straße bergab nach Fenile, wo der 14 Kilometer lange Roller-Abschnitt auf der Via Flaminia beginnt - flach und ständig geradeaus in Richtung Saltara. Drei Kilometer vor dem Ziel wartet in Calcinelli die zweite Zwischenzeit und gleichzeitig der Beginn des für ein Zeitfahren schweren Schlussanstiegs. Bis 1000 Meter vor dem Ziel bleibt die Steigung mit drei bis vier Prozent sehr moderat, doch der letzte Kilometer ist bis zu elf Prozent steil. Wer hier noch Reserven hat, kann sicher viele Sekunden herausholen.

Die Giro-Historie: Doppelter Maertens-Erfolg in Gabicce Mare

Saltara war erst ein Mal Etappenort beim Giro, und zwar als Rik Verbrugghe 2006 als Ausreißer gewann. Doch der heutige Startort hat die viel interessantere Geschichte zu erzählen: Freddy Maertens gewann dort 1977 die zwei Halbetappen 6.1 sowie 6.2 und präsentierte sich den Tifosi in absoluter Top-Form. Der Belgier hatte auch den Prolog sowie eine weitere Halbetappe und drei volle Etappen gewonnen, als er zwei Tage nach Gabicce Mare als Gesamtzweiter im Sprint auf dem Autodromo di Mugello mit Rik van Linden zusammenstieß und stürzte. Maertens brach sich das Handgelenk und musste das Rennen aufgeben, sein Team machte Michel Pollentier zum neuen Kapitän und der feierte schließlich in Mailand vor Francesco Moser den Gesamtsieg.

Die Region: Der letzte Zwischenstopp am Meer

Zusammen zählen die heutige Start- und der Zielorto nicht mehr als 14.000 Einwohner, doch während das Handwerks-Städtchen Saltara in seiner Bewohnerzahl relativ konstant ist, wächst Gabicce Mare im Sommer stets beträchtlich an: Der Küstenort ist rund 20 Kilometer südlich von Rimini eine typisch adriatische Tourismus-Hochburg mit großen Hotels, vielen Liegestühlen am Strand und einem kleinen Fischerei-Hafen. Aber durch die Region Gabicce Monte im Osten hat Gabicce mehr zu bieten, als nur Sandstrand und Meer. Das bergige und bewaldete Terrain, das direkt an den Ort angrenzt, sorgt dafür dass viele Wanderer und auch Radsportler hier gerne Urlaub machen. Übrigens: Gabicce Mare ist der letzte Bade-Ort am Meer, den die Fahrer während dieses Giros zu Gesicht bekommen.

Die Radsport-News-Prognose: Es gibt nur einen Favoriten - Wiggins

Bradley Wiggins ist nach Italien gekommen, um den Giro zu gewinnen. Und die Strecke der Italien-Rundfahrt hätte für ihn kaum besser sein können, als in diesem Jahr. Denn durch das frühe Mannschaftszeitfahren und das lange Einzelzeitfahren ebenfalls vor den ersten echten Bergetappen hatte der Brite die Chance, mit großem Vorsprung in die Alpen reisen, um dort mit Hilfe seines Teams voll auf Defensive zu setzen. Nun aber muss der Zeitfahr-Olympiasieger, der in Saltara trotz seines gestrigen Sturzes noch der klare Favorit ist, zunächst einem Rückstand hinterherhecheln. Es ist trotzdem möglich, dass Wiggins am Abend das Rosa Trikot überstreift, doch ein besonders großes Polster an Vorsprung wird er sich dann wohl nicht erarbeitet haben.

Mehr Informationen zu diesem Thema

01.06.2013Majka: Riis hatte Recht mit seiner Prognose

(rsn) - Als vor zwei Jahren Bjarne Riis den jungen Polen Rafal Majka unter Vertrag nahm, wurde er nicht müde, von dem bis dahin eher unbekannten Talent zu schwärmen. "Rafal hat ein riesengroßes

31.05.2013Niemiec schrieb beim Giro polnische Radsportgeschichte

(rsn) – Mit seinem sechsten Gesamtplatz beim Giro d’Italia schrieb Przemyslaw Niemiec polnische Radsportgeschichte. Der 33-jährige Edelhelfer im Dienste der italienischen Mannschaft Lampre-Merida

27.05.2013Mezgec: Degenkolbs Anfahrer nutzt seine Chance

(rsn) – Mark Cavendish (Omega Pharma-Quick-Step) war der überragende Sprinter des diesjährigen Giro d’Italia. Doch im Schatten des Seriensiegers von der Isle of Man, der alle fünf Massensprints

27.05.2013Evans: Tour-Vorbereitung auf Platz drei beendet

(rsn) – Cadel Evans (BMC) hat seiner Bilanz bei den großen Rundfahrten einen weiteren Podiumsplatz hinzugefügt. Nach seinem Sieg bei der Tour de France 2011, jeweils Rang in den Jahren 2007 und 2

27.05.2013Morabito fährt Giro mit gebrochenem Handgelenk zu Ende

(rsn) - Steve Morabito (BMC) hat sich bei einem Sturz auf der 16. Etappe des Giro d’Italia einen Knöchel im linken Handgelenk gebrochen. Trotzdem fuhr der Schweizer das Rennen zu Ende. „Ich hatte

27.05.2013Uran etabliert sich als Kapitän für die Rundfahrten

(rsn) – Auch ohne den nach der 12. Etappe mit einer Erkältung ausgestiegenen Kapitän Bradley Wiggins zählte das Sky-Team zu den Gewinnern des 96. Giro d’Italia. Zwei Etappensiege, Rang zwei im

27.05.2013Cavendish: „Schon als Kind siegeshungrig“

(rsn) – Mark Cavendish (Omega Pharma-Quick-Step) hat seiner imposanten Bilanz beim diesjährigen Giro d’Italia weitere Erfolge hinzugefügt. Der Brite gewann nicht nur fünf Etappen, sondern siche

27.05.2013Nibali siegt mit maximaler Unterstützung und minimalem Stress

(rsn) – Bei seiner fünften Giro-Teilnahme hat Vincenzo Nibali (Astana) nicht nur die riesigen Erwartungen der Tifosi erfüllt, sondern seine Tendenz der vergangenen Jahre mit dem ersten Gesamtsieg

26.05.2013Nibali kämpft sich durch Hitze, Dauerregen und Schnee

Brescia (dpa) - Vincenzo Nibali (Astana) hat sich beim 96. Giro d`Italia durch große Hitze, Dauerregen und dichtes Schneetreiben zum größten Triumph seiner Karriere gekämpft. Der 28-jährige Itali

26.05.2013Cavendish beim Giro d´Italia unschlagbar

(rsn) - Mark Cavendish (Omega Pharma - Quick-Step) hat am Schlusstag des 96. Giro d’Italia in Brescia seinen fünften Etappensieg eingefahren und sich außerdem das Rote Trikot des Punktbesten ges

26.05.2013Cavendish und Nibali triumphieren in Brescia

(rsn) – Mark Cavendish (Omega Pharma-Quick-Step) hat wie erwartet zum Abschluss des 96. Giro d’Italia nochmals zugeschlagen. Der Brite gewann die 21. und letzte Etappe über 197 Kilometern von Rie

26.05.2013Betancur holt sich mit Energieleistung das Weiße Trikot zurück

(rsn) – Vincenzo Nibali (Astana) wird voraussichtlich den 96. Giro d’Italia gewinnen – aber zu den großen Gewinnern dieser Italien-Rundfahrt zählen auch die Kolumbianer, die der Italien-Rundfa

Weitere Radsportnachrichten

10.12.2025UCI bestätigt WorldTour-Lizenzen für 18 Teams

(rsn) – Der Radsportweltverband UCI hat die Liste mit denjenigen Teams veröffentlicht, die für den Zyklus von 2026 – 2028 mit WorldTour-Lizenzen ausgestattet sein werden. Zu den 18 Rennställen

10.12.2025Neues Rose Modell geleakt

(rsn) - Rose hat offenbar ein neues Modell in den Startlöchern. Darauf lässt ein geleaktes Foto eines Teambikes der Unibet - Rose - Rockets schließen. Das französische ProTeam, das dieses Jahr noc

10.12.2025Red Bull schickt 2026 Lipowitz und Evenepoel zur Tour

(rsn) – Mit einer Doppelspitze aus Florian Lipowitz und Neuzugang Remco Evenepoel wird Red Bull – Bora – hansgrohe die Tour de France 2026 in Angriff nehmen. Das kündigte der deutsche Rennstall

10.12.2025Die Trikots der WorldTour-Teams für die Saison 2026

(rsn) - Wie sieht das Peloton 2026 aus? Welche Farben werden in der kommenden Saison vorherrschend sein? Nach und nach stellen die WorldTour-Rennställe ihre Trikots für das neue Jahr vor - den Anfan

10.12.2025Lipowitz bleibt über 2026 hinaus bei Red Bull

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

10.12.2025WorldTour adé – Vertrag bei Gravel-Team schon unterschrieben

(rsn) – Nur wenige Fahrerinnen im Peloton erlebten in den vergangenen Jahren die rasante Entwicklung im internationalen Frauenradsport derart hautnah mit wie Romy Kasper (Human Powered Health). Die

10.12.2025Red Bulls Segelflieger-Aktion “Peloton Take Off“

(rsn) – "Peloton Take Off" – unter diesem Namen hat Red Bull in Binissalem auf Mallorca am Dienstagabend eine Aktion vorgestellt, mit der man sich im Hintergrund seit einem Jahr und gemeinsam mit

10.12.2025Red Bull vollführt PR-Stunt: Radprofis ziehen Flieger in die Luft

(rsn) – Mit einem PR-Stunt à la Red Bull ist der Medientag des Teams Red Bull – Bora – hansgrohe auf Mallorca eingeläutet worden: Am Vorabend des alljährlichen Events, bei dem in Interviews u

10.12.2025Deutschland Tour 2026 endet in Heilbronn

(rsn) – Die kommende Deutschland Tour wird am 23. August 2026 in Heilbronn enden. Das kündigten die Organisatoren der fünftägigen Rundfahrt in einer Pressemitteilung an. Damit wird die siebtgröÃ

10.12.2025Pogacar testet Material für Paris-Roubaix

(rsn) – Nach Platz zwei beim diesjährigen Debüt will Tadej Pogacar (UEA – Emirates – XRG) im kommenden Jahr bei Paris-Roubaix ganz oben auf dem Podium stehen. Als Teil seiner Vorbereitung auf

10.12.2025Formolo muss wegen zersprungener Teetasse pausieren

(rsn) – Eine zersprungene Tasse Tee hat für Davide Formolo eine lange Zwangspause zur Folge. Wie der Movistar-Profi auf Instagram mitteilte, habe er sich bei einem Haushaltsunfall eine Schnittwunde

10.12.2025Immer wieder das Glück in der Flucht gesucht

(rsn) - Marius Mayrhofer (Tudor) zauderte ein wenig, wie er sein viertes Profijahr einordnen sollte. Es hielt nach der durch Stürzen gekennzeichneten Saison 2024 einen Sieg bereit, endlich mal wieder

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)