Giro-Gewinner lobt Teamchef Martinelli

Nibali siegt mit maximaler Unterstützung und minimalem Stress

Foto zu dem Text "Nibali siegt mit maximaler Unterstützung und minimalem Stress"
Vincenzo Nibali (Astana) feiert seinen Giro-Triumph. | Foto: ROTH

27.05.2013  |  (rsn) – Bei seiner fünften Giro-Teilnahme hat Vincenzo Nibali (Astana) nicht nur die riesigen Erwartungen der Tifosi erfüllt, sondern seine Tendenz der vergangenen Jahre mit dem ersten Gesamtsieg bei einer Italien-Rundfahrt gekrönt. Nach Platz 19 beim Debüt im Jahr 2007, Platz 11 (2008) sowie den Plätzen 3 (2010) und 2 (2011) war der 28 Jahre alte Italiener bei der 96. Giro-Auflage durch nichts und niemanden zu bremsen.

Nibali verwies nach drei extrem schweren Wochen ohne erkennbare Schwäche den Kolumbianer Rigoberto Uran (Sky) mit 4:43 Minuten Vorsprung auf den zweiten Platz – ein solcher Abstand zwischen den beiden Besten war seit 2006 nicht mehr gemessen worden, als Ivan Basso 9:18 Minuten Vorsprung angesammelt hatte. Der Italiener war kurz darauf jedoch als Kunde von Eufemiano Fuentes aufgeflogen, den Giro-Titel durfte er trotzdem behalten.

Als sein Erfolgsrezept nannte Nibali harte Arbeit, ein gutes Team und einen Teamchef, der an ihn glaubte. „Ich habe einfach nur versucht, meine Arbeit gut zu machen, Tag für Tag. Und so bin ich den Giro gefahren: Ich habe es Tag für Tag genommen, habe mein Bestes gegeben und am Ende habe ich meinen Traum wahr gemacht“, so Nibali, der vor allem durch seine Beständigkeit überzeugte. Er übernahm schon nach dem langen Einzelzeitfahren der 8. Etappe das Rosa Trikot und verteidigte es in den folgenden beiden Wochen nicht nur mit großer Souveranität, sondern ging zum Finale hin sogar noch in die Offensive.

An den letzten Tagen machte der Astana-Kapitän, der auf ein perfekt eingespieltes Team um den Esten Tanel Kangert und seinen jungen Landsmann Fabio Aru bauen konnte, mit seinen Sieg im Bergzeitfahren und bei der Bergankunft an den Drei Zinnen alles klar. Am Sonntag konnte Nibali dann in vollen Zügen die Triumphfahrt nach Brescia genießen.

„Das war ein Tag voller Emotionen. Die gesamten 200 Kilometer war es spektakulär für die Zuschauer, die entlang der Straße standen. Es war unerklärlich, unglaublich, und eine große Freude für mich und den italienischen Radsport“, bilanzierte der in Messina geborene Sizilianer nach der abschließenden Etappe.

Nibali lobte natürlich sein gesamtes Team inklusive Betreuer, erwähnte aber einen namentlich: seinen Teamchef Giuseppe Martinelli, der ihn am Ende der vergangenen Saison von Liquigas zu Astana gelotst hatte. „Martinelli war derjenige, der wollte, dass ich zu Astana komme und hat mich in diesem Jahr so sehr unterstützt”, sagte der Giro-Sieger. „Ich konnte mit maximaler Unterstützung und minimalem Stress trainieren und Rennen fahren.”

Sicherlich machten ihm die Rennabsage der 19. Etappe und die drei Etappenkürzungen die Angelegenheit einfacher, doch seine schärfsten Rivalen wie Uran, Cadel Evans (BMC) oder Michele Scarponi (Lampre-Merida) schienen nie in der Lage, das Rosa Trikot in Verlegenheit zu bringen.

So konnte Nibali in Brescia seinen zweiten Triumph bei einer dreiwöchigen Rundfahrt feiern, nachdem er 2010 bereits die Vuelta a Espana gewonnen hatte. Nun fehlt nur noch ein Sieg bei der Tour de France, um das Grand Tours-Triple perfekt zu machen. In diesem Jahr zumindest wird aber nichts daraus werden, denn der Giro-Sieger wird auf seinen Start bei der Frankreich-Rundfahrt verzichten und stattdessen die Vuelta bestreiten – auch weil er sich dort auf die Heim-WM in Florenz vorbereiten kann.

In der Zukunft wird mit Nibali aber auch bei der Tour zu rechnen sein –zumal auch die Tendenz beim größten Radrennen der Welt eindeutig ist. Beim ersten Start 2008 langte es zu Platz zwei, im Jahr darauf wurde er bereits Siebter und bei seinem dritten uns bisher letzten Teilnahme gelang Nibali im vergangenen Jahr der Sprung auf’s Podium hinter den britischen Überfliegern Bradley Wiggins und Chris Froome (beide Sky).

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Mehr Informationen zu diesem Thema

01.06.2013Majka: Riis hatte Recht mit seiner Prognose

(rsn) - Als vor zwei Jahren Bjarne Riis den jungen Polen Rafal Majka unter Vertrag nahm, wurde er nicht müde, von dem bis dahin eher unbekannten Talent zu schwärmen. "Rafal hat ein riesengroßes

31.05.2013Niemiec schrieb beim Giro polnische Radsportgeschichte

(rsn) – Mit seinem sechsten Gesamtplatz beim Giro d’Italia schrieb Przemyslaw Niemiec polnische Radsportgeschichte. Der 33-jährige Edelhelfer im Dienste der italienischen Mannschaft Lampre-Merida

27.05.2013Mezgec: Degenkolbs Anfahrer nutzt seine Chance

(rsn) – Mark Cavendish (Omega Pharma-Quick-Step) war der überragende Sprinter des diesjährigen Giro d’Italia. Doch im Schatten des Seriensiegers von der Isle of Man, der alle fünf Massensprints

27.05.2013Evans: Tour-Vorbereitung auf Platz drei beendet

(rsn) – Cadel Evans (BMC) hat seiner Bilanz bei den großen Rundfahrten einen weiteren Podiumsplatz hinzugefügt. Nach seinem Sieg bei der Tour de France 2011, jeweils Rang in den Jahren 2007 und 2

27.05.2013Morabito fährt Giro mit gebrochenem Handgelenk zu Ende

(rsn) - Steve Morabito (BMC) hat sich bei einem Sturz auf der 16. Etappe des Giro d’Italia einen Knöchel im linken Handgelenk gebrochen. Trotzdem fuhr der Schweizer das Rennen zu Ende. „Ich hatte

27.05.2013Uran etabliert sich als Kapitän für die Rundfahrten

(rsn) – Auch ohne den nach der 12. Etappe mit einer Erkältung ausgestiegenen Kapitän Bradley Wiggins zählte das Sky-Team zu den Gewinnern des 96. Giro d’Italia. Zwei Etappensiege, Rang zwei im

27.05.2013Cavendish: „Schon als Kind siegeshungrig“

(rsn) – Mark Cavendish (Omega Pharma-Quick-Step) hat seiner imposanten Bilanz beim diesjährigen Giro d’Italia weitere Erfolge hinzugefügt. Der Brite gewann nicht nur fünf Etappen, sondern siche

26.05.2013Nibali kämpft sich durch Hitze, Dauerregen und Schnee

Brescia (dpa) - Vincenzo Nibali (Astana) hat sich beim 96. Giro d`Italia durch große Hitze, Dauerregen und dichtes Schneetreiben zum größten Triumph seiner Karriere gekämpft. Der 28-jährige Itali

26.05.2013Cavendish beim Giro d´Italia unschlagbar

(rsn) - Mark Cavendish (Omega Pharma - Quick-Step) hat am Schlusstag des 96. Giro d’Italia in Brescia seinen fünften Etappensieg eingefahren und sich außerdem das Rote Trikot des Punktbesten ges

26.05.2013Cavendish und Nibali triumphieren in Brescia

(rsn) – Mark Cavendish (Omega Pharma-Quick-Step) hat wie erwartet zum Abschluss des 96. Giro d’Italia nochmals zugeschlagen. Der Brite gewann die 21. und letzte Etappe über 197 Kilometern von Rie

26.05.2013Betancur holt sich mit Energieleistung das Weiße Trikot zurück

(rsn) – Vincenzo Nibali (Astana) wird voraussichtlich den 96. Giro d’Italia gewinnen – aber zu den großen Gewinnern dieser Italien-Rundfahrt zählen auch die Kolumbianer, die der Italien-Rundfa

26.05.2013Lange Anfahrt zum letzten Sprint

(rsn) - Die Entscheidung ist gefallen, der Giro-Sieger steht fest - vorausgesetzt, Vincenzo Nibali (Astana) stürzt auf den letzten knapp 200 Kilometern zwischen Riese Pio X und Brescia nicht noch sch

Weitere Radsportnachrichten

28.12.2025Nys tut in der letzten Runde von Dendermonde die richtigen Dinge

(rsn) – In Abwesenheit des in den letzten Wochen übermächtigen Matthieu van der Poels (Alpecin – Deceuninck) eröffnete sich der Konkurrenz beim heutigen Cross-Weltcup Dendermode die Gelegenhei

28.12.2025Brand auch in Dendermonde zu stark für die Konkurrenz

(rsn) – Und immer wieder Lucinda Brand (Baloise - Glowi Lions)! Auch im achten Weltcup dieses Winters dominierte die Gesamtführende das Geschehen fast nach Belieben und holte sich in Dendermonde b

28.12.2025Van der Poel rollt auch in der Siegbilanz das Feld von hinten auf

(rsn) – Auch in der Crosssaison 2025/26 legt Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) einen Raketenstart hin. Der siebenmalige Weltmeister befindet sich erst seit rund zwei Wochen wieder im Wet

28.12.2025WM-Tiefpunkt kann Freude über “bestes Jahr“ nicht trüben

(rsn) – Auftakt in Australien, zum Abschluss noch Japan: Mauro Schmid (Jayco – AlUla) hat im Grunde die längste Saison hinter sich, die der internationale Rennkalender hergibt. Weil er zwischendu

28.12.2025Zoe Bäckstedt vor Comeback: “Gebt mir etwas Zeit“

(rsn) – Nach ihrem schweren Trainingsunfall Ende Oktober fiel Zoe Bäckstedt für lange Zeit aus. Kurz vor dem Jahresende ist die U23-Weltmeisterin nun aber bereit für ihren Einstieg in die Crosssa

28.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w

28.12.2025Saisonstart-Spezialistin mit Top-Frühjahr und gutem Herbst

(rsn) – Sie war die fleißigste Punkte- und Ergebnissammlerin des Frauenradsports in den ersten zweieinhalb Monaten der Saison 2025: Als das Peloton aus Italien von Mailand-Sanremo zurück nach Belg

28.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2025

(rsn) – Seit dem Jahr 2013 blicken wir am Ende der Straßenradsaison neben der Jahresrangliste der Männer auch auf das Jahr der Frauen mit entsprechendem RSN-Ranking zurück. Berücksichtigt werden

27.12.2025Warum zieht es so viele Straßenprofis zum Gravel?

(rsn) – Als der Gravel-Sport vor etwa fünf Jahren nach Europa hinüber schwappte, hätten wohl nur wenige vermutet, in welcher Anzahl und vor allem mit welcher Bedeutung Gravel-Rennen nur kurze Ze

27.12.2025Teams fordern mehr Geld, als RCS für Giro-Start in Bulgarien zahlen will

(rsn) – Vor allem der Giro d`Italia hat in den letzten Jahren Auslandsstarts in Regionen gewählt, die nicht gerade zu den Kernländern des Radsports zählen und obendrein - vom Sitz der meisten Tea

27.12.2025Als Tudor-Aushängeschild deutlich hinter den Erwartungen zurück

(rsn) – Zunächst schien es so, als hätte sich zwar das Outfit von Marc Hirschi geändert, ansonsten aber nur wenig. Der zur Saison 2025 von UAE – Emirates zu Tudor gewechselte Schweizer gewann a

27.12.2025Windkante und Magenkrämpfe verhinderten das i-Tüpfelchen

(rsn) – Antonia Niedermaier (Canyon – SRAM – zondacrypto) hatte hohe Erwartungen an ihre dritte WorldTour-Saison, wie sie es RSN noch im März dieses Jahres anlässlich eines langen Interviews

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Antwerp Port Epic (1.1, BEL)
  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)