Hintergrund

Chronologie des Falls Lance Armstrong

Foto zu dem Text "Chronologie des Falls Lance Armstrong"
Lance Armstrong | Foto: ROTH

24.08.2012  |  Berlin (dapd). 1999: Armstrong wird bei der Tour de France positiv auf Corticosteroide getestet. Der Texaner kann eine medizinische Ausnahmegenehmigung nachreichen und entgeht so einer Sperre.

25. Juli 1999: Armstrong gewinnt erstmals die Tour de France.

2000: In Paris werden Urinproben von der Tour de France nachanalysiert. 13 Proben Armstrongs sind "clean", also von gleicher Zusammensetzung, was medizinisch eigentlich nicht möglich ist. Der Fall wird nicht weiter verfolgt.

2. Juli 2004: Kurz vor der Tour veröffentlichen die beiden Enthüllungsjournalisten David Walsh und Pierre Ballester das Buch "L.A. Confidential - Les secrets de Lance Armstrong". Darin erheben sie schwere Dopinganschuldigungen gegen ihn. Dabei kommen frühere Teamkollegen sowie Ex-Toursieger Greg LeMond zu Wort, die Armstrong des EPO-Dopings bezichtigen. Armstrong zieht gegen die Veröffentlichung vor Gericht, scheitert jedoch.

1. Oktober 2004: Der italienische Arzt Michele Ferrari wird wegen Sportbetrugs zu einem Jahr Haft auf Bewährung verurteilt. Der Vorwurf, Radsportler mit Dopingmittel versorgt zu haben, wird aber fallen gelassen. Armstrong beendet danach zumindest öffentlich die Zusammenarbeit mit Ferrari.

24. Juli 2005: Armstrong gewinnt zum siebten Mal in Folge die Tour de France und tritt zurück.

24. August 2005: Die französische Sporttageszeitung "L'Equipe" macht publik, dass bei Armstrong in sechs eingefrorenen Proben aus dem Jahr 1999 die Einnahme des Blutdopingmittels Epo nachgewiesen wurde. "L'Equipe" hatte die anonymisierten Proben decodiert und Armstrong zugeordnet. 1999 hatte es noch kein Testverfahren auf Epo gegeben. Zu einer sportjuristischen Verurteilung reichte dies aber nicht aus, da keine Gegenprobe mehr genommen werden konnte. Die UCI spricht Armstrong vom Dopingvorwurf frei.

1. Oktober 2008: Kurz nach der Comeback-Ankündigung von Armstrong fordert ihn die französische Anti-Doping-Agentur AFLD auf, seine von 1999 eingefrorenen Proben neu untersuchen lassen. Armstrong lehnt ab.

Januar 2009: Armstrong gibt in Australien bei der Tour Down Under sein Comeback.

20. Mai 2010: Floyd Landis legt ein umfangreiches Dopinggeständnis ab und belastet dabei auch Armstrong schwer. Er berichtet von umfangreichen Dopingpraktiken im früheren US-Postal-Team. "Diese Anschuldigungen sind es nicht wert, kommentiert zu werden", sagt Armstrong.

26. Mai 2010: Die US-Behörden weiten die Ermittlungen auch gegen Armstrong aus. Der Radsport-Weltverband UCI widerspricht unterdessen der Aussage von Landis, eine positive Dopingprobe Armstrongs bei der Tour de Suisse 2001 verschwinden lassen zu haben, räumt aber ein, eine Geldspende des Amerikaners in Höhe von 100.000 Euro im Jahr 2005 entgegengenommen zu haben. Später bestätigt die UCI eine weitere Geldzahlung Armstrongs in Höhe von 25.000 Dollar im Jahr 2002.

25. Juli 2010: Armstrong beendet seine letzte Tour de France auf Platz 23.

16. Februar 2011: Armstrong erklärt endgültig seinen Rücktritt vom Profi-Radsport.

20. Mai 2011: Tyler Hamilton sagt im Zuge der US-Ermittlungen vor der Grand Jury aus und belastet Armstrong schwer. Hamilton behauptet, er habe oftmals gesehen, wie sich Armstrong selbst EPO injizierte.

4. Februar 2012: Die US-Staatsanwaltschaft stellt die strafrechtlichen Ermittlungen gegen Armstrong und weitere Mitglieder des früheren US-Postal-Radrennstalls wegen des Verdachts auf Betrug und Missbrauch von Steuergeldern ein. Es wird keine Anklage erhoben. Die amerikanische Anti-Doping-Agentur USADA kündigt an, den Fall weiter zu verfolgen.

12. Juni 2012: Die USADA stellt Armstrong ein 15-seitiges Schreiben mit der Anklageerhebung wegen Eingenblutdopings zu. Er wird vorläufig suspendiert und kann auch nicht an Triathlon-Veranstaltungen teilnehmen. Die USADA beruft sich bei ihrer Anklage auf die Ergebnisse der zweijährigen Untersuchung durch die US-Staatsanwaltschaft.

13. Juni 2012: Armstrong bezeichnet die Anklage gegen ihn als "Hexenjagd" und wirft der amerikanischen Anti-Doping-Agentur USADA "Hinterzimmer-Praktiken" vor.

24. August 2012: Die USADA kündigt an, Armstrong wegen Dopings lebenslang zu sperren und ihm auch seine sieben Tour-de-France-Titel abzuerkennen. Armstrong erklärt bereits einen Tag zuvor, sich gegen die Anschuldigungen nicht mehr zur Wehr setzen zu wollen.

Mehr Informationen zu diesem Thema

11.06.2015Armstrong: „Ich habe keine 100 Millionen“

Aspen (dpa) - Lance Armstrong bangt um sein Vermögen. „Ich habe keine 100 Millionen Dollar“, sagte der lebenslang gesperrte Amerikaner der britischen Tageszeitung The Telegraph vor Beginn des vom

24.03.2015Armstrong: Kaum noch Chancen auf Reduzierung der Sperre

Lausanne (dpa/rsn) - Der lebenslang gesperrte Lance Armstrong dürfte kaum noch Chancen auf eine Reduzierung seiner Strafe haben. David Howman, Generaldirektor der Welt Anti-Doping-Agentur WADA, ertei

18.03.2015NYT: Armstrong traf sich mit USADA-Chef Tygart

Berlin (dpa) - Lance Armstrong hat im Kampf um eine Reduzierung seiner lebenslangen Dopingsperre den nächsten Vorstoß unternommen. Wie die „New York Times“ berichtete, soll sich Armstrong in de

18.02.2015Fall Bruyneel: Anfang März Berufungsverhandlung vor dem CAS

(rsn) – Die Berufungsverhandlung gegen den vom Amerikanischen Sportgerichtshof AAA zu einer zehnjährigen Sperre verurteilten Johan Bruyneel findet am 2. März vor dem Internationalen Sportgerichts

17.02.2015Armstrong muss um sein Vermögen fürchten

Berlin (dpa) - Auf den lebenslang gesperrten Lance Armstrong rollt eine Prozesslawine zu, der nahezu das gesamte Vermögen des entthronten siebenmaligen Tour-Siegers zum Opfer fallen könnte. Ei

16.02.2015Armstrong muss zehn Millionen Dollar an Ex-Sponsor zahlen

Dallas (dpa) - Der lebenslang gesperrte Lance Armstrong muss an einen früheren Sponsor zehn Millionen US-Dollar (8,824 Millionen Euro) Schadenersatz zahlen. Der 43 Jahre alte US-Amerikaner verlor ein

27.01.2015Armstrong erntet mit BBC-Interview viel Kritik

London (dpa) - Lance Armstrong kniff nur kurz die Lippen zusammen. Ohne äußerliche Regung gab er dann zu, dass er zwar 2015 nicht dopen, es in einer vergleichbaren Situation wie damals in den neunzi

26.01.2015Armstrong will kein Ausgestoßener mehr sein

London (dpa) - Lance Armstrong würde unter gleichen Umständen wieder zu verbotenen Mitteln greifen. „Wenn man mich ins Jahr 1995 zurückversetzen würde, als Doping allgegenwärtig war, würde ich

12.12.2014Armstrong-Prozess in einer Sackgasse?

Boston (dpa) - Lance Armstrong schweigt. Keine Namen von Komplizen, kein Wort über Mittäter und auch keine Hinweise auf die Ärzte im Hintergrund. Der US-Amerikaner setzt im Rechtsstreit mit staatli

23.10.2014Winokurow: „Ich fühle mich betrogen“

Paris (dpa/rsn) – Astana-Teamchef Alexander Winokurow hat sich vor dem Doping-Hearing beim Radsportweltverband UCI als Opfer dargestellt und sieht sein Dopingvergehen von 2007 mit der danach erfolgt

16.10.2014Hushovd wusste schon 2011, dass Armstrong dopte

Oslo (dpa) - Ex-Weltmeister Thor Hushovd wusste seit 2011 von den Doping-Praktiken Lance Armstrongs nach einem privaten Gespräch mit dem inzwischen lebenslang gesperrten Ex-Profi. Der im

25.09.2014Cookson: „Die Uhr tickt"

Ponferrada (dpa) - Brian Cookson drängt auf baldige Ergebnisse bei der Aufarbeitung der Doping-Vergangenheit. „Es sind Fortschritte gemacht worden, die Vergangenheit und aktuelle Gegebenheiten im A

Weitere Radsportnachrichten

02.07.2025Evenepoel: “Auch bei dieser Tour geht es um Geduld“

(rsn) – Vor seiner zweiten Tour de France gibt sich Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) vorsichtig optimistisch. Nachdem er beim Critérium du Dauphiné gegen Tadej Pogacar (UAE – Emirates –

02.07.2025Thomas will bei seiner Abschieds-Tour nochmals alles geben

(rsn) – Als letztes der 23 Teams hat nun auch Ineos Grenadiers sein Aufgebot für die am 5. Juli in Lille beginnenden 112. Tour de France bekannt gegeben. Der britische Rennstall, der seit 2019, als

02.07.2025Die Teams für die 112. Tour de France

(rsn) – Nach drei Auslandsstarts in Folge (Kopenhagen, Bilbao, Florenz) beginnt die Tour de France erstmals seit dem Jahr 2021 wieder in ihrem Heimatland. Am 5. Juli werden im nordfranzösischen Lil

02.07.2025Giro-Zweiter Del Toro startet bei der Tour of Austria

(rsn) – Es hatte sich bereits angedeutet, aber jetzt wurde von den Organisatoren offiziell bestätigt: Auch der Giro-Zweite Isaac Del Toro (UAE – Emirates - XRG) wird am 9. Uli am Start der Tour o

02.07.2025Giro d`Italia Women im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) – Erstmals bereits 1988 ausgetragen, zählt der Giro d`Italia Women zu den traditionsreichsten Rennen im Frauenkalender. Radsport-news.com blickt auf die letzten zehn Austragungen der aktuell

02.07.2025Keine Bonussprints bei der Tour de France 2025

(rsn) – Bei den letzten Ausgaben der Tour de France konnten die Fahrer nicht nur im Ziel, sondern auch unterwegs an einigen ausgewählten Stellen Bonussekunden sammeln. Zur diesjährigen 112. Ausgab

02.07.2025Die fünf schweizerischen Starter bei der 112. Tour de France

(rsn) – Mehr als fünf Schweizer bei einer Tour de France gab es zuletzt 2021. Damals waren sechs Eidgenossen am Start des größten Radrennens der Welt. Das ist immer noch weit weg vom Rekordjahr 1

02.07.2025Die drei österreichischen Starter bei der 112. Tour de France

(rsn) – Vom kleinen Zwischenhoch, das 2022 und 2023 gleich sechs österreichische Tour-Starter lieferte – und damit fast so viele wie aus Deutschland – haben sich die Fahrer aus der Alpenrepubli

02.07.2025Das Reglement der Tour de France auf einen Blick

(rsn) – Jeder Radsportfan kennt die Wertungstrikots und weiß meist auch, was sie symbolisieren. Das Gelbe Trikot geht an den Zeitschnellsten, das Grüne an den Punktbesten, das Gepunktete an den F

02.07.2025Das Preisgeld: Wie viel gibt´s wofür bei der Tour de France 2025?

(rsn) - Von Lille nach Paris - über 21 Renntage, zwei Ruhetage und 3338 Kilometer - das ist die Tour de France 2025. Mehr als 80 Stunden Rennzeit werden die Fahrer auf ihrem Weg durch Frankreich im

02.07.2025Die Aufgebote für den 36. Giro d´Italia Women

(rsn) – Mit dem Giro d’Italia Women (6. – 13. Juli / 2.WWT) steht einen Tag nach dem Start der Tour de France der Männer die zweite Grand Tour der Frauen an. Die 36. Ausgabe der Italien-Rundfa

01.07.2025Red Bull - Bora - hansgrohe im Sondertrikot zur Tour de France

(rsn) - Das Team Red Bull - Bora - hansgrohe wird in einem Sondertrikot zur 112. Tour de France antreten. Zu Ehren der ´Grande Nation´ tauscht der deutsche WorldTour-Rennstall sein normales Trikot f

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Course de Solidarnosc (2.2, POL)
  • Sibiu Tour (2.1, ROU)