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14.07.2012 | (rsn) – André Greipel (Lotto Belisol) hat sich bei der Tour de France ein vorgezogenes Geburtstagsgeschenk gemacht. Der WM-Dritte, der am Montag 30 Jahre alt wird, gewann am Samstag die 13. Etappe über 217 Kilometer von Saint-Paul-Trois-Châteaux nach Le Cap d’Agde im Sprint einer kleineren Spitzengruppe vor dem Slowaken Peter Sagan (Liquigas-Cannondale) und feierte bereits seinen dritten Tagessieg bei der diesjährigen Frankreich-Rundfahrt. Platz drei ging an den Norweger Edvald Boasson Hagen (Sky).
"Ich bin sehr glücklich über den Sieg. Mein Team hat tolle Arbeit geleistet. Ich hatte das Hinterrad von Boasson Hagen und war dann am Ende den entscheidenden Tick vor Sagan", kommentierte Greipel seinen nächsten Coup bei der Tour 2012.
Bester heimischer Fahrer am französischen Nationalfeiertag war Sébastien Hinault(Ag2R) auf Platz vier. Dahinter folgte der Südafrikaner Daryl Impey (Orica-GreenEdge) vor Julien Simon (FDJ-BigMat) und dem Italiener Marco Marcato(Vacansoleil-DCM) und dem Belgier Philippe Gilbert (BMC). Hinter dem Slowaken Peter Velits (Omega Pharma-QuickStep) wurde Danilo Hondo (Lampre-ISD) Zehnter.
An der Spitze der Gesamtwertung gab es keine Änderungen. Wiggins bleibt mit 2:05 Minuten Vorsprung Träger des Gelben Trikots vor seinem Landsmann und Teamkollegen Christopher Froome. Dritter ist der Italiener Vincenzo Nibali (Liquigas-Cannondale/+2:23), gefolgt von Titelverteidiger Cadel Evans (BMC/+3:19) und dem Belgier Jürgen van den Broeck (Lotto Belisol/+4:48).
Greipel verbesserte sich mit seinem insgesamt vierten Tour-Etappensieg auf Platz zwei der Punktewertung, hat allerdings 64 Zähler Rückstand auf den souverän führenden Sagan. Der Schwede Fredrik Kessiakoff (Astana) verteidigte sein Bergtrikot, der US-Amerikaner Tejay Van garderen (BMC) behält sein Weißes Trikot.
Zum französischen Nationalfeiertag nahmen 164 Fahrer die 13. Etappe in Angriff. Schon auf den ersten Kilometern bildete sich die die acht Fahrer starke Gruppe des Tages. Zu den fünf Franzosen Jimmy Engoulvent (Saur-Sojasun), Maxime Bouet (Ag2R), Matthieu Ladagnous (FDJ-BigMat), Jérôme Pineau (Omega Pharma-QuickStep) und Samuel Dumoulin (Cofidis) kamen der Däne Michael Morkov (Saxo Bank-Tinkoff ), der Niederländer Roy Curvers (Argos) und der Spanier Pablo Urtasun (Euskaltel).
Keiner der Fahrer stellte eine Gefahr für das Gelbe Trikot dar, so dass das Feld die Acht ohne Widerstand ziehen ließ. Die Verfolgungsarbeit übernahm auf dem Weg nach Süden zur französischen Mittelmeerküste das australische Orica-GreenEdge-Team – allerdings zunächst eher halbherzig, denn der Vorsprung der Ausreißer wuchs schnell an und hatte nach 50 Kilometern die Neun-Minuten-Marke überschritten.
Während die Motivation der fünf Franzosen mit dem Stichwort „Nationalfeiertag“ kurz und bündig beschrieben war, hatte Morkov einen ausgesprochen persönlichen Antrieb. Auf den Tag genau vor fünf Jahren war sein Vater gestorben und ihm zu Ehren wollte Morkov – mit 622,5 Kilometern am Start der Ausreißerkönig bei dieser Tour –die Etappe gewinnen.
Doch dann schien Orica-GreenEdge die Ausreißer noch vor dem Zwischensprint bei Kilometer 126,5 Kilometer wieder stellen zu wollen. Die Australier schlugen ein Höllentempo ein und reduzierten den Rückstand bis auf etwas über vier Minuten - doch wenige Kilometer vor dem Zwischensprint war klar, dass die Ausreißer nicht eingefangen werden konnten. Urtasun nahm dann auch als Erster die 20 Punkte mit, knapp vier Minuten später sicherte sich Sagan im Sprint des Hauptfeldes noch sieben Punkte vor Greipel (6) und Goss (5). Auch in der zweiten Rennhälfte sah man überwiegend Orica-GreenEdge an der Spitze des Feldes, während Wiggins’ Mannschaft sich meist dezent in der zweiten Reihe halten und Kräfte sparen konnte.
64 Kilometer vor dem ziel zeigte Morkov, dass es ihm mit dem Vorhaben Etappensiegs ehr ernst waren. Der mehrfache Bahnweltmeister ließ bei mittlerweile böigem Wind seine Begleiter stehen. Auf dem Weg zur einzigen bergwertung des Tages baute Morkov seinen Vorsprung auf seine Verfolger auf mehr als eine Minute aus, das Feld folgte weitere zwei Minuten dahinter.
Dort startete BMC rund 30 Kilometer vor dem Ziel eine Windkantenattacke, die das Feld auseinander riss. Morkov erreichte zwar noch Sete als Spitzenreiter, doch auf 1,6 Kilometern durchschnittlich 10,2 Prozent steilen Anstieg zum Mont Saint-Clair war der Fluchtversuch des ersten Trägers des Bergtrikots allerdings beendet - und zwar von den Favoriten auf den Gesamtsieg, die sich in dem steilen Berg nichts schenkten. Eine Attacke von Evans konnte Wiggins aber souverän kontern. An der Bergwertung waren die ersten Fünf des Klassements vorne. Zu den abgehängten Sprintern zählte unter anderem Weltmeister Mark Cavendish (Sky) und Goss, Greipel kam mit über den Anstieg drüber.
Nach der Abfahrt zogen Alexander Winokurow (Astana) und Michael Albasini (Orica-GreenEdge) aus der nur noch rund 30 Fahrer starken Spitzengruppe davon. Doch Greipels Lotto-Team spannte sich mit fünf Fahrern vor die Verfolger, die zehn Kilometer vor dem Ziel immerhin 20 Sekunden Rückstand auf die Ausreißer hatten.
Kaum waren 2,5 Kilometer vor dem Ziel Albasini und Winokurow gestellt, ging Luis Leon Sanchez vom nur noch vier Mann starken Rabobank-Team in der letzten kleineren Steigung des Tages die Offensive. Doch diesmal war es die Sky-Mannschaft, die Greipel zu Hilfe eilte und den Spanier stellte. Im Finale fuhr dann kein geringerer als Wiggins seinem Teamkollegen Boasson Hagen den Sprint an, doch aus der letzten Kurve nahm Greipel hinter dem Norweger so viel Schwung mit, dass er sich deutlich vor Sagan durchsetzte.
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