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24.07.2011 | (rsn) – Mark Cavendish (HTC-Highroad) hat zum Abschluss der 98. Tour de France seinen dritten Triumph in Folge auf den Champs-Élysées gefeiert. Mit seinem 20. Tour-Etappensieg sicherte sich der 26 Jahre alte Brite erstmals in seiner Karriere auch das Grüne Trikot des punktbesten Fahrers.
„Es ist unglaublich bewegend. Es ist das dritte Jahr in Folge, in dem ich in Paris gewinne, und diesmal hole ich mir das Grüne Trikot, was diesen Tag noch intensiver macht", kommentierte Cavendish seinen prestigeträchtigen Erfolg. "Natürlich verdanke ich all das meinen Teamkollegen, die fantastische Arbeit geleistet haben."
Cavendish gewann nach 95. Kilometern der 21. Etappe von Créteil nach Paris den Massensprint vor hundertausenden von Zuschauern souverän vor dem Norweger Edvald Boasson Hagen (Sky) und dem Hürther André Greipel (Omega Pharma-Lotto), der seine erste Frankreich mit einer weiteren Spitzenplatzierung beendete. Vierter wurde der US-Amerikaner Tyler Farrar (Garmin-Cervélo) vor dem Schweizer Zeitfahrweltmeister Fabian Cancellara (Leopard-Trek). Der Pulheimer Gerald Ciolek (Quick Step) wurde Neunter.
Wie erwartet geriet das Gelbe Trikot von Cadel Evans (BMC) nicht mehr in Gefahr. Der 34-Jährige gewann als erster Australier die Tour de France vor den beiden Luxemburgern Andy und Fränk Schleck (beide Leopard-Trek). „Ich habe schwere Zeiten durchlebt – zwei Jahre lang habe ich wirklich Pech gehabt, weil ich den Sieg haarscharf verfehlte, aber vielleicht macht das den Tag heute so besonders", kommentierte Evans den bisher größten Triumph seiner langen Laufbahn. "Jetzt sind wir im Ziel und es ist vollbracht, wir haben gewonnen. Es ist das Ergebnis jahrelanger harter Arbeit. Es gab viele Momente in diesen drei Wochen, wo die Tour verloren schien, aber sicher und unversehrt hier im Ziel zu stehen – das allein ist schon ein Sieg. Aber dann auch noch das Gelbe Trikot zu tragen – für mein Team, für mein Land, die Menschen in meinem Umfeld. Mir fehlen die Worte."
Gewinner des Bergtrikots ist der Spanier Samuel Sanchez (Euskaltel), bester Nachwuchsfahrer der Franzose Pierre Rolland (Europcar), der am Freitag in Alpe d’Huez triumphiert hatte.
Die Teamwertung gewann Garmin-Cervélo, das vier Etappensiege feierte. Erfolgreicher war nur HTC-Highroad, das gleich sechs Tagesserfolge verbuchen sollte, fünf durch Cavendish und einen durch Tony Martin.
Nachdem die ersten gut 50 Kilometer traditionell in Bummeltempo absolviert worden waren, führte BMC das Feld auf die Champs-Élysées, wo das Rennen mit einer ersten vergeblichen Attacke von Juan Antonio Flecha (Sky) begann. Kurz darauf setzten sich der Däne Lars Bak (HTC-Highroad), der Slowene Kristian Koren (Liquigas-Cannondale), der Brite Ben Swift (Sky), der Portugiese Sergio Paulinho (RadioShack) sowie die beiden Franzosen Christophe Riblon (Ag2R) und Jeremy Roy (FDJ) ab. Der 28 Jahre alte Roy machte dabei seiner Auszeichnung als kämpferischster Fahrer der Tour alle Ehre.
Bis auf knapp 40 Sekunden ließ das Feld die Ausreißer davon ziehen, dann nahmen die Sprintermannschaften, angeführt von Garmin-Cervélo und Omega Pharma-Lotto, die Verfolgung auf. HTC-Highroad konnte sich dagegen zunächst zurückhalten, da Bak in der Spitzengruppe mitmischte.
Cavendish sicherte sich nach knapp 60 Kilometern hinter den sechs Ausreißern Rang sieben im Zwischensprint. Rojas wurde nur Neunter, wodurch der Brite seinen Vorsprung auf 17 Zähler ausbaute. Kurz darauf musste Cavendish mit einem Defekt rechts anhalten, wurde jedoch schnell wieder von seinem zuverlässigen Helfer Bernard Eisel ins Feld zurück geführt.
Nach vier Runden betrug der Vorsprung der Ausreißer knapp 40 Sekunden. Roy war auch in dieser Gruppe einer der aktivsten Fahrer, wohingegen Bak sich überhaupt nicht an der Führung beteiligte. Eine halbe Minute betrug der Abstand zu Beginn der vorletzten Runde, auf die Schlussrunde nahm das Sextett noch 13 Sekunden an Vorsprung auf das Feld mit, in dem sich mittlerweile auch Quick Step an der Nachführarbeit beteiligte.
Aus der ehemaligen Spitzengruppe hielten sich nur noch Bak und Swift knapp vor den Verfolgern. Auf den letzten drei Kilometern schüttelte der 31-jährige Skandinavier auch noch den jungen Sky-Sprinter ab. Aber zwei Kilometer vor dem Ziel war auch Bak eingeholt.
Danach lieferte Cavendishs Team eine letzte Kostprobe perfekten Zusammenspiels. Eisel lenkte den HTC-Zug auf letzten Kilometer und als letzter Anfahrer lieferte der Australier Mark Renshaw seinen Kapitän Cavendish wie gewohnt wenige hundert Meter vor dem Ziel in bestmöglicher Position ab. Boasson Hagen lieferte dem besten Sprinter dieser Tour zwar ein packendes Duell, hatte aber letztlich ebenso wenig eine Chance wie Greipel, der seinen Sprint von zu weit hinten gestartet hattte.
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