Teo Tigers Tour-Tagebuch 15

Longjumeau - Paris: Die härteste Etappe

Foto zu dem Text "Longjumeau - Paris: Die härteste Etappe"
Der kleine Tiger auf dem Weg zurück, in seine Bücher-Heimat. Bis nächstes Jahr! Illustration: Janosch film & medien AG

26.07.2010  |  (rsn, tt) – Schon wieder drei Wochen vorbei, schoss es dem Tiger gestern Nachmittag durch den Kopf, als das Peloton um viertel nach Vier zum ersten Mal auf die Tschämps Ileises (Cavendish) einbog und das spätere Ziel passierte. War anstrengend, die Tour, obwohl er noch nicht mal mitgefahren ist, der Tiger. Aber für 21 Tage glotzen brauchen selbst Raubtiere eine gute Kondition. Und immerhin ist auch der Tiger angekommen, in Paris. Obwohl er eigentlich irgendwie falsch abgebogen war, schon am Anfang. Aber bekanntlich führen ja bei Radrennen alle Wege nach Paris…

In der Stadt der Liebe wurden alle Tour-Helden gestern von ihren Liebsten sehnsüchtig erwartet. Der fleißige Jens Voigt freute sich „auf den ersten Kuss nach drei Wochen“ (viel mehr wird nach 21 Tagen im Sattel erstmal auch nicht gehen), der texanische Rad-Tourist Armstrong auf „Strand und Bier“ (die Bikini-Mädels ließ er unerwähnt; Frau und Kinder standen dabei), Sekunden-Sieger Alberto Contador aufs Ausschlafen (ob ihn das schlechte Gewissen lässt?). Und Bert Grabsch freut sich bestimmt auf eine „Laterndl-Maß“ (Weißbier mit Kirschlikör) in seiner Stamm-Disco in Kreuzlingen, nachdem er die rote Laterne der Tour nach seinem tollen 3. Platz im Zeitfahren doch noch abgeben musste.

Allerdings steht den meisten Fahrern die härteste Etappe heute noch bevor: die Einkaufs-Tour mit Frau und Freundin durch Paris – „schlimmer als der Anstieg nach Alpe d'Huez bei Regen“, wie Lolo Jalabert in seinem Comic „Tour de France“ beschreibt. Der amüsante Bildband (erschienen bei Ehapa) ist Teo Tigers Lese-Tip für die lange Zeit bis zur nächsten Tour. Da erfährt der geneigte Leser auch, wie Rennradler Wäsche machen, Holz sägen oder Klee fressen.

Nun heißt's also Abschied nehmen. Der Tiger hat schon ganz feuchte Augen, und kann es kaum fassen, dass er für fast ein Jahr wieder zwischen zwei Buchdeckeln verschwinden muss. Er hat sich sehr gefreut, dass er auf den Seiten von Radsport-News.com nach Lust und Laune unterwegs sein durfte. Und dass Sie, geschätzter Nutzer, ihm dabei die Treue gehalten haben. Deshalb freut sich der Tiger schon sehr auf den 2. Juli 2011! Sie sicher auch…

Das war's für heuer. Vielen Dank, dass Sie immer mitgelesen haben. Und klicken Sie auch nächstes Jahr wieder rein, wenn Teo Tiger sich so seine Gedanken macht. Dann garantiert noch gnadenloser. Versprochen.

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