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16.01.2008 | (Ra) - Markus Zberg geht in seine sechste Saison beim Team Gerolsteine und zählt mit 33 Jahren zu den erfahrenen Profis der Eifel-Equipe. Im Interview mit Radsport aktiv sprach der Schweizer über seine Rolle im Team, über seine Ziele für den Karriereherbst und seine Hoffnungen für das Radsportjahr 2008 Wie fällt dein Fazit zur Saison 2007 aus?
Markus Zberg:Ich hatte eine ziemlich gute Form bei den Ardennen-Klassikern. Da aber Davide Rebellin, Stefan Schumacher und Fabian Wegmann so stark waren, habe ich mich dort als Helfer aufgeopfert – und das mit Erfolg. Danach wollte ich mich auf die Tour de Suisse vorbereiten, hatte aber bei der Katalonien-Rundfahrt einen schweren Sturz, der mich aus dem Rhythmus brachte. Bis zur Tour de Suisse bin ich trotzdem einigermaßen in Form gekommen und stürzte am ersten Tag gleich wieder. Von den Resultaten her war das Jahr also sicherlich nicht überragend. Ich habe aber bei den Frühjahrsklassiken gesehen, dass ich mit entsprechender Form noch vorne mithalten kann. Und das hoffe ich auch für die kommende Saison.
Wie hast du dich auf die Saison vorbereitet?
Markus Zberg:Im Dezember konnte ich zu Hause gut trainieren. Zuletzt war ich noch zehn Tage auf Mallorca und habe dort super trainieren können. Die ersten Rennen können also kommen.
Wann startest du in die Saison und welche Rennen wirst du im Anschluss bestreiten?
Markus Zberg:Anfang Februar werde ich nach Kalifornien fliegen und dort zwölf Tage trainieren und dann mit der Kalifornien- Rundfahrt mein erstes Rennen bestreiten. Anschließend kommen Paris-Nizza und Mailand -San Remo. Die Ardennen-Klassiker werde ich dann mit der Sarthe-Rundfahrt vorbereiten. Die Ardennenklassiker Amstel Gold Race, Fleche Wallonne und Lüttich-Bastogne-Lüttich werden dann der Höhepunkt der ersten Saisonhälfte.
Wie siehst du deine Rolle im Team?
Markus Zberg:Ich bin sicherlich ein Fahrer, der den jungen Kollegen hilft, sich zurecht zu finden. Sowohl solchen, die neu dazukommen als auch solchen, die sich langsam an die Weltspitze herantasten. Das ist meine Aufgabe und so habe ich das auch mit Hans-Michael Holczer besprochen, als wir den Vertrag gemacht haben. So werde ich zurückstecken, wenn ein jüngerer Fahrer wie Fabian Wegmann oder Stefan Schumacher ein großes Rennen gewinnen kann. Da braucht es auch Leute, die im Finale helfen können. Das ist meine Aufgabe und die versuche ich so gut wie möglich zu lösen.
Wird es auch Rennen geben, bei denen du auf eigene Rechnung fahren kannst?
Markus Zberg:Ich werde mich sicherlich auf die Ardennen-Klassiker sehr gut vorbereiten. Wenn irgend etwas passiert oder ein Teamkapitän krank wird, stehe ich parat und hoffe, meine Chance wahrnehmen zu können. Aber auch auf die Tour de Suisse werde ich mich gut vorbereiten. Dort möchte ich noch einmal eine Etappe gewinnen. Wenn man gut drauf ist, bekommt man aber auch automatisch mal die Chance, auf eigene Rechnung zu fahren.
Gibt es noch ein bestimmtes Rennen, das du in deinen letzten Profijahren gewinnen willst?
Markus Zberg:Mein Traum war es immer, einen Klassiker zu gewinnen. Leider konnte ich den bis jetzt noch nicht umsetzen. Das wird jetzt sicherlich nicht einfacher werden. Das bleibt aber weiterhin mein Traum und ich arbeite hart daran, dass ich doch noch einmal die Chance bekomme, einen Klassiker zu gewinnen.
Hast du dir schon Gedanken gemacht, was nach dem Jahr 2008 sein wird?
Markus Zberg:Das ist noch völlig offen. Ich konzentriere mich jetzt zunächst einmal auf die Saison 2008. Vielleicht werde ich nach den Frühjahrsklassikern eine Entscheidung treffen, wie es weitergehen wird. Dann entscheide ich, ob ich weiterfahre oder aufhöre. Ich werde mich fragen ob ich noch Spaß habe am Radsport oder nicht. Momentan ist die Freude sicher noch da.
Du bist jetzt schon sehr lange Profi. Kannst du dich noch an dein erstes Profirennen erinnern?
Markus Zberg:Da muss ich kurz überlegen. Das war die Mallorca-Rundfahrt mit dem Team Carrera im Jahr 1996.
Wie siehst du den Schweizer Radsport derzeit?
Markus Zberg:Dieses Jahr sind wieder viele junge Schweizer zu ProContinental-Teams gewechselt. Deren Entwicklung ist sicherlich schwierig abzuschätzen. Mit Fabian Cancellara haben wir natürlich einen absoluten Top-Mann. Martin Elmiger fehlt nur ein kleiner Tick zum großen Erfolg. Dann haben wir noch drei oder vier Fahrer, die an einem guten Tag Radrennen gewinnen können. Da zähle ich mich auch dazu. Mit den Erfolgen von vor zehn oder 15 Jahren ist das allerdings nicht mehr zu vergleichen. Mit dem was wir momentan haben, sollten wir aber zufrieden sein.
Was wünscht du dir für den Radsport im Jahr 2008?
Markus Zberg:Ich hoffe, dass es wieder etwas ruhiger wird und der Sport wieder mehr im Mittelpunkt steht. Zudem hoffe ich, dass die Begeisterung, die ich bei den Rennen spüre, weiterhin so bleibt. Es ist einfach schön, wenn die Zuschauer an den Straßenrand kommen und uns anfeuern. Das ist es schlussendlich auch, was einen Radfahrer befriedigt.
Mit Markus Zberg sprach Christoph Adamietz
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