Team Tüv

Skil-Shimano: Die Flachlandspezialisten

10.02.2007  |  (Ra) - Auch in der zweiten Liga des Radsports hat sich im Winter personell einiges getan. Radsport aktiv stellt die stärksten Professional Continental Teams vor. Heute in unserem Team-Tüv: Skil-Shimano

Wie es sich für ein niederländisches Team gehört, wird sich der Zweitdivisionär Skil-Shimano im Jahr 2007 vornehmlich auf die Rennen in den Niederlanden, Belgien, Frankreich und Deutschland konzentrieren. Für das Amstel Gold Race hat der Lokalmatador bereits eine WildCard zugesichert bekommen, gleiches erhofft man sich für die Flandern- Rundfahrt und Paris-Roubaix.

Die Kapitäne: Es ist schwer bei Skil-Shimano einen klaren Leader zu benennen. Zu ausgeglichen ist die Mannschaft von Manager Arend Scheppink besetzt. Die Rolle des Capitain de la Route werden sich die beiden niederländischen Routiniers Aart Vierhouten und Maarten Den Bakker, der von Milram kam, einnehmen.

Vierhouten ist ein sehr endschneller Fahrer mit der nötigen Rennhärte, um auch bei großen Klassiker bestehen zu können. Der bald 37jährige Vierhouten fuhr in seiner langen Karriere bei Klassikern wie Paris-Roubaix, Paris-Tours oder Gent-Wevelgem gute Platzierungen heraus. Der ganz große Sieg ist ihm jedoch nie gelungen. In der abgelaufenen Saison fuhr der Routinier immerhin auf Rang 16 bei Paris-Roubaix, wurde Zweiter beim GP Rudy Dhaenens und Dritter beim E3 Prijs Harelbeke. Bei der Ster Elektrotoer sprange sogar 2006 sogar ein Etappesieg heraus.

Sogar noch ein Jahr Älter als Vierhouten ist der 38jährige Maarten Den Bakker. Ihm liegen besonders die hügeligen Eintagesrennen wie Lüttich-Bastogne-Lüttich oder das Amstel Gold Race. Bei diesen Rennen wird Den Bakker auch der Teamkapitän sein. Immerhin konnte der Neuzugang in seiner langen Karriere bereits Top Ten-Ergebnisse bei der Lombardei- Rundfahrt, Lüttich-Bastogne-Lüttich, der Meisterschaft von Zürich und dem Fleche Wallone hrausfahren. Beim Amstel Gold Race wurde er 1998 sogar Zweiter, ein Jahr später beendete er auch den Fleche Wallone und Lüttich-Bastogne-Lüttich auf dem Podium. Zum ganz großen Triumph hat es aber auch in Den Bakkers Karriere noch nicht gereicht. Ob er dies auf seine alten Tage schafft, bleibt abzuwarten. Für Skil-Shimano ist er auf jeden Fall aber eine Verstärkung.

Die Fraktion der Klassikerfahrer wird der französische Neo-Profi Clement Lhotellerie verstärken. Vor allem Paris-Roubaix scheint ihm zu liegen. Dort wurde er im vergangenen Jahr bei der U23-Ausgabe Siebter. Auf ein ein erfolgreiches Jahr kann Marten Tjallingii zurückblicken. Der 29-jährige Niederländer gewann die Belgien- Rundfahrt und die Tour de Quinghai Lake. Die ProTour Rundfahrt Eneco Tour beendete Tjallingi auf einem ordentlichen elften Rang, die Tour of Britain auf Rang zehn. Auch 2007 kann man vom Niederländer bei den Rundfahrten in Belgien, Niederlanden und Frankreich einiges erwarten. Auf bergigem Terrain stößt Tjallingi allerdings an seine Grenzen. Einen echten Bergfahrer sucht man im Team dann auch vergebens. Die Teamleitung hat darauf auch reagiert: Rennen mit vielen Bergen im Profil wurden nicht ins Programm aufgenommen.

Im Team befinden sich mit Paul Martens, Christoph Meschenmoser und Christian Müller auch drei junge deutsche Fahrer. Vor allem Paul Martens hatte ein starkes Jahr als Neo-Profi und konnte eine Etappe der Luxemburg Rundfahrt sowie den Münsterland Giro gewinnen. Der von CSC zu Skil-Shimano gewechselte Christian Müller ist ein sehr guter Zeitfahrer und wird sich vor allem auf die kleineren Rundfahrten in Deutschland konzentrieren. Ist auch noch ein Zeitfahren integriert, hat Müller gute Chancen auf vordere Platzierungen. Auch Christoph Meschenmoser ist ein Fahrer mit Potential. In der abgelaufenen Saison konnte der 23-Jährige immerhin die Ster Elektrotoer auf Rang acht und Rund um Köln auf Rang elf beenden.

Prognose: Das Team Skil-Shimano geht mit einem großen Kader in die Saison. Die Asiaten im Aufgebot werden jedoch vornehmlich Rennen auf ihrem Kontinent bestreiten. Für die europäischen Rennen sind die meisten von ihnen zu schwach. So könnte der 13 Europäer umfassende Kader etwas klein geraten sein. Fallen Fahrer verletzungs- oder krankheitsbedingt aus, kann Skil seinen gesunden Pedaleuren keine Ruhepausen gönnen. Was die beiden Routiniers Den Bakker und Vierhouten auf ihre alten Tage noch leisten können bleibt abzuwarten. Echte Verluste sind die Abgänge von Rene Wessinger (zu Volksbank) und Sebastian Langeveld (zu Rabobank). Für die Siege wird mehr noch als im Vorjahr wieder Marten Tjallingi zuständig sein. Die ganz großen Erfolge werden aber weder ihm noch seinen Teamkollegen gelingen. Von den jungen deutschen und französischen Fahrern im Team kann man aber zumindest ordentliche Ergebnisse erwarten. Vielleicht schafft einer von ihnen sogar den großen Durchbruch.

Skil-Shimano-Aufgebot 2007: Yoshiyuki Abe, Fabien Bacquet, Maarten Den Bakker, David Deroo, Yukihiro Doi, Floris Goesinnen, Yoshimasa Hirose, Tomoya Kano, Clément Lhotellerie, Jin Long, Paul Martens, Christoph Meschenmoser, Christian Müller, Hidenori Nodera, Piet Rooijakkers, Masahiro Shinagawa, Albert Timmer, Maarten Tjallingii, Kenny Van Hummel, Aart Vierhouten, Fang Xu, Masamichi Yamamoto

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