Neue Dopingvorwürfe

Tiefgefrorenes Blut für Armstrong?

Von Christoph Adamietz

16.10.2006  |  Die Geschichte von Dopingvorwürfen gegen Lance Armstrong ist um eines weiteres, besonders pikantes Detail reicher. Die französische Zeitung L`Equipe veröffentlichte einen Email-Verkehr zwischen den beiden Ex-US Postal Fahrern Jonathan Vaughters und Frankie Andreu, die den siebenfachen Toursieger aufs Neue belasten.

In diesen Emails, die vom 26. Juli 2005 stammen, unterhielten sich die beiden US-Anmerikaner über Doping im Radsport allgemein und speziell im US Postal Team.

Andreu hatte zugegeben, im Jahre 1999 EPO eingenommen zu haben – in eben jenem Jahr, als Armstrong zum ersten Mal die Tour de France gewann. Vaughters, der 1998 und 1999 für US Postal fuhr, teilte Andreu in dem Email-Austausch zu dessen Erstaunen mit, dass er während seiner Zeit bei Credit Agricole (2000-2002) keine Injektionen verabreicht bekam.

,,Zu meiner Zeit bei Credit Agricole war es bei den anderen Teams üblich, dass die Fahrer täglich Injektionen bekamen. Bei Credit Agricole war das aber nicht der Fall,“ so Vaughters. Daraufhin entgegnete Andreu seinem ehemaligen Teamkollegen, dass er sich das nicht vorstellen könne. ,,Kein Fahrer hat etwas verabreicht bekommen? Das ist doch verrückt.“

Die darauf folgende Reaktion von Vaughters bringt nun Lance Armstrong ins Spiel: ,,Dadurch habe ich gemerkt, dass Lance uns reingelegt hat, als er sagte, dass jeder das gleiche macht wie wir. Glaube mir, auch wenn es sich verrückt anhört. Moreau (der damalige Kapitän von C.A., d.Red.) hat nichts genommen, sein Hämatokritwert betrug 39.“

,,Es ist wirklich schwierig um die Kontrollen herum zu kommen. Es gibt ja kein neues Produkt. Es ist vielmehr nur eine Frage des Geldes und genauer Planung", so Vaughters über die heutigen Dopingtricks.

Anschließend ging Vaughters noch auf das Jahr 2005 ein, als das komplette US Postal Team bei der Tour bereits in den leichten Anstiegen im Elsass seinem Kapitän nicht mehr folgen konnte, nach dem darauf folgenden Ruhetag dann aber alles wieder unter Kontrolle hatte. ,,Im Elsass war ihr Tank nicht voll“, so Vaughters. „Den haben sie am Ruhetag wieder aufgefüllt und es lief wieder - 800 Mililiter roter Blutzellen in Rucksäcken aufbewahrt haben sie verwendet! Dieses Blut war den Fahrern direkt nach der Dauphiné Libéré im Vorfeld der Tour abgenommen worden.“

Andreu wollte nunwissen, wie man das Blut aufbewahrt und versteckte habe. Vaughters: ,,Es wurde auf einem Motorrad in tiefgefrorenen Etuis aufbewahrt. Von alledem hat Floyd Landis Fotos gemacht."

Vom Radsportportal cyclingnews auf den Bericht angesprochen, bestätigte Vaughters die virtuelle Unterhaltung mit Andreu. ,,Meine Aussagen sind aber nichts als Gerüchte. Ich könnte vor Gericht nichts beweisen. Es sind eben nur Aussagen, die ich gehört habe."

Ob es diese Fotos von Landis wirklich gibt, konnte Vaughters auch nicht bestätigen. ,,Floyd hat zu mir nichts gesagt. Es war ein Freund von ihm, der mit diese Infos zukommen lies. Den Wahrheitsgehalt kann ich also nicht einschätzen.“

Quelle: cyclingnews.com

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