Gent-Wevelgem: Flecha zeigt Größe

Mattans Sieg hat einen Beigeschmack

Von Matthias Seng

07.04.2005  |  Die 67. Austragung von Gent-Wevelgem schien längst entschieden, da tauchte der zweitplatzierte Belgier Nico Mattan auf den letzten 500 Metern in den Windschatten einiger neutraler Begleitfahrzeuge ein, sprang von einem Presse-Motorrad zu anderen –und wurde auf diese Weise am führenden Spanier Juan Antonio Flecha regelrecht vorbeikatapultiert. Ein Sieg mit Beigeschmack, denn der Fassa-Bortolo-Fahrer schien schon uneinholbar davongezogen zu sein.

Nach dem Rennen das Team des unterlegenen Spaniers Protest bei der Rennleitung ein. Mattan selber bestritt, dass er nur aufgrund des Windschattenfahrens Flecha erst eingeholt und dann überholt habe: „Ich schwöre, dass ich meinen Sieg weder den Autos noch den Motorädern verdanke“, so der Belgier pathetisch. „Ich war nie so nahe an ihnen dran, dass ich den Windschatten hätte ausnutzen können. Hätte ich denn absichtlich langsamer fahren sollen? Sie haben mich ganz sicher nicht an Flecha herangebracht. Ich wusste, dass ich auf dem letzten Kilometer wieder an Flecha herankommen konnte. Bitte zieht meinen Sieg nicht in Zweifel. Habe ich nicht den ganzen Tag attackiert? Niemand sollte das vergessen.“

Mattans Kontrahent verhielt sich indessen wie ein wahrer Sportsmann und erkannte den Sieg von Mattan an. Juan Antonio Flecha zeigte sich sogar überraschend optimistisch: „Ich bin nicht enttäuscht“, sagte er der Zeitung Sporza. „Mattan war heute einfach der Stärkste. Für das belgische Publikum ist das ein schöner Sieg – und für mich war es auch ein sehr schönes Rennen, wenn auch wegen des Windes und der Anstiege ein extrem hartes. Nach diesem Rennen weiß ich aber, dass ich stark genug für Paris-Roubaix am Sonntag bin.“

Die Rennkommissare folgten der Version des Lokalmatadors und bestätigten das Rennergebnis. Stattdessen verhängten sie über den Fahrer des neutralen Begleitfahrzeugs zu einer Geldstrafe von 400 Schweizer Franken und verwarnten die Motorradfahrer.

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