Britin gewinnt WorldTour-Finale in Guangxi

Henderson im Sprintduell mit Andersson mit Coolness zum Sieg

Von Felix Mattis

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Anna Henderson (Lidl - Trek) bei ihrem Giro-Etappensieg im Juli. | Foto: Cor Vos

19.10.2025  |  (rsn) – Anna Henderson (Lidl – Trek) hat sich im Sprintduell zweier Ausreißerinnen den Sieg beim letzten Women's WorldTour-Rennen der Saison gesichert. Die Britin setzte sich bei der Tour of Guangxi Women in Nanning nach 108,5 Kilometern gegen die Schwedin Caroline Andersson (Liv – AlUla – Jayco) durch und brachte die ansonsten verkorkste China-Reise ihres Rennstalls zu einem versöhnlichen Abschluss.

Nachdem das Team Lidl – Trek mit Ex-Weltmeisterin Elisa Balsamo als Top-Favoriten zur Sprinter-Rundfahrt Tour of Chongming Island angereist war, dort aber an drei Tagen ohne Etappenerfolg blieb, holte Henderson, die auf Chongming Island zur Schlussetappe nicht mehr angetreten war und somit einen Tag mehr Pause hatte, als die meisten Kontrahentinnen – was angesichts der weiten Reise von Chongming vor den Toren von Shanghai nach Guangxi im Süden des Landes sicher kein Nachteil war – nun die Kohlen für ihr Team aus dem Feuer.

Dritte wurde beim WorldTour-Finale mit 59 Sekunden Rückstand die Spanierin Usoa Ostolaza (Laboral Kutxa – Fundacion Euskadi), die den Sprint einer sechsköpfigen Verfolgergruppe vor der Russin Marina Komina (Li Ning Star Ladies), der Britin Elynor Bäckstedt (UAE Team ADQ), der Niederländerin Riejanne Markus (Lidl – Trek), der Spanierin Turani Blanco (Human Powered Health) und der Schwedin Karin Söderqvist (Coop – Repsol) gewann.

Die einzige deutschsprachige Fahrerin, die die Reise nach China angetreten hatte, Kathrin Schweinberger (Human Powered Health), war in Guangxi nicht an die Startlinie gerollt. Die Tirolerin wurde im Finale der Schlussetappe der Tour of Chongming Island in einen Massensturz verwickelt und musste daher auf das schwerere Eintagesrennen verzichten.

So lief die Tour of Guangxi Women:

Die bei den Frauen nur aus einem Eintagesrennen bestehende Tour of Guangxi wurde auf einem Rundkurs in Nanning ausgetragen, der vier Mal zu fahren war. Dieser rund 27 Kilometer lange Rundkurs beinhaltete in seiner ersten Hälfte einen 1,3 Kilometer langen und im Schnitt 11,5 Prozent steilen Anstieg hinauf nach Qingxjushan.

In den ersten beiden Runden kam dort die Italienerin Andrea Casagranda (Bepink – Imatra – Bongioanni) jeweils als Erste über die Kuppe, allerdings nicht als längerfristige Ausreißerin, sondern jeweils durch kurze Attacken. Dazwischen, bei der ersten Zielpassage nach 26,8 Kilometern, gewann Nicole Hartychova (Dukla Praha) aus Tschechien den ersten Zwischensprint. Bei der zweiten Zielpassage gelang das der Estin Laura Lizette Sander (Coop – Repsol).

So richtig begann das Rennen dann bei der dritten Passage der Qingxjushan-Rampe. Dort explodierte das Tempo im Feld und es entstand eine nur noch sechsköpfige Spitzengruppe um Henderson, die als Erste über die Kuppe kam, sowie Andersson, Oszolaza, Blanco, Söderqvist und Komina, zu der anschließend im Verlauf der Runde aber noch weitere Fahrerinnen aufschließen konnten.

Bei der letzten Zielpassage führte Markus das Feld vor Bäckstedt und Ruby Roseman-Gannon (Liv – AlUla – Jayco) über die Linie, doch es schien klar: Die Entscheidung fällt bergauf. Als es dann 20 Kilometer vor dem Ziel erneut die 11-Prozent-Rampe hinaufging, attackierten Henderson und Andersson und setzten sich endgültig von der Konkurrenz ab, um anschließend zu zweit dem Ziel entgegenzufahren.

Auf dem Schlusskilometer übernahm Henderson die Führungsarbeit nicht mehr, wartete am Hinterrad der Schwedin auf den richtigen Moment und eröffnete dann knapp 250 Meter vor Schluss den Sprint. Andersson trat einen Tick später an und war daher auch einen Tick langsamer, so dass Henderson aus dem Windschatten vorbeiziehen und zum Sieg spurten konnte – ähnlich ihres Erfolges auf der 2. Etappe des Giro d'Italia im Juli.

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