Longo Borghini beendet die Oranje-Serie

Giro d`Italia Women im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Giro d`Italia Women im Rückblick: Die letzten zehn Jahre"
Das Podium des Giro d´Italia Women, v.l.: Lotte Kopecky (SD Worx - Protime), Elisa Longo Borghini (Lidl - Trek), Neve Bradbury (Canyon - SRAM) | Foto: Cor Vos

02.07.2025  |  (rsn) – Erstmals bereits 1988 ausgetragen, zählt der Giro d`Italia Women zu den traditionsreichsten Rennen im Frauenkalender. Radsport-news.com blickt auf die letzten zehn Austragungen der aktuell achttägigen Rundfahrt zurück, die vor allem von den Niederländerinnen dominiert wurde.


Giro d`Italia Femminile 2015: Anna van der Breggen

Die 26. Austragung wurde im slowenischen Ljubljana gestartet und führte über insgesamt zehn Tagesabschnitte. Den Gesamtsieg sicherte sich die Niederländerin Anna van der Breggen (Rabobank – Liv), die am Ende 1:30 Minuten Vorsprung auf die US-Amerikanerin Mara Abbott (Wiggle Honda) aufwies. Das Podium komplettierte mit Megan Guarnier (Boels – Dolmans / +1:43) eine weitere US-Amerikanerin.

Guarnier trug bis zum vorletzten Tag das Rosa Trikot, im Zeitfahren aber wurde sie von der Tagessiegerin van der Breggen an der Spitze abgelöst. Auf der letzten Etappe musste sich auch ihre Landsfrau Abbott, die sich den letzten Tagessieg holte, im Klassement noch an sich vorbeiziehen lassen.


Giro d`Italia Femminile 2016: Megan Guarnier

Ab der Saison 2016 gehörte die zehntägige Rundfahrt der Women`s World Tour an. Den Sieg sicherte sich die US-Amerikanerin Megan Guarnier (Boels – Dolmans) mit 34 Sekunden Vorsprung auf ihre Landsfrau und Teamkollegin Evelyn Stevens. Titelverteidigerin Anna van der Breggen (Rabobank – Liv / +1:53) musste sich mit Rang drei begnügen. 

Guarnier übernahm mit Platz zwei auf der 6. Etappe das Rosa Trikot und gab es bis zum Schluss nicht mehr ab. Ein starkes Rennen fuhr Claudia Lichtenberg (Lotto Soudal Ladies) ab. Die Deutsche schloss die Rundfahrt auf Rang vier ab und fuhr auf mehreren Etappen in die Top Ten.


Giro d`Italia Femminile 2017: Anna van der Breggen

Nach Platz drei im Vorjahr konnte sich Anna van der Breggen (Boels – Dolmans) ihren zweiten Gesamtsieg nach 2015 sichern. Nach zehn Etappen hatte die Niederländerin 1:03 Minuten Vorsprung auf die Italienerin Elisa Longo Borghini (Wiggle High5) und 1:39 Minuten auf ihre Landsfrau Annemiek van Vleuten (Orica – Scott). 

Van der Breggen hatte bereits auf der 2. Etappe die Gesamtführung übernommen und sie auf den nächsten acht Teilstücken verteidigt. Wie im Vorjahr fuhr Claudia Lichtenberg (Wiggle High5) in die Top Ten. Diesmal reichte es zu Platz neun.


Giro d`Italia Femminile 2018: Annemiek van Vleuten

Die 29. Austragung stand ganz im Zeichen von Annemiek van Vleuten (Mitchelton – Scott). Die Niederländerin hatte nach zehn Etappen stolze 4:12 Minuten Vorsprung auf die Südafrikanerin Ashleigh Moolman (Cervelo – Bigla). Das Podium komplettierte die Australierin Amanda Spratt, wie van Vleuten bei Mitchelton – Scott unter Vertrag. 

Van Vleuten hatte nach dem Bergzeitfahren der 7. Etappe die Gesamtführung übernommen und baute ihren Vorsprung mit ihrem Solosieg am Monte Zoncolan am vorletzten Tag weiter aus. Und auch zum Finale war die Niederländerin nicht zu schlagen. So holte sich van Vleuten drei der letzten vier Etappen.


Giro d`Italia Femminile 2019: Annemiek van Vleuten

Ähnlich souverän wie im Vorjahr triumphierte bei der 30. Austragung Annemiek van Vleuten (Mitchelton - Scott). Die Niederländerin hatte 3:45 Minuten Vorsprung auf ihre Landsfrau Anna van der Breggen (Boels – Dolmans) und 6:55 Minuten auf die Australierin Amanda Spratt, die wie van Vleuten dasTrikot von Mitchelton – Scott trug. 

Nachdem das deutsche Team Canyon – SRAM das Auftaktzeitfahren gewonnen hatte, löste van Vleuten die Polin Katarzyna Niewiadoma nach einem beeindruckenden Solocoup hinauf zum Lagi di Cancano als Spitzenreiterin ab und verwaltete ihren komfortablen Vorsprung bis zum Schluss.

 

Giro d`Italia Femminile 2020: Anna van der Breggen

Im ersten Jahr der Corona-Pandemie war die Rundfahrt in den September verlegt worden. Nach zwei Gesamtsiegen durch Annemiek van Vleuten holte sich diesmal ihre Landsfrau Anna van der Breggen (Boels – Dolmans) ihr drittes Rosa Trikot.

Die Niederländerin hatte nach neun Etappen 1:14 Minuten Vorsprung auf die Polin Katarzyna Niewiadoma (Canyon – SRAM) und 2:20 Minuten auf die Italienerin Elisa Longo Borghini (Trek – Segafredo). 

Van Vleuten hatte die 2. Etappe als Solistin gewonnen und lag bereits früh komfortabel in Führung. Als Gesamtführende mussste sie allerdings auf der 8. Etappe aufgeben und wurde von der späteren Gesamtsiegerin van der Breggen an der Spitze abgelöst.


Giro d`Italia Femminile 2021: Anna van der Breggen

Wie im Vorjahr hieß die Siegerin Anna van der Breggen (SD Worx). Die Niederländerin setzte sich vor ihren Teamkolleginnen Ashleigh Moolman und Demi Vollering durch. Van der Breggen hatte bereits auf der 2. Etappe mit ihrem Sieg hinauf nach Prato Nevoso die Gesamtführung vor ihren beiden Teamkolleginnen übernommen. An der Konstellation änderte sich an den folgenden acht Tagen nichts mehr, so das SD Worx das Podium dominierte.


Giro d`Italia Donne 2022: Annemiek van Vleuten

Nach zwei Mal van der Breggen folgte nun Annemiek van Vleuten (Movistar) mit ihrem dritten Gesamtsieg. Die Niederländerin wies am Ende 1:52 Minuten Vorsprung auf die Italienerin Marta Cavalli (FDJ) und 5:56 Minuten Vorsprung auf die Spanierin Mavi Garcia (UAE Team ADQ) auf. Van Vleuten hatte mit ihrem Solosieg auf der 3. Etappe das Maglia Rosa übernommen und baute ihre Führung mit ihrem Erfolg auf der 7. Etappe weiter aus.


Giro d`Italia Donne 2023: Annemiek van Vleuten

In diesem Jahr machte Annemiek van Vleuten ihren vierten Gesamtsieg perfekt und zog mit der zurückgetretenen van der Breggen gleich. Die Niederländerin hatte am Ende deutliche 3:56 Minuten Vorsprung auf die Französin Juliette Labous (dsm – firmenich) und 4:23 Minuten auf die Italienerin Gaia Realini (Lidl -Trek). 

Nachdem der Auftakt wegen schlechtem Wetter abgesagt werden musste, übernahm van Vleuten mit ihrem Solosieg auf der 2. Etappe bereits die Gesamtführung und gab diese bis zum Schluss nicht mehr ab. Das Highlight aus deutscher Sicht war der Etappensieg von Antonia Niedermaier (Canyon – SRAM) auf fünften Tag aus einer Ausreißergruppe heraus. Danach entschied die dominierende van Vleuten die Etappen sechs, sieben und neun für sich.


Giro d`Italia Women 2024: Elisa Longo Borghini

Nach den vielen niederländischen Siegen durften sich die italienischen Fans wieder über einen Heimsieg freuen. Elisa Longo – Borghini (Lidl – Trek) eroberte mit 21 Sekunden Vorsprung auf die Belgierin Lotte Kopecky (SD Worx – Protime) das erste Rosa Trikot ihrer Karriere. Das Schlusspodium komplettierte die Australierin Neve Bradbury (Canyon – SRAM / +1;16), die auch die Königsetappe hinauf zum Blockhaus gewann.

Nach ihrem Sieg im Auftaktzeitfahren gab Longo Borghini das Rosa Trikot nicht mehr ab . Eine starke Rundfahrt fuhr Antonia Niedermaier (Canyon – SRAM), die Gesamtsechste und hinter ihrer Teamkollegin Bradbury Zweite der Nachsuchwertung wurde. Noch erfreulicher aus deutscher Sicht: Liane Lippert (Movistar) gewann die 6. Etappe.

Zur Sonderseite Giro d'Italia Women

Mehr Informationen zu diesem Thema

13.07.2025Lippert rast auf Formel-1-Kurs von Imola zum zweiten Etappensieg

(rsn) – Zum Finale des 36. Giro d´Italia Women (2.WWT) hat Liane Lippert (Movistar) ihren zweiten Etappensieg gefeiert. Die 27-jährige Friedrichshafenerin setzte sich über 134 Kilometer von ForlÃ

12.07.2025Rührende Szenen: Niedermaier tröstet Konkurrentin Reusser

(rsn) – Marlen Reusser (Movistar) war schwer enttäuscht, als sie am Monte Nerone im Ziel der vorletzten Etappe des Giro d´Italia Women ankam und das Rosa Trikot um 22 Sekunden an Titelverteidigeri

12.07.2025Gigante klettert auch am Monte Nerone am besten, Niedermaier 5.

(rsn) – Sarah Gigante (AG Insurance - Soudal) hat auch die zweite schwere Bergankunft des Giro d’Italia Women gewonnen. Nach 150 Kilometern von Fermignano hinauf zum Monte Nerone war sie auf der 7

11.07.2025Lippert macht die “6“ zu ihrer Giro-Glückszahl

(rsn) – Liane Lippert (Movistar) hat auf der 6. Etappe des 36. Giro d´Italia Women (2.WWT) ihren ersten Saisonsieg bejubeln können. Die 27-jährige Friedrichshafenerin ließ über 145 Kilometer zw

11.07.2025Hand vom Lenker: Giro-Leaderin Reusser bekommt Gelbe Karte

(rsn) – Marlen Reusser (Movistar) hat nach der 5. Etappe des Giro d'Italia Women in Monselice von der UCI-Jury eine Gelbe Karte bekommen, weil sie auf der Zielgeraden die Italienerin Katia Ragusa (H

10.07.2025Rückenbeschwerden: Weltmeisterin Kopecky beim Giro ausgestiegen

(rsn) – Lotte Kopecky wird morgen nicht zur 6. Etappe des Giro d´Italia Women antreten. Wie ihr Team SD Worx – Protime mitteilte, leidee die Weltmeisterin unter Rückenbeschwerden. Mit Blick auf

10.07.2025Wiebes sprintet zum zweiten Sieg, Niedermaier büßt Boden ein

(rsn) – Lorena Wiebes (SD Worx – Protime) hat beim Giro d’Italia Women ihren zweiten Tagessieg eingefahren. Die Europameisterin aus den Niederlanden entschied die turbulente 5. Etappe über 120

09.07.2025Gigante düpiert am Berg die Favoritinnen, Reusser zurück in Pink

(rsn) - Sarah Gigante (AG Insurance – Soudal) hat auf der 4. Etappe des Giro d’Italia Women (2.WWT) die Top-Favoritinnen hinter sich gelassen und nach 142 Kilometern zwischen Castello Tesino und

08.07.2025Wiebes gewinnt 3. Giro-Etappe, Reusser macht zwei Sekunden gut

(rsn) – Nach dem gestrigen Ausreißer-Coup von Anna Henderson (Lidl – Trek) und Dilyxine Miermont (Ceratizit) kam es auf der 3. Etappe des Giro d’Italia Women (2.WWT) über 122 Kilometer von Vez

07.07.2025Henderson fährt mit Ausreißersieg ins Rosa Trikot

(rsn) – Mit einem Ausreißversuch über nahezu die halbe Distanz der Etappe hat Anna Henderson (Lidl – Trek) beim Giro d’Italia Women die 2. Etappe von Clusone nach Aprica gewonnen und damit auc

06.07.2025Reusser holt sich das Auftaktzeitfahren beim Giro d’Italia

(rsn) - Marlen Reusser (Movistar) hat das Auftaktzeitfahren des Giro d´Italia Women gewonnen und sich das erste Rosa Trikot des Rennens gesichert. Die Schweizerin war auf dem 14,2 Kilometer langen Ku

05.07.2025Die 22 Teams für den 36. Giro d´Italia Women

(rsn) – Mit dem Giro d’Italia Women (6. – 13. Juli / 2.WWT) steht einen Tag nach dem Start der Tour de France der Männer die zweite Grand Tour der Frauen an. Die 36. Ausgabe der Italien-Rundfa

Weitere Radsportnachrichten

12.11.2025Gravel-WM-Zweiter Biesterbos und de Jong zu Picnic

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

12.11.2025Tour du Rwanda ab 2027 mit WorldTour-Status?

(rsn) – Der Radsportweltverband UCI hat trotz der Kritik an der WM-Vergabe an ein autokratisch regiertes Land die vergangene Straßen-Weltmeisterschaften sowohl aus sportlicher als auch aus organisa

12.11.2025Wiebes will mehr sein als die beste Sprinterin der Welt

(rsn) – Lorena Wiebes (SD Worx – Protime) blickt auf eine erneut überragende Saison zurück, in der ihr nicht weniger als 25 Siege gelangen, so viele wie noch nie in ihrer Karriere, die 2018 bei

12.11.2025Club-Fahrer, deutsche Talente und ein österreichischer Routinier

(rsn) – 139 Fahrer haben sich mit unserem neuen Punktesystem für die Radsport-News-Jahresrangliste 2025 qualifiziert. Nicht alle können wir in den letzten zwei Monaten des Jahres auch mit komp

12.11.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Urvater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt

11.11.2025Sweeck im Sprintduell gegen Vandeputte zum ersten Saisonsieg

(rsn) – Nach einem packenden Finale hat Laurens Sweeck (Crelan – Corendon) den dritten von acht Läufen der Superprestige-Serie beim Jaarmarktcross in Niel für sich entscheiden können. In einer

11.11.2025Brand dreht in Niel den Spieß gegen van der Heijden um

(rsn) – Nur drei Tage nach dem verpassten Europameistertitel hat Lucinda Brand (Baloise - Glowi Lions) bei der Superprestige in Niel Revanche genommen. Ähnlich wie die Europameisterin Inge van der

11.11.2025Wettskandale in anderen Sportarten: UCI will Kontrollen verschärfen

(rsn) – Angesichts zahlreicher Wettskandale in anderen Sportarten will der Radsportweltverband UCI seine Kontrollen verschärfen, um zu verhindern, dass es auch im Radsport zu Manipulationen kommt.

11.11.2025Rembe - rad-net ab 2026 auch mit Frauenteam

(rsn) – Rembe - rad-net wird in der kommenden Saison auch ein Frauenteam an den Start schicken. Wie der Rennstall aus dem Sauerland mitteilte, habe man beim Radsportweltverband UCI ein weibliches Ko

11.11.2025Ein Lidl-Arbeitstier, ein China-Abenteurer und einige KT-Größen

(rsn) – 139 Fahrer haben sich mit unserem neuen Punktesystem für die Radsport-News-Jahresrangliste 2025 qualifiziert. Nicht alle können wir in den letzten zwei Monaten des Jahres auch mit komple

10.11.2025Vingegaard: Lieber Grand-Tour-Triple als dritter Tour-Sieg?

(rsn) – Was wiegt mehr? Drei Siege bei der Tour de France oder Siege bei jeder großen Landesrundfahrt? “Ich denke, ich würde lieber alle drei Grand Tours gewinnen“, sagte Jonas Vingegaard (Vi

10.11.2025Lidl – Trek verpflichtet Eisel als Sportlichen Leiter

(rsn) – Nach vier Jahren bei Red Bull – Bora – hansgrohe hat Bernhard Eisel ein neues Team gefunden. Der Österreicher wird künftig als Sportlicher Leiter bei Lidl – Trek tätig sein. Das ga

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)