Reusser verteidigt beim Giro das Rosa Trikot

Wiebes sprintet zum zweiten Sieg, Niedermaier büßt Boden ein

Von Matthias Seng und Jens Claussen

Foto zu dem Text "Wiebes sprintet zum zweiten Sieg, Niedermaier büßt Boden ein"
Lorena Wiebes (SD Worx – Protime) hat beim Giro d’Italia Women ihren zweiten Tagessieg eingefahren.=5“ title=“FirstCycling.com“FirstCycling.com | Foto: Cor Vos PRÜFEN

10.07.2025  |  (rsn) – Lorena Wiebes (SD Worx – Protime) hat beim Giro d’Italia Women ihren zweiten Tagessieg eingefahren. Die Europameisterin aus den Niederlanden entschied die turbulente 5. Etappe über 120 Kilometer von Mirano nach Monselice im Sprint einer 15-köpfigen Spitzengruppe souverän vor ihrer Landsfrau Marianne Vos (Visma – Lease a Bike) für sich.

Als beste deutsche Fahrerin wurde Liane Lippert (Movistar) Dritte, hinter Weltmeisterin Lotte Kopecky (SD Worx – Protime) kam die Schweizerin Marlen Reusser (Movistar) auf den fünften Platz, womit sie das Rosa Trikot verteidigte.

Die entscheidende Gruppe hatte sich rund 50 Kilometer vor dem Ziel gebildet und umfasste zunächst 20 Fahrerinnen. Nicht dabei waren die Vortagessiegerin Sarah Gigante (AG Insurance – Soudal) und auch die Deutsche Zeitfahrmeisterin Antonia Niedermaier (Canyon – SRAM – zondarcrypto), die 1:40 Minuten hinter Wiebes mit dem Feld ins Ziel kamen und im Gesamtklassement Boden verloren.

“Es hat relativ früh einen Split gegeben und wir sind um die 60 Kilometer gegen das Feld gefahren. Ich bin dann im Sprint blockiert und da quasi aus dem Rennen genommen worden. Aber das macht nichts. Das Gute ist, dass einige Konkurrentinnen im Gesamtklassement Rückstände kassiert haben", kommentierte Reusser im Ziel den Rennverlauf.

Die 33-Jährige  liegt weiterhin 16 Sekunden vor Titelverteidigerin Elisa Longo Borghini (UAE Team – ADQ). Neue Gesamtdritte ist die Niederländerin Anna van der Breggen (SD Worx – Protime / 1:53). Gigante (+2:16) fiel vom dritten auf den fünften Platz zurück, auch Niedermaier büßte zwei Positionen ein und ist nun Sechste (+2:45).

Wiebes freut sich über ihren Sieg und für van der Breggen

Für Wiebes, die nach eigenen Worten gestern unplanmäßig in der Gruppe des Tages unterwegs gewesen war, war es nach dem Sieg in Trento bereits der zweite Erfolg beim diesjährigen Giro. “Wir haben zunächst die Ausreißergruppe gemeinsam mit UAE – ADQ gut kontrollieren können, um dann mit ihnen durch eine Tempoverschärfung das Zerreißen des Pelotons zu ermöglichen. Es freut mich natürlich, dass ich das Ganze dann für uns abschließen konnte und mit Barbara Guarischi und Lotte Kopecky war es wieder großartig", sagte die 26-Jährige die sich auch darüber freute, dass ihre Teamkollegin van der Breggen einen Sprung im Gesamtklassement machte. 

"Der Move, das Peloton zu zerreißen, war aber auch wichtig für Anna, um zu zeigen, dass mit ihr vorne gerechnet werden muss. Das Magila Rosa kann für Anna in jedem Fall das Ziel sein, für mich jedoch nicht“, resümierte sie den äußerst erfolgreichen Tag für ihr Team.

So lief die 5. Etappe des Giro d’Italia Women:

Auf tellerflachen 120 Rennkilometern setzte sich direkt nach dem Start eine vierköpfige Gruppe ab, die dann auch nach 37 Kilometern die erste Sprintwertung des Tages unter sich ausmachte. Unter ihnen die Bahn-Olympiasiegerin von Tokio 2021, Franziska Brauße (Ceratizit), die sich die 12 Punkte vor Katia Ragusa (Human Powered Health) und Asia Zontone (Isolmant – Premac – Vittoria) sichern konnte.

Als es 63 Kilometer vor dem Ziel im Feld zu einem Massensturz kam, hatte das Quuintett bereits einen Vorsprung von 2:41 Minuten herausfahren können. Rund zehn Kilometer später machten UAE – ADQ, SD Worx - Protime und Uno-X Mobility dann ernst und erhöhten sukzessive das Tempo, so dass sich das Feld teilte. Opfer dieser Tempoverschärfung wurde nicht nur die Vortagessiegerin Gigante, sondern auch die deutsche Hoffnung Niedermaier, die bis zum Ziel insgesamt 1:42 Minuten auf die spätere Siegerin einbüßen sollten.

Das Streckenprofil der 5. Etappe des Giro d’Italia Women | Foto: Veranstalter

Somit machte sich eine sechzehnköpfige Gruppe auf die Verfolgung des Führungsquintetts, aus dem sich Brauße 48 Kilometer vor dem Ziel nochmals kurzfristig lösen konnte. Doch wenige Kilometer später war es um Brauße & Co. geschehen. Die Gruppe um das Maglia Rosa, Lippert, Kopecky, Wiebes, van der Breggen, Vos und Longo Borghini rauschte von hinten heran und in dieser Konstellation näherte man sich der Ziellinie in Monselice.

Als es dort auf die 13,7 Kilometer lange Schlussrunde ging, war klar, dass das dahinter liegende Peloton  nicht mehr in die Entscheidung um den Sieg würde eingreifen können. Auf den finalen drei Kilometern hielten van der Breggen und Kopecky mit Geschwindigkeiten um die 55 km/h an der Spitze dann dermaßen hoch, dass keine der Finisseurinnen den Hauch einer Chance sah, nochmals zu attackieren. 

Nach der letzten Rechtskurve kam es dann auf der 350 Meter langen Zielgeraden zu einem Duplikat der 3. Etappe: Kopecky zog unwiderstehlich den Sprint für Wiebes an, die souverän mit einer Radlänge vor Vos gewann. Lippert konnte im Eins-zu-Eins Duell mit Kopecky noch mit einem Tigersprung auf Platz drei spurten.

Results powered by FirstCycling.com

Mehr Informationen zu diesem Thema

11.07.2025Lippert macht die “6“ zu ihrer Giro-Glückszahl

(rsn) – Liane Lippert (Movistar) hat auf der 6. Etappe des 36. Giro d´Italia Women (2.WWT) ihren ersten Saisonsieg bejubeln können. Die 27-jährige Friedrichshafenerin ließ über 145 Kilometer zw

11.07.2025Hand vom Lenker: Giro-Leaderin Reusser bekommt Gelbe Karte

(rsn) – Marlen Reusser (Movistar) hat nach der 5. Etappe des Giro d'Italia Women in Monselice von der UCI-Jury eine Gelbe Karte bekommen, weil sie auf der Zielgeraden die Italienerin Katia Ragusa (H

10.07.2025Rückenbeschwerden: Weltmeisterin Kopecky beim Giro ausgestiegen

(rsn) – Lotte Kopecky wird morgen nicht zur 6. Etappe des Giro d´Italia Women antreten. Wie ihr Team SD Worx – Protime mitteilte, leidee die Weltmeisterin unter Rückenbeschwerden. Mit Blick auf

09.07.2025Gigante düpiert am Berg die Favoritinnen, Reusser zurück in Pink

(rsn) - Sarah Gigante (AG Insurance – Soudal) hat auf der 4. Etappe des Giro d’Italia Women (2.WWT) die Top-Favoritinnen hinter sich gelassen und nach 142 Kilometern zwischen Castello Tesino und

08.07.2025Wiebes gewinnt 3. Giro-Etappe, Reusser macht zwei Sekunden gut

(rsn) – Nach dem gestrigen Ausreißer-Coup von Anna Henderson (Lidl – Trek) und Dilyxine Miermont (Ceratizit) kam es auf der 3. Etappe des Giro d’Italia Women (2.WWT) über 122 Kilometer von Vez

07.07.2025Henderson fährt mit Ausreißersieg ins Rosa Trikot

(rsn) – Mit einem Ausreißversuch über nahezu die halbe Distanz der Etappe hat Anna Henderson (Lidl – Trek) beim Giro d’Italia Women die 2. Etappe von Clusone nach Aprica gewonnen und damit auc

06.07.2025Reusser holt sich das Auftaktzeitfahren beim Giro d’Italia

(rsn) - Marlen Reusser (Movistar) hat das Auftaktzeitfahren des Giro d´Italia Women gewonnen und sich das erste Rosa Trikot des Rennens gesichert. Die Schweizerin war auf dem 14,2 Kilometer langen Ku

05.07.2025Die 22 Teams für den 36. Giro d´Italia Women

(rsn) – Mit dem Giro d’Italia Women (6. – 13. Juli / 2.WWT) steht einen Tag nach dem Start der Tour de France der Männer die zweite Grand Tour der Frauen an. Die 36. Ausgabe der Italien-Rundfa

05.07.2025Im Schatten der Tour kämpfen Longo Borghini, Reusser & Co. um Rosa

(rsn) – Nur einem Tag nach dem Grand Départ der Tour de France der Männer starten die Frauen ihren Giro d’Italia. Ob bezüglich der medialen Aufmerksamkeit als “Konkurrenzprodukt“ zur Tour w

02.07.2025Giro d`Italia Women im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) – Erstmals bereits 1988 ausgetragen, zählt der Giro d`Italia Women zu den traditionsreichsten Rennen im Frauenkalender. Radsport-news.com blickt auf die letzten zehn Austragungen der aktuell

24.06.202522 Teams starten beim 36. Giro d´Italia Women

(rsn) – Insgesamt 22 Teams werden am kommenden Giro d’Italia Women (2.WWT / 6. – 13. Juli) teilnehmen. Das kündigte der Organisator RCS Sport in einer Pressemitteilung an. Zu den 15 Aufgebote

03.04.2025Niedermaier: “Wünsche mir, beim Giro ganz oben zu stehen“

(rsn) - Nach ihrem ersten Rennblock, der mit Rang 37 bei der Trofeo Alfredo Binda (1.WWT) endete, nahm sich Antonia Niedermaier die Zeit, um mit RSN über ihren Saisoneinstieg, ihre veränderte Rolle

Weitere Radsportnachrichten

12.07.2025Vingegaard trotz starken Auftritts nicht ganz zufrieden

(rsn) – Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) konnte im Ziel der 7. Etappe der Tour de France als heimlicher Gewinner bezeichnet werden. Der Däne musste sich an der Mur de Bretagne zwar im Spri

12.07.2025Haig mit Gehirnerschütterung nach Sturz im Finale der 7. Etappe

(rsn) - Nach dem Highspeed-Crash in der Favoritengruppe sechs Kilometer vor dem Ziel der 7. Etappe zur Mur de Bretagne sind die meisten Fahrer mit Schürfwunden und Prellungen davongekommen. Joao Alme

12.07.2025Massensprint an leichter Steigung

(rsn) – Obwohl sich ihnen bisher keine hohen Berge in den Weg gestellt haben, hatten die Sprinter an den ersten sieben Tagen der Tour de France vergleichsweise wenig Chancen bekommen. Dafür schaut

11.07.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die w

11.07.2025Vierter in Mur-de-Bretagne: Gall kommt in einen “guten Rhythmus“

(rsn) – Kein Zweifel, Felix Gall (Decathlon – AG2R La Mondiale) ist eher ein Mann für die langen Anstiege. Umso überraschender kam sein vierter Platz an der Mur-de-Bretagne am Ende der 7. Tour-E

11.07.2025Pogacar lässt Girmay grübeln: “Keine guten Neuigkeiten“

(rsn) – Dank seiner unvergleichlichen Explosivität im Schlusssprint stürmte Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) auf der 7. Etappe der Tour de France zum Tagessieg und schlüpfte ins Gelbe Tri

11.07.2025Almeida will trotz Rippenbruch die Tour de France fortsetzen

(rsn) – Als Joao Almeida (UAE – Emirates – XRG) im Finale der 7. Tour-Etappe in den Massensturz verwickelt war, bei dem in der Kopfgruppe rund 15 Fahrer zu Boden gingen, schien es so, als ob sic

11.07.2025Lippert macht die “6“ zu ihrer Giro-Glückszahl

(rsn) – Liane Lippert (Movistar) hat auf der 6. Etappe des 36. Giro d´Italia Women (2.WWT) ihren ersten Saisonsieg bejubeln können. Die 27-jährige Friedrichshafenerin ließ über 145 Kilometer zw

11.07.2025Evenepoel festigt Position als Herausforderer in Warteposition

(rsn) - Die Gesichter hellen sich auf bei Soudal - Quick Step. “Der Tag mit der Windkante ist abgehakt, das ist Geschichte“, bezog sich der Sportliche Leiter Tom Steels gegenüber RSN auf die 39 S

11.07.2025Red Bull an der Mur mit doppelter Schadensbegrenzung

(rsn) – Eine harte, schnelle, heiße Angelegenheit war die 7. Etappe der Tour de France durch die Bretagne. Red Bull - Bora - hansgrohe um den Sportchef Rolf Aldag nahm des Ergebnis an der Mur-de-B

11.07.2025Reef: “Es ist völlig egal, wer in Gelb fährt“

(rsn) – Auf der 7. Etappe der Tour de France 2025 kam es an der Mur de Bretagne nach 197 Kilometern zum Showdown der Top-Favoriten. Den größten Punch auf den letzten 150 Metern hatte dabei Tadej

11.07.2025Highlight-Video der 7. Etappe der Tour de France

(rsn) - Jonas Vingegaard (Visma - Lease a Bike) hat bis zum Zielstrich am Hinterrad von Tadej Pogacar (UAE - Emirates - XRG) geklebt, vorbeifahren konnte der Däne im Zielsprint auf der 7. Etappe der

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de France (2.UWT, FRA)
  • Radrennen Männer

  • GP Torres Vedras (2.2, POR)
  • Tour of Ankara (2.2, TUR)
  • Visegrad 4 Kerekparveseny (1.2, HUN)
  • Tour of Magnificent Qinghai (2.Pro, CHN)