Brite gewinnt GP de Denain, Walscheid im Pech

Neoprofi Brennan schlägt im Sprint die belgische Phalanx

Von Matthias Seng

Foto zu dem Text "Neoprofi Brennan schlägt im Sprint die belgische Phalanx "
Matthew Brennan (Visma – Lease a Bike) hat den GP de Denain gewonnen. | Foto: Cor Vos

20.03.2025  |  (rsn) – Mit einer ebenso starken wie cleveren Vorstellung hat sich Matthew Brennan (Visma – Lease a Bike) den 66. Grand Prix de Denain - Porte du Hainaut (1.Pro) gesichert und mit gerade mal 19 Jahren seinen ersten Profisieg gefeiert.

Der Brite verwies nach 197,4 Kilometern mit Start und Ziel in der nordfranzösischen Kleinstadt Denain im Sprint einer achtköpfigen Spitzengruppe mit deutlichem Vorsprung die belgischen Routiniers Gianni Vermeersch (Alpecin – Deceuninck) und Dries De Bondt (Decathlon – AGR2 La Mondiale) auf die Plätze. Dahinter folgten mit Florian Vermeersch (UAE Team Emirates – XRG) und Brent Van Moer (Lotto) zwei weitere Belgier.

“Es ist schön, dass ich hier gewonnen habe. Das haben wir angestrebt und ich bin dem Team dankbar. Es war zunächst eine große Gruppe, in der viele Jungs attackieren wollten, das war schwer zu managen. Aber als wir dann ins Finale kamen, wusste ich, dass ich im Sprint schneller sein würde als die meisten anderen und das gab mir Zuversicht“, kommentierte Neoprofi Brennan im Ziel seinen ersten Sieg bei den Profis, nachdem er Anfang März bereits die beiden französischen 1.2-Rennen Le Tour des 100 Communes und GP Lillers für sich hatte entscheiden können – damals aber im Trikot des Visma-Development-Teams.

“Heute war es ein harter Kampf um die Positionen, aber wenn man mal eine gute hatte, kam man in einen Rhythmus. Das Team hat gute Arbeit geleistet, um mich in eine guten Position zu bringen, dafür danke ich ihm. Einen besseren Saisonstart kam man sich kaum wünschen“, fügte er an.

Pech hatte dagegen Max Walscheid (Jayco – AlUla), der hellwach war, als sich gut 50 Kilometer die vorentscheidende Gruppe um den späteren Sieger bildete. Doch kurz darauf wurde der Heidelberger, wie zahlreiche andere Fahrer an diesem Tag, durch einen Plattfuß gestoppt und musste alle Hoffnungen auf einen zweiten Denain-Sieg nach 2022 begraben. Als bester deutscher Fahrer kam Vorjahressieger Jannik Steimle (+ 0:30) mit dem Feld auf Rang 34 ins Ziel, in das sich auch Walscheid kämpfte: Er belegte mit fast vier Minuten Rückstand Rang 56.

So lief der 66. Grand Prix de Denain:

Beim GP de Denain waren zunächst drei lokale Runden zurückzulegen, ehe es nach gut der Hälfte des Rennens auf den ersten der insgesamt 13 Kopfsteinpflasterabschnitte ging, wovon sechs auch im Programm von Paris-Roubaix auftauchen. Vom letzten Sektor folgten noch sieben flache Kilometer zum Ziel am Boulevard 8 Mei in Denain.

Rory Townsend (Q36.5), Aaron Gate (XDS –Astana), Quentin Bezza (Wagner Bazin –WB) und Kévin Avoine (Van Rysel Roubaix) bildeten die Ausreißergruppe des Tages, die sich bei strahlendem Sonnenschein nach knapp 60 Kilometern löste und einen Vorsprung von rund zweieinhalb Minuten zugestanden bekam, ehe im Feld das Tempo angezogen wurde.

Townsend und Gate wurden als letzte der Ausreißer 54 Kilometer vor dem Ziel gestellt, kurz nachdem sich das Feld geteilt und sich eine rund 20-köpfige Gruppe formiert hatte, zu der auch Walscheid gehörte, ehe er dann aber im Sektor 7, dem längsten des Tages, durch einen platten Reifen gestoppt wurde.

Das Streckenprofil des 66. GP de Denain | Foto: Veranstalter

Nach einer Tempobeschleunigung durch Alec Segaert (Lotto) gut 40 Kilometer vor dem Ziel teilte sich die Spitze, die dann aus nur noch zehn Fahrern bestand; dabei waren neben Segaert dessen Teamkollege Van Moer, Brennan, das Alpecin-Duo Tibor Del Grosso und Vermeersch, dessen Namensvetter Florian Vermeersch (UAE – Emirates – XRG), De Bondt, Axel Huens, Tomas Kopecky (beide Unibet Tietema Rockets) sowie der überraschend starke Ire Dillon Corkery (St Michel).

Der Zweitdivisionär Unibet war auch noch mit zwei weiteren Fahrern in der ersten, achtköpfigen Verfolgergruppe um Vermeerschs UAE-Teamkollegen Mikkel Bjerg vertreten, die 25 Kilometer vor dem Ziel eine halbe Minute Rückstand aufwies. Weitere 30 Sekunden dahinter folgte das von TotalEnergies angeführte Feld, das vergeblich versuchte, den Anschluss herzustellen.

Wegen eines Plattfußes fiel dann aber Del Grosso in die Verfolgergruppe zurück und auch Huens verlor aufgrund eines Defekts den Anschluss zur Spitze, so dass Lotto das einzige dort noch doppelt vertretene Team war. Am Ende des vorletzten Sektors läutete Segaert mit seiner Attacke das Finale ein, in dem Lotto seine personelle Überlegenheit aber nicht ausspielen konnte. Brennan zeigte sich aufmerksam und vereitelte einige Attacken, ehe er auf der kurzen Zielgerade Gianni Vermeerschs Antritt mühelos konterte und sich souverän den Sieg vor dem Belgier und dessen Landsmann De Bondt sicherte.

Results powered by FirstCycling.com

Weitere Radsportnachrichten

12.08.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

12.08.2025Uijtdebroeks will es langsam angehen lassen und “lernen zu gewinnen“

(rsn) – Cian Uijtdebroeks hat sich bei der Tour de l`Ain zurückgemeldet. Mit seinem Erfolg bei der schweren Rundfahrt durch Frankreich, die ihm seine ersten beiden Profisiege bescherte, hat sich de

12.08.2025Pedersen krönt sich zum König von Bornholm

(rsn) – Das Resultat kommt nicht unbedingt überraschend, der Etappenverlauf schon eher. Mads Pedersen (Lidl – Trek) ist mit einem Sieg in die Dänemark-Rundfahrt (2.Pro) gestartet. Dabei pokerte

12.08.2025Consonni gewinnt Auftakt der Polen-Rundfahrt

(rsn) – Chiara Consonni (Canyon – Sram – zondacrypto) hat den Auftakt der Polen-Rundfahrt der Frauen (2.1) gewonnen. Rund um Zamosc nahe der Grenze zur Ukraine gewann die Italienerin den Massens

12.08.2025Kitzki zieht die Handbremse: Wenn die Angst mitfährt

(rsn) – Mit nur 21 Jahren hat Louis Kitzki seine Karriere beendet. Am Montag verkündete das deutsche Nachwuchstalent in den Sozialen Medien seinen Rücktritt – und ließ dabei tief blicken. "Ohne

12.08.2025Vermaerke wechselt als Allround-Helfer zu UAE

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

12.08.2025Hamburger Cyclassics im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(ran) - Die Cyclassics in Hamburg sind seit Jahren fester Bestandteil des WorldTour-Rennkalenders. Das meistens Ende August ausgetragene Rennen kommt den Sprintern entgegen, auch wenn im Finale mehrm

12.08.2025Fürsprecher Hushovd: Trondheim für Start der Tour de France 2030 im Gespräch

(rsn) – So langsam kommen sie alle aus der Deckung. Nachdem sich Dresden und Mitteldeutschland als Kandidat für den Grand Départ 2030 zuletzt nochmal etwas lauter ins Spiel gebracht haben, wird nu

11.08.2025McNulty widmet Sieg in Polen verletztem Teammitglied

(rsn) – Brandon McNulty (UAE – Emirates – XRG) feierte mit dem Gesamtsieg bei der Tour de Pologne (2. UWT) seinen ersten Rundfahrten-Sieg bei einem WorldTour-Rennen. Im Augenblick des Triumphs

11.08.2025Tour de Romandie Féminin im Rückblick: Die ersten drei Jahre

(ran) - Während die Tour de Romandie der Männer seit Jahren fester Bestandteil des Kalenders ist, existiert die Tour de Romandie Féminin erst seit 2022. Radsport-news.com blickt auf die ersten Aus

11.08.2025“Zeit für etwas Neues“ – Evenepoel über Red-Bull-Wechsel

(rsn) – Remco Evenepoel hat sich bislang noch nicht ausführlich zu seinem Wechsel von Soudal – Quick-Step zu Red Bull-Bora-hansgrohe geäußert. Der Doppel-Olympiasieger ging nach Abschluss des

11.08.2025Gianetti: “Pogacar zu sein ist schön, aber nicht einfach“

(rsn) – Mauro Gianetti, der Teamchef von UAE – Emirates – XRG hat sich zum kommenden Rennkalender und zum Vuelta-Verzicht von Tadej Pogacar geäußert. Am Ende der Tour de Pologne sagte er gege

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Maurice (2.2, 000)
  • Tour of Szeklerland (2.2, ROU)
  • PostNord Tour of Denmark (2.Pro, DEN)