--> -->
29.09.2024 | (rsn) – Die deutsche Nationalmannschaft hat das gesteckte Ziel einer Top-10-Platzierung im WM-Straßenrennen von Zürich verpasst, konnte mit dem 15. Rang von Georg Zimmermann und einem taktisch genau nach Plan gefahrenen Rennen letztlich aber doch gut leben. "Das Rennen ist wie erwartet gelaufen. Wir konnten die Gruppen besetzen und haben taktisch gut agiert. Die Fahrer haben alles gegeben", bilanzierte BDR-Teamchef André Greipel nach 273,9 schweren Kilometern mit 4.470 Höhenmetern.
Während Maximilian Schachmann, Georg Steinhauser und Marco Brenner allesamt zu Protokoll gaben, keinen guten Tag gehabt zu haben, setzte sich der Rest des BDR-Sextetts gut in Szene: Simon Geschke fuhr in der frühen Ausreißergruppe schon auf der Startschleife im Norden von Winterthur mit, Florian Lipowitz erwischte dann die starke, zehnköpfige zweite Gruppe, die sich auf der ersten der sieben Schlussrunden bildete und schnell zur Spitze aufschloss.
Und Zimmermann schließlich biss sich im mit der Attacke von Tadej Pogacar schon 101 Kilometer vor Schluss eröffneten Finale lange in den Favoritengruppen hinter dem Slowenen fest und kam schließlich im dritten Verfolgergrüppchen 3:52 Minuten nach dem neuen Weltmeister ins Ziel. ___STEADY_PAYWALL___
"Ich bin mit dem Ergebnis schon zufrieden. Wenn ich aber sehe, dass Ben O'Connor noch Silber abholt, der zwischenzeitlich an den Bergen, wo alle All-Out gefahren sind, auch nicht so viel stärker aussah als ich – das ermutigt mich, mich in den nächsten Jahren wieder voll auf die WM vorzubereiten, weil man sieht, dass ich hier wirklich etwas landen kann", sagte Zimmermann im Ziel zu radsport-news.com.
Zu Beginn der vorletzten Runde, also rund 50 Kilometer vor Schluss, konnte der Augsburger nicht mehr mitgehen, als sich das Verfolgerfeld teilte und Marc Hirschi, Mathieu van der Poel, Remco Evenepoel und Co. wegfuhren. "Ich war knapp dran, vorne dabei zu sein, als sich die Gruppe geteilt hat", ärgerte er sich ein wenig, dass zu diesem Zeitpunkt ein paar Körner und entsprechend Meter fehlten, als es über die Kuppe des Anstiegs von Witikon ging. In der nächsten Gruppe um Mads Pedersen, Oscar Onley und Jai Hindley aber hielt Zimmermann dann gut mit und spurtete dort auf der Zielgeraden schließlich auf den dritten Platz, was insgesamt eben Rang 15 bedeutete.
Wie wohl das gesamte Peloton so war auch Zimmermann zwei Runden zuvor vom sehr frühen Angriff von Pogacar überrascht worden. So früh hatte er nicht damit gerechnet, dass das Finale eröffnet würde und so saß er in den Anstiegen aus Zürich heraus da noch recht weit hinten im Feld. "Plötzlich ging das Tempo hoch und ich musste versuchen, nach vorne zu kommen. Eigentlich wollte ich erst eine Runde später richtig fokussiert weiter vorne fahren", erzählte er.
"Im Peloton sah man nicht, was vorne los war. Aber aus Zürich raus gab es eine große Leinwand, wo man pro Runde ein kleines Update sah, was vorne passierte, wenn man weiter hinten war. Da sah ich, dass Tadej losfuhr und wusste, dass ich jetzt eins, zwei Gänge runterschalten konnte." Diese plötzlich nötige Aufholjagd, um sich am Berg im Feld nach vorne zu kämpfen, kostete sicher etwas zusätzliche Kraft.
Simon Geschke fuhr im letzten WM-Rennen seiner Karriere genau wie geplant in der frühen Ausreißergruppe. | Foto: Cor Vos
Doch nicht nur Zimmermanns Finale mit Platz 15, dem besten WM-Ergebnis eines Deutschen seit Schachmanns neuntem Platz 2020 in Imola, war gelungen. Das deutsche Team fuhr schon vor der Pogacar-Attacke genau so, wie man es sich vorgenommen hatte. Auf der Pressekonferenz am Freitag hatte Greipel angekündigt, die Ausreißergruppen besetzen und "mit eins, zwei Mann vorne drin" auf die Schlussrunden zu gehen, die sich dort dann aus dem Positionskampf im Hauptfeld heraushalten können.
Gleich gegen Ende der ersten Rennstunde schaffte dann Geschke im Anstieg von Kyburg den Sprung in die sechsköpfige 'frühe Gruppe' und als der dann auf dem Rundkurs von Zürich eine zehnköpfige zweite Gruppe nachsetzte, war dort Lipowitz dabei. "Das Rennen ist taktisch gut für uns gelaufen", beurteilte Geschke, der vorne an der Spitze die letzte WM auch besonders genießen konnte. "Es waren viele deutsche Fans an der Strecke. Das hat gepusht und war ein schöner Abschied von der internationalen Bühne." Sein letztes UCI-Rennen wird Geschke am kommenden Donnerstag beim Sparkassen Münsterland Giro bestreiten.
Lipowitz dagegen war nicht ganz zufrieden. Mit seinem Sprung in die gefährliche Gruppe um Jan Tratnik, Laurens De Plus, Pavel Sivakov und Stephen Williams, die von Jay Vine 126 Kilometer vor Schluss initiiert worden war und schnell zum Geschke-Sextett aufschloss, hatte der Vuelta-Siebte ein starkes Fundament gelegt und schien nun sehr gute Aussichten auf ein Top-Ergebnis zu haben. Dass dann aber Pogacar aus dem Feld heraus so früh zu ihnen nach vorne kam und schnell weiterzog, so dass die Gruppe schon rund 75 Kilometer vor Schluss eingangs der drittletzten Runde vom jagenden Feld eingeholt wurde, spielte Lipowitz nicht in die Karten.
Florian Lipowitz erwischte die wichtige, weil stark besetzte, zweite Ausreißergruppe. Als dann das Finale begann, fehlte ihm aber etwas Kraft. | Foto: Cor Vos
"Ich hatte heute nicht meine besten Beine, war aber im richtigen Moment dabei", sagte er. "Als dann aber die entscheidende Attacke losging, hatte ich nicht mehr genügend Reserven und bin am Ende froh, dass ich ins Ziel gekommen bin." Das tat er schließlich in einer zwölfköpfigen Gruppe 6:36 Minuten nach Pogacar auf Rang 28. Geschke fuhr 25 Sekunden dahinter als 36. über seinen letzten WM-Zielstrich.
17.03.2025Weltmeisterschaften in Zürich sorgen für Millionen-Minus(rsn) – Die Straßen-Weltmeisterschaften in Zürich waren aus finanzieller Sicht ein Desaster. Wie der organisierende Verein Rad- und Para-Cycling-WM Zürich 2024 vermeldete, haben die Titelkämpfe
08.11.2024Radsport-Gemeinde nimmt Abschied von Muriel Furrer(rsn) – Sechs Wochen nach ihrem Tod ist der im Alter von 18 Jahren im WM-Straßenrennen der Juniorinnen bei den Weltmeisterschaften von Zürich verunglückten Muriel Furrer in einem Abschiedsgottesd
05.10.2024Starkregen: 5. Etappe des CRO Race wird verkürzt(rsn) – In Folge von heftigen Regenfällen, die in Kroatien viele Straßen unter Wasser setzten, haben die Organisatoren des CRO Race (2.1) in Kroatien die 5. Etappe verkürzen und den Start verschi
03.10.2024Kommentar: Auf Technologie zu verzichten, ist grob fahrlässig(rsn) – Eine Woche ist vergangen, seit Muriel Furrer im WM-Straßenrennen der Juniorinnen in der Abfahrt durch die Schmalzgruebstrasse im Wald hinunter nach Küsnacht gestürzt ist und sich dabei ei
02.10.2024Offener Brief: Letten beklagen sich über van der Poels Aktion(rsn) – Nach einer großartigen Vorstellung musste sich der Lette Toms Skujins am Ende des WM-Straßenrennens von Zürich im Sprint um die Bronzemedaille dem Niederländer Mathieu van der Poel gesch
01.10.2024Staatsanwaltschaft bestätigt: Furrer “gewisse Zeit“ unentdeckt(rsn) – Erstmals haben sich die Kantonspolizei Zürich und die zuständige Staatsanwaltschaft zum tödlichen Unfall der Schweizerin Muriel Furrer geäußert. Die 18-Jährige hatte sich im WM-Straße
30.09.2024Merckx: “Pogacar ist der Allerbeste“(rsn) – Mit seinem Triumph im WM-Straßenrennen von Zürich hat Tadej Pogacar eine weitere Rekordmarke erreicht. Wie vor ihm nur Eddy Merckx (1974) und Stephen Roche (1987) ist es dem Slowenen gelun
30.09.2024Evenepoel verpasst in Zürich sein zweites Gold-Double(rsn) – Nach Olympia-Gold im Zeitfahren und im Straßenrennen träumte Remco Evenepoel auch vom weltmeisterlichen Double. Der erste Teil seines Vorhabens gelang dem Belgier, als er im Zeitfahren von
30.09.2024Van der Poel: “Es gab nur einen Ausnahmefahrer“(rsn) – Tadej Pogacar und Remco Evenepoel hießen die großen Favoriten für das WM-Straßenrennen von Zürich. Dagegen wurden Titelverteidiger Mathieu van der Poel angesichts des schweren Kurses mi
30.09.2024Hirschi fährt smart, hat aber nicht das nötige Glück fürs Podium(rsn) – Marc Hirschi war der große Hoffnungsträger der Schweizer Fans bei den Heim-Weltmeisterschaften in Zürich. Der 26-Jährige galt nach seinem überragenden Spätsommer mit sechs Siegen in 15
30.09.2024Alaphilippe kugelt sich bei WM-Sturz die Schulter aus(rsn) – Bei seinem Sturz im frühen Stadium des WM-Straßenrennens hat sich Julian Alaphilippe die Schulter ausgekugelt. Das teilte sein Team Soudal – Quick-Sep noch am Sonntag mit. Der zweimalige
29.09.2024Pogacars “dummer“ Angriff endete im Regenbogentrikot(rsn) – Statistisch war es nur die drittlängste Solofahrt im Straßenrennen der Männer aller Zeiten, aber das Feuerwerk, das Tadej Pogacar bei den Weltmeisterschaften in Zürich über die letzten
26.11.2025Froome sitzt drei Monate nach Trainingsunfall wieder auf dem Rad (rsn) – Fest steht, dass Chris Froome nach fünf Jahren bei Israel – Premier Tech künftig nicht mehr im Aufgebot des Nachfolgers NSN Cycling Team stehen wird. Da der viermalige Tour-de-France-Gew
26.11.2025HLN: Lidl - Trek an Lipowitz interessiert (rsn) – Mit Mattias Skjelmose und Neuzugang Juan Ayuso hat Lidl - Trek bereits erstklassige Rundfahrtspezialisten im Aufgebot. Damit will sich der im kommenden Jahr unter deutscher Flagge antretende
26.11.2025Tendiert Evenepoel zur “Ronde“-Premiere? (rsn) – Wie Het Laatste Nieuws schreibt, wächst Remco Evenepoels Interesse an einer Premiere bei der Flandern-Rundfahrt. Das könnte damit zusammenhängen, dass laut der belgischen Zeitung der komm
26.11.2025Solution Tech - Vini Fantini präsentiert drei Neue (rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
26.11.2025Nach prima Auftakt von Krankheiten und Stürzen geplagt (rsn) – Vor nunmehr viereinhalb Jahren wechselte Rainer Kepplinger (Bahrain Victorious) vom Ruder- zum Radsport. Nach ersten Erfolgen in Österreich ging es für ihn rasch in die WorldTour, wo d
26.11.2025NSN Cycling Team: Nur die neue Kleidung fehlt noch (rsn) – Die neuen Sponsoren und der neue Name stehen fest, doch auf ihre neue Bekleidung müssen die Fahrer des NSN Cycling Teams noch warten. Deshalb trainiert das Aufgebot des künftig mit Schweiz
26.11.2025Fall Lazkano: Sämtliche Auffälligkeiten aus dem Jahr 2024? (rsn) – Nachdem er den Spanier Oier Lazkano wegen Auffälligkeiten in dessen Biologischem Pass in der Zeitspanne zwischen 2022 und 2024 vorläufig suspendiert hat, wird sich der Radsportweltverband
26.11.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025 (rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w
25.11.2025Dreijährige Durststrecke mit kleiner Revanche beendet (rsn) - Die Marschroute für das neue Kapitel gab Bob Jungels bereits kurz vor seinem ersten Saisonrennen vor. "Dieses Jahr werde ich … hoffentlich meine Arme in die Luft strecken", war Anfang Febru
25.11.2025Van Aerts Crossdebüt 2025/26 wohl erst kurz vor Weihnachten (rsn) – Nach wie vor darf gerätselt werden, wann Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) sein Crossdebüt 2025/26 geben wird. Zwar hatte der Belgier erklärt, dass er diesmal etwas früher in die Sa
25.11.2025Petition fordert Änderung der Tour-Königsetappe 2026 (rsn) – Die 20. Etappe der kommenden Tour de France verspricht ein Spektakel zu werden. Am vorletzten Tag der 113. Frankreich-Rundfahrt stehen fünf schwere Berge im Programm, darunter mit dem 2.642
25.11.2025Van Gils freut sich auf gemeinsame Rennen mit Evenepoel (rsn) - Maxim Van Gils gelangen in seiner ersten Saison bei Red Bull – Bora – hansgrohe zwar zwei Siege und einige weitere Spitzenergebnisse wie Rang drei bei der Clasica San Sebastian. Die ganz g