Niederländer spannte sich vor die Favoritengruppe

Arensman opfert für Thomas´ Podestplatz Ambitionen auf Weiß

Von Felix Mattis

Foto zu dem Text "Arensman opfert für Thomas´ Podestplatz Ambitionen auf Weiß"
Thymen Arensman (Ineos Grenadiers, Bildmitte) | Foto: Cor Vos

23.05.2024  |  (rsn) – Das Team Ineos Grenadiers hat beim Giro d'Italia am zweiten Tag in Folge sowohl Positives erreicht, als auch einen Zeitverlust einstecken müssen. Auf der 17. Etappe vom Val Gardena zum Passo Brocon im Trentino war diesmal Geraint Thomas der Gewinner des britischen Teams und Thymen Arensman der Verlierer, obwohl der Niederländer einen sehr starken Eindruck hinterließ.

Denn Arensman opferte sich im Schlussanstieg auf, um den Podestplatz des Walisers abzusichern, arbeitete hart und distanzierte den Gesamtvierten Ben O'Connor (Decathlon – AG2R), konnte dann aber selbst zum Schluss seinem Kontrahenten im Kampf um Rang fünf und das Weiße Trikot nicht mehr folgen und büßte 17 Sekunden auf Antonio Tiberi (Bahrain Victorious) ein.

"Es ist nicht ideal, dass ich die Zeit verloren habe. Aber gestern waren es fünf und heute zehn oder so, dann ist es nicht so schlimm. Ich freue mich G helfen zu können und bin auch noch ein bisschen vorn dabei. Vielleicht hat Tiberi noch einen schlechten Tag. Und alles, was ich extra bekommen, ist Bonus", ließ Arensman am Eurosport-Mikrofon im Ziel aber keinen Frust erkennen.

Der 24-Jährige kam 1:55 Minuten nach dem sensationellen Etappensieger Georg Steinhauser (EF Education – EasyPost) am Passo Brocon an und damit 13 Sekunden nach einem Quintett um Kapitän Thomas, das Tiberi über den Zielstrich führte. Der Italiener wurde Etappendritter und strich dadurch noch vier Bonussekunden ein, was ihm im Kampf ums Weiße Trikot des besten Nachwuchsfahrers nun einen Vorsprung von 41 Sekunden auf Arensman beschert.

"Niemand hat uns die Kontrolle abgenommen"

Dabei hatte es unterwegs so gut ausgesehen: Als das Tempo im Hauptfeld bereits 62 Kilometer vor Etappenende am drittletzten Anstieg, dem Passo Gobbera (3. Kategorie) unter dem Diktat von dsm-firmenich – PostNL erstmals explodierte saß Tiberi ganz am Ende der Gruppe, schien schon etwas zu leiden. Dort aber war es den Ineos-Mannen offenbar noch zu früh, um daraus Profit zu schlagen.

Im Schlussanstieg dann fuhr die britische Mannschaft von vorn, nachdem man die Führung im Feld bei der ersten Überfahrt des Passo Brocon für die Abfahrt übernommen hatte. "Wir waren mit vielen Fahrer vorn und niemand hat Verantwortung übernommen. In der Abfahrt wollten wir sicher runterkommen. Deswegen waren wir vorn – und dann hat uns niemand die Kontrolle mehr abgenommen", schilderte Arensman die Situation.

Als dann Ben Swift und anschließend Jhonatan Narvaez ihre Dienste geleistet hatten und entkräftet aussscherten, stand man vor einer schwierigen Entscheidung: Entweder man würde die Führungsarbeit aufgeben und riskieren, dass das Tempo fällt und der da schon abgehängte O'Connor zurückkommt, oder Arensman musste selbst das Tempodiktat übernehmen.

"Unser Hauptziel ist, das Podium für 'G' zu holen"

"Unser Hauptziel ist das Podium für 'G' zu holen. Darum habe ich meinen Tank leer gefahren, um den Vorsprung so groß wie möglich werden zu lassen", erklärte Arensman, der dann aber nicht mehr folgen konnte, als erst Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) wegfuhr und dann auch Tiberi nochmal beschleunigte.

"Die anderen sind danach natürlich an mir vorbeigefahren und ich hatte nicht mehr die Beine, ihnen zu folgen. Das ist nicht ideal, aber ich habe nicht zu viel Zeit liegen lassen und spiele noch immer eine Rolle", meinte er. "Ich bin sehr zufrieden über meine Arbeit und freue mich, G einen Schritt näher ans Podium herangebracht zu haben."

Mehr Informationen zu diesem Thema

07.05.2025Pidcock: Die Gesamtwertung ist kein Ziel, Rosa aber schon

(rsn) – Es war noch im Trikot der britischen Talenteschmiede Trinity Racing, als Thomas Pidcock schon einmal beim Giro zu überzeugen wusste. Drei Etappensiege fuhr der Brite ein. Auf einen wie Anto

05.06.2024Kanter “super motiviert“, Fragezeichen hinter der Form

(rsn) – Sein Giro-Debüt musste Max Kanter bereits nach der 9. Etappe beenden. Der Sprinter von Astana Qazaqstan musste wie zahlreiche weitere Profis auch wegen eines grippalen Infekts das Rennen au

28.05.2024Gianetti: “Jetzt sind wir bereit für die Tour de France“

(rsn) – Den ersten Teil seines großen Plans, als erster Fahrer nach Marco Pantani 1998 im Lauf einer Saison das Double aus dem Giro d’Italia und der Tour de France zu gewinnen und damit ein weite

28.05.2024Grande Partenza 2026 in Albanien?

(rsn) – Kurz nach dem Finale des 107. Giro d’Italia, der am Sonntag in Rom mit dem überlegenen Gesamtsieg von Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) endete, kursieren bereits zahlreiche Berichte über

27.05.2024Martinez macht beim Giro einen Kindheitstraum wahr

(rsn) - Trotz eines fünften Platzes beim Giro d’Italia 2021 galt Daniel Martinez bisher eher als Mann für einwöchige Rundfahrten. Mit seinem zweiten Rang bei der 107. Italien-Rundfahrt hat der Ne

27.05.2024O´Connor zeigte beim Giro große Grand-Tour-Klasse

(rsn) – Viele Jahre galt Ben O´Connor (Decathlon AG2R La Mondiale) als Rohdiamant im Hinblick auf dreiwöchige Landesrundfahrten. Nach vielversprechenden Leistungen aber gelang es ihm bislang nur s

27.05.2024Bora-Teamchef Denk bestätigt Abschied von Buchmann

(rsn) – Nach den Verwerfungen im Zusammenhang mit der Giro-Ausbootung von Bora – hansgrohe war bereits über einen bevorstehenden Abschied von Emanuel Buchmann berichtet worden. Nun bestätigte Te

27.05.2024Giro-Debütant Steinhauser: “Grand Tours sind was für mich“

(rsn) – Mit einem Etappensieg und zwei dritten Plätzen kehrt Georg Steinhauser (EF Education – EasyPost) von seinem Grand-Tour-Debüt zurück. Der 22-jährige Allgäuer gehörte zu den großen Ü

27.05.2024Giro-Entdeckung Pellizzari auf dem Weg zu Bora - hansgrohe

(rsn) – Neben Georg Steinhauser (EF Education – EasyPost) war er die Entdeckung dieses Giro d´Italia: Giulio Pellizzari (VF Group – Bardiani CSF). Der 20-jährige Italiener aus den Marken fuhr

26.05.2024Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 21. Etappe

(rsn) - 176 Profis aus 22 Teams sind am 4. Mai zum 107. Giro d’Italia (2.UWT) angetreten, darunter auch zwölf Deutsche, vier Österreicher, zwei Schweizer und ein Luxemburger. Hier listen wir a

26.05.2024Highlight-Video der 21. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Mit einem spektakulären Sprintfinale ist der 107. Giro d’Italia in Rom zu Ende gegangen. Nach 125 Kilometern durch die italienische Hauptstadt holte sich Tim Merlier (Soudal - Quick Step)

26.05.2024Pogacar: “Das Rosa Trikot ist eine verrückte Erfahrung“

(rsn) – Mit einem spektakulären Sprintfinale ist der 107. Giro d’Italia in Rom zu Ende gegangen. Nach 125 Kilometern durch die italienische Hauptstadt holte sich Tim Merlier (Soudal - Quick Step)

Weitere Radsportnachrichten

11.05.2025TotalEnergies angeblich kurz vor Einigung mit Ineos Grenadiers

(rsn) – Bereits im März wurde über einen möglichen Einstieg des französischen Energiekonzerns TotalEnergies beim britischen Ineos-Team berichtet. Wie die Londoner “Times“ nun schreibt, sei e

11.05.2025Konrad: “Ziel ist, das Rosa Trikot zurückzuholen“

(rsn) – Trotz einer starken Leistung im ersten Zeitfahren musste Mads Pedersen (Lidl – Trek) auf der 2. Etappe des 108. Giro d’Italia sein Rosa Trikot an Primoz Roglic (Red Bull – Bora – han

11.05.2025Brenner: “Habe schon höhere Ansprüche in Sachen Ergebnisse“

(rsn) - An den ersten beiden Tagen des 108. Giro d’Italia ließ es Marco Brenner (Tudor) nach eigenen Worten etwas ruhiger angehen. Aber schon die 3. Etappe mit einem Berg der 2. Kategorie könnte e

11.05.20253,2,1 los: Evenepoels Tour-Vorbereitung hat begonnen

(rsn) – Während in Albanien die ersten Tage des 108. Giro d’Italia absolviert werden, ist Remco Evenepoel (Soudal - Quick-Step) in seine Vorbereitung auf die am 5. Juli in Lille beginnende Tour d

11.05.2025Steinhauser startet vorsichtig in den Giro, damit alles gut geht

(rsn) - An den Giro d’Italia hat Georg Steinhauser (EF Education – EasyPost) sehr gute Erinnerungen. Im letzten Jahr gewann er dort die 17. Etappe, vor keinem Geringeren übrigens als dem spätere

11.05.2025Küstenblick mit Kletterchance

(rsn / ProCycling) – Zum Abschluss der albanischen Giro-Tage wartet eine Etappe, deren Ausgang so offen ist wie das Terrain abwechslungsreich. Verschiedene Szenarien sind möglich: Ein starker Ausre

11.05.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die w

10.05.2025Highlight-Video der 2. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Primoz Roglic (Red Bull - Bora - hansgrohe) hat sich auf der 2. Etappe der 108. Giro d'Italia das Rosa Trikot des Gesamtführenden gesichert. Der Slowene musste sich im 13,7 Kilometer langen

10.05.2025Aldag würde Rosa Trikot gerne gegen Etappensieg tauschen

(rsn) – “Das war gefühlsmäßig eine ziemliche Achterbahnfahrt heute“, sagte Rolf Aldag nach dem 13,7 Kilometer langen Einzelzeitfahren beim Giro d’Italia (2.UWT). Der Grund: Es schlagen zwei

10.05.2025Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 2. Etappe

(rsn) - 184 Profis aus 23 Teams sind am 9. Mai im albanischen Durres zum 108. Giro d‘Italia (2.UWT) angetreten, darunter zehn Deutsche, zwei Luxemburger sowie je ein Österreicher und Schweizer.

10.05.2025Tarling gewinnt erstes Giro-Zeitfahren, Roglic übernimmt Rosa

(rsn) – Joshua Tarling (Ineos Grenadiers) hat auf der 2. Etappe des Giro d´Italia seinen ersten Triumph bei einer Grand Tour gefeiert. Der 21-Jährige war in Tirana nach 13,7 Kilometern im Zeitfahr

10.05.2025Arensman: “Habe es mir selbst sehr schwer gemacht“

(rsn) - Joshua Tarling (Ineos Grenadiers) hat das Zeitfahren in Tirana beim Giro d´Italia gewonnen, im Kampf um das Rosa Trikot gab es einen Sekundenkrimi. Mads Pedersen (Lidl - Trek) zeigte eine st

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d`Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • Erzgebirgs-Rundfahrt (BLM, GER)
  • Gent - Wevelgem U23 (1.2u, BEL)
  • Gran Premio Inudstrie del (1.2u, ITA)
  • Radsportfest Märwil (1.2, SUI)
  • Ringerike GP (1.2, NOR)
  • Tour de Kumano (2.2, JPN)
  • Tro-Bro Léon (1.Pro, FRA)