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27.05.2024 | (rsn) – Neben Georg Steinhauser (EF Education – EasyPost) war er die Entdeckung dieses Giro d'Italia: Giulio Pellizzari (VF Group – Bardiani CSF). Der 20-jährige Italiener aus den Marken fuhr in der Schlusswoche zweimal als Solist den letzten Berg des Tages hinauf und wurde beide Male dann aber von Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) vor dem Gipfel überholt – am Monte Pana in den Dolomiten auf der verkürzten 16. Etappe, und auch nun am Monte Grappa auf der 20. Etappe.
Wenn Pellizzari das im nächsten Jahr noch einmal tut, dann wird er dabei wohl das Red-Bull-Logo auf seiner Kleidung tragen. Denn was unter anderem die Gazzetta dello Sport bereits vermutete, hat auch radsport-news.com in den vergangenen Tagen aus unterschiedlichen Quellen erfahren: Der neue Giro-Held der Tifosi soll künftig für Red Bull – Bora – hansgrohe unterwegs sein und damit eine der ersten Neuverpflichtungen des deutschen WorldTour-Rennstalls für 2025 werden.
___STEADY_PAYWALL___Offiziell bestätigen dürfen der Rennstall von Manager Ralph Denk und auch Pellizzari selbst sowie dessen Agenten um Pogacar-Manager Alex Carrera das nach dem UCI-Reglement allerdings erst ab dem 1. August.
Auch bei den Fans die Entdeckung dieses Giro d'Italia: Giulio Pellizzari (VF Group – Bardiani CSF) | Foto: Cor Vos
Deshalb blieben beim Giro d'Italia die Emotionen nach der letzten Bergetappe und seinem nächsten starken Auftritt nun rein italienisch und ins Türkis-Weiß von seinem italienischen Team VF Group – Bardiani CSF gefärbt. "Ich habe nicht, wie erhofft, die Etappe gewonnen, aber ich denke die Zeit ist auf meiner Seite. Als ich am Berg allein war, haben alle meinen Namen gerufen und mich angefeuert. Das hat sich angefühlt, als wäre mir ein drittes Bein gewachsen", strahlte der Youngster in Bassano del Grappa.
Pellizzari kommt aus den Marken, sein Vater aber stammt ursprünglich aus der Grappa-Region, und so standen viele bekannte Gesichter am Straßenrand, als sich der Tour-de-l'Avnir-Zweite von 2023 – geschlagen dort nur von Isaac del Toro – den Monte Grappa hinaufquälte. Sie alle dürften, genau wie alle internationalen Fans, die Bilder vom Monte Pana im Val Gardena noch vor Augen gehabt haben, wo Pogacar den fünf Jahre jüngeren Italiener kurz vor dem Ziel überholte, als das Maglia Rosa nun erneut von hinten an Pellizzari herankam.
Pogacar fuhr rund fünf Kilometer vor dem Gipfel neben den Italiener, die beiden hatten kurz Blickkontakt und Pellizzari gab alles, um noch am Hinterrad des Slowenen mitzufahren. "Er hat gesagt: 'Komm mit mir'", erzählte Pellizzari im Ziel laut Tuttobiciweb. Das tat der 20-Jährige auch noch für eine ganze Weile, doch als es dann auf den letzten zwei Kilometern nochmal richtig steil wurde, musste er das Maglia Rosa ziehen lassen. Oben an der Bergwertung kam auch die erste Verfolgergruppe, angeführt von Landsmann Antonio Tiberi (Bahrain Victorious) im Weißen Trikot heran, und mit ihnen fuhr Pellizzari dann schließlich ins Ziel.
"Zweimal auf den Monte Grappa zu fahren, war hart. Aber das sind die Anstiege, die ich mag und deshalb ging es mir gut. Es ist mein erster Giro und alles ist gut gelaufen – ich bin zufrieden", bilanzierte er und erzählte, dass er beinahe nach der 10. Etappe aufgegeben hätte: "Der Giro ist nicht losgegangen, wie ich es gewollt hatte. Tatsächlich habe ich sogar einen Moment ans Aufgeben gedacht. Aber meine Familie und Massimiliano Gentili und mein Trainer (Leonardo Piepoli) haben mich umgestimmt."
Glücklicherweise, werden die Tifosi sagen, ist ihnen das gelungen. Denn sonst hätte man von der italienischen Offenbarung der Schlusswoche gar nichts mitbekommen – und auch Bilder wie jene vom Monte Pana, als Pellizzari im Zelt nach dem Ziel Tadej Pogacar um dessen Rennbrille bat und der Slowene zusätzlich noch sein Maglia Rosa auszog und es dem überwältigten Youngster schenkte, dem er zuvor den Tagessieg weggeschnappt hatte, wären nicht entstanden.
Auf der Schlussetappe trug Pellizzari (li.) stellvertretend für Tadej Pogacar (UAE Team Emirates, 2. v.r.) als Zweiter der Sonderwertung das blaue Bergtrikot. In der | Foto: Cor Vos
Zu Pogacar übrigens hat Pellizzari ohnehin ein besonders Verhältnis. Nicht nur, dass beide von derselben Management-Agentur vertreten werden, sondern auch weil der junge Italiener als Teenager bereits zum Slowenen aufschaute. Als 15-Jähriger besuchte Pellizzari Strade Bianche und machte dort ein Foto mit Pogacar, der damals gerade in seinem ersten Profijahr bei UAE war, aber auch schon große Vorschusslorbeeren aus den Nachwuchsklassen mitbrachte.
"Wenn es Pogacar nicht gäbe, hätte ich das alles nicht getan. Als er am Monte Grappa zu mir vor kam sagte er: Komm mit mir! Es war unglaublich", schwärmte er nun vom Rennfahren an der Seite seines Vorbilds. "Die Brille und das Rosa Trikot von ihm sind in meinem Koffer und ich werde sie morgen in Rom meiner Familie geben. Ich kann es kaum erwarten, nach Hause zu kommen und die Feiern dort zu genießen. Die Kneipen werden offen haben, weil das Fest des San Venanzio ist, unserem Schutzpatron."
Am Berg, das hat der Giro gezeigt, ist Pellizzari bereits sehr stark. Eine Schwäche aber, das gestand er ganz freizügig, hat der Italiener noch in flacheren Gefilden. "Da leide ich noch sehr, besonders zu Beginn der Etappen, wenn wir 60 km/h fahren. Meine Beine sind noch schmal, aber ich habe Zeit, an ihnen zu arbeiten", meinte er. Das wird er dann in Zukunft also wohl auch im Leistungszentrum von Red Bull tun.
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