Stimmen vor dem 86. Gent-Wevelgem

Degenkolb: “Ein megahartes Rennen - Flanders Fields halt“

Von Peter Maurer aus Ypern

Foto zu dem Text "Degenkolb: “Ein megahartes Rennen - Flanders Fields halt“"
John Degenkolb (dsm-firmenich – PostNL) | Foto: Cor Vos

24.03.2024  |  (rsn) – In Belgien steht heute der nächste Klassikerhöhepunkt an. Gent-Wevelgem in Flanders Fields, wie das Rennen seit 2016 heißt, führt über 253,1 Kilometer durch Westflandern und weist im Streckenverlauf insgesamt 14 Anstiege oder Kopfsteinpflasterpassagen. Hinzu kommen drei über Naturpisten führende ’Plugstreets‘. Schwerstes Hindernis ist der Kemmelberg, der im Rennverlauf dreimal bewältigt werden muss – und auch der Wind könnte mehr als nur ein Wörtchen mitreden.

RSN hat vor dem Start in Ypern Stimmen der deutschsprachigen Starter gesammelt:

John Degenkolb (dsm-firmenich – PostNL):

Ich fühle mich gut und freue mich aufs Rennen. Ich bin ein bisschen nervös, aber das gehört auch dazu und das ist auch wichtig so. Durch den Verzicht auf E3 habe ich Körner sparen können. Sollte ich heute im Finale dabei sein, wird das dann hoffentlich den kleinen Unterschied ausmachen, damit ich um ein gutes Ergebnis mitfahren kann. Gent-Wevelgem lag mir in der Vergangenheit immer gut und ich will schauen, dass ich es heute auch wieder so hinbekomme. In diesem Rennen muss man von Anfang an die Punkte gut erwischen, an denen man dabei sein muss. Wenn man hier ins Hintertreffen gerät, kostete es enorm viel Energie, wieder auf die Höhe des Geschehens zu kommen. Gent-Wevelgem war schon immer ein megahartes Rennen und die Bedingungen machen es nochmal einen Tick schwerer – Flanders Fields halt.

Max Walscheid (Jayco – AlUla):

Ich kann nicht viel anderes sagen als das, was alle wissen: Im Seitenwind vorne sein, das ist schon mal ein eigenes Rennen, bevor wir in die Hügelzone kommen – das wird das zweite Rennen. Ich will versuchen, in der ersten Windstaffel drin zu sein und dann entscheiden wir am ersten Kemmelberg, wie die Situation ist. Unsere nominellen Kapitäne sind klar: Michal Matthews und Dylan Groenewegen. Ich rechne mir dennoch aus, vorn dabei zu sein. Ich bin gut drauf und wenn ich die erste Windstaffel erwische, dann sollte was drin sein. Aber ich bin kein Fahrer, der in der Hügelzone von hinten nach vorne kommt. Jeder Klassiker ist mental sehr anstrengend, das anstrengendste ist der permanente Positionskampf, die Teamtaktik läuft so nebenbei im Kopf, das belastet mich nicht sehr. Die ganze Zeit zu kämpfen, das ist das Anstrengende.

Nils Politt (UAE Team Emirates):

Wir haben mit (Juan Sebastian) Molano einen schnellen Mann mit dabei, der das Rennen auch mag. Mit dem Wind sind die Bedingungen für ein schnelles Rennen optimal, wenn wir nach 100 Kilometern an den Moeren Rückenkante haben, wird die erste Selektion stattfinden und dann heißt es vorne sein und die erste Gruppe erwischen. Freitag (E3 Saxo Classic) war ein extrem hartes Rennen, ich habe es aber ganz gut verkraftet, die Beine fühlen sich ganz gut an. Gerade wegen des Rückwindes können heute auch ein oder zwei Leute allein ankommen, wenn hinten Uneinigkeit herrscht. Die Entscheidung wird beim dritten Mal Kemmelberg fallen, bis dahin wird das Rennen extrem hektisch, weil jeder vorne sein will.

Georg Zimmermann (Intermarché – Wanty):

Am Freitag (E3 Saxo Classic) habe ich einen wirklich schlechten Tag erwischt. Ich bin nicht vom Fleck gekommen. Ich hatte nicht die Beine, mich für den Taaienberg zu positionieren, aber auch danach bin ich weder nach vorne noch nach hinten gekommen. Ich hatte keine Power, aber das kann passieren. Ich hoffe, dass es heute besser läuft. Das Rennen heute liegt dem Team besser. Mit dem Sieger von 2022 (Biniam Girmay) haben wir eine fokussiertere Taktik, weshalb ich heute weniger Freiheiten habe. Ich fahre relativ viel mit Biniam, deshalb sind wir ein recht eingespieltes Team. Ich arbeite gerne mit ihm zusammen.

Silvan Dillier (Alpecin - Deceuninck):

Heute muss man mit möglichst vielen Leuten möglichst weit vorne dabei sein, wenn der Wind von der Seite kommt – das wird an den Moeren das erste Mal wichtig sein. Es sind nicht nur wir, die das Rennen gewinnen wollen, auch die anderen Teams müssen da was tun. Am Ende ist es ein Rennen, das wohl schwer zu kontrollieren ist. Dass wir mit zwei Optionen antreten (Mathieu van der Poel und Jasper Philipsen), ist ein Vorteil – zumal sich keiner scheut, für den anderen zu arbeiten.

Stefan Bissegger:

In ’De Moeren‘ erwarten wir Windkante und da heißt es, möglichst viele Leute vorne dabei zu haben. Die belgischen Klassiker sind so kompliziert, man kann einen großen Plan machen, aber es ändert sich halt so viel im Rennen. In der ersten Staffel werden wahrscheinlich 20,25 Leute sein und man weiß nicht, ob die zweite zurückkommt. Man braucht immer Glück, um vorne mit dabei zu sein.

Fabio Christen (UQ36.5):

Wir sind alle froh, dass es heute trocken ist, auch wenn es der Wind nicht einfacher macht. Wenn man einen Fahrer in der Gruppe hat, bevor es richtig los geht, dann hat man zumindest einen schon mal sicher vorne, wenn von hinten das Echelon kommt. Alle müssen kämpfen, um in der ersten Gruppe zu sein. Angst vor der Windkante darf man nicht haben. Wir sind alle motiviert, werden mit Vollgas starten und hoffen, vorne dabei zu sein.

Mehr Informationen zu diesem Thema

25.03.2024Wiebes: Mission ´Wevelgem-Sieg´ im 6. Anlauf endlich erfüllt

(rsn) – Lorena Wiebes hat es endlich geschafft: Im sechsten Anlauf hat die 25-Jährige zum ersten Mal Gent-Wevelgem gewonnen – und das, obwohl sie drei Tage zuvor noch verletzungsbedingt Brügge-D

25.03.2024Klassikerteam Nr. 1? Lidl - Trek dominiert bei Gent-Wevelgem

(rsn) – Nachdem Lidl – Trek bereits am Freitag beim E3 Classic in Harelbeke das stärkste Team war und vier Mann unter die ersten elf brachte, hat der US-Rennstall am Sonntag nochmal einen draufge

25.03.2024Neunte bei Gent-Wevelgem: Schweinberger etwas ratlos

(rsn) – Mit den Rängen sieben durch Puck Pieterse und neun durch Christina Schweinberger erzielte das Team Fenix – Deceuninck bei Gent-Wevelgem (1.WWT) zwei Top-Ten-Ergebnisse. Doch das Duo hatte

24.03.2024Politt hatte die richtige Vorahnung, konnte sie aber nicht nutzen

(rsn) – Vor dem Start von Gent-Wevelgem hatte Nils Politt (UAE Team Emirates) im Gespräch mit radsport-news.com eine Vorahnung. Der Hürther warnte vor einer möglichen ersten Selektion in de Moer

24.03.2024Mayrhofer: “Es fehlt mir noch etwas in den Anstiegen“

(rsn) – Zum ersten Mal stand der Schweizer Zweitdivisionär Tudor Pro Cycling am Start von Gent-Wevelgem, wo er sich mit Matteo Trentin gleich ein Top-Ten-Ergebnis holte. Der erfahrene Italiener wa

24.03.2024Pedersen glaubt an seinen Sprint und schlägt van der Poel

(rsn) – Am Freitag war Mads Pedersen (Lidl – Trek) im Ziel noch etwas angesäuert, weil er bei der E3 Saxo Classic (1.UWT) der entscheidenden Attacke des Siegers Mathieu van der Poel (Alpecin –

24.03.2024Philipsen: “Am Kemmelberg habe ich mich überraschen lassen“

(rsn) – Mads Pedersen (Lidl – Trek) hat die 86. Ausgabe von Gent-Wevelgem nach einem turbulenten Verlauf und einem spannenden Duell mit Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) für sich ents

24.03.2024Meeus gewinnt den Spurt hinter “den beiden Motorrädern“

(rsn) – Bereits zur Halbzeit der flämischen Klassikerwochen kann Bora – hansgrohe auf zwei Podiumsplatzierungen zurückblicken. Das war den Raublingern nicht unbedingt zuzutrauen, vor allem, weil

23.03.2024Wind und Kemmelberg sollen Massensprints in Wevelgem verhindern

(rsn) – Nachdem im Wochenverlauf in De Panne die Sprinter und Sprinterinnen und am Freitag beim E3 Classic die Hügel-Spezialisten zum Zug gekommen sind, steht am Sonntag der nächste flämische Kla

23.03.2024Van Aert macht “dummen Fehler“ und stürzt “härter als gedacht“

(rsn) – Nachdem Wout van Aert für ein Höhentrainingslager auf Mailand-Sanremo verzichtet hatte, waren die belgischen Fans vor dem E3 Saxo Classic voller Vorfreude: Alle erwarteten ihren Liebling a

Weitere Radsportnachrichten

04.06.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die w

04.06.2025Tritt Almeida bei der Tour de Suisse in die Fußstapfen von Yates?

(rsn) – Das am 8. Juni beginnende 77. Critérium du Dauphiné kann mit dem letztjährigen Tour-de-Franc-Podium Tadej PoGacar (UAE – Emirates- XRG), Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) und Re

04.06.2025Vingegaard: “Muss besser sein als vor zwei Jahren“

(rsn) – Sowohl im vergangenen Jahr als auch in dieser Saison wurde Jonas Vingegaards Vorbereitung auf die Tour de France durch Stürze kräftig aus dem Tritt gebracht. Doch konnte der Kapitän von V

04.06.2025Bauhaus kommt nicht mehr an Groenewegen vorbei

(rsn) - Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) hat zum Auftakt der 31. Slowenien-Rundfahrt (2.Pro) knapp seinen ersten Saisonsieg verpasst. Der 30-jährige Kölner musste sich auf der 1. Etappe über 168,

04.06.2025Kanter: “Das war mein bisher erfolgreichster Giro“

(rsn) – Nach seinem vierten Giro d’Italia gönnte sich Max Kanter noch einen Tag “Sightseeing“ in der “Ewigen Stadt“. Am Sonntag hatte der XDS-Astana-Sprinter in Rom auf der abschließende

03.06.2025Kudus gibt in Slowenien Comeback nach vier Monaten

(rsn) - Merhawi Kudus wird am Mittwoch bei der Tour of Slovenia (2.Pro) ins Peloton zurückkehren. Der Eritreer, der am 2. Februar beim Grand Prix La Marseillaise in einer Abfahrt schwer gestürzt war

03.06.2025Evenepoel-Coach sieht seinen Schützling stärker als vor einem Jahr

(rsn) – Remco Evenepoel ist Anfang Juni 2025 vor seinem Start beim Critérium du Dauphiné (2.UWT) am kommenden Sonntag besser in Form, als Anfang Juni 2024. Das hat sein Trainer Koen Pelgrim in ein

03.06.2025Belgien schickt komplette Delegation zur WM nach Ruanda

(rsn) - Der Belgische Radsportverband wird an den Straßen-Weltmeisterschaften vom 20. bis 29. September in Ruanda in allen Kategorien - von Junioren und Juniorinnen über die U23 bis zur Elite - teil

03.06.2025Bauhaus in Slowenien Road Captain und Sprinter zugleich

(rsn) –18 Tage nach seinem krankheitsbedingten Ausscheiden bei der Ungarn-Rundfahrt (2.Pro) kehrt Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) am Mittwoch ins Renngeschehen zurück und will bei der fünftägig

03.06.2025Groenewegen und Großschartner die Favoriten für Sprint und Berg

(rsn) – Mit der Tour of Slovenia (2.Pro) beginnt am Mittwoch die erste der verschiedenen ´Vorbereitungs-Rundfahrten´ für die Tour de France. Das fünftägige Event, das bislang Mitte Juni ausgetr

03.06.2025Jakobsen hofft nur noch ganz leise auf den Tour-Start

(rsn) – Fabio Jakobsen (Picnic – PostNL) ist seit knapp zwei Wochen wieder auf dem Rad unterwegs und trainiert – zuletzt auch auf Teneriffa. Doch ob der 28-jährigen Niederländer, der Ende Mär

03.06.2025Gee: “Toll, dass es noch viel Verbesserungspotential gibt“

(rsn) – Zwei Jahre nachdem er als Ausreißerkönig mit vier zweiten Etappenplätzen zum Shootingstar des Giro d´Italia 2023 geworden ist, hat Derek Gee (Israel – Premier Tech) bei seiner zweiten

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour du Cameroun (2.2, CMR)
  • Mercan Tour Classic (1.1, FRA)
  • Tour of Lithuania (2.2, LTU)
  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)
  • Tour of Slovenia (2.Pro, SLO)