--> -->
20.11.2023 | (rsn) – Es transportiert bis zu 50 mal mehr Sauerstoff als das menschliche, ist trotzdem rund 250 mal kleiner, erhöht dadurch den Hämatokritwert nicht und ist zudem kompatibel mit allen Blutgruppen: das Hämoglobin des Wattwurms. Seit Jahren erforscht ein französischer Meeresbiologe die Eigenschaften des Sauerstoffträgers, nachdem er sich vor mehr als 25 Jahren die Frage stellte, wie die kleinen Würmer, die wie Fische durch Kiemen Luft bekommen, eigentlich bei Ebbe atmen. Seine erstaunliche Erkenntnis: Sie tun es nicht. Sie halten die Luft an, für mehrere Stunden.
Medizinisch befinden sich Präparate, die auf Basis des Wattwurm-Hämoglobins für Organtransplantationen und weitere stark sauerstofflastige Anwendungsmöglichkeiten genutzt werden sollen, teils gerade erst in Erprobungsphasen beziehungsweise oder wurden jüngst zugelassen. Doch schon vor drei Jahren habe sich ein Radprofi an Dr. Franck Zal gewandt, um an den Wurm-Stoff zu kommen. Zal ist der französische Wissenschaftler, der den Wattwurm sozusagen salonfähig gemacht hat.
Wie er der L’Equipe verriet, “kontaktierte mich 2020 ein bekannter Radsportler, dessen Team an der Tour de France teilnimmt, weil er das Produkt haben wollte“, so Zal. Es war die Phase, als sich die Profis im Juli auf der Corona-Saison auf die vielzählig in den Herbst gelegten wichtigen Rennen vorbereiteten. Auch Fitnessstudios und weitere Athleten hätten bereits angeklopft. An ihren Gründen bestünde kein Zweifel: Blutdoping.
Zal wurde schnell klar, dass jene Präparate, die seine eigens dafür gegründete Firma Hemarina herstellt, auch missbraucht werden können. Im Falle der Anfrage des Radprofis wandte er sich dann auch an die französische Gesundheitspolizei. "Ich fragte sie, was zu tun sei, und sie antworteten: 'Bringen Sie ihn zum Reden, wir wollen sehen, ob es ein Netzwerk gibt.' Wir tauschten etwa zehn E-Mails aus, aber irgendwann sagte ich mir, dass das ihre Aufgabe ist und nicht meine", sagte Zal der L’Equipe und bekannte zudem, bereits im Zuge der Operation Aderlass mit der Polizei zusammengearbeitet zu haben. Die Behörde bestätigte die Gespräche auf Anfrage der Tageszeitung, gab aber keine weiteren Details preis.
Auch bei der Welt Anti-Doping Agentur (WADA) ist das Wurm-Hämoglobin bereits ein Thema. Zwar gebe es bisher noch keine positiven Befunde, die mit dem möglichen neuen Stoff für Blutdoping in Verbindung stehen. Doch die Vorteile kennt auch die WADA. Zwar soll das Produkt nachweisbar sein, doch nur für einen kurzen Zeitraum. In der Fachzeitschrift Analytical Science Journals soll laut L’Equipe von einer vier- bis achtstündigen Nachweisbarkeit die Rede sein.
Nach eigenen Angaben testet die WADA bereits auf das Wurm-Hämoglobin. Der wissenschaftliche Direktor der Agentur, Olivier Rabin, sagte: “Wir haben das Produkt gekauft und in die Hände der Anti-Doping-Labors gegeben. Wenn diese Substanz bei einem Athleten gefunden worden wäre, hätten wir es öffentlich gemacht.“ Er könne allerdings nicht garantieren, dass es nicht trotzdem “irgendwo auf der Welt“ genutzt wird. “Aber meines Wissens ist dies nicht der Fall.“
Abgesehen von der kurzen Nachweisbarkeit, mit der allerdings auch nur eine kurzzeitige leistungssteigernde Wirkung durch den verstärkten Sauerstofftransport erzielt wird, bringt auch die einfache Handhabbarkeit Vorteile mit sich. Es kann bei Raumtemperatur gelagert werden, ist dadurch einfach zu transportieren. Das macht es vor allem für die Momente interessant, in denen es wirklich zählt. “Es ist ein Produkt, nach dem man im Wettbewerb suchen muss“, so die Meinung von Adeline Molina, Generalsekretärin der Französischen Anti-Doping Agentur AFLD.
Die Bewahrer des sauberen Sports sind also gewarnt und auf der Hut. Auch die Aderlass-Proben wurden bereits auf das Wattwurm-Hämoglobin getestet, ohne positives Ergebnis. Doch genauso hat die Vergangenheit oft genug bewiesen, dass die Sünder trotzdem gerne mal einen Schritt voraus sind. Das Blutdoping in jüngerer Vergangenheit im Radsport keine Rolle spielte, kann gutes wie schlechtes Zeichen sein.
(rsn) – Vor seiner zweiten Tour de France gibt sich Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) vorsichtig optimistisch. Nachdem er beim Critérium du Dauphiné gegen Tadej Pogacar (UAE – Emirates –
(rsn) – Als letztes der 23 Teams hat nun auch Ineos Grenadiers sein Aufgebot für die am 5. Juli in Lille beginnenden 112. Tour de France bekannt gegeben. Der britische Rennstall, der seit 2019, als
(rsn) – Nach drei Auslandsstarts in Folge (Kopenhagen, Bilbao, Florenz) beginnt die Tour de France erstmals seit dem Jahr 2021 wieder in ihrem Heimatland. Am 5. Juli werden im nordfranzösischen Lil
(rsn) – Es hatte sich bereits angedeutet, aber jetzt wurde von den Organisatoren offiziell bestätigt: Auch der Giro-Zweite Isaac Del Toro (UAE – Emirates - XRG) wird am 9. Uli am Start der Tour o
(rsn) – Erstmals bereits 1988 ausgetragen, zählt der Giro d`Italia Women zu den traditionsreichsten Rennen im Frauenkalender. Radsport-news.com blickt auf die letzten zehn Austragungen der aktuell
(rsn) – Bei den letzten Ausgaben der Tour de France konnten die Fahrer nicht nur im Ziel, sondern auch unterwegs an einigen ausgewählten Stellen Bonussekunden sammeln. Zur diesjährigen 112. Ausgab
(rsn) – Mehr als fünf Schweizer bei einer Tour de France gab es zuletzt 2021. Damals waren sechs Eidgenossen am Start des größten Radrennens der Welt. Das ist immer noch weit weg vom Rekordjahr 1
(rsn) – Vom kleinen Zwischenhoch, das 2022 und 2023 gleich sechs österreichische Tour-Starter lieferte – und damit fast so viele wie aus Deutschland – haben sich die Fahrer aus der Alpenrepubli
(rsn) – Jeder Radsportfan kennt die Wertungstrikots und weiß meist auch, was sie symbolisieren. Das Gelbe Trikot geht an den Zeitschnellsten, das Grüne an den Punktbesten, das Gepunktete an den F
(rsn) - Von Lille nach Paris - über 21 Renntage, zwei Ruhetage und 3338 Kilometer - das ist die Tour de France 2025. Mehr als 80 Stunden Rennzeit werden die Fahrer auf ihrem Weg durch Frankreich im
(rsn) – Mit dem Giro d’Italia Women (6. – 13. Juli / 2.WWT) steht einen Tag nach dem Start der Tour de France der Männer die zweite Grand Tour der Frauen an. Die 36. Ausgabe der Italien-Rundfa
(rsn) - Das Team Red Bull - Bora - hansgrohe wird in einem Sondertrikot zur 112. Tour de France antreten. Zu Ehren der ´Grande Nation´ tauscht der deutsche WorldTour-Rennstall sein normales Trikot f