Nach Sieg in Portugal zurück in die zweite Liga?

Stüssi: “Habe gerade die Form meines Lebens“

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Stüssi: “Habe gerade die Form meines Lebens“"
Colin Stüssi (Vorarlberg) im Gelben Trikot der Portugal-Rundfahrt | Foto: Team Vorarlberg

21.08.2023  |  (rsn) - Mit dem Gesamtsieg bei der elftägigen Portugal-Rundfahrt (2.1) ist dem Schweizer Colin Stüssi (Team Vorarlberg) der mit Abstand größte Erfolg seiner Karriere gelungen. Eine große Feier habe es danach aber nicht gegeben, wie Stüssi gegenüber radsport-news.com verriet. "Wir sind noch mit allen Fahrern in eine Bar und haben dort ein paar Stunden verbracht, es war nichts Wildes", so der 30-Jährige. Der Schweizer wachte am nächsten Morgen dann auch nicht verkatert, sondern mit einem "super Gefühl" auf, wie er berichtete.

Stüssi war mit dem Ziel Top Ten nach Portugal gereist, doch dann lief es von Tag zu Tag besser. Nach vier eher unauffälligen Tagen sprintete der Kletterspezialist auf der 4. Etappe auf den vierten Platz. Bei der Bergankunft in Covilha wurde er dann schon Zweiter und rückte im Gesamtklassement ebenfalls auf Rang zwei vor. Nach dem Ruhetag gelang Stüssi dann der große Coup, als er mit dem Sieg auf der 7. Etappe ins Gelbe Trikot schlüpfte, das er an den letzten Tagen nicht mehr hergab.

Im abschließenden Einzelzeitfahren konnte er seinen Vorsprung von 45 Sekunden sogar noch auf über eine Minute ausbauen. Dabei sei er vor dem Start schon sehr aufgeregt gewesen, wie er zugab. "Ich habe bis jetzt sehr wenig Erfahrung im Zeitfahren sammeln können. Am Morgen vor dem Zeitfahren habe ich noch einiges an meiner Sitzposition verstellt", erklärte der Vorarlberg-Kapitän. Der Moment, in dem er über den Zielstrich fuhr, sei dann aber "genial" gewesen. "Auch weil das ganze Team oben auf mich gewartet und mitgefiebert hat", so Stüssi über das im Finale bergauf führende Zeitfahren.

Bange Momente hatte Stüssi nach der Eroberung des Gelben Trikots auch wegen der starken Unterstützung seines Teams nicht zu überstehen. Da war auf der 8. Etappe im Finale eine Abfahrt über Naturstraßen, die schnell zu einen Sturz oder einen Defekt hätten provozieren können. Doch Stüssi kam schadlos durch. Kurzzeitigen Stress gab es auf der vorletzten Etappe, als sich eine 30 Fahrer starke Gruppe abgesetzt hatte und das Team zunächst nicht genau wusste, aus welchen Fahrern diese bestand. "Aber sonst war immer alles ok", meinte Stüssi.

In die Karten gespielt haben dürfte ihm, dass er in Portugal weitgehend unbekannt war und ihn die einheimische Konkurrenz vermutlich zu spät ernst nahm. Um einen Zufallssieg handelte es sich aber sicher nicht. "Ich denke, dass ich gerade die Form meines Lebens habe", so Stüssi, der nun auch in Radsport-Portugal Bekanntheit erlangt hat.

Ob ihm der Coup auch wieder zurück in die zweite Division oder gar noch höher bringen könnte, ist für Stüssi, der 2016 für den Schweizer Zweitdivisionär Roth fuhr, noch schwer abzuschätzen. "Ich werde die nächste Woche mal schauen, was passiert. Aber ich werde sicher nicht bei erster Gelegenheit das Team verlassen. Denn ich bin hier super gut aufgehoben. Es fühlt sich wie eine Familie an", brach Stüssi eine Lanze für Team Vorarlberg, für das er seit 2019 fährt.

Weitere Radsportnachrichten

13.10.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die w

13.10.2025Balsamo als Topfavoritin nach China

(rsn) – Die Tour of Chongming Island (2.WWT) bildet den Abschluss der Women’s WorldTour 2025. Drei Tage lang findet das Rennen auf der zweitgrößten chinesischen Insel vor den Toren Shanghais st

13.10.2025Nicolas Vinokurov verlängert bei XDS - Astana

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

13.10.2025Saisonfinale im Fernost: Sprint-Chancen und ein “Scharfrichter“

(rsn) – Die Tour of Guangxi bildet vom 14. bis 19. Oktober das Saisonfinale der UCI WorldTour 2025. Auf den sechs Etappen der chinesischen Rundfahrt werden 1019,9 Kilometer zwischen Fangchenggang un

13.10.2025Seltene Niederlage: Pogacar verliert gegen Amateur

(rsn) – Tadej Pogacar hat am Sonntag eine seltene Niederlage einstecken müssen – und das ausgerechnet bei seiner eigenen Veranstaltung. Bei der "Pogi Challenge" in Slowenien musste sich

13.10.2025Tour of Chongming Island im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(ran) - Bereits seit 2007 steht die Tour of Chongming Island im Rennkalender der Frauen und zählt seit 2016 zur Women´s World Tour. Die Rundfahrt führt über drei Etappen und kam zumeist den Sprin

13.10.2025Grande Partenza 2026 in Bulgarien

(rsn) – Der Giro d’Italia 2026 wird in Bulgarien beginnen. Dies bestätigte der Präsident der Organisation RCS Urbano Cairo beim Festival dello Sport in Trentino. Das bedeutet, dass die Italien-

13.10.2025Tour of Guangxi im Rückblick: Die ersten neun Jahre

(rsn) - Die erstmals 2017 ausgetragene Tour of Guangxi ist seitdem das letzte WorldTour-Rennen der Saison. Die sechstägige Rundfahrt wird in der autonomen Region Guangxi im Süden Chinas ausgetragen

12.10.2025Biesterbos überrascht bei der Gravel-WM

(rsn) - Nicht zum ersten Mal in dieser Saison bringt ein Fahrer eines Teams außerhalb der WorldTour die Profis der Topliga des Radsports beim Kampf um einen Meistertitel ins Schwitzen. Nachdem in Ita

12.10.2025“Im Finale waren wir vielleicht ein bisschen dumm“

(rsn) – Bis eine Minute vor der endgültigen Entscheidung von Paris-Tours (1.UWT) hatte die Grande Nation noch fest daran glauben können, dass nach dem Vorjahressieg von Christoph Laporte (Visma â

12.10.2025Philipsen: “Mit diesen Jungs auf dem Podium zu sein, ist ein Privileg“

(rsn) – Matteo Trentin (Tudor) hat die 119. Auflage von Paris–Tours (1.Pro) im Sprint einer sechsköpfigen Spitzengruppe gewonnen und damit seinen dritten Sieg beim französischen Herbstklassiker

12.10.2025Trentin gewinnt auch die zweite Version von Paris-Tours

(rsn) – Matteo Trentin (Tudor) hat mit Paris-Tours (1.Pro) den letzten großen Herbstklassiker auf europäischer Bühne im Zielsprint einer Sechsergruppe für sich entschieden. Das traditionsreiche

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Gree-Tour of Guangxi (2.UWT, CHN)
  • Radrennen Männer

  • Tour of Holland (2.1, NED)