Lippert in Berg en Terblijt auf Rang 15

Vollering holt sich erstmals Amstel Gold Race Ladies Edition

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Demi Vollering (SD Worx) hat das Amstel Gold Race gewonnen. | Foto: Cor Vos

16.04.2023  |  (rsn) – Nach zweiten Plätzen in den beiden vergangenen Jahren hat sich Demi Vollering (SD Worx) erstmals in ihrer Karriere die Amstel Gold Race Ladies Edition (1.WWT) gesichert. Die 26-jährige Niederländerin setzte sich bei der 9. Ausgabe über 155,8 Kilometer von Maastricht nach Berg en Terblijt bei Valkenburg nach einem entschlossenen Antritt knapp zwei Kilometer vor dem Ziel als Solistin durch.

Die perfekte Vorstellung von SD Worx rundete Lotte Kopecky ab. Die Belgierin gewann acht Sekunden hinter ihrer Teamkollegin den Sprint der Verfolgerinnen vor der Niederländerin Shirin van Anrooij (Trek – Segafredo), die das Podium komplettierte. Auf den weiteren Plätzen folgten zeitgleich die Polin Kasia Niewiadoma (Canyon – SRAM) und deren italienische Teamkollegin Soraya Paladin.

"Ich kann es immer noch nicht ganz glauben. Wir sind heute als Team ein richtig gutes Rennen gefahren“, sagte Vollering im Zielinterview. “Normalerweise verlasse ich mich auf meinen Sprint, aber dieses Mal konnte ich mich selbst angreifen. Ich habe gesehen, dass das Feld am Cauberg völlig auseinander gerissen war. Ich habe beschlossen, mein eigenes Tempo zu fahren, um nicht zu explodieren. Dann habe ich gewartet, bis sich das Tempo etwas verlangsamt hat. Ich dachte eigentlich, ich wäre etwas zu früh angetreten, aber dem war nicht so. Ich werde heute Nacht sehr gut schlafen!“

Die Deutsche Meisterin Liane Lippert (Movistar), die mit ihrem Angriff bei der fünften und letzten Überquerung des Cauberg mit einer Tempoverschärfung das Finale eingeleitet hatte, war bei Vollerings Attacke ebenso machtlos wie alle anderen Favoritinnen und musste sich nach dem dritten Platz vom Vorjahr diesmal mit Rang 15 (+0:10) begnügen, zwei Positionen hinter ihrer Teamkollegin Annemiek van Vleuten (+0:08).

So lief die 9. Amstel Gold Race Ladies Edition:

Beim Amstel-Frauenrennen waren diesmal knapp 30 Kilometer mehr als im vergangenen Jahr zurückzulegen, insgesamt mussten die 143 Starterinnen rund 1.700 Höhenmeter bewältigen, wobei 21 Anstiege auf dem Programm standen. Die 18 Kilometer lange Zielrunde war vier- statt bisher dreimal vorgesehen. Der berühmte Cauberg musste gleich fünfmal überquert werden, Bemeler- und Geulhemmerberg jeweils viermal.

Nach einem Sturz musste die Französin Typhaine Laurance (Lifeplus Wahoo) nach nur fünf Kilometern das Rennen aufgeben. Danach blieben unter bewölktem Himmel, aber auf zunächst trockenen Straßen Attacken aus, ehe sich nach gut 50 Kilometern eine starke Gruppe um Marianne Vos (Jumbo – Visma), Lucinda Brand (Trek – Segafredo), Sabrina Stultiens (Liv Racing TeqFind) und Juliette Labous (DSM) einen kleinen Vorsprung auf das Feld herausfuhr.

84 Kilometer vor dem Ziel führte van Vleuten mit einer ersten Attacke weitere Favoritinnen wie ihre Teamkollegin Lippert, Vollering und Elisa Longo Borghini (Trek – Segafredo) an die Spitze heran, die nunmehr 15 Fahrerinnen umfasste, allerdings schnell wieder gestellt wurde. 71 Kilometer vor dem Ziel zogen dann erneut Stultiens und Brand davon und fuhren sich einen Maximalvorsprung von gut zwei Minuten heraus, ehe Canyon-SRAM, Movistar und SD Worx bei mittlerweile einsetzendem Regen im Feld das Tempo hochschraubten.

Movistar und SD Worx haben das Rennen unter Kontrolle

Nach der dritten von fünf Cauberg-Passagen betrug der Vorsprung des Spitzenduos nur noch rund 40 Sekunden. Bereits 30 Kilometer vor dem Ziel befanden sich die beiden Ausreißerinnen in Sichtweite des Feldes, in dem dann aber wieder das Tempo verschleppt wurde. Movistar übernahm erneut entschlossen die Verantwortung, so dass Brand und Stultiens schließlich 23 Kilometer vor dem Ziel eingefangen waren.

Brand spannte sich noch kurz vor die Spitzengruppe, die mit hohem Tempo in den Cauberg hineinjagte, wo Europameisterin Lorena Wiebes (SD Worx) das Tempo hochschraubte. Die Favoritinnen hielten hier aber noch die Beine still, stattdessen attackierte Kristin Faulkner (Jayco – AlUla) kurz vor der vorletzten Zieldurchfahrt und nahm einige Sekunden mit auf die Schlussrunde mit der finalen Kombination aus Geulhemmerberg, Bemelerberg und Cauberg.

Das Profil der Amstel Gold Race Ladies Edition | Foto: Veranstalter

Innerhalb weniger Kilometer führte die starke Wiebes aber wieder die Verfolgerinnen an die US-Amerikanerin heran, ehe die Sprinterin am Geulhemmerberg endgültig zurückfiel. Paladin, die zuvor schon einige Male mit Attacken aufgefallen war, van Anrooij, van Vleuten, Niewiadoma, Mischa Bredewold (SD Worx) und Quinty Ton (Liv Racing TeqFind) traten danach an, ohne allerdings wegzukommen.

Vollerings Attacke konnte niemand folgen

Am Bemelerberg neun Kilometer vor dem Ziel griff Paladin erneut an und fuhr sich einen Vorsprung von knapp 20 Sekunden heraus. Zur Italienerin schloss Grace Brown (FDJ – Suez) knapp sechs Kilometer vor dem Ziel auf und auch das Feld verkürzte seinen Rückstand Meter um Meter. Die Australische Zeitfahrmeisterin sorgte in der Anfahrt zum Cauberg dafür, dass der Vorsprung auf nicht unter zehn Sekunden sank.

Am letzten Anstieg des Tages ließ Paladin zwar ihre Begleiterin stehen, wurde aber von Lippert noch vor dem Gipfel eingefangen, wogegen van Vleuten hier überraschend zurückfiel. Vollering wartete bis zur Kuppe des Anstiegs, ehe sie 1,9 Kilometer vor dem Ziel auf der linken Straßenseite ihre entscheidende Attacke ritt. Keine der Konkurrentinnen reagierte, so dass sich die Niederländerin einen kleinen Vorsprung herausfahren konnte, den sie bis ins Ziel souverän verteidigte.

Hinter Vollering konnte sich zunächst eine fünfköpfige Gruppe um Lippert formieren, die sich aber uneinig war, so dass weitere Verfolgerinnen aufschlossen und es zum Sprint einer rund 15-köpfigen Gruppe kam, in dem sich Kopecky vor van Anrooij durchsetzte.

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