Saudi Tour: Kanter rückt auf Gesamtrang 3 vor

Waerenskjold bezwingt Milan bei Mini-Bergankunft

Von Felix Mattis

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Sören Waerenskjold (Uno-X) bejubelt seinen Sieg auf der 3. Etappe der Saudi Tour. | Foto: Cor Vos

01.02.2023  |  (rsn) – Soeren Waerenskjold hat auf der 3. Etappe der Saudi Tour für den ersten Saisonsieg des Teams Uno-X gesorgt. Der 22-jährige Norweger setzte sich in Abu Rakah am Ende einer zwei Kilometer kurzen Schlusssteigung im Sprint eines auf rund 25 Mann reduzierten Feldes vor Vortagssieger Jonathan Milan (Bahrainc Victorious) und Cees Bol (Astana Qazaqstan) durch.

"Es ist fantastisch. Ich habe darauf schon eine Weile gewartet. Ich war in U23-Rennen immer gut, aber als Profi hat es bisher nicht geklappt. Umso glücklicher bin ich jetzt", freute sich der U23-Zeitfahrweltmeister von Wollongong 2022 über seinen Coup in Saudi Arabien. Der als starker Allrounder mit sehr guten Sprintqualitäten geltende Waerenskjold war schon auf der 1. Etappe am Montag Vierter geworden, ging auf dem zweiten Teilstück im Finale aber unter.

"Dort haben wir Fehler im Wind gemacht, aber daraus haben wir gelernt. Heute lief es dann viel besser beim Anfahren, auch weil wir uns nach rechts orientiert und weniger Wind abbekommen haben", so Waerenskjold, der sich in der stellenweise sehr steilen Schlussrampe alles gegeben hatte, um an den leichteren Bergfahrern dranzubleiben.

"Ich wusste, dass es ein etwas steilerer Anstieg sein würde – und es war vor dem flachen Schlusskilometer wirklich ziemlich steil. Ich habe mich dort noch etwas für den Sprint zu schonen versucht und bin dann am Ende mit meinem Team nach vorne gesurft", so der Sieger.

Milan, der den Sprint um den Sieg 250 Meter vor der Linie eröffnet hatte, übernahm durch die Bonifikationen als Etappenzweiter die Gesamtführung von Dylan Groenewegen (Jayco – AlUla), der in der Schlussrampe nicht mit den Besten mithalten konnte. Milan führt jetzt mit acht Sekunden Vorsprung auf Bol und 16 Sekunden vor dem Deutschen Max Kanter (Movistar), der in Abu Rakah Etappenneunter geworden war.

Der Österreicher Felix Großschartner (UAE Team Emirates / + 0:18) ist hinter Kanters Teamkollege Ruben Guerreiro (+ 0:17) nun Gesamtfünfter. Er hatte die Etappe als Sechster beendet und unterwegs am Bonussprint eine Bonifikationssekunde eingesammelt.

So lief das Rennen:

Schon früh auf der insgesamt mehr ansteigenden als abfallenden Strecke über 159,2 Kilometer vom 659 Meter hoch gelegenen Bahnhof von Al Manshiyah ins 1.139 Meter hohe Abu Rakah löste sich eine fünfköpfige Ausreißergruppe um das Corratec-Duo Giulio Masotto und Antonio Barac. Das Quintett fuhr bis zu siebeneinhalb Minuten Vorsprung heraus, bevor das Hauptfeld auf den letzten 90 Kilometern begann, den Abstand wieder zu verringern.

Bei starkem Gegenwind auf den ersten 120 Kilometern des Tages hatten es die Spitzenreiter aber zunehmend schwer. Das Tempo war gering und das Hauptfeld konnte sich deutlich mehr schonen. So schrumpfte der Abstand schon mehr als 50 Kilometer vor Schluss auf unter zwei Minuten, obwohl hinten kaum hart verfolgt wurde. Als sich nach einem Abzweig die Windrichtung für das Peloton dann änderte, wurde erstmals ruckartig beschleunigt – doch die versuchte Windkanten-Aktion funktionierte nicht.

So wurde es 45 Kilometer vor Schluss noch einmal ruhiger und die Spitzenreiter behielten noch knapp eine Minute Vorsprung – allerdings nicht mehr zu fünft, sondern nur noch mit drei und 40 Kilometer vor Schluss sogar nur noch mit einem Mann: Txomin Juaristi (Euskaltel – Euskadi) blieb als letzter Ausreißer übrig. 37 Kilometer vor Schluss begannen die Wind-Spielereien im Hauptfeld erneut und das Tempo ging nach oben, so dass Juaristi 1.000 Meter später dann auch gestellt wurde.

Kurz davor aber sicherte er sich noch den Bonussprint und damit drei Sekunden Zeitbonifikation. Zwei Sekunden holte sich Ruben Guerreiro (Movistar) vor Felix Großschartner (UAE Team Emirates). Auf den letzten 30 Kilometern fuhr das Peloton geschlossen dem Ziel beziehungsweise der zwei Kilometer kurzen Schlusssteigung von Abu Rakah entgegen. Bitter wurde es dabei für den südafrikanischen Mitfavoriten Ryan Gibbons (UAE Team Emirates), der drei Kilometer vor Schluss durch einen Schaltungsdefekt den Anschluss verlor und seine Sieghoffnungen begraben musste.

Dafür attackierte an der 2-Kilometer-Marke in den Anstieg hinein sein Temkollege Pascal Ackermann im Feld, um Unruhe zu stiften. Jayco - AlUla konterte den Antritt mit Luka Mezgec und Santiago Buitrago (Bahrain Victorious), der im vergangenen Jahr an gleicher Stelle gewonnen hatte, stieg hinterher. Auf dem flacher werdenden Schlusskilometer wurden beide aber 600 Meter vor Schluss gestellt. So kam es schließlich zum Sprint eines auf rund 25 Mann dezimierten Feldes um den Sieg. Den fuhr Uno-X an, bis 250 Meter vor Schluss Milan den Spurt eröffnete. Waerenskjold wartete etwas länger und hatte dann auf den letzten wieder ansteigenden Metern mehr Reserven, um zum Sieg vorbeizuziehen.

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