Walscheid Dritter, Kanter Fünfter

Groenewegen dominiert im Sprint beim Saudi-Tour-Auftakt

Von Felix Mattis

Foto zu dem Text "Groenewegen dominiert im Sprint beim Saudi-Tour-Auftakt"
Dylan Groenewegen (Jayco - AlUla) hat überlegen die 1. Etappe der Saudi Tour gewonnen. | Foto: Cor Vos

30.01.2023  |  (rsn) – Dylan Groenewegen (Jayco – AlUla) hat die 1. Etappe der Saudi Tour (2.1) in Khaybar überlegen im Massensprint gewonnen. Der Niederländer setzte sich nach 180,5 Kilometern vor dem Serbischen Meister Dusan Rajovic (Bahrain Victorious) und dem Heidelberger Max Walscheid (Cofidis) durch. Max Kanter (Movistar) wurde hinter Sören Waerenskjold (Uno-X) Fünfter.

Besonders wichtig war Groenewegens Sieg vor allem auch für den neuen Co-Sponsor seiner Mannschaft, AlUla. Die als Ferienregion proklamierte Oase im Nordwesten Saudi-Arabiens ist Gastgeber der 3. Saudi Tour.

"Durch AlUla auf dem Trikot ist das ein sehr wichtiges Rennen für uns. Wir haben den Sponsor stolz gemacht. So in die Saison zu starten ist toll", freute sich der überlegene Etappensieger Groenewegen.

Walscheid hatte 1,5 Kilometer vor dem Ziel einem Sturz mitten im Feld ausweichen und dort schon viel Kraft aufwenden müssen, um sich für den Schlusskilometer wieder vorne einzusortieren. Im Sprint hatte der 29-Jährige auch am Hinterrad von Groenewegen keine Chance mehr gegen den Niederländer.

"Wir wollten zeigen, dass wir wirklich stark sind. Im Finale waren wir nur noch zu dritt und haben darum auf den richtigen Moment gewartet. Nachdem ich antrat, sah ich niemanden mehr in meiner Nähe", so der dominante Groenewegen, dessen Mannschaft im Rennverlauf vor allem mit DSM gemeinsam das Rennen kontrolliert hatte.

Ackermann und Degenkolb in Helferrollen

Nicht mit in den Sprint reinhalten konnten Pascal Ackermann (UAE Team Emirates), der sich schon am Vorabend nicht wohlgefühlt hatte und auf der 1. Etappe daher Helferdienste verrichtete, sowie John Degenkolb (DSM). Der Oberurseler hatte neun Kilometer vor dem Ziel einen Hinterraddefekt. Er kam danach zwar sehr schnell wieder zurück ins Hauptfeld, konzentrierte sich dann aber darauf, in der Sprintvorbereitung für seinen jungen Teamkollegen Casper van Uden zu arbeiten, der schließlich Elfter wurde. Immerhin aber führte Degenkolb das Peloton neben Groenewegen-Helfer Stybar auf die letzten 800 Meter.

Durch den Auftaktsieg übernahm Groenewegen auch die Gesamtführung und die Führung in der Punktewertung der Saudi Tour. Waerenskjold ist Spitzenreiter in der Nachwuchswertung. Eine Bergwertung gibt es nicht.

So lief das Rennen:

Nach dem Start am Flughafen von Al'Ula nahm sofort eine sechsköpfige Spitzengruppe reißaus. Das Sextett absolvierte die ersten zwei Rennstunden mit 42,7 km/h im Schnitt und fuhr rund vier Minuten an Vorsprung heraus. Dann lösten sich zur Rennhälfte bei stetig leicht ansteigender Straße Marcus Sander Hansen (Uno-X) und Peio Goikoetxea (Euskaltel – Euskadi) aus der Gruppe. Das Duo zog zu zweit weiter durch und brachte schließlich 2:40 Minuten Vorsprung mit auf die letzten 40 Kilometer. Im Hauptfeld kontrollierten bis dahin hauptsächlich Jayco – AlUla, DSM und UAE Team Emirates das Geschehen.

Dann musste Groenewegen aufgrund eines Defekts stoppen. Weil zuvor einige Kleingruppen im Wind den Kontakt zum Hauptfeld verloren hatten, war der Fahrzeug-Konvoi zu diesem Zeitpunkt nicht geschlossen, so dass Groenewegen es schwer hatte, allein wieder nach vorn zu kommen. Deshalb wartete die gesamte Mannschaft auf den Niederländer, um eine Vollgas-Verfolgung aufzusetzen und fünf Kilometer später wieder vorne im Feld zu sein.

An der Spitze des Rennens musste Goikoetxea 32 Kilometer vor dem Ziel aufgrund von Krämpfen seinen Begleiter Sander Hansen ziehen lassen, der bei nur noch 2:15 Minuten Vorsprung nun als Solist weiterfuhr, bis er schließlich 13,5 Kilometer vor Schluss gestellt wurde.

Später Sturz zerreißt das Hauptfeld

Auffällig war vor allem in der zweiten Rennhälfte der extrem brüchige Straßenbelag: Viele Fahrer mussten immer wieder wegen Defekten stoppen. Außerdem forderte die Straßenbeschaffenheit viel Kraft, weshalb zahlreiche Fahrer trotz der flachen Streckenführung auch ohne Defekt den Anschluss ans Hauptfeld verloren.

Pech hatte neun Kilometer vor Schluss Degenkolb, der durch einen Hinterraddefekt gestoppt wurde. Er kam 5,5 Kilometer vor dem Ziel aber schon wieder zurück ins Hauptfeld und kämpfte sich dort sofort nach vorne zu seinen Teamkollegen durch, die anschließend sofort mit Sprintvorbereitungen begannen.

1,5 Kilometer vor dem Ziel krachte es mitten im Hauptfeld bei den Teams Bingoal WB und Human Powered Health. Das Peloton zerriss, so dass nur noch rund 30 Mann schließlich um den Sieg sprinteten. DSM fuhr den zunächst mit Degenkolb an, doch auf den letzten 800 Metern übernahm Jayco – AlUla mit Zdenek Stybar und Luka Mezgec, die Groenewegen mustergültig lancierten. Der Niederländer sprintete unaufhaltsam von vorne, so dass Walscheid selbst im Windschatten am Hinterrad chancenlos war.

Results powered by FirstCycling.com

Mehr Informationen zu diesem Thema

03.02.2023Saudi Tour: Consonni siegt und ist im Kopf schon bei der Bahn-EM

(rsn) – Für den Sieg hat es nicht gereicht, doch immerhin mit Rang drei verabschiedet sich Pascal Ackermann (UAE Team Emirates) von der Saudi Tour. Der Deutsche, der zu Wochenbeginn mit einem Magen

02.02.2023Saudi Tour: UAE zieht sich selbst den Zahn und Guerreiro jubelt

(rsn) - Ruben Guerreiro (Movistar) hat sich am Aussichtspunkt namens Skyviews of Harrat Uwayrid den Sieg auf der topographisch schwersten Etappe der 3. Saudi Tour (2.1) gesichert. Der Portugiese setzt

01.02.2023Ackermann macht Finale schwer, Großschartner wird Sechster

(rsn) – Pascal Ackermann (UAE Team Emirates) hat sich im Finale der 3. Etappe bei der Saudi Tour erstmals ins Rampenlicht befördert: Der ehemalige Deutsche Meister attackierte in die zwei Kilometer

01.02.2023Waerenskjold bezwingt Milan bei Mini-Bergankunft

(rsn) – Soeren Waerenskjold hat auf der 3. Etappe der Saudi Tour für den ersten Saisonsieg des Teams Uno-X gesorgt. Der 22-jährige Norweger setzte sich in Abu Rakah am Ende einer zwei Kilometer ku

31.01.2023Milan beginnt die neue Saison, wie er die alte beendete

(rsn) – Nach dem Sieg zum Auftakt der Saudi Tour (2.1) hat sich Dylan Groenewegen (Jayco AlUla) auf der 2. Etappe in einem packenden Finale Jonathan Milan (Bahrain Victorious) geschlagen geben müss

30.01.2023Walscheid startet bei der Saudi Tour mit Ambitionen ins Jahr

(rsn) – Am Montag beginnt für Max Walscheid (Cofidis) die Saison 2023 in Saudi-Arabien. Und der 29-Jährige aus Heidelberg wird gleich an seinem ersten Renntag voll auf Ergebnis fahren. Das bestät

26.01.20233. Saudi Tour mit Ackermann, Degenkolb und Groenewegen

(rsn) – Auch die 3. Ausgabe der Saudi Tour (30. Januar - 3. Februar / 2.1) bietet den Sprintern früh in der Saison mehrere Chancen, sich zu testen. Wie aus der von den Organisatoren der Rundfahrt v

09.01.2023Saudi Tour wieder mit abwechslungsreichem Etappenplan

(rsn) - Die 3. Ausgabe der Saudi Tour (30. Januar - 3. Februar / 2.1) wird zu einer Angelegenheit für “Sprinter, explosive Fahrer und Kletterer“, wie die Organisatoren der Rundfahrt durch Saudi-A

Weitere Radsportnachrichten

12.01.2025Trotz schlechtem Start holt sich Meisen in Chemnitz den Titel

(rsn) - Nachdem Marcel Meisen (RTF) in seinem letzten Profi-Jahr mit ansprechenden Ergebnissen bei Weltcup-Rennen und einem Podiumsplatz in Pétange (C2) in den letzten Wochen immer besser in Form kam

12.01.2025Del Grosso holt ersten Titel in den Niederlanden, Nys in Belgien

(rsn) - Am Wochenende finden in den meisten europäischen Ländern die Nationalen Cross-Meisterschaften statt. Einige Rennen der beiden Elitekategorien wurden sogar bereits am Samstag ausgetragen, der

12.01.2025Brandau bei Cross-DM in Chemnitz souverän zum achten Titel

(rsn) - Obwohl mit Kaija Budde (Peter Pane Nagel) und Judith Krahl (Heizomat – Herrmann) hoffnungsvolle Talente nachrücken, bleibt Elisabeth Brandau ((EBE Racing) im deutschen Cyclo-Cross-Sport das

12.01.2025Pieterse jubelt in den Niederlanden, Heigl dominiert in Österreich

(rsn) - Am Wochenende finden in den meisten europäischen Ländern die Nationalen Cross-Meisterschaften statt. Einige Rennen der beiden Elitekategorien wurden sogar bereits am Samstag ausgetragen, der

12.01.2025Zimmermann will seinen Down-Under-Auftritt von 2024 toppen

(rsn) – Georg Zimmermann wird wie bereits im vergangenen Jahr in Australien in die Saison starten. Der 27-jährige Augsburger führt gemeinsam mit dem Belgier Arne Marit das siebenköpfige Aufgebot

12.01.2025Titelverteidiger Plapp schenkt Teamkollegen Durbridge Heimsieg

(rsn) – Nach drei Meistertiteln in Folge hat sich Luke Plapp (Jayco – AlUla) bei den Australischen Meisterschaften diesmal mit dem zweiten Platz begnügt. Der 24-Jährige, der bereits das Zeitfahr

12.01.2025Jayco-Nachwuchskraft Stewart neue Australische Meisterin

(rsn) - Nachwuchsfahrerin Lucinda Stewart hat der arrivierten Konkurrenz im Straßenrennen der Australischen Meisterschaften das Nachsehen gegeben und sich sensationell den Titel gesichert. Die 20-Jä

12.01.2025Brandau vor DM mit Sorgen wegen des guten Gefühls

(rsn) – Mit drei Siegen und drei weiteren Podiumsplatzierungen war Elisabeth Brandau (EBE Racing) hervorragend in die Saison gestartet. Bei ihren Starts in Belgien im November und Dezember wurde es

11.01.2025Norbert Riberolle löst die ”ewige Cant” ab

(rsn) - Am Sonntag finden in den meisten europäischen Ländern die nationalen Meisterschaften im Querfeldein statt. Einige wenige Rennen der beiden Elitekategorien werden sogar bereits am Samstag aus

11.01.2025“Silber-Eder“ fährt bei Cross-DM zu U23-Gold

(rsn) – Dreimal in Serie hatte Fabian Eder (Stop & Go Marderabwehr) bei den nationalen Cross-Meisterschaften Silber gewonnen, bei seinem letzten Anlauf holte der 21-Jährige am Samstag in Chemnitz e

11.01.2025Holt sich Meisen zum Abschied seinen neunten Titel?

(rsn) – An diesem Wochenende (11. / 12. Januar) finden in Chemnitz die Deutschen Meisterschaften im Cyclocross statt. Letztes Jahr holte sich Marcel Meisen (RTF) in Radevormwald das Trikot mit den s

11.01.2025Boros sichert sich in Tschechien seinen achten Titel

(rsn) - Am Sonntag finden in den meisten europäischen Ländern die nationalen Meisterschaften im Querfeldein statt. Einige wenige Rennen der beiden Elitekategorien werden sogar bereits am Samstag aus

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Vuelta al Tachira en Bicicleta (2.2, VEN)