TdU: Etappensieg trotz frühem Sturz

Traumeinstand! Bauhaus jubelt nach 300-Meter-Sprint

Von Felix Mattis

Foto zu dem Text "Traumeinstand! Bauhaus jubelt nach 300-Meter-Sprint"
Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) feiert seinen Etappensieg in Tanunda. | Foto: Cor Vos

18.01.2023  |  (rsn) – Mit einem traumhaften Einstand hat die WorldTour-Saison 2023 für Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) begonnen. Der 28-Jährige setzte sich am Ende der 1. Etappe bei der Tour Down Under (2.UWT) im Massensprint durch und gewann das 150 Kilometer lange Teilstück rund um Tanunda mit wenigen Zentimetern Vorsprung vor den Lokalmatadoren Caleb Ewan (Nationalteam Australien) und Michael Matthews (Jayco – AlUla).

"Beim Schwalbe Classic habe ich zu lange gewartet. Deshalb bin ich diesmal bei 300 Metern losgefahren. Es wurde dann sehr eng gegen Caleb Ewan, aber zum Glück habe ich es noch geschafft", freute sich Bauhaus, der beim Innenstadt-Kriterium von Adelaide, das nicht zum UCI-Kalender gehört, am Samstag Vierter geworden war.

"Ich wollte nicht zu früh jubeln und habe erstmal auf die Bestätigung von meinem Sportdirektor gewartet", gab Bauhaus zu, dass er sich angesichts der hohen Endgeschwindigkeit, mit der Ewan von hinten kam, auf dem Zielstrich nicht ganz sicher war, ob er gewonnen hatte.

In den ersten Positionen zeigten sich im Ziel auch Prolog-Überraschung Marius Mayrhofer (DSM), der in Tanunda Elfter wurde sowie Jannik Steimle (Soudal Quick-Step) als 14. und Kim Heiduk (Ineos Grenadiers) auf dem 15. Rang. 

Chaotische Etappe mit vielen Stürzen

Überschattet wurde der Tag von einigen schweren Stürzen, die unter anderem das Ende des Rennens für Patrick Bevin (DSM) und Robert Gesink (Jumbo – Visma) bedeuteten. Selbst Sieger Bauhaus war einmal am Boden. "Es war sogar ein ziemlich heftiger Aufprall", erzählte er. "Aber ich konnte mich gut davon erholen und das Team hat einen super Job gemacht, mich auf der Schlussrunde immer ganz vorne gehalten." Auch auf der Zielgeraden kam es noch zu einem Crash, als mitten im Feld kurz vor der Eröffnung des Sprints der Belgier Jordi Meeus (Bora – hansgrohe) hart auf dem Ashphalt aufschlug.

Das Führungstrikot verteidigte Prolog-Sieger Alberto Bettiol (EF Education – EasyPost) sechs Sekunden vor Matthews, der sich durch vier Bonussekunden auf den zweiten Rang schieben konnte. Mit acht Sekunden Rückstand ist Magnus Sheffield (Ineos Grenadiers) Dritter. Bauhaus übernahm mit seinem Sieg die Führung in der Punktewertung und wird daher am Donnerstag Blau tragen. Das Bergklassement führt Luke Plapp (Ineos Grenadiers) an, die Nachwuchswertung Julius Johansen (Intermarché - Circus - Wanty).

So lief das Rennen:

Das nördlichste der sechs Teilstücke bei dieser 23. Tour Down Under führte rund um Tanunda nach einer kurzen Anfahrt über fünf 26 Kilometer lange Runden. Teil des Rundkurses war der 4,5 Kilometer lange Anstieg zum Menglers Hill (3,7 %, 4. Kat.), dessen Kuppe 14 Kilometer vor dem Zielstrich wartete.

Fünf Kilometer nach dem Start setzte der Australische Meister Luke Plapp (Ineos Grenadiers) die erste Attacke. Er bekam drei Kilometer später Begleitung durch Taco van der Hoorn (Intermarché – Circus – Wanty), doch schon kurz darauf waren beide wieder zurück im Hauptfeld. Nach 19 Kilometern beschleunigte dann der Franzose Nans Peters (AG2R – Citroën) und setzte zu einem 75-Kilometer-Solo an.

Er gewann den ersten Zwischensprint und den ersten Bergpreis, wurde vor dem zweiten Sprint aber wieder gestellt. Der ging an Corbin Strong (Israel - Premier Tech) und den zweiten Bergpreis gewann Alessandro Covi (UAE Team Emirates) vor Plapp, der auch beim ersten Bergpreis Zweiter war und daher das Bergtrikot holte. Zweiter und Dritter an den Zwischensprints um drei, zwei und eine Bonussekunde wurden jeweils Michael Matthews (Jayco – AlUla) und Ethan Hayter (Ineos Grenadiers).

Die letzten zwei Runden absolvierte das Hauptfeld geschlossen und rauschte auf den erwarteten Massensprint zu. In breiter Front ging es in Tanunda schließlich auf den Sprint zu, wobei vor allem das Team Jayco – AlUla sich lange nicht aus der ersten Reihe verdrängen ließ. Auf den letzten drei Kilometern übernahm zwischenzeitlich Soudal - Quick-Step das Zepter. Der Jayco-Zug fiel etwas zurück und Matthews, an dessen Hinterrad Ewan saß, musste kurz über den Schotter. Beide verloren wichtige Positionen, was vor allem für den ohne sein Team Lotto Dstny angereisten Ewan zum Problem wurde.

Matthews dagegen kam dank seiner Mannschaft schnell wieder vor. Campbell Stewart fuhr ihm den Sprint an, doch Bauhaus beschleunigte 300 Meter vor der Linie an fünfter Position auf leicht ansteigender Zielgeraden als Erster und marschierte an die Spitze. Matthews kam Meter für Meter näher, rückte aber nicht mehr vorbei – genauso wie Ewan, der von weit hinten lossprintete und mit der eindeutig höchsten Endgeschwindigkeit den Zielstrich erreichte, trotzdem aber um wenige Zentimeter unterlag.

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