--> -->
10.09.2022 | (rsn) – Mit einem weiteren grandiosen Auftritt hat sich Richard Carapaz (Ineos Grenadiers) bei der 77. Vuelta a Espana nicht nur seinen dritten Tagessieg, sondern auch das Bergtrikot der Rundfahrt gesichert. Der Olympiasieger aus Ecuador gewann die 20. Etappe über 181 Kilometer von Moralzarzal zum Puerto de Navacerrada aus einer Ausreißergruppe heraus mit acht Sekunden Vorsprung auf den Niederländer Thymen Arensmann (DSM).
“Ich habe mir die Etappe ausgesucht, sie war wichtig für mich. Es war eine komplizierte Etappe, weil die Klassementfahrer auch mehrere Möglichkeiten hatten zu attackieren. Ich habe den richtigen Zeitpunkt gewählt, bin gefahren, als es darauf ankam und am Ende habe ich gewonnen. Darüber bin ich sehr glücklich, das ist ein toller Erfolg für mich“, kommentierte der 29-jährige Carapaz seinen Solo-Coup.
Mit 13 Sekunden Rückstand sicherte sich im Sprint der Verfolger der Spanier Juan Ayuso (UAE Team Emirates) den dritten Platz vor dem Australier Jai Hindley (Bora – hansgrohe), dem Spanier Enric Mas (Movistar) und dem Belgier Remco Evenepoel (Quick-Step Alpha Vinyl), der zwei Sekunden hinter Mas als Sechster souverän sein Rotes Trikot verteidigte und damit als Vuelta-Debütant nach der Schlussetappe in Madrid als Gesamtsieger ausgezeichnet wird.
“Es war schwer, in der besten Form hierherzukommen, nun die Vuelta zu gewinnen ist unglaublich. Ich freue mich, der erste Fahrer zu sein, der für Patrick (Levefere, Teamchef) eine Grand Tour gewinnt“, sagte Evenepoel, der auf die beste Saison seiner noch jungen Karriere zurückblickt. “Es ist ein unglaubliches Jahr, ein Monument, San Sebastian nun zwei Etappen und die Gesamtwertung und dann kommt noch die Hochzeit im Winter. Das ist definitiv mein bestes Jahr“, fügte er an.
Evenepoel und Ayuso: Zwei Vuelta-Debütanten auf dem Podium
Der 22-jährige Evenepoel liegt im Klassement nun 2:05 Minuten Vorsprung vor Mas und 5:08 Minuten vor Ayuso. “Es war ein harter und sehr langer Tag. Wir müssen zufrieden sein, weil wir alles gegeben haben. Alle Bergetappen und auch das Zeitfahren war gut, heute hatte ich leider nicht die Beine“, sagte Mas, der zum dritten Mal bei einer Vuelta Rang zwei belegt.
Dagegen konnte sich der 19-jährige Ayuso bei seiner Grand-Tour-Premiere über den dritten Platz uneingeschränkt freuen. “Es ist unglaublich. Es ist eine Ehre. Ich kann es kaum glauben. Ich habe noch nie so viel Druck verspürt wie heute. Aber ich habe es geschafft!“, jubelte der Spanier, der am 16. September seinen 20. Geburtstag feiert.
Miguel Angel Lopez (Astana Qazaqstan / 5:56) behauptete Platz vier vor Joao Almeida (UAE Team Emirates / +7:16) und Arensman (+7:56), die sich noch am Spanischen Meister Carlos Rodriguez (Ineos Grenadiers / 7:57) vorbeischoben. Giro-Sieger Hindley (+12:01) beendet die Vuelta auf dem zehnten Rang.
Mads Pedersen (Trek – Segafredo) steht als Gewinner der Punktewertung fest und hat in Madrid noch die Chance auf einen vierten Etappensieg. Richard Carapaz (Ineos Grenadiers) wird in der spanischen Hauptstadt als Gewinner der Bergwertung ausgezeichnet ebenso wie Evenepoel als bester Jungprofi.
So lief das Rennen:
134 Profis nahmen am Mittag bei strahlendem Sonnenschein die über den Gesamtsieg entscheidende vorletzte Etappe dieser Vuelta in Angriff. Auf dem Programm standen 181 anspruchsvolle Kilometer über fünf schwere Berge und fast 4.000 Höhenmeter.
Nach einer ganzen Kaskade an Angriffen auf den ersten flachen Kilometern fuhren Robert Stannard und Xandro Meurisse (Alpecin - Deceuninck), Simon Guglielmi (Arkéa - Samsic), Clément Champooussin (AG2R Citroën), Ruben Fernandez (Cofidis), Daniel Navarro (Burgos - BH) und Joan Bou (Euskaltel - Euskadi) schon früh davon. Jonathan Caicedo (EF Education First - Easy Post) und Julien Bernard (Trek - Segafredo) versuchten vergeblich, noch zum Spitzenseptett vorzufahren.
Auch wenn der Vorsprung schnell auf drei Minuten anwuchs, kehrte im Feld keine Ruhe ein. Dort hielt Movistar das Tempo hoch, ehe Gino Mäder (Bahrain Victorious) eine Konterattacke ritt, in deren Folge das Feld kurzzeitig auseinanderriss und sich das Rote Trikot im abgehängten Teil wiederfand. Im zehn Kilometer langen Anstieg zum Alto de Navacerrada, der auch das Etappenfinale bildete, attackierten unter anderem Bergkönig Carapaz und Hugh Carthy (EF Education – EasyPost), aber auch Gregor Mühlberger (Movistar) und Marc Soler (UAE Team Emirates). Evenepoels Helfer gelang es nicht, Ruhe ins Feld zu bringen, stattdessen gingen immer wieder Fahrer in die Offensive.
Am Gipfel bei Kilometer 34 betrug der Vorsprung der Spitzengruppe, aus der Bou und Champoussin mittlerweile herausgefallen waren, auf die Gruppe der ersten Verfolger weniger als eine Minute. Bereits mehr als zwei Minuten Rückstand hatte hier der Gesamtfünfte Carlos Rodriguez (Ineos Grenadiers), der von mehreren Teamkollegen begleitet war. Stannard holte sich den Bergpreis und damit zehn Punkte, ehe in der Abfahrt Soler zur Gruppe aufschloss.
Erst nach 50 Kilometern kann Quick-Step die Kontrolle übernehmen
Doch dem Sextett saßen gleich 20 Verfolger im Nacken, zu denen neben Carapaz, Mäder und Carthy unter anderem auch noch Alejandro Valverde (Movistar), Robert Gesink (Jumbo – Visma), Thibaut Pinot (Groupama – FDJ), Louis Meintjes (Intermarché – Wanty - Gobert), Jesus Herrada (Cofidis) und Sergio Higuita (Bora – hansgrohe) gehörten. Erst jetzt, nach knapp 50 Kilometern, gelang es Quick-Step, im Feld das Geschehen zu kontrollieren, wodurch der Rückstand auf die Spitzengruppe auf mehr als sechs Minuten anwuchs. Davon profitierte der Spanische Meister Rodriguez, der mit seinen Ineos-Helfern in der Abfahrt wieder ins Feld zurückkehren konnte.
Im welligen Übergangsteil zum ebenfalls zehn Kilometer langen, aber nicht ganz so steilen Puerto de Navafría (2. Kat.) schüttelten Stannard und Soler ihre Begleiter ab und bauten ihren Vorsprung auf die große Verfolgergruppe auf rund 1:40 Minuten aus, ehe sich Pinot, Mäder und Mühlberger im mittleren Teil des Berges absetzten. Im Feld hatte Quick-Step mittlerweile Unterstützung von Bora – hansgrohe erhalten, ohne dass der Rückstand auf die Spitze sich merklich verringerte.
Auch den zweiten Berg des Tages erreichte Stannard als Erster und erhielt dafür fünf Punkte. Mäder, Pinot und Mühlberger folgten eine Minute später, die Gruppe um Carapaz passierte eine weitere Minute dahinter die Bergwertung, das Bora–Duo Matteo Fabbro und Wilco Kelderman führte das Feld mit mehr als fünf Minuten Rückstand über den Gipfel.
Carapaz macht das Bergtrikot klar, Evenepoel pariert Attacke von Mas
Knapp 70 Kilometer vor dem Ziel und kurz vor dem Anstieg zum Puerto de Canenca schaffte das Verfolgertrio den Anschluss an das Spitzenduo, wogegen die Abstände zu den beiden dahinter fahrenden Gruppen praktisch unverändert blieben. Doch als Carapaz vier Kilometer vor dem Gipfel eine weitere Attacke ritt, der nur Higuita und Valverde folgen konnten, wurden aus der fünf- eine zunächst achtköpfige Ausreißergruppe, ehe kurz darauf die weiteren Verfolger aufschließen konnten.
Aus der nun 24-köpfigen Spitzengruppe heraus holte sich Carapaz hinter Rohan Dennis (Jumbo – Visma) drei Punkte an der Bergwertung der 2. Kategorie, seine danach folgende Attacke wurde aber vereitelt. Am Puerto de la Morcuera (1. Kat.), dem neun Kilometer langen und knapp sieben Prozent steilen vorletzten Berg dieser Vuelta, sprengte Meintjes mit seiner Attacke sechs Kilometer vor dem Gipfel die große Fluchtgruppe. Dem Südafrikaner konnten zunächst nur Higuita und Carapaz folgen, während im Feld nunmehr Movistar die Tempoarbeit übernehmen hatte, der kurz darauf Rodriguez zum Opfer fiel.
Nach der Vorbereitung durch seine Teamkollegen trat Mas rund drei Kilometer vor dem Gipfel an, wobei der Attacke des zweimaligen Vuelta-Zweiten nur Evenepoel, Ayuso, Arensman, Lopez und Almeida folgen konnten. Carapaz holte sich den Bergpreis und sicherte sich damit das Gepunktete Trikot des besten Kletterers. Die nur noch achtköpfige Gruppe um den souverän alle Attacken parierenden Evenepoel folgte mit weniger als zwei Minuten Rückstand.
Carapaz rettet sich vor Arensman ins Ziel
Bis zum Fuß des Puerto de Navacerrada, der zum Etappenfinale über den Puerto de Cotos in Angriff genommen wurde, war der Vorsprung des Spitzentrios auf rund 40 Sekunden angestiegen, knapp zwei Minuten dahinter war die Favoritengruppe auf wieder rund 20 Fahrer angewachsen, inklusive Rodriguez, der sich ein weiteres Mal zurückgekämpft hatte.
Im unteren Teil des zehn Kilometer langen und knapp sechs Prozent steilen Anstiegs ging wieder Carapaz in die Offensive, dem nur Higuita folgen konnte. Doch die von UAE und Movistar angeführte Favoritengruppe hatte ihren Rückstand hier bereits auf gut eine Minute reduziert und sammelte nach und nach alle Ausreißer wieder ein, schließlich auch Gesink und Mäder gut zehn Kilometer vor dem Ziel.
Diesen Moment nutzte Lopez zu seinem Antritt, der die Favoritengruppe schnell verkleinerte, ehe Almeida den Kolumbianer in der Tempoarbeit ablöste. Der Portugiese, der nach einer zweiten Attacke von Lopez wieder die Spitze übernahm, führte die Verfolger näher an das Spitzenduo heran, aus dem sich 500 Meter vor dem Gipfel Carapaz abgesetzt hatte und sich auch den letzten Bergpreis sicherte.
Die Favoritengruppe, aus der Rodriguez ein drittes Mal herausgefallen war, stellte auf dem finalen Hochplateau zwar noch Higuita, doch an Carapaz kam sie nicht mehr heran – auch nicht Arensman, der sich kurz nach der Bergwertung abgesetzt hatte, den Rückstand gegenüber dem Olympiasieger aber nur noch auf acht Sekunden verringern konnte. Im Sprint der Favoriten sicherte sich 13 Sekunden dahinter Ayuso Rang drei vor Hindley , Mas und Evenepoel.
Results powered by FirstCycling.com
(rsn) – In den vergangenen Jahren war Enric Mas (Movistar) bei der Vuelta a Espana jeweils der beste heimische Fahrer. Doch zum Gesamtsieg reichte es für den 27-jährigen Spanier dabei nicht. 2018
(rsn) – Mit drei Podiumsplatzierungen, aber ohne den erhofften Etappensieg trat Pascal Ackermann (UAE Team Emirates) die Heimreise von der Vuelta a Espana an und sprach deshalb gegenüber radsport-
(rsn) – Dass Remco Evenepoel (Quick-Step - Alpha Vinyl) am Sonntag in Madrid zum ersten belgischen Grand-Tour-Sieger seit 44 Jahren wurde, ist inzwischen hinlänglich bekannt. Doch der 22-Jährige h
(rsn) - Mit Remco Evenepoel (Quick-Step Alpha Vinyl) hat die Radsport-Nation Belgien nach sage und schreibe 44 Jahren Pause wieder einen Grand-Tour-Sieger. Zuletzt hatte Johan De Muynck 1978 den Giro
(rsn) – Die Reaktionen des Teams Jumbo – Visma auf den für Primoz Roglic die Vuelta beendenden Sturz am Ende der 16. Etappe in Tomares am vergangenen Dienstag haben rund um das Peloton für Unver
(rsn) - Viel war vom Movistar Team in dieser Saison nicht zu sehen. Nur 15 Siege fuhr der spanische Traditionsrennstall ein, keiner davon auf WorldTour-Niveau. Bei der Heimatrundfahrt band das Team ab
(rsn) – Schon in den Jugendjahren war ein rotes Trikot eines der großen Ziele von Remco Evenepoel (Quick-Step – Alpha Vinyl). Als Nachwuchsfußballer des RSC Anderlecht und vom PSV Eindhoven scha
(rsn) – Juan Sebastian Molano (UAE Team Emirates) hat zum Abschluss der 77. Vuelta a Espana die 21. Etappe für sich entschieden. Der Kolumbianer setzte sich nach 96,7 Kilometern von Las Rozas nach
(rsn) - 183 Profis aus 23 Teams sind am 19. August im niederländischen Utrecht zur 77. Vuelta a Espana (2. UWT) angetreten. Hier listen wir auf, welche Fahrer wann und aus welchen Gründen die letzte
(rsn) – Mit einer Überraschung endete die 21. Etappe der Spanien-Rundfahrt in Madrid. Juan Sebastian Molano (UAE Team Emirates) zog seinem Kapitän Pascal Ackermann den Sprint so stark an, dass nac
(rsn) – Alejandro Valverde (Movistar) wird im Oktober beim italienischen Monument Il Lombardia das letzte Rennen seiner langen und erfolgreichen Profikarriere bestreiten. Das kündigte der 42-jähri
(rsn) - Juan Ayuso (UAE Team Emirates) und Carlos Rodriguez (Ineos Grenadiers) verblüfften bei dieser Vuelta a Espana. Beide Rundfahrtdebütanten kämpften lange um das Podium. Der 21-jährige Rodrig
(rsn) – Die im Winter runderneuerte Klassikerfraktion von Red Bull – Bora – hansgrohe kommt einfach nicht in Schwung. Stellvertretend dafür steht der mit vielen Vorschlusslorbeeren zu den Raubl
(rsn) – Als es beim letztjährigen Dwars door Vlaanderen knapp 70 Kilometer vor dem Ziel zu einem Massensturz kam, verletzten sich mit Wout van Aert (Visma-Lease a Bike), Mads Pedersen, Jasper Stuyv
(rsn) – Zum zweiten Mal in Folge wird die CIC-Mont Ventoux (1.1) nicht stattfinden können. Bereits im Januar hatten die Organisatoren des französischen Eintagesrennens mit Ziel am legendären Mont
(rsn) – Auf Platz 22 beendete Emanuel Buchmann seine Premiere bei der Katalonien-Rundfahrt. Damit befand sich der Cofidis-Neuzugang in guter Gesellschaft zwischen den beiden Visma-Routiniers Wilco K
(rsn) – Kurz nach der Entscheidung des Radsportweltverbands UCI, dass die Veranstalter in der großen Landesrundfahrten in diesem Jahr jeweils drei statt zwei Wildcards verteilen dürfen, hat am Mon
(rsn) – Zwei Monumente konnte Alexander Kristoff (Uno-X Mobility) in seiner Karriere schon gewinnen, aber auch bei Gent-Wevelgem in Flanders Fields war der mittlerweile 37-jährige Norweger schon e
(rsn) – Spätestens nach der Saison 2022 schien der Horror-Sturz von Fabio Jakobsen (Picnic - PoostNL) aus der Polen-Rundfahrt aus dem Jahr 2020 endgültig vergessen, der heute 28-Jährige fuhr mit
(rsn) – Kaum hat die UCI die Bestätigung einer möglichen dritten Wildcard für die Grand Tours im Jahr 2025 bekanntgegeben, ist auch die ASO als Veranstalterin der Tour de France nun bereits vorge
(rsn) – Ihren ersten UCI-Sieg feierte Lorena Wiebes im Jahr 2018. Das war damals im Mai beim Dorpenomloop in Aalburg, einem Rennen, das heute nicht mehr ausgetragen wird. Damals war sie 19 Jahre alt
(rsn) – Nachdem sich das Professional Cycling Council (PCC) bereits für ein zusätzliches 23. Team bei den Grand Tours ausgesprochen hatte, hat nun auch das UCI Management Komitee die Entscheidung
(rsn) – Auch wenn die Weltklasse-Sprinterin Charlotte Kool (Picnic – PostNL) beim überlegenen Sieg von Lorena Wiebes (SD Worx – Protime) bei Gent-Wevelgem (1.UWT) chancenlos aussah, war die 25-
(rsn) - Für die Teams Lotto – Kern Haus – PSD Bank und Rembe – rad-net ist mit unterschiedlichen Gefühlen eine insgesamt erfolgreiche Olympia´s Tour zu Ende gegangen und Run & Race - Wibatech