Vorschau 18. Tour of Britain

Wer kann Ineos beim Heimspiel in die Suppe spucken?

Foto zu dem Text "Wer kann Ineos beim Heimspiel in die Suppe spucken?"
Tour of Britain 2021 | Foto: Cor Vos

04.09.2022  |  (rsn) – Begann die Tour of Britain (2.Pro) im vergangenen Jahr mit dem Schlusstag der Vuelta a Espana, so findet sie in dieser Saison parallel zur Schlusswoche der Spanien-Rundfahrt statt. Darunter, vor allem aber unter den ebenfalls zeitgleich anstehenden kanadischen Eintagesrennen in Montreal und Quebec, leidet auch die Startliste der 18. Ausgabe des Rennens, das am 4. September im schottischen Aberdeen beginnt und am 11. September auf der Isle of Wight endet.

Von den 18 gemeldeten Teams gehören fünf - und damit zwei weniger als 2021 - der WorldTour an: Neben der favorisierten heimischen Ineos-Grenadiers-Mannschaft handelt es sich um DSM, Israel – Premier Tech, Movistar sowie Bora – hansgrohe aus Deutschland. Dagegen fehlen die Teams der drei letzten Gesamtsieger Wout Van Aert (Jumbo – Visma / 2021), Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck / 2019) und Julian Alaphilippe (Quick-Step Alpha Vinyl / 2018). 2020 musste die Großbritannien-Rundfahrt wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden.

Die von Nord nach Süd verlaufende Strecke kommt den hügelfesten Klassikerspezialisten entgegen. Im Gegensatz zum vergangenen Jahr verzichteten die Organisatoren diesmal auf ein Teamzeitfahren, in dem sich Ineos Grenadiers den Sieg und sich Ethan Hayter das Führungstrikot holte. Das musste der Brite aber schon auf der folgenden Etappe wieder an den überragenden Van Aert abgeben, der damals vier der acht Teilstücke entschied. Den Gesamtsieg sicherte er sich dann aber mit dem geringem Vorsprung von sechs Sekunden auf Hayter, der diesmal ebenso wie der Belgier nicht am Start ist.

Kann Bora - hansgrohe Ineos Grenadiers ärgern?

Dennoch kann Ineos aus dem Vollen schöpfen und stellt mit Crossweltmeister Thomas Pidcock auch den Top-Favoriten. Mit dem jungen US-Amerikaner Magnus Sheffield hat die Heimmannschaft aber noch einen weiteren starken Fahrer dabei, der für den Gesamtsieg in Frage kommt. Und auch dem Polen Michal Kwiatkowski müsste der Parcours liegen, wogegen der Australier Richie Porte bei seinem Abschiedsrennen wieder den Edelhelfer geben wird.

Herausgefordert werden Pidcock & Co. vom Bora-Duo Felix Großschartner, der das Team zum Saisonende verlassen wird und Nils Politt, Israel-Neuzugang Dylan Teuns und dessen Teamkollegen Michael Woods, Anthon Charmig (Uno-X) sowie Sheffields Landsmann Matteo Jorgenson. Aussichtsreiche Sprinter am Start sind Jordi Meeus und Marco Haller (beide Bora –hansgrohe), Cees Bol (Team DSM), Timothy Dupont (Bingoal Pauwels Sauces WB), Sacha Modolo (Bardiani – CSF) und Rasmus Tiller (Uno-X).

Zu den deutschsprachigen Fahrern gehören neben dem Deutschen Meister Politt und den drei Österreichern Lukas Pöstlberger, Haller und Großschartner noch die beiden für DSM fahrenden jungen Deutschen Leon Heinschke und Marius Mayrhofer (DSM) sowie der Schweizer Reto Hollenstein (Israel – Premier Tech).

Die Etappenübersicht:

1. Etappe, Sonntag, 4. September: Aberdeen – Glenshee Ski Centre, 181,3 km
Die Tour of Britain startet erstmals in Aberdeen und damit so weit nördlich wie noch nie in ihrer Geschichte. Über hügelige 181,3 Kilometer und mehrere kürzere, aber kategorisierte Anstiege folgt zum Finale eine weitere Premiere: Der acht Kilometer lange und drei Prozent steile Schlussanstieg zum Glenshee Ski Centre endet mit der ersten Bergankunft bei einem Auftakt der Großbritannien-Rundfahrt.

2. Etappe, Montag, 5. September: Hawick – Duns, 175,2 km
Auch am zweiten Tag bleibt das Rennen in Schottland. Zunächst führt die Strecke über welliges Terrain, ehe im Finale drei kategorisierte Anstiege warten. Der letzte davon wird fünf Kilometer vor dem Ziel überquert, hier bietet sich die große Chance für entschlossene Puncheure, die Sprinter abzuschütteln.

Die Profile der 1. und 2. Etappe der Tour of Britain Vuelta-Etappe | Foto: Veranstalter / Tour of Britain

3. Etappe, Dienstag, 6. September: Durham – Sunderland, 163,6 km
Die Rundfahrt hat England erreicht und hier dürfte es erstmals zu einem Massensprint kommen. Zwischen Durham und Sunderland sind drei kategorisierte Anstiege zu bewältigen. Da die Distanz vom letzten bis zum Ziel allerdings noch 20 Kilometer beträgt, werden es Ausreißer schwer haben, sich gegen das Feld zu behaupten.

4. Etappe, Mittwoch, 7. September: Redcar – Duncombe Park, Helmsley, 149,5 km
Am vierten Tag werden es die Sprinter wieder schwerer haben, sich gegen die Klassikerspezialisten zu behaupten. Auf den nur 149,5 Kilometern durch die Grafschaft North Yorkshire von der Redcar zum Duncombe Park in Helmsley geht es über eine Vielzahl von Hügeln, nur drei davon sind kategorisiert. Der letzte davon, Newgate Bank, liegt zehn Kilometer vor dem Ziel.

Die Profile der 3. und 4. Etappe der Tour of Britain | Foto: Veranstalter / Tour of Britain

5. Etappe, Donnerstag, 8. September: West Bridgford – Mansfield, 186,8 Kilometer
Über meist welliges Terrain führt die 5. Etappe von West Bridgford nach Mansfield, wo es im hügeligeren Finale zu Attacken der Puncheure kommen dürfte.

6. Etappe, Freitag, 9. September: Tewkesbury – Gloucester, 170,9 km
Noch eine große Chance für Sprinter: Über wieder hügeliges Terrain jagt das Feld von Tewkesbury nach Gloucester, die nur 20 Kilometer Luflinie auseinander liegen. Im Zielort in der Nähe zur walisischen Grenze holte sich bei der diesjährigen Women’s Tour Lorena Wiebes (DSM) den Sieg – es ist also auch bei den Männern von einer Sprintankunft auszugehen.

Die Profile der 5. und 6. Etappe der Tour of Britain | Foto: Veranstalter / Tour of Britain

7. Etappe, Samstag, 10. September: West Bay – Ferndown, 175,9 km
Vom Seebad West Bay nach Ferndown stehen wellige 175,9 Kilometer an, die in Ferndown in einen weiteren Massensprint münden dürften.

8. Etappe, Sonntag, 11. September: Ryde – The Needles, 148,9 km
Die finale Etappe der diesjährigen Tour of Britain ist zugleich die kürzeste. Auf der Runde über die Isle of Wight kann auf hügeligem Terrain mit einem Feuerwerk an Attacken gerechnet werden - schließlich geht es um den Etappen- und um den Gesamtsieg. Die Entscheidung im Klassement fällt möglicherweise erst an der Zig Zag Road, einer 1,4 Kilometer langen und 6,3 Prozent steilen Rampe, die 200 Meter vor dem Ziel sogar rund zehn Prozent steil ist.

Die Profile der 7. und 8. Etappe der Tour of Britain | Foto: Veranstalter / Tour of Britain

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