Belgier gewinnt Memorial Jef Scherens

Campenaerts schlägt Stybar im Sprintduell auf dem WM-Kurs

Von Kevin Kempf

Foto zu dem Text "Campenaerts schlägt Stybar im Sprintduell auf dem WM-Kurs"
Victor Campenaerts (Lotto - Soudal) feiert seinen ersten Saisonsieg. | Foto: Cor Vos

07.08.2022  |  (rsn) - Im Sprintduell schlug der Belgier Victor Campenaerts (Lotto Soudal) auf dem letztjährigen Weltmeisterschaftskurs Zdenek Stybar (Quick-Step Alpha Vinyl) und konnte so die 56. Ausgabe des Memorial Jef Scherens nach 199 Kilometern seinen Palmares hinzufügen. Dritter wurde Alexander Kristoff (Intermarché – Wanty – Gobert), der den Sprint der Verfolger vor Campenaerts Teamkollegen Jasper De Buyst (Lotto Soudal) gewann.

Für Campenaerts war es der erste Sieg in einem Eintagesrennen. “Ich hatte mir das Rennen vorgemerkt, der Kurs liegt mir. Ich habe hier auch lange in der Nähe gewohnt. Ich war sehr motiviert“, erzählte der Stundenweltrekordler, dessen Mannschaft im Finale sich sehr stark präsentierte. “Wir waren immer in der Überzahl“, resümierte Sieger. Nur auf den letzten gut zwanzig Kilometern sah er sich im direkten Duell mit Stybar, mit dem er gemeinsam auf die Zielgerade fuhr.

Den Sprint begann Campenaerts vom Hinterrad des dreimaligen Querfeldeinweltmeisters. “Ich habe Stybar die Spitzenposition aufgezwungen, denn er ist nominell schneller. Gegen ihn zu gewinnen ist toll. Ich hatte Vertrauen, aber ein Zweiersprint ist immer schwer“, freute sich der 30-Jährige über seinen ersten Saisonsieg.

Wie schon auf der 4. Etappe der Polen-Rundfahrt, als er auf den letzten Metern noch eingeholt wurde und Pascal Ackermann (UAE Team Emirates) den Sprint gewann, verpasste Stybar in Leuven seinen ersten Saisonsieg erneut knapp. “Ich wäre gern von hinten gesprintet, aber Victor wusste auch, dass wir Gegenwind hatten“, blickte der Tscheche zurück. “Ich habe gute Erinnerungen an den WM-Kurs. Wenn man zu zweit zum Ziel fährt, geht es immer um Taktik. Auf dem Papier bin ich schneller, aber Victor war auch sehr stark“, fügte Stybar an.

Dritter wurde Kristoff, der am Sonntag trotz seines kürzlich angekündigten Teamwechsels zu Uno-X noch sehr motiviert war. “Auch wenn man hinten fährt, muss man immer sprinten, um wieder Anschluss zu finden. Das habe ich letztes Jahr bei der WM schmerzlich erfahren müssen. Den Fehler habe ich nicht nochmal gemacht“, erklärte der Norweger seine offensive Fahrweise im Finale.

So lief das Rennen:

Eine neunköpfige Spitzengruppe um Arjen Livyns (Bingoal – Pauwels Sauzen) und Brent Van Moer (Lotto Soudal) bestimmte die erste Phase des Rennens. Auf dem Rundkurs in Leuven erhöhte Quick-Step Alpha Vinyl 65 Kilometer vor dem Ziel das Tempo deutlich. Immer mehr Fahrer verloren den Anschluss, als Sep Vanmarcke (Israel – Premier Tech) 50 Kilometer vor dem Ziel mit einer Attacke eine Verfolgergruppe initiierte.

Während Quick-Step nur Stybar in der achtköpfigen Gruppe positionieren konnte, profierte Lotto maximal von der Arbeit der Konkurrenten. Die Belgier konnten Campenaerts, Arnaud De Lie und Florian Vermeersch mitschicken. Auch Dries van Gestel (TotalEnergies), Loic Vliegen (Intermarché – Wanty – Gobert) und Clément Russo (Arkea – Samsic) schafften den Sprung nach vorn. Knapp 40 Kilometer vor dem Ziel vereinigten sich die beiden vor dem Feld liegenden Gruppen.

An der Wijnpers verlor de Lie kurz darauf den Anschluss an die Spitzengruppe. Im Feld sorgte Dries De Bondt (Alpecin – Deceuninck) dafür, dass eine rund 20-köpfige Verfolgergruppe mit Kristoff entstand, die 23 Kilometer vor dem Ziel den Anschluss schaffte. Dort allerdings waren inzwischen Stybar und Campenaerts nicht mehr dabei, das sie sich zwei Kilometer zuvor abgesetzt hatten.

Eingangs der letzten Runde hatte das Duo 40 Sekunden Vorsprung auf 15 Verfolger. An der Wijnpers griff Campenaerts vom Hinterrad seinesKonkurrenten an. Der hatte zunächst Probleme, konnte die Lücke dann doch schließen. Dreißig Sekunden dahinter war van Gestel der Beste der Verfolgergruppe. Der Belgier setzte sich solo ab, wurde aber zwei Kilometer später von Jacob Scott (WiV SunGod) und De Buyst sowie kurz danach von der gesamten Gruppe wieder gestellt.

Ein Angriff von Stybar am Sint-Antoniusberg verpuffte drei Kilometer vor dem Ziel, so dass es zum Sprint kam. Stybar tat an von erster Position aus an, doch Campenaerts konnte noch am Tschechen vorbeiziehen. Weniger knapp ging es im Kampf um Platz drei zu, den Kristoff sich problemlos sicherte.

Weitere Radsportnachrichten

03.05.2024Blackmore nimmt bei Israel - Premier Tech Zabels Platz ein

(rsn) – Nach dem Karriereende von Rick Zabel wird Joseph Blackmore den frei werdenden Platz des Deutschen bei Israel – Premier Tech einnehmen. Wie der Zweitdivisionär meldete, wechselt der 21-jÃ

03.05.2024Was Selbstvertrauen alles ausmachen kann

(rsn) - Servus liebe Leserinnen und Leser, nach gut zwei Monaten voller Wettkämpfe melde ich mich mal wieder. Es ist viel passiert, worüber ich gerne berichten würde. Bereits zum zweiten Mal in d

03.05.2024Bénin: Lührs verpasst um Millimeter seinen ersten Saisonsieg

(rsn) – Auf der 4. Etappe der Tour du Bénin (2.2) hat das Team Bike Aid erneut einen Tagessieg knapp verpasst, konnte sich aber zumindest über die Verteidigung des Gelben Trikots von Yoel Habteab

03.05.2024Niewiadoma und Realini bei Vuelta Femenina ausgestiegen

(rsn) - Ohne zwei der Favoritinnen ist am Mittag die 6. Etappe der Vuelta Femenina gestartet worden. Wie ihr Team Canyon – SRAM auf X meldete, habe man beschlossen, dass Kasia Niewiadoma aus gesundh

03.05.2024Geschke von 2500 Metern in Freiburg zum Giro d´Italia

(rsn) – Vor dem letzten Giro d’Italia seiner Karriere strahlt Simon Geschke viel Optimismus aus. “Meine Form ist sehr gut, ich konnte mich so gut wie noch nie auf einen Giro vorbereiten“, sagt

03.05.2024Giro-Favorit Pogacar hält Fixierung auf seine Person für “Bullshit“

(rsn) – Am Samstag beginnt der 107. Giro d’Italia – mit Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) als haushohem Favoriten, der in der öffentlichen Wahrnehmung alle seine Konkurrenten in den Schatten st

03.05.2024HLN: Van Aert kehrt Ende Mai ins Feld zurück

(rsn) – Wout van Aert (Visma - Lease a Bike) nimmt nach seinem schweren Sturz Ende März bei Dwars Door Vlaanderen sein Comeback ins Visier. Wie die Zeitung Het Laatste Nieuws schreibt, plant der B

03.05.2024Für Koch und Sütterlin heißt es: buckeln, buckeln, buckeln

(rsn) – Jonas Koch (Bora – hansgrohe) und Jasha Sütterlin (Bahrain Victorious) sind Helfer, wie sie sich jedes Teams wünscht. Beide erfüllen ohne viel Aufhebens auf fast jedem Terrain zuverlä

03.05.2024Merlier und Kooij führen die Riege der schnellen Männer an

(rsn) – Beim 107. Giro d’Italia wird es für die Sprinter kein gemütliches Einrollen geben. Am Samstag beginnt die erste Grand Tour des Jahres in Venaria Reale nördlich von Turin mit einer schwe

03.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morg

02.05.2024Offiziell bestätigt: Red Bull wird zur Tour als Titelsponsor sichtbar

(rsn) – Das deutsche WorldTeam Bora – hansgrohe wird ab der kommenden Tour de France (29. Juni - 21. Juli) als Red Bull – Bora – hansgrohe unterwegs sein. Das gab Manager Ralph Denk am Donners

02.05.2024Highlight-Video der 5. Etappe der Vuelta Femenina

(rsn) - An der ersten Bergankunft der 10. Vuelta Femenina ist Demi Vollering (SD Worx – Protime) ins Rote Trikot der Gesamtführenden gestürmt. Die Niederländische Meisterin entschied die 5. Etapp

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine