Olympia`s Tour: Huppertz, Stockmann, Maschke stark

“Viel Wind, viele Gruppen und Stürze – eben typisch Nordholland“

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "“Viel Wind, viele Gruppen und Stürze – eben typisch Nordholland“"
Das Peloton bei der Olympia`s Tour | Foto: Lotto - Kern Haus

19.03.2022  |  (rsn) – 40 "DNF" (Did not finish), dazu große Zeitabstände im Feld. Der Wind hat auf der 3. Etappe der Olympia`s Tour (2.2) für viele Turbulenzen gesorgt. “Heute hat gefühlt die Rundfahrt so richtig angefangen“, kommentierte Christian Degel, der Sportliche Leiter der Bahn-Nationalmannschaft, am Abend gegenüber  radsport-news.com das Rennen über 182 Kilometer rund um Leek.

Schließlich machte eine 24 Fahrer starke Spitzengruppe den Sieg unter sich aus. Das beste Ende hatte dabei Spitzenreiter Elmar Reinders (Riwal) für sich. Bester Deutscher war Tim Torn Teutenberg (Leopard) auf Rang acht, Joshua Huppertz (Lotto – Kern Haus) überquerte als Vierzehnter den Zielstrich. Einen Platz vor ihm landete der Belgier Abram Stockman als bester Fahrer von Saris Rouvy Sauerland

Bis 50 Kilometer vor dem Ziel sah es für Lotto – Kern Haus nach einem “sehr guten Tag“ aus, so Teamchef Florian Monreal gegenüber radsport-news.com. In einer 50 Fahrer starken Gruppe war der Koblenzer Rennstall mit gleich fünf Fahrern vertreten. Doch die komfortable Situation war nicht von Dauer. Zunächst hatte Pierre-Pascal Keup Probleme mit der Schaltung und fiel kurz danach auf der Windkante zurück. Ganz vorne fuhren 13 Mann um Huppertz, die wenige Zeit später wegen fehlender Zusammenarbeit von weiteren 17 Mann um Teamkollege Jan Hugger Gesellschaft bekam. “Das wäre für uns eine sehr gute Konstellation gewesen. Schade, dass die Gruppe nicht recht harmonierte“, befand Monreal.

Huppertz zog beim "Harakiri-Fahren" zurück

Im Finale probierte es Huppertz noch mal gemeinsam mit Spitzenreiter Reinders und Rick Ottema (Metec). “Leider hat da ein Fahrer von Volker Wessels gefehlt. Dann wäre es perfekt gewesen“, so Monreal, dessen Kapitän mit seinen Begleitern noch eingeholt wurden und es kam zum Sprint. “Auf dem letzten Kilometer wurde dann Harakiri gefahren, weshalb Joshua da zurückgezogen hat“, erklärte der Teamchef, weshalb sein Schützling nur auf Rang 14 über den Zielstrich rollte.

p<>Lotto - Kern Haus zeigte sich auf der Etappe sehr aktiv. Foto: Cor Vos

In der Gesamtwertung verbesserte sich Huppertz auf Rang 14, er ist damit bei 52 Sekunden Rückstand zweitbester Deutscher, gleich hinter Teutenberg. “Morgen kann auf der Windkante noch viel passieren. Unser Ziel lautet, in der Gesamtwertung in die Top Ten zu fahren. Dahin fehlen uns im Moment 20 Sekunden. Wir geben jedenfalls nicht auf“,  fügte Monreal an.

Saris Rouvy Sauerland: Stockman noch mit Chancen auf die Top Ten

Ebenfalls noch Chancen auf die Top Ten hat Abram Stockman. Der Belgier von Saris Rouvy Sauerland nimmt im Gesamtklassement bei genau einer Minute Rückstand Rang 15 ein. Ihm fehlen 27 Sekunden auf den Zehntplatzierten. Stockman war auf der Windkante sehr aufmerksam und war zwischenzeitlich auch in der 13-Mann-Gruppe um Huppertz dabei. I

In der zweiten Gruppe, die noch aufschließen konnte, befand sich noch sein Zwillingsbruder Michiel. “Aber Michiel hatte dann leider Defekt, er musste das Rad wechseln und hatte dann keine Chance mehr nach vorne zu kommen“, so Teamchef Jörg Scherf gegenüber radsport-news.com über einen Tag mit "viel Wind, vielen Gruppen und Stürzen – eben typisch Nordholland."

Auch Saris Rouy Sauerland spielte im Finale noch eine Rolle. Foto: Cor Vos

Bei den Stürzen erwischte es auch Per Münstermann, der gleich zwei Mal zu Boden ging. “Die Form ist ja da, nur das Glück müsste mal wieder auf meiner Seite sein. Zwei Stürze waren heute einfach einer zu viel“, sagte Münstermann, der wie Teamkollege Julian Borresch aus dem Zeitlimit fiel, zu radsport-news.com.

Schmerzhafter Tag für Dauner Akkon

Einen schmerzhaften Tag erlebte Dauner Akkon. Nachdem das Team schon zum Auftakt am Donnerstag Roman Duckert nach einem Sturz verloren hatte, kam mit Jan-Marc Temmen am Samstag ein weiterer Fahrer mit Sturzverletzungen ins Krankenhaus. “Leider war der Tag für uns nicht so zufriedenstellend verlaufen“, sagte Teamchef Philipp Mamos zu radsport-news.com. Doch damit nicht genug der schlechten Nachrichten. In einem äußerst nervösen Rennen, in dem der Wind schon sehr früh eine Teilung des Feldes in mehrere Gruppen herbeiführte, hielten sich die Dauner-Akteure zunächst zwar noch vorne an der Spitze auf. Doch durch mehrere Stürze wurden auch Frederik Raßmann und Jonas Messerschmidt aufgehalten. Sie mussten das Rennen ebenso wie Corey Green vorzeitig beenden.

Vom Sturzpech verfolgt: Das Team Dauner Akkon. Foto: Dauner Akkon

“Die Stürze sind allesamt sehr früh im Rennen passiert. Die Jungs fanden sich dann in abgehängten Gruppen, die es nie wieder schafften, nach vorne zu kommen. Der Zug war dann abgefahren und sie wurden aus dem Rennen genommen“, berichtete Mamos, der am Sonntag mit Albert Gathemann nur noch einen Fahrer an den Start schicken kann. Gathemann kam zumindest noch im Grupetto mit knapp zehn Minuten Rückstand ins Ziel.

Bahn-Nationalteam: Der junge Maschke hielt die Fahnen hoch

Eine ähnliche Bilanz hat auch die Bahn-Nationalmannschaft, die um gleich vier Fahrer reduziert wurde. “Bei ihnen kann man wieder sagen, dass es fehlende Rennhärte war. Heute haben sie gesehen, wie Radrennen funktioniert und wie Windkanten von hinten aussehen“, meinte der Sportliche Leiter Christian Degel zu radsport-news.com.

Fuhr ein starkes Rennen: Malte Maschke. Foto: Cor Vos

Doch Degel hatte auch Positives zu vermelden. Der erst 19-Jährige Malte Maschke hielt sich vom Kilometer 30 bis zum Kilometer 130 in der ersten Gruppe auf und wurde am Ende 28. mit 3:36 Minuten Rückstand. “Unser Jüngster hat heute unsere Fahnen hochgehalten. Nach 130 Kilometern musste er seinen Anstrengungen Tribut zollen und er fiel aus der Spitzengruppe heraus. Es war aber auch nicht zu erwarten, dass er da durchhält. Er ist noch jung, in seinem ersten U23-Jahr. Er hat sich sehr gut verkauft und ist den Kampf gegen den inneren Schweinehund eingegangen“, schloss Degel.

 

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