Lippert Tages- und Reusser Gesamtzweite

Van Vleuten zieht versprochene Show ab und krallt sich Rot

Von Felix Mattis

Foto zu dem Text "Van Vleuten zieht versprochene Show ab und krallt sich Rot"
Annemiek van Vleuten (Movistar) | Foto: Cor Vos

04.09.2021  |  (rsn) – Annemiek van Vleuten (Movistar) hat wahr gemacht, was sie am Freitagnachmittag nach dem Bergzeitfahren der Ceratizit Challenge by La Vuelta ankündigte: Sie brannte auf der schweren 3. Etappe ein Angriffs-Feuerwerk ab und setzte sich nach 107 Kilometern in Pereiro de Aguiar mit fast drei Minuten Vorsprung auf die erste Verfolgergruppe um die Deutsche Liane Lippert (DSM) und die bisherige Gesamtführende Marlen Reusser (Alé BTC Ljubljana) als Solistin durch.

Lippert wurde mit 2:48 Minuten Rückstand im Sprint der acht Verfolgerinnen Tageszweite, Katarzyna Niewiadoma (Canyon – SRAM) belegte Rang drei. Reusser kam mit 3:03 Minuten Rückstand völlig entkräftet als Neunte über die Ziellinie.

Dadurch sicherte sich Van Vleuten auch das Rote Trikot der Gesamtführenden und hat nun 1:34 Minuten Vorsprung auf Reusser, die die Auftaktetappe als Ausreißerin gewonnen und ihre Führung dann im Bergzeitfahren souverän verteidigt hatte. Neue Gesamtdritte ist nun Reussers Schweizer Eidgenossin Elise Chabbey (Canyon – SRAM / + 3:20). Marta Cavalli (FDJ Nouvelle Aquitaine Futuroscope / + 3:38) ist vor Liane Lippert (DSM / + 4:07) vor der Schlussetappe Vierte.

"Nach der 1. Etappe dachte ich wirklich, dass wir das Rennen verloren haben. Aber ich wollte es trotzdem noch versuchen. Denn um eine Rundfahrt zu gewinnen, braucht man immer ein gutes Team, und ich dachte mir: Wenn ich Marlen Reusser isolieren kann, habe ich eine Chance", sagte van Vleuten rund 15 Minuten nach dem Überqueren der Ziellinie im ersten TV-Interview.

Isoliert hatte sie die Schweizerin bereits rund 60 Kilometer vor dem Ziel der bergigen Etappe, als sie nach einer technisch anspruchsvollen Abfahrt auf enger Straße mit schlechtem Asphalt attackierte.

"Wir hatten mit dem Team einen sehr guten Plan. Denn wir wussten, dass es diese schwierige Abfahrt geben würde. Deshalb habe ich gesagt, dass das der Moment ist, direkt danach zu attackieren. Denn da sind alle noch in Einerreihe", so van Vleuten. "Kasia (Niewiadoma) und Elisa (Longo Borghini) sind mitgegangen, konnten aber an einem gewissen Punkt dann nicht mehr folgen. Das war der Moment, als ich dachte: Okay, ich bin in wirklich guter Form heute. Vielleicht ist es möglich, das zu schaffen!"

Und von da an baute Van Vleuten ihren Vorsprung bis zum Ziel immer weiter aus. "Ich hatte einen ordentlichen Block Höhentraining vor der Rundfahrt und dachte ich wäre nicht supergut erholt, als ich herkam. Aber vielleicht haben mir die ersten beiden Tage etwas geholfen. Heute fühlte ich mich gut", so die Niederländerin.

Nach dem Angriff von van Vleuten bildete sich hinter ihr die achtköpfige Verfolgergruppe, aus der heraus es auf den letzten drei Kilometern dann nochmal zu Attacken kam. Longo Borghini, Niewiadoma, Lippert und deren DSM-Teamkollegin Floortje Mackaij setzten sich von ihren Begleiterinnen ab, um dann Etappenrang zwei unter sich auszusprinten, während Reusser das zweite Quartett auf die Zielgerade führte, wo dann das ungarische Cross-Ass Kata Blanka Vas (SD Worx) Rang fünf ersprintete.

Das Hauptfeld kam erst 7:13 Minuten nach van Vleuten in Pereiro de Aguiar an und wurde von der italienischen Sprinterin Elisa Balsamo (Valcar – Travel & Service) ins Ziel geführt.

Die Schlussetappe der in diesem Jahr erstmals viertägigen Frauen-Rundfahrt im Rahmen der Vuelta a Espana der Männer führt am Sonntag über ebenfalls 107 Kilometer von As Pontes in den Vuelta-Zielort Santiago de Compostela und ist zwar hügelig, sollte aber eher eine Angelegenheit für Sprinterinnen werden.

Mehr Informationen zu diesem Thema

28.04.2024Lechner lässt in Tschechien nichts mehr anbrennen

(rsn) – Am letzten Tag der Gracia-Rundfahrt (2.2) hat Corinna Lechner (Wheel Divas) nichts mehr anbrennen lassen und sich den Gesamtsieg der tschechischen Rundfahrt gesichert. Auf der 5. Etappe, di

27.04.2024Reusser zurück im Feld und auf dem Weg zu Olympia

(rsn) - Knapp ein Monat ist seit dem schweren Sturz bei der Flandern-Rundfahrt vergangen, der für die 32-jährige Marlen Reusser (SD Worx - Protime) schwere Folgen hatte. Ober- und Unterkiefer, die

27.04.2024Huys saust im Zeitfahren allen davon

(rsn) – So schnell wie Tabea Huys (Maxx Solar Rose Women Racing) war noch nie eine Athletin auf dem 13,5 Kilometer langen Zeitfahrparcours der Gracia-Rundfahrt in der Tschechischen Republik. Seit 20

26.04.2024Vollering, ´ELB´ & Niewiadoma kämpfen um erste GT der Saison

(rsn) – Die erste Grand Tour der Saison beginnt nicht erst am 4. Mai in Italien, sondern bereits am Sonntag in Valencia. Zugegeben: Die Vuelta Espana Femenina (28. April - 5. Mai) ist keine dreiwöc

26.04.2024Helferrolle bei der Vuelta: Vorjahresfünfte Bauernfeind kränkelt

(rsn) – Im vergangenen Jahr hat eine Deutsche bei der Vuelta Espana Femenina die Weltspitze überrascht und ist bei den Bergankünften am Mirador de Penas Llanas und an den Lagos de Covadonga mit de

25.04.2024Lechner sorgt für den ersten UCI-Saisonsieg einer Deutschen

(rsn) – Corinna Lechner vom Bundesliga-Team Wheel Divas aus Berlin hat für den ersten Saisonsieg einer deutschen Frau auf UCI-Niveau gesorgt. Die 29-Jährige, die am 14. April bereits Dritte beim e

25.04.2024Drei Bergankünfte, Sprints, Windkantengefahr & Teamzeitfahren

(rsn) – Nachdem die Spanien-Rundfahrt im vergangenen Jahr von Torrevieja an der Costa Blanca vorbei an Madrid in den Norden nach Asturien an den Atlantik und zur abschließenden Bergankunft an den L

21.04.2024Trotz Patzer triumphiert Brown bei Lüttich-Bastogne-Lüttich

(rsn) – Nach zweiten Plätzen in den Jahren 2020 und 2022 hat Grace Brown (FDJ – Suez) erstmals das Lüttich-Bastogne-Lüttich der Frauen gewonnen. Die Australierin ließ nach schweren 152,9 Kilom

21.04.2024Lippert: “Ich will einfach genießen, wieder Rennen zu fahren“

(rsn) – Mit Lüttich-Bastogne-Lüttich geht am Sonntag eine Woche zu Ende, die auch bei Liane Lippert (Movistar) normalerweise sehr hoch im Kurs steht. Die 26-Jährige war 2022 Dritte des Amstel Gol

21.04.2024Reusser kehrt schon Ende April zur Vuelta ins Feld zurück

(rsn) – Marlen Reusser (SD Worx – Protime) hat sich von ihren Sturzfolgen schneller als erwartet erholt und konnte bereits wieder trainieren. Wie ihr Management nun ankündigte, wird die dreimalig

21.04.2024Niewiadoma: “Wir haben ein klares Ziel, den Sieg“

(rsn) – Zum achten Mal tragen die Frauen heute ihr Lüttich-Bastogne-Lüttich aus. Das Rennen wird um 13.30 Uhr allerdings in Bastogne gestartet und führt von dort aus über 152,9 Kilometer auf der

20.04.2024Die Strecken von Lüttich-Bastogne-Lüttich

(rsn) – Zum 110. Mal findet am Sonntag Lüttich-Bastogne-Lüttich (1.UWT) für die Männer statt – die Frauen bestreiten ´La Doyenne´ dagegen erst zum achten Mal. Die Strecken haben sich im Verg

Weitere Radsportnachrichten

28.04.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morg

28.04.2024Dorn in der Türkei am Berg und beim Zwischensprint der Stärkste

(rsn) - Vor allem für die Teams Bike Aid und rad-net - Oßwald verlief die zurückliegende Woche erfolgreich. Santic - Wibatech, MYVELO und Rembe Sauerland konnten gegen WorldTour-Konkurrenz zuminde

28.04.2024Famenne Classic: De Lie feiert seinen ersten Saisonsieg

(rsn) - Arnaud De Lie (Lotto - Dstny) hat bei der Famenne Ardeche Classic (1.1) seinen ersten Saisonsieg eingefahren. Der Belgier setzte sich nach hügeligen 195 Kilometern rund um Marche-en-Famenne

28.04.2024Lidl - Trek gewinnt trotz Stürzen Auftakt der Vuelta Femenina

(rsn) – Trotz eines Sturzes in der letzten Kurve hat Lidl – Trek das Teamzeitfahren zum Auftakt der 10. Vuelta Femenina (2.WWT) für sich entscheiden können. Obwohl Ellen van Dijk und Eleanor Bac

28.04.2024Highlight-Video der 5. Etappe der Tour de Romandie

(rsn) – Dorian Godon (Decathlon – AG2R La Mondiale) hat zum Abschluss der 77. Tour de Romandie (2.UWT) seinen zweiten Tagessieg eingefahren. Der Franzose entschied bei regnerischem Wetter die 5. E

28.04.2024Zangerle verpasst für sein Team nur knapp den Heimsieg

(rsn) –Lukas Kubis (Elkov – Kasper) hat in Österreich das 62. Kirschblütenrennen gewonnen, das erstmals als UCI-Rennen der Kategorie 1.2 ausgetragen wurde und zugleich der zweite Stopp der Road

28.04.2024Carlos Rodriguez feiert Gesamtsieg vor Vlasov und Lipowitz

(rsn) – Beinahe noch eine Spur deutlicher als auf der 1. Etappe ging es im Sprint der Schlussetappe der Tour de Romandie (2.UWT) zu. Der Sieger war dabei derselbe: Dorian Godon (Decathlon – AG2R L

28.04.2024Lechner lässt in Tschechien nichts mehr anbrennen

(rsn) – Am letzten Tag der Gracia-Rundfahrt (2.2) hat Corinna Lechner (Wheel Divas) nichts mehr anbrennen lassen und sich den Gesamtsieg der tschechischen Rundfahrt gesichert. Auf der 5. Etappe, di

28.04.2024Van den Broek gewinnt als erster Niederländer Türkei-Rundfahrt

(rsn) – Wegen Regen und Wind musste die Schlussetappe der 59. Türkei-Rundfahrt (2.Pro) abgesagt werden. Frank van den Broeck (dsm-firmenich – PostNL) verteidigte so kampflos sein Führungstrikot

28.04.2024Lipowitz mit seiner Giro-Generalprobe mehr als happy

(rsn) – Auch wenn er im Vorjahr bei der Czech Tour die Gesamtwertung gewann, so ist die diesjährige Tour de Romandie als Durchbruch in der Karriere von Florian Lipowitz (Bora – hansgrohe) zu bewe

27.04.2024Reusser zurück im Feld und auf dem Weg zu Olympia

(rsn) - Knapp ein Monat ist seit dem schweren Sturz bei der Flandern-Rundfahrt vergangen, der für die 32-jährige Marlen Reusser (SD Worx - Protime) schwere Folgen hatte. Ober- und Unterkiefer, die

27.04.2024Huys saust im Zeitfahren allen davon

(rsn) – So schnell wie Tabea Huys (Maxx Solar Rose Women Racing) war noch nie eine Athletin auf dem 13,5 Kilometer langen Zeitfahrparcours der Gracia-Rundfahrt in der Tschechischen Republik. Seit 20

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Bretagne (2.2, FRA)