TotA: Skibergsteiger gelingt Debüt auf dem Rad

Palzer: “Den Ablauf einer Etappe kenne ich jetzt“

Von Peter Maurer aus Innsbruck

Foto zu dem Text "Palzer: “Den Ablauf einer Etappe kenne ich jetzt“"
Anton Palzer vor dem Start zur Tour of the Alps in Brixen | Foto: Bora-hansgrohe/Ralph Scherzer

19.04.2021  |  (rsn) - Im Vorfeld der Tour of the Alps hat Anton Palzer (Bora – hansgrohe) vom Neustart seiner Karriere gesprochen. Der erfolgreiche Skibergsteiger aus Berchtesgaden hat umgesattelt und absolvierte am 142,8 Kilometer langen Eröffnungstag der Rundfahrt durch Italien und Österreich seine Rennpremiere als Straßenprofi. Noch nie zuvor hatte der 28-Jährige ein Radrennen auf diesem Niveau bestritten.

"Es war wahnsinnig cool, eine völlig neue Erfahrung für mich. Ich habe ja nicht einmal ansatzweise gewusst, was mich da heute erwartet", berichtete er gegenüber radsport-news.com im Ziel der ersten Etappe in Innsbruck. Auf Rang 93, 25 Sekunden hinter Sieger Gianni Moscon (Ineos Grenadiers) überstand der Bayer sein Debüt bei einem mehrtägigen Etappenrennen ohne Stürze oder Pannen. Der Start seiner neuen Sportkarriere ist gelungen, die im vergangenen Jahr mit Hauptsponsor Willi Bruckbauer und Teammanager Ralph Denk in Raubling fixiert wurde.

"Die ersten konkreten Gespräche Radprofi zu werden sind jetzt fast ein Jahr her und ich musste bis jetzt warten, dass es losging. Heute war der Tag und es war fordernd, aber richtig, richtig cool", strahlte der Berchtesgadener. So cool er sich im Vorfeld der Rundfahrt gab, so sehr kämpfte er mit dem Unwissen, auf welches Projekt er sich nun eingelassen hat: "Die größten Gedanken oder Zweifel, und darüber werden manche lachen, waren für mich echt, ob ich am Berg mithalten kann oder nicht. Das war überhaupt kein Problem und das gibt mir ein Gefühl von Sicherheit."

Über den ganzen Tag hielt sich Palzer gut im 143 Fahrer starkem Peloton. Das Fahren in einem solchen Feld war eine neue Herausforderung doch bis fast zum Ende der Etappe am Rennweg in Innsbruck, wo 2018 auch die Straßenweltmeisterschaften endeten, hielt sich der Quereinsteiger in der ersten Gruppe. "Erst durch die Innenstadt und weil ich dann doch eher hinten positioniert war, habe ich den Anschluss auf den letzten beiden Kilometern verloren", erinnerte sich der Bayer.

Die Angst und Aufregung über sein Straßendebüt wich schnell dem Stolz und einem guten Gefühl, wirklich den Anschluss an das Niveau auf der WorldTour herstellen zu können. "Ich kann nur so gut fahren, wie ich es draufhabe. Das ist mir aber gelungen", fasste er seinen ersten Tag im Profiradsport zusammen. 

In einer Reihe mit den großen Stars der Szene

Dank seines individuellen Helmsponsor Red Bull war er von seinen Fans am Straßenrand auch gut zu erkennen. "Es waren doch viele Zuschauer auf der Strecke und es hat mich auch gefreut, dass ich meinen Namen oft am Straßenrand gehört habe", strahlte der 28-Jährige und fügte an: "Die Skitourenszene rund um Innsbruck kennt mich halt."

Es war eine Mischung aus gesundem Respekt und ein wenig Angst, die Palzer am Start der Etappe noch fühlte. "Du blickst in die Runde, wer so um dich steht und dann siehst du einen Chris Froome oder einen Nairo Quintana. Das ist etwas Besonderes, denn das sind klingende Namen im Radsport", schilderte der Berchtesgadener seine Erfahrungen in Brixen. "Ich war vor allem stolz, im Trikot von Bora – hansgrohe hier am Start zu stehen. Das ist absolut nicht selbstverständlich", fügte er an.

Da die ersten Kilometer gleich bergauf gingen, erlebte der frühere Skibergsteiger einen richtigen Kaltstart. "Ich dachte mir, wenn jeder Berg so gefahren wird, dann ist das sehr wild. Zum Glück kam aber Lukas Pöstlberger an meine Seite und sicherte mir zu, dass eh bald etwas gemütlicher werden wird", beschrieb der Deutsche seine ersten Rennkilometer.

Am Brenner geschlottert vor Kälte

Zu Beginn erlebte er auch gleich den wohl größten Unterschied der beiden Ausdauersportarten: "Im Skibergsteigen wird ein gleichmäßig hohes Tempo von Beginn an gelaufen. Im Straßenradsport ist mehr Wechselbewegung drinnen. Mal ist's schneller und dann geht es wieder langsamer zur Sache, ehe dann eine Gruppe weggeht zum Beginn." Eine Erfahrung, die bis dahin völliges Neuland für Palzer war.

"Den Ablauf einer Etappe kenne ich jetzt und damit weiß ich auch, was in den nächsten Tagen auf mich zukommt und was mich erwartet. Außerdem wird es bergiger und das sollte mir zugutekommen“, blickte er auf den zweiten Tag voraus. Wie viele der Fahrer berichtete auch Palzer von den anfangs sehr kühlen Temperaturen auf der ersten Etappe der Tour of the Alps, welche über die alte Brennerstraße von Italien nach Österreich führte: "Was nicht schön war und dafür habe ich mich sogar ein wenig geschämt, dass mir unglaublich kalt am Brenner war, und dass als Wintersportler. Ich habe voll gefroren und mein Kiefer hat mir wehgetan, weil ich so geschlottert habe. Dann ist es aber zum Glück wieder wärmer geworden."

Mehr Informationen zu diesem Thema

05.11.2021Tour of the Alps 2022 fordert die Profis mit 13 750 Höhenmetern

13 750 Höhenmeter in fünf Tagen über 719 Kilometer – die 45. Tour oft he Alps (18. bis 22. April 2022) macht auch im kommenden Jahr ihrem Namen alle Ehre. Die Rundfahrt beginnt in Cles im Trentin

24.04.2021Tirol KTM schwang im Konzert der Großen den Taktstock mit

(rsn) - Als einziges Kontinental-Team von den Organisatoren für die Tour of the Alps (2.Pro) berücksichtigt, bestätigte Tirol KTM nicht nur die Erwartungen, sondern sorgte an den fünf Tagen der sc

24.04.2021Pinot leidet noch immer und muss auf den Giro verzichten

(rsn) - Thibaut Pinot wird nicht wie geplant beim am 8. Mai in Turin beginnenden 104. Giro d’Italia starten können. Wie seine Equipe Groupama -FDJ in einer Pressemitteilung erklärte, habe man in A

24.04.2021Kristoff bestätigt seine Tour-Teilnahme

(rsn) - Alexander Kristoff (UAE - Team Emirates) wird wie ursprünglich vorgesehen am 26. Juni am Start der Tour de France stehen. Das bestätigte der Norweger gegenüber Eurosport. Damit sind wohl Pl

24.04.2021Zemkes “lustiger Truppe“ gelingt ein perfekter Abschluss

(rsn) - Mit zwei Giro-Startern, je einem Sprinter und Klassikerspezialisten, einem 19-jährigen Neoprofi, einem Mountainbiker sowie einem Skibergsteiger, der erstmals in seinem Leben ein Radrennen bes

24.04.2021Die Renneinsätze der Fahrer aus deutschsprachigen Ländern

(rsn) - Die Radsportsaison 2021 ist trotz der Corona-Pandemie in vollem Gang. Wir liefern Ihnen zu Beginn jeder Woche eine Aufstellung über die Einsätze der Profis aus Deutschland, Österreich, der

23.04.2021Erst am letzen Berg konnte Steinhauser nicht mehr

(rsn) - Immer wieder ließ der italienische Regisseur an den jungen Deutschen ranzoomen. Jedes Mal wurde der Name des Fahrers im dunkelgrau-schwarzen Trikot eingeblendet: Georg Steinhauser. Es war, al

23.04.2021Simon Yates: Vor dem Giro bloß nicht krank werden

(rsn) - Simon Yates (BikeExchange) hat bei der Tour of the Alps (2.Pro) nicht nur ein perfektes Debüt gegeben, sondern sich mit seinem souverän herausgefahrenen Gesamtsieg auch in die Favoritenposit

23.04.2021Highlight-Video der Schlussetappe der Tour of the Alps

(rsn) - Nachdem er sich auf der 3. Etappe noch Gianni Moscon (Ineos Grenadiers) knapp geschlagen geben musste, hat Felix Großschartner (Bora - hansgrohe) zum Abschluss der Tour of the Alps (2.Pro) do

23.04.2021Großschartner wird für seine Angriffslust belohnt

(rsn) - Felix Großschartner (Bora – hansgrohe) hat in Riva del Garda die Abschlussetappe der Tour of the Alps gewonnen. Am Lago di Tenno, dem letzten Anstieg des Tages, setzte er sich aus einer Aus

23.04.2021Großschartner schlägt zum Finale am Gardasee zu

(rsn) - In der Rubrik Ergebnisse liefern wir in kompakter Form und unmittelbar nach Zieleinlauf einen kurzen Überblick über die Ergebnisse der wichtigsten UCI-Rennen unterhalb der WorldTour.Tour of

23.04.2021Tour of the Alps: Hindley ausgestiegen

(rsn) - Jai Hindley (DSM) ist nach seinem gestrigen Sturz nicht mehr zur Schlussetappe der Tour of the Alps angetreten. Der 24-jährige Australier war auf dem vierten Teilstück in der Boniprati-Abfah

Weitere Radsportnachrichten

19.07.2025Vingegaard: “Die Tour ist alles andere als vorbei“

(rsn) – Die Platzziffern waren dieselben, wie am Vortag in Hautacam. Doch das Auftreten und die Stimmung von Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) unterschieden sich nach der zweiten Niederlage

19.07.2025Mühlberger hofft bei der Tour “auf den Tag unseres Lebens“

(rsn) - An den beiden Ruhetagen der Tour de France zwischen den 21 Etappen nehmen die Profis raus. Sie genießen die Tage mit der Familie – falls angereist - Massagen, viel Schlaf, den einen oder an

19.07.2025Evenepoel hart zu sich selbst: “Das war einfach wirklich schlecht“

(rsn) – Als sich Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) die bis zu 16 Prozent steilen letzten Meter auf der Startbahn des Altiports von Peyragudes hinaufquälte, kam es zur Demütigung: Der zwei Mi

19.07.20255.000 Höhenmeter: Paukenschlag zum Abschluss der Pyrenäen-Tage

(rsn) - Die Tour de France macht zum Finale der Pyrenäen-Trilogie den fast schon obligatorischen Besuch in Pau, wo die 14. Etappe startet. Von dort geht es auf 183 Kilometern nach Luchon-Superbagnèr

19.07.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

18.07.2025Lipowitz endgültig im Kampf ums Tour-Podium angekommen

(rsn) – Bei Red Bull sind sie ruhig geblieben. Zeitverluste an den ersten Tagen? Egal. Hauptsache nicht gestürzt. Rang acht und neun nach zehn Etappen, dreieinhalb Minuten hinter dem Gelben Trikot

18.07.2025Aerorad für den Sieger, Zeitfahr-Set-Up für die Platzierten

(rsn) - Zeitfahren sind Technikschlachten. Bergzeitfahren umso mehr. Denn es gilt, auch konfligierende Variablen in eine gute Balance zu bringen. Eine ziemlich harte Herausforderung in dieser Hinsicht

18.07.2025Highlight-Video der 13. Etappe der Tour de France

(rsn) – Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) hat auch im Bergzeitfahren der Tour de France die Konkurrenz düpiert. Der Weltmeister entschied im Gelben Trkot die 13. Etappe über 10,9 Kilometer

18.07.2025Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 13. Etappe

(rsn) - 184 Profis aus 23 Teams sind am 5. Juli im nordfranzzösischen Lille zur 112. Tour de France (2.UWT) angetreten, darunter zehn Deutsche, drei Österreicher und fünf Schweizer. Hier listen

18.07.2025Lipowitz: “Die letzten zwei Kilometer waren eine richtige Qual“

(rsn) – Mit seinem vierten Etappensieg hat Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) seine Führung im Gesamtklassement der Tour de France weiter ausgebaut. Der Weltmeister war nach 10,9 Kilometern v

18.07.2025Pogacar dominiert auch das Bergzeitfahren der Tour de France

(rsn) – Der Lack ist ab bei Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) – allerdings nur an seinem Rad, mit dem er das 10,9 Kilometer lange Bergzeitfahren auf der 13. Etappe der Tour de France von Lo

18.07.2025Nach Sturz auf 8. Tour-Etappe läuft es bei Rutsch immer besser

(rsn) – Während für seinen Teamkollegen Georg Zimmermann nach dem Sturz auf der 9. Etappe die 112. Frankreich-Rundfahrt bereits beendet ist, kämpft sich der schon tags zuvor zu Fall gekommene Jon

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de France (2.UWT, FRA)
  • Radrennen Männer

  • Visegrad 4 GP Czech Republic (1.2, CZE)
  • Giro della Valle d`Aosta - (2.2u, ITA)