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06.11.2020 | (rsn) – Zwar stand der französische Zweitdivisionär Nippo Delko One Provence am Donnerstag auf jener Liste der UCI-Mannschaften, die sich im nächsten Jahr für eine Lizenz als ProTeam beworben haben, wie aber Recherchen von der britischen Radsport-Plattform Cyclingnews.com ergaben, gibt die Betreiberfirma des Teams derzeit keine glückliche Figur ab.
So bestehen laut CN Rückstände in der Ausbezahlung der Gehälter, was den Weltradsportverband UCI veranlasste, ein Bankgarantieverfahren gegen die Betreiberfirma Rainbow Pro Cycling des Franzosen Philippe Lannes einzuleiten. Zu Jahresbeginn müssen alle lizenznehmenden Mannschaften der ersten und zweiten Liga des Profiradsports 15 Prozent der auszubezahlenden Löhne der UCI überweisen. Diese sind eine Sicherheit für die Athleten, falls ein Team beispielsweise ein Liquiditätsproblem bekommt oder Gehälter einfach nicht ausbezahlt werden.
Laut den Recherchen von CN haben sich zwei Fahrer gemeldet, die ihre Gehälter nicht wie vereinbart ausbezahlt bekamen, und angeblich soll es weitere Athleten aus dem 24-köpfigen Kader betreffen. Auf eine Presseanfrage erklärte das Team, dass es derzeit kein Verfahren seitens der UCI gäbe. Vor mehr als zwei Wochen schaltete sich die Fahrergewerkschaft CPA mit Gianni Bugno ein, nachdem der Portugiese José Goncalves sich nicht nur über fehlende Zahlungen, sondern auch über eine ungerechte Behandlung beschwerte.
So behauptete Goncalves, dass Lannes gegenüber seinem Agenten erklärte, dass er die Karriere des Portugiesen zerstören werde. Goncalves glaubt, dass ihn der Franzose aus seinem Vertrag, der bis 31.12.2021 läuft, drängen will. Erst zu Jahresbeginn kam der Portugiese vom aufgelösten Katusha-Team nach Frankreich.
Ein großes Problem der französischen Mannschaft resultiert wohl auch daraus, dass sich der japanische Hauptsponsor Nippo vom Team trennt und bei EF Pro Cycling andocken wird. Diesen Umstand bekam der 25-jährige Atsushi Oka zu spüren, der sogar die Teamwohnung verlassen musste während des Jahres. Er ist einer von insgesamt vier japanischen Fahrern der Mannschaft.
Desweiteren vermeldete CN, dass Lannes versuchte, Fahrermanager loszuwerden. Das bestätigte Robert Hunter. Der ehemalige Profi aus Südafrika schilderte, dass der französische Teammanager versuchte, seinen Schützling Dusan Rajovic zu einem Vertragsbruch zu drängen und, dass der Serbe seine Geschäftsbeziehung zum ehemaligen Sprinter beenden müsse. Auf direkte Anfrage des britischen Mediums bestritt Lannes die Anschuldigungen, dass er aktiv versucht habe Fahrer aus bestehenden Verträgen zu drängen und auch, dass er das Rennprogramm einiger Fahrer aufgrund der Streitigkeiten beeinflusst habe.
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