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26.02.2020 | (rsn) - Am Mittwochabend wurden in Berlin die 110. UCI Bahn-Wltmeisterschaften feierlich eröffnet. 21 Jahre nach der letzten Austragung finden im Velodrom an der Landsberger Allee wieder Titelkämpfe statt. Am ersten Tag standen die ersten Runden in der Teamverfolgung im Programm sowie die ersten Medaillenentscheidungen im Teamsprint bei Männern und Frauen sowie im Scratch der Frauen.
Das erste Highlight der Weltmeisterschaften setzten die deutschen Sprinterinnen Pauline Sophie Grabosch, Emma Hinze und Lea Sophie Friedrich, die sich die Goldmedaille im Teamsprint sicherte. "Ein Wahnsinn für uns, denn das Ziel war eine Medaille für uns, aber mit dem Titel hätten wir nicht gerechnet. Es ist unfassbar", erklärte Friedrich. Nachdem sich die deutschen Frauen als Fünfte für die erste Runde qualifiziert hatten, wurde die 20-Jährige von Hinze abgelöst.
Eine goldrichtige Entscheidung, wie sich herausstellen sollten. Denn gemeinsam mit der gleichaltrigen Grabosch gewann die 22-jährige Hinze das Duell gegen Kanada in der schnellsten Zeit, was sie zurück in den Kampf um die Goldmedaille brachte. Im Finale schlugen Grabosch und Hinze in der halbgefüllten Berliner Halle die Australierinnen knapp und holten die erste Medaille für den Bund Deutscher Radfahrer bei der Heim-WM. "Regenbogenstreifen für ein Jahr zu tragen, dass kann man nicht in Worte fassen. Es war eine Teamleistung und wir haben schön harmoniert und waren On-Point da", sagte Grabosch.
Sensationell zu WM-Gold
"Ich konnte es gar nicht einschätzen wie das heute abläuft. Ich habe gehofft, wir gewinnen Bronze oder Silber, aber über die Goldene habe ich mich nicht mal getraut nachzudenken", ergänzte Hinze, die mit ihren Kolleginnen die insgesamt fünfte Goldmedaille für Deutschland in dieser Disziplin holte. Bronze ging an China. In einem Jahr könnten die Chancen des jungen deutschen Sprinttrios noch besser werden, denn wie radsport-news.com erfuhr, werden auch die Frauen ihre Rennen in Zukunft zu dritt bestreiten.
40 Runden oder umgerechnet zehn Kilometer galt es für die 23 Frauen der Scratch-Entscheidung zu absolvieren. Mit dabei waren die Deutsche Lena Charlotte Reissner, die Österreicherin Verena Eberhardt und die Schweizerin Aline Seitz. In der ersten Medaillenentscheidung des Abends setzte sich nach einem langsamen und taktischen Beginn die niederländische Topfavoritin Kirsten Wild vor der US-Amerikanerin Jennifer Valente und der Portugiesin Maria Martins. Seitz landete auf Rang 14, die deutsche WM-Debütantin auf Rang 16. "Es war eine große Erfahrung für mich und ich habe auch gesehen, dass ich durchaus schon mithalten kann", erklärte die 19-jährige Reissner, die zuletzt mit dem Juniorinnen-Vierer unterwegs war. Österreichs Verena Eberhardt beendete den Scratch auf Rang 23.
Mit einem Weltrekord sicherten sich die Niederländer im Teamsprint die Goldmedaille vor Großbritannien und Australien. Schon in der 1. Runde stellten Jeffrey Hoogland, Harrie Lavreysen und Roy van den Berg einen neuen Weltrekord auf, den sie auf 41.225 Sekunden verbesserten im Finale. Das deutsche Trio, bestehend aus Stefan Botticher, Eric Engler und Maximilian Levy landete auf Rang sechs und sicherte sich damit das Olympia-Ticket. "Minimalziel war die Olympia-Quali abzusichern. Das haben wir gelöst. Unser Problem ist die Position des Anfahrers», sagte Bundestrainer Detlef Uibel.
Deutscher Vierer mit Rekord, aber gegen Briten raus
Der deutsche Bahnvierer schaffte zwar den anvisierten neuen nationalen Rekord in der Qualifikation der Mannschaftsverfolgung, die Felix Groß, Theo Reinhardt, Nils Schomber und Dominic Weinstein in 3:50,304 Minuten absolvierten und damit die alte Bestmarke 0,861 Sekunden unterboten. Doch in der ersten Runde war dann gegen Großbritannien Schluss, nachdem der Vierer nach starken ersten drei Kilometern auseinanderbrach und in der Zeit von 3:53,577 Minuten gestoppt wurden - was letztlich Rang sieben bedeutete.
Für den ersten Weltrekord im Velodrom sorgte der dänische Vierer. Lasse Norman Hansen, Julius Johansen, Frederik Madsen und Rasmus Pedersen benötigten die 4.000 Meter in der Qualifikation mit 3:46.579 Minuten und legten in der ersten Runde noch einen drauf und unterboten ihre Bestmarke nochmals auf nunmehr 3:46,203 Minuten. Im Finale am Donnerstag trifft Top-Favorit Dänemark auf Neuseeland treffen. Australien und Italien kämpfen um Bronze.
Der deutsche Frauenvierer qualifizierte sich in der Besetzung Franziska Brause, Lisa Brennauer, Lisa Klein und Gudrun mit der sechstbesten Zeit für die erste Runde.
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