--> -->
01.06.2019 | (rsn) – Als ob die letzte Bergetappe des 102. Giro d’Italia nicht schon genug Drama geboten hätte, kam es im Schlussanstieg auf den Monte Avena zu einer Kollision zwischen dem Führenden in der Nachwuchswertung, Miguel Angel Lopez (Astana), und einem Fan, der neben ihm herlief und dann in den Kolumbianer stürzte. Sowohl der Zuschauer als auch der Kletterer im Weißen Trikot ging zu Boden.
Im Affekt attackierte Lopez den am Boden liegenden Zuschauer, traf ihn im Gesicht und wischte ihm dann noch die Kappe vom Kopf. Der Kolumbianer setzte seine Fahrt dann wutschnaubend fort, konnte aber den Anschluss an die Verfolgergruppe rund um Primoz Roglic (Jumbo – Visma) sowie den Zweiten der Wertung der Nachwuchsfahrer, Pavel Sivakov (Ineos), nicht mehr herstellen. "Das war sehr unglücklich, was da passiert ist. Ich hatte die Beine um den besten Kletterern zu folgen", erklärte Lopez in einem ersten Interview, vermied aber Details zum Zwischenfall.
Wohl auch im Wissen, dass seine Attacke an dem Zuschauer mit einem Ausschluss geahndet werden hätte müssen nach den Regeln des Internationalen Radsport-Weltverbandes UCI. Dort steht im 12. Abschnitt nach Regel 22.2, dass jegliche Gewalthandlung gegenüber jeder Person, die kein Fahrer ist, innerhalb eines Rennens mit dem Ausschluss sowie einer Geldstrafe von 200 Schweizer Franken sanktioniert werden muss.
Jury bestraft Lopez nicht: "menschliche Reaktion"
Doch die Rennjury folgte dieser Auslegung nicht, erklärte laut cyclingnews.com und cyclingweekly.com, dass es sich bei Lopez’s Aktion um eine "menschliche Reaktion" gehandelt habe. Im Dossier der Etappe war der Vorfall deswegen gar nicht vermerkt, sondern lediglich die 10-Sekunden-Strafe, die Roglic für die Schubhilfe zweier Zuschauer erhielt.
Via Twitter meldete sich dann der Kolumbianer nochmals zu Wort: "Ich entschuldige mich für meine Emotionen, aber in der Hektik des Rennens, speziell im Finale einer Königsetappe ist es schwierig diese zu kontrollieren. Ohnehin bin ich sehr traurig, aufgrund der schlechten Absperrungen. Es ist schade, dass ich aufgrund dieser Situation meine Chancen an diesem Tag eingebüßt habe."
- I am sorry for my emotions, but in the rush of the race, especially in final of the queen stage it is hard to control it. Anyway, I am very sad because of the bad security in the race, it’s pity I lost my chances today because this situation happened, - @SupermanlopezN #Giro
— Astana Pro Team (@AstanaTeam) 1. Juni 2019
Nibali erinnert an seinen Unfall in L'Alpe d'Huez 2018
Wieder einmal waren es die Zuschauer, die das Rennen durch ihr Eingreifen entscheidend mitprägten, bei Lopez mehr noch als bei Roglic. Indirekte Rückendeckung bekam Lopez durch den Gesamtzweiten Vincenzo Nibali (Bahrain - Merida), der an seinen Zusammenstoß im Etappenfinale von L'Alpe d'Huez bei der Tour de France 2018 erinnerte, der ihn für mehrere Wochen außer Gefecht setzte:
"Mir ist sowas letztes Jahr auch passiert und es ging noch deutlich schlimmer aus. Ich laborierte lange Zeit an meinen Rückenverletzungen", so der Italiener. "Ich will nicht die Organisation kritisieren, aber man muss ein System finden, dass es ermöglicht, dass die Fans da sind, die auch teilweise schon einen Tag vorher anreisen, dass aber gleichzeitig auch die Sicherheit von allen gewährleistet. Bei einem Schlussanstieg von nur sechs Kilometern kann man schon gewährleisten, dass alles ordentlich abläuft", meinte er.
Zuschauer kletterten auch über Absperrgitter
Allerdings standen selbst auf den letzten mit Absperrgittern versehenen Kehren zum Ziel einige Zuschauer auf der falschen Seite der Gitter. Und auch schon am Passo Manghen, dem zweiten von fünf Anstiegen auf dieser 20. Giro-Etappe hatten sich einige selfiewütige Zuschauer sehr nahe an die Fahrer herangedrängt.
Deshalb stellte sich auch Dario Cataldo vor seinen wegen der aggressiven Reaktion gegen den Zuschauer via Social Media inzwischen wüst beschimpften Kapitän Lopez: "Irgendwie kann ich ihn verstehen. Seit Jahren sagen wir, dass es sicherer sein muss und uns die Zuschauer mehr respektieren müssen. Und trotzdem passiert immer wieder so etwas. Wir müssen uns auf das Rennen konzentrieren. Das ist einfach schade!"
Der Vorfall im Eurosport-Video:
(rsn) - Nach 60 Renntagen beendete Paul Martens vor drei Wochen beim belgischen Eintagesrennen Binche - Chimay - Binche ein Radsportjahr, in dem er sich wieder in den Dienst der Mannschaft gestellt ha
01.08.2019Sieg in der Wallonie: Cimolai kämpft sich aus Lebenskrise(rsn) - Davide Cimolai (Israel Cycling Academy) hat sich aus einer Lebenskrise gekämpft und ist bei der Tour de Wallonie (2.HC) auch sportlich wieder in die Erfolgsspur zurückgekehrt. Der Italiener
10.07.2019Dumoulins Knieverletzung schlimmer als gedacht(rsn) - Tom Dumoulins Knieverletzung, die ihn beim Giro d`Italia zum Ausstieg und auch zur Absage der Tour de France zwang, ist schlimmer als befürchtet. Wie die niederländische Zeitung De Telegraa
05.06.2019Wird Lopez für Schlag gegen Zuschauer doch noch bestraft?(rsn) - Im laufenden Giro d´Italia entging Miguel Angel Lopez (Astana) einer Strafe, als er im letzten Anstieg der Italien-Rundfahrt von einem Zuschauer zu Boden gerissen worden war und diesen deshal
04.06.2019Giro d´Italia 2019: Analyse, Tops & Flops(rsn) - Im gemeinsamen Podcast von radsport-news.com und meinsportpodcast.de werfen Malte Asmus, Eric Gutglück und Marc Winninghoff einen Blick zurück auf den 102. Giro d’Italia, der mit dem über
04.06.2019Martens: “Movistar hatte immer alles unter Kontrolle“(rsn) - Zum erhofften Gesamtsieg hat es nicht gereicht, aber Jumbo - Visma scheint auch mit dem dritten Platz von Primoz Roglic beim Giro d’Italia zufrieden zu sein. Routinier Paul Martens etwa, der
04.06.2019Bora - hansgrohe kehrt mit vielen Lorbeeren vom Giro zurück(rsn) - Mit drei Etappensiegen, dem Maglia Ciclamino sowie einem sechsten Gesamtrang kehrte das deutsche Team Bora - hansgrohe vom 102. Giro d’Italia zurück. Zudem erreichten alle acht Fahrer am
03.06.2019Startet der Giro 2020 im Zwift-Stil?(rsn) - Seit einiger Zeit kursieren Gerüchte, wonach der Giro d’Italia 2020 mit einem “virtuellen Zeitfahren“, vergleichbar den Zwift-Wettbewerben, beginnen könnte. Möglicherweise handelt es
03.06.2019Gazzetta: Team Ineos will Carapaz´ Gehalt verzehnfachen(rsn) – Mit Chris Froome und Geraint Thomas hat das Team Ineos die Tour-Sieger der vergangenen vier Jahre in seinen Reihen. Dazu kommen mit den aufstrebenden Egan Bernal und Pavel Sivakov zwei Talen
03.06.2019Cipollini: “Ackermann ist der perfekte Athlet“(rsn) - Mario Cipollini hält Pascal Ackermann (Bora - hansgrohe) nach dessen Auftritt beim 102. Giro d’Italia für einen potenziellen Mailand-Sanremo-Gewinner. "Ackermann ist der perfekte Athlet un
03.06.2019Roglic empfindet seinen dritten Platz wie einen Sieg(rsn) - Nach einer grandiosen ersten Giro-Hälfte mit den Siegen in den beiden Zeitfahren und vier Tagen im Rosa Trikot lief bei Primoz Roglic (Jumbo - Visma) seit der 15. Etappe mit dem schlecht orga
03.06.2019Nibali: “Ich habe nichts zu bereuen“(rsn) - Zwar machte Vincenzo Nibali (Bahrain - Merida) im abschließenden Zeitfahren des 102. Giro d’Italia nochmals deutlich Boden gegenüber Richard Carapaz (Movistar) gut. Die 49 Sekunden, die de
(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morg
28.04.2024Dorn in der Türkei am Berg und beim Zwischensprint der Stärkste(rsn) - Vor allem für die Teams Bike Aid und rad-net - Oßwald verlief die zurückliegende Woche erfolgreich. Santic - Wibatech, MYVELO und Rembe Sauerland konnten gegen WorldTour-Konkurrenz zuminde
28.04.2024Famenne Classic: De Lie feiert seinen ersten Saisonsieg(rsn) - Arnaud De Lie (Lotto - Dstny) hat bei der Famenne Ardeche Classic (1.1) seinen ersten Saisonsieg eingefahren. Der Belgier setzte sich nach hügeligen 195 Kilometern rund um Marche-en-Famenne
28.04.2024Lidl - Trek gewinnt trotz Stürzen Auftakt der Vuelta Femenina(rsn) – Trotz eines Sturzes in der letzten Kurve hat Lidl – Trek das Teamzeitfahren zum Auftakt der 10. Vuelta Femenina (2.WWT) für sich entscheiden können. Obwohl Ellen van Dijk und Eleanor Bac
28.04.2024Highlight-Video der 5. Etappe der Tour de Romandie(rsn) – Dorian Godon (Decathlon – AG2R La Mondiale) hat zum Abschluss der 77. Tour de Romandie (2.UWT) seinen zweiten Tagessieg eingefahren. Der Franzose entschied bei regnerischem Wetter die 5. E
28.04.2024Zangerle verpasst für sein Team nur knapp den Heimsieg(rsn) –Lukas Kubis (Elkov – Kasper) hat in Österreich das 62. Kirschblütenrennen gewonnen, das erstmals als UCI-Rennen der Kategorie 1.2 ausgetragen wurde und zugleich der zweite Stopp der Road
28.04.2024Carlos Rodriguez feiert Gesamtsieg vor Vlasov und Lipowitz(rsn) – Beinahe noch eine Spur deutlicher als auf der 1. Etappe ging es im Sprint der Schlussetappe der Tour de Romandie (2.UWT) zu. Der Sieger war dabei derselbe: Dorian Godon (Decathlon – AG2R L
28.04.2024Lechner lässt in Tschechien nichts mehr anbrennen(rsn) – Am letzten Tag der Gracia-Rundfahrt (2.2) hat Corinna Lechner (Wheel Divas) nichts mehr anbrennen lassen und sich den Gesamtsieg der tschechischen Rundfahrt gesichert. Auf der 5. Etappe, di
28.04.2024Van den Broek gewinnt als erster Niederländer Türkei-Rundfahrt(rsn) – Wegen Regen und Wind musste die Schlussetappe der 59. Türkei-Rundfahrt (2.Pro) abgesagt werden. Frank van den Broeck (dsm-firmenich – PostNL) verteidigte so kampflos sein Führungstrikot
28.04.2024Lipowitz mit seiner Giro-Generalprobe mehr als happy(rsn) – Auch wenn er im Vorjahr bei der Czech Tour die Gesamtwertung gewann, so ist die diesjährige Tour de Romandie als Durchbruch in der Karriere von Florian Lipowitz (Bora – hansgrohe) zu bewe
27.04.2024Reusser zurück im Feld und auf dem Weg zu Olympia(rsn) - Knapp ein Monat ist seit dem schweren Sturz bei der Flandern-Rundfahrt vergangen, der für die 32-jährige Marlen Reusser (SD Worx - Protime) schwere Folgen hatte. Ober- und Unterkiefer, die
27.04.2024Huys saust im Zeitfahren allen davon(rsn) – So schnell wie Tabea Huys (Maxx Solar Rose Women Racing) war noch nie eine Athletin auf dem 13,5 Kilometer langen Zeitfahrparcours der Gracia-Rundfahrt in der Tschechischen Republik. Seit 20