Fassungslos im Blutdopingskandal um Mark Schmidt

Kittel: “Bin mit meinem Latein am Ende“

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Marcel Kittel (Katusha - Alpecin) | Foto: Cor Vos

05.03.2019  |  (rsn) - Marcel Kittel (Katusha - Alpecin) hat auf den Dopingskandal um den Erfurter Sportmediziner Mark Schmidt, in den auch sein früherer Teamkollege Georg Preidler verwickelt ist, mit Fassungslosigkeit reagiert. “Ich bin persönlich mit meinem Latein am Ende. Nicht nur, weil Georg drei Jahre mein Teamkollege gewesen ist, sondern vor allem auch, weil das ganze Dopingnetzwerk mit einem Arzt aus meiner Heimatstadt Erfurt seinen Ursprung in Thüringen hat“, schrieb der Sprinter in einem ausführlichen Beitrag auf seiner Website - übrigens dem ersten seit rund sieben Monaten.

Der Österreicher Preidler, mit dem Kittel bis Ende 2015 gemeinsam für den Sunweb-Vorgänger Giant-Alpecin fuhr, hatte in Folge der Dopingrazzien bei der Nordischen Ski-WM in Seefeld eine Selbstanzeige gestellt und zugegeben, in der Erfurter Praxis von Schmidt sein Blut für eine Transfusion gelagert zu haben.

“Ich bin sehr froh, dass das Treiben jetzt ein Ende hat – so schmerzhaft es auch ist. Ich finde es tragisch, wie eine Handvoll Personen das Image des deutschen Sports und meiner Heimatstadt so beschädigen konnten“, so Kittel, der als weiteren positiven Aspekt aus der Affäre das seit 2015 in Deutschland gültige Anti-Doping-Gesetz nannte, aufgrund dessen nun die Staatsanwaltschaft in München ermitteln kann.

“Ich bin stolz darauf, dass der aktuelle Fall um Mark Schmidt auch aufgrund des Anti-Doping-Gesetzes ins Rollen gekommen ist, das ich mit unterstützt und gefordert habe. Die Härte des Gesetzes und polizeiliche Ermittlungsmethoden sind nötig gegen diese Art von krimineller Energie der Hintermänner und Sportler und um die ehrlichen Menschen zu schützen“, schrieb der 30-Jährige.

Kittel richtete seine Kritik aber auch gegen Sportfunktionäre, die sich etwa in Deutschland jahrelang gegen ein Anti-Doping-Gesetz ausgesprochen hatten. “Wenn ich das Treiben mancher Sportfunktionäre, die Schmiergeldzahlungen an große Sportverbände und den Werteverfall bei den Olympischen Spiele sehe, die eigentlich mit gutem Beispiel voran gehen sollten, dann muss man sich nicht wundern, wenn es immer wieder Athleten gibt, die auch betrügen. Natürlich darf man hier, wie bei den Sportlern auch, nicht alle Funktionäre oder Verbände über einen Kamm scheren, denn ich glaube die Mehrheit engagiert sich für sauberen Sport. Aber der Fisch stinkt eben doch auch immer vom Kopf her. Und das ist ein Schlag ins Gesicht aller sauberen Sportler wie mich, der Sportfans und aller leidenschaftlichen ehrenamtlichen Trainer, Betreuer und Helfer an der Basis wie jetzt in Erfurt, die sich mit viel Herzblut und Motivation um den Sport kümmern“, schloss er.

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