RSN Rangliste, Platz 3: John Degenkolb

Traumhafte Tour machte verkorkste Klassikerkampagne vergessen

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Traumhafte Tour machte verkorkste Klassikerkampagne vergessen"
John Degenkolb (Trek-Segafredo) | Foto: Cor Vos

22.12.2018  |  (rsn) – Trotz einer “verkorksten Klassikerkampagne“ hat es John Degenkolb (Trek-Segafredo) bis auf Platz drei der Jahresrangliste 2018 geschafft. Dafür sorgten insgesamt 23 Top-Ten-Platzierungen, darunter drei Siege. Dabei stand der langersehnte Etappenerfolg bei der Tour de France über allem.

“Im Großen und Ganzen war es eine sehr gute Saison, die mich sehr selbstbewusst auf die Saison 2019 blicken lässt“, resümierte der Oberurseler gegenüber radsport-news.com.

Mit zwei Siegen im Rahmen der Mallorca Challenge Ende Januar hätte die Saison für Degenkolb gar nicht besser beginnen können. “Das war ein Spitzen-Start“, urteilte auch der Trek-Kapitän, der dazu auch einen dritten Etappenplatz bei der Algarve-Rundfahrt zählen konnte. Doch kurz darauf folgte der erste größere Rückschlag. Nach einer bei Paris-Nizza eingefangenen Nasennebenhöhlenentzündung musste der Sieger von 2016 seinen Start bei Mailand-Sanremo absagen. Auch bei den nachfolgenden Kopfsteinpflasterklassikern blieb Degenkolb hinter den Erwartungen zurück.

Rang 15 bei Dwars door Vlaanderen und Platz 17 bei Paris-Roubaix, wo er ebenfalls 2016 triumphiert hatte, blieben die besten Ergebnisse bei den bedeutenden Eintagesrennen. Zu allem Überfluss zog sich Degenkolb bei Paris-Roubaix auch noch eine Knieverletzung zu. “Das war ein absoluter Tiefpunkt, da ich auch nicht wusste, wann ich wieder Rad fahren kann beziehungsweise darf“, sagte er dazu.

Erst nach knapp zwei Monaten Pause war er wieder einsatzfähig und deutete mit einem sechsten Etappenplatz bei der Tour de Suisse einen Aufwärtstrend an, der sich im Sommer fortsetzte. “Nachdem die Probleme am Knie behoben waren, ging es steil bergauf“, sagte Degenkolb. Damit meinte er zunächst den zweiten Platz im Straßenrennen der Deutschen Meisterschaften in Einhausen, wo im Massensprint nur Pascal Ackermann (Bora-hansgrohe) schneller war.

Vor allem aber spielte er auf die folgende Tour de France an, wo auf gleich drei Mal auf dem Podium landete. Highlight war dabei sein Sieg auf der 9. Etappe, die über zahlreiche Passagen von Paris-Roubaix führte und auch in Roubaix zu Ende ging. Als er Olympiasieger Greg Van Avermaet im Sprint besiegt hatte, lies Degenkolb seinen Emotionen und den Tränen freien Lauf.

“An diesem für mich so besonderen Ort zu gewinnen, nach dieser schweren Zeit ohne große Siege, das war einfach traumhaft. Die Tour war für mich insgesamt sehr erfolgreich“, kommentierte er seinen ersten Tagessieg bei einer Frankreich-Rundfahrt. Im August wurde Degenkolb noch Vierter bei den EuroEyes Cyclassics in Hamburg sowie Zweiter der Kampioenschap van Vlaanderen (1.1). Zum Abschluss der deutschen Straßensaison wäre ihm fast noch ein weiterer Sieg gelungen, doch am Schlossplatz in Münster musste er sich Max Walscheid (Sunweb) geschlagen geben. Und auch bei der folgenden Türkei-Rundfahrt fuhr Degenkolb noch zwei Mal auf das Podium, ehe er Ende Oktober beim Japan Cup das Radsportjahr beendete.

Nachdem die Klassikersaison enttäuschend verlief, will Degenkolb 2019 bei den großen Frühjahrsrennen wieder “ganz vorne mitfahren. Unsere Mannschaft wird von Jahr zu Jahr stärker. Wir haben das Zeug dazu, die großen Rennen zu bestimmen“, gab er sich zuversichtlich.

Sein Saisondebüt wird er wieder bei der Mallorca Challenge geben. Danach wird Degenkolb allerdings auf die Dubai Tour verzichten und stattdessen in Europa bleiben. “So will ich die Klimaumstellung vor den Klassikern vermeiden“, begründete er seine Programmänderung.

Mehr Informationen zu diesem Thema

25.12.2018Ackermann: “Das ist noch mal ein großes Lob für die Saison“

(rsn) – Pascal Ackermann (Bora – hansgrohe) war 2018 einer der schnellsten Männer im Peloton und sicherte sich mit seinen neun Siegen souverän den Sieg in der Jahresrangliste von radsport-news.

24.12.2018Die Radsport-News-Jahresrangliste 2018 im Überblick

(rsn) – Auch in diesem Jahr hat Radsport News wieder den besten Fahrer des deutschsprachigen Raumes ermittelt. In unserer Jahresrangliste 2018 finden Sie die Platzierungen und Punkte aller Deutschen

24.12.2018In einem Traumjahr alle Ziele erreicht

(rsn) – Hätte man vor der Saison auf Pascal Ackermann (Bora - hansgrohe) als Gewinner der Jahresrangliste gesetzt, so wäre man zwar kein Millionär geworden. Ordentlich verdient an der Wette hätt

23.12.2018Bei Lüttich-Bastogne-Lüttich in die Weltspitze vorgestoßen

(rsn) – Nicht nur seine beiden Titel bei den nationalen Titelkämpfen im Zeitfahren und auf der Straße belegten: Bob Jungels (Quick-Step Floors) war 2018 der mit Abstand erfolgreichste Luxemburger

21.12.2018Mit der Ausbeute aufgrund der Umstände zufrieden

(rsn) - Die zurückliegende Saison war für André Greipel (Lotto Soudal) alles andere als einfach. Der Gewinner der Jahresrangliste von 2017 fiel zunächst nach einem Sturz bei Mailand-Sanremo mit S

20.12.2018Bei den Kurz-Rundfahrten top, bei der Vuelta geschwächelt

(rsn) - Platz vier bei der Baskenland-Rundfahrt, Sechster beim Criterium du Dauphiné, Siebter der Polen-Rundfahrt, Rang neun bei der Tour de Romandie und Position zehn bei der Abu Dhabi Tour: Emanuel

19.12.2018Ohne große Erwartungen zur besten Saison der Karriere

(rsn) - Aufgrund eines Fersenbruchs fiel Maximilian Schachmann (Quick-Step Floors) die komplette zweite Saisonhälfte 2017 aus und startete deshalb "ohne große Erwartungen in das Jahr 2018", wie er

18.12.2018Die Ausgeglichenheit erwies sich als die große Stärke

(rsn) - Mit einem sehr guten Gefühl geht Patrick Konrad in kommende Jahr . Völlig zurecht auch, belegte er doch nach seiner besten Profisaison als bester Österreicher den siebten Platz in der Jahre

17.12.2018In Roubaix war nur Sagan stärker

(rsn) – Nach vier Jahren bei BMC schloss sich Silvan Dillier im vergangenen Winter der französischen Equipe AG2R an, wo er “ein spannendes Jahr mit vielen Höhen und Tiefen“, erlebte, wie der

16.12.2018Ein erfolgreiches Debütjahr in der WorldTour

(rsn) – Sein erstes Jahr in der WorldTour verbrachte Felix Großschartner beim Team Bora - hansgrohe. Der 24-Jährige sammelte dabei von Januar bis Oktober fleißig Punkte und holte Top-Ten-Ergebnis

15.12.2018Bei Katusha - Alpecin der große Lichtblick

(rsn) – In einer enttäuschenden Saison war Nils Politt der große Lichtblick bei Katusha - Alpecin. Der Kölner wurde Siebter bei Paris-Roubaix, feierte am Schlusstag der Deutschland Tour seinen er

14.12.2018Nach sehr guter Klassikerkampagne künftig Helfer von Sagan

(rsn) – Mit Jempy Drucker hat sich Bora-hansgrohe die Dienste eines erfahrenen und starken Helfers für Peter Sagan gesichert, der aber aufgrund seiner Endschnelligkeit auch für Top-Ergebnisse gut

Weitere Radsportnachrichten

18.04.2024Belgrade Banjaluka: Ausreißer Albrecht zum Auftakt Zweiter

(rsn) – Zum Auftakt von Belgrade Banjaluka (2.2) hat das Team P&S Metalltechnik – Benotti einen starken Auftritt hingelegt. Auf der 140 Kilometer langen 1. Etappe zwischen Belgrad und Bijeljina b

18.04.2024Auf der Königsetappe macht Carr die schwachen Tage vergessen

(rsn) – Mit einem Soloritt über rund 30 Kilometer hat sich Simon Carr (EF Education – EasyPost) die Königsetappe der 47. Tour of the Alps (2.Pro) gesichert. Der 25-jährige Brite setzte sich üb

18.04.2024Hartmann: Aus “nur durchkommen“ wurden 74 km an der Spitze

(rsn) – Elena Hartmann bekam ihre völlig durchnässten Handschuhe kaum mehr von ihren frierenden Fingern. Als die 33-Jährige vom Team Roland oben auf der Mur de Huy 5:41 Minuten nach Siegerin Kata

18.04.2024Extrembedingungen beim Flèche, aber kein Schlechtwetterprotokoll

(rsn) – Zwei Rennen unter Extrembedingungen hart an der Grenze des Schlechtwetterprotokolls der UCI bot der Flèche Wallonne am Mittwoch: Nachdem beim Start der Männer um 11:15 Uhr in Chareleroi no

18.04.2024Die Aufgebote für das 110. Lüttich-Bastogne-Lüttich

(rsn) – Zum krönenden Abschluss der sogenannten steht am 21. April die 110. Ausgabe von Lüttich-Bastogne-Lüttich an. La Doyenne, wie das 1892 erstmals ausgetragene und damit älteste Eintagesrenn

18.04.2024Trotz wenig Schlaf: Benoot holt ein “exzellentes Ergebnis“

(rsn) – Vor dem Start des 88. Flèche Wallonne in Charleroi hatte Tiesj Benoot (Visma – Lease a Bike) noch mehr über die Geburt von Töchterchen Loes gesprochen, die am Abend zuvor zur Welt gekom

18.04.2024Lüttich-Bastogne-Lüttich im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) – Lüttich-Bastogne-Lüttich bildet traditionell den krönenden Abschluss der Ardennenwoche. La Doyenne, das älteste Eintagesrennen der Welt, ist mit seinen kurzen, teils extrem steilen Anst

18.04.2024Lopez: “Einer der härtesten Tage meines Lebens“

(rsn) – Die 3. Etappe der Tour of the Alps 2024 wird den Teilnehmern lange in Erinnerung bleiben. Zwar hatte der 124,8 Kilometer lange Abschnitt rund um Schwaz in Tirol nur wenig an Spektakel zu bie

18.04.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wie geht´s zum Liveticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

17.04.2024Highlight-Video des 27. Flèche Wallonne Femmes

(rsn) – Nach einem dritten (2017) und einem zweiten Platz (2021) hat Kasia Niewiadoma (Canyon – SRAM) erstmals in ihrer Karriere den Flèche Wallonne Femmes gewonnen. Bei der 27. Ausgabe des Arden

17.04.2024“Auf dieses Wetter vorbereitet“: Uno-X imponiert beim Flèche

(rsn) – Ineos Grenadiers, UAE Team Emirates und Jayco – AlUla brachten keinen ihrer einzigen Fahrer ins Ziel der 88. Ausgabe des Flèche Wallonne (1.UWT), bei neun weiteren Teams beendete nur jewe

17.04.2024Highlight-Video des 88. Flèche Wallonne

(rsn) – Auch Kälte und Regen konnten ihn nicht stoppen: Stephen Williams (Israel - Premier Tech) hat beim Flèche Wallonne den größten Erfolg seiner Karriere eingefahren. Der 27-jährige Brite ge

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Belgrade Banjaluka (2.2, BIH)