--> -->
05.10.2017 | (rsn) - Auf den letzten 500 Metern wurde es noch einmal eng, doch als Rigoberto Uran (Cannondale-Drapac) die Schlusskurve an der Superga hinter sich gebracht hatte, konnte er durchatmen: Adam Yates (Orica-Scott) gab die Verfolgung auf und der Tour-de-France-Zweite hatte den Sieg bei der Generalprobe von Il Lombardia in der Tasche. Uran gewann am Donnerstag als Solist die 98. Auflage von Mailand-Turin, wo er im Vorjahr noch Dritter geworden war - um damals drei Tage später auch die Lombardei-Rundfahrt als Dritter zu beenden.
“Ich war etwas besorgt, dass Yates mich noch einfangen würde“, gestand Uran nach seinem zweiten Saisonsieg ein. “Ich habe viel gelitten und wollte heute gut abschneiden, weil ich mich gut gefühlt habe. Ich mag die italienischen Rennen und ich mag dieses Rennen, es liegt mir. Ich habe jetzt einige Jahre versucht, Il Lombardia zu gewinnen, hoffentlich gelingt es mir dieses Jahr“, fügte der Südamerikaner mit Blick auf den letzten großen Klassiker des Jahres am Samstag an.
Der ausrollende Yates brachte zehn Sekunden Rückstand mit ins Ziel und wurde vor Fabio Aru (Astana / + 0:20 Minuten) Zweiter. Der Italienische Meister versuchte im Schlussanstieg alles, um noch ganz nach vorn zu gelangen, musste sich aber mit Rang drei begnügen. “Ich habe mich heute schon besser als beim Giro dell’Emilia und bei Tre Valli Varesine gefühlt“, sagte Aru, der die Podiumsplatzierung ebenfalls als gute Omen nahm. “Jetzt bin ich auf Il Lombardia fokussiert, es ist ein Rennen, das ich liebe“, so der 27-Jährige, dessen bestes Resultat beim “Rennen der fallenden Blätter“ bisher ein neunter Platz aus dem Jahr 2014 ist.
Rang vier sicherte sich Urans Landsmann Nairo Quintana (Movistar / + 0:28) vor dem erst 20 Jahre alten Franzosen David Gaudu (FDJ / + 0:31), dem zeitgleichen Niederländer Wout Poels (Sky) sowie dem Iren Daniel Martin (Quick-Step Floors/+0:33).
In der Anfangsphase setzte sich eine vierköpfige Gruppe mit Gregory Rast (Trek-Segafredo), Simone Andreetta (Bardiani-CSF), Guillaume Bonnafond (Cofidis) und Patrick Lauk (Astana) ab. Das Quartett fuhr einige Minuten an Vorsprung heraus, wurde aber vor den beiden harten Anstiegen von Superga im Finale nach und nach wieder nähergeholt. Bonnafond blieb bis zum Beginn der ersten von zwei Superga-Auffahrten an der Spitze, wurde 21 Kilometer vor dem Ziel als letzter Ausreißer aber ebenfalls gestellt.
Schon in dieser Phase folgte ein Angriff nach dem anderen aus dem Hauptfeld, aber zunächst konnte sich niemand absetzen - bis 20 Kilometer vor dem Ziel Julian Alaphilippe (Quick-Step Floors) reißaus nahm. Der Franzose fuhr über die Kuppe und in der Abfahrt 20 Sekunden Vorsprung heraus, während hinter ihm bei den nur noch rund 30 Verfolgern Astana, Movistar und Sky das Tempo bestimmten.
Gegen die an einem Strang ziehende Konkurrenz hatte Alaphilippe schließlich keine Chance, und so schmolz sein Vorsprung neun Kilometer vor dem Ziel auf elf Sekunden, bevor er 1,5 Kilometer später wieder zurückgeholt wurde. Luis Leon Sanchez (Astana) führte das Feld dann in die 4,9 Kilometer lange und im Schnitt 9,1% steile Schlussrampe (max. 14%) hinein.
Den ersten Angriff in der Schlusssteigung lancierte Rudy Molard (FDJ) just in dem Moment, als Sanchez aus der Führungsarbeit ausscherte. Er brachte schnell einige Meter zwischen sich und die Konkurrenz, bevor Fabio Aru (Astana) mit Tour de l'Avenir-Sieger Egan Bernal (Androni-Sidermec) aus Kolumbien am Hinterrad nachsetzte. So entstand eine sechsköpfige Gruppe, der auch Mikael Cherel (Ag2r La Mondiale), Gaudu (FDJ) und Uran (Cannondale-Drapac) angehörten.
Cherel setzt den nächsten Angriff, den Uran und Gaudu konterten, um sich drei Kilometer vor dem Ziel zu zweit an der Spitze wiederzufinden. Kurzzeitig schlief das Tempo ein, so dass Cherel und Aru noch einmal näherkamen, aber den Zusammenschluss ließ Uran nicht mehr zu und attackierte 2,6 Kilometer vor dem Ziel erneut, um von da an allein dem Ziel entgegenzufahren.
Hinter Uran schloss auf den letzten 2.000 Metern Adam Yates (Orica-Scott) noch zu Aru und Gaudu auf, um die beiden 500 Meter später stehen zu lassen, und auch Thibaut Pinot (FDJ) und Quintana (Movistar) sowie Poels (Sky) attackierten noch aus dem Feld. Doch zum Tour-de-France-Zweiten Uran kam niemand mehr nach vorne. Yates rückte 200 Meter vor dem Ziel zwar noch gefährlich nah an den Spitzenreiter heran, musste dann aber einsehen, dass es nicht mehr reichen würde.
Endstand:
1. Rigoberto Uran (Cannondale-Drapac)
2. Adam Yates (Orica-Scott) + 0:10
3. Fabio Aru (Astana) + 0:20
4. Nairo Quintana (Movistar) + 0:28
5. David Gaudu (FDJ) + 0:31
6. Wout Poels (Sky) + 0:31
7. Daniel Felipe Martinez (Willier Triestina-Selle Italia) + 0:33
8. Thibaut Pinot (FDJ) + 0:45
9. Pierre Latour (Ag2r La Mondiale) + 0:43
10. Peter Stetina (Trek-Segafredo) + 0:53
Später mehr!
05.11.2025Lafay beendet Karriere nicht und wechselt zu Unibet (rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
05.11.2025122 Jahre Tour-Geschichte in einer Karte (rsn) - Gelbe Linien, die ein sehr exaktes Bild von Frankreich und ein etwas ungenaueres seiner Nachbarländer zeichnen. X-User "Romain" veröffentlicht im November jeden Tag eine Karte zur Geschicht
05.11.2025Van Empel verteidigt ihren EM-Titel nicht (rsn) – Fem van Empel wird ihren EM-Titel dieses Wochenende in Middelkerke nicht verteidigen, wie ihr Team auf seinen Social-Media-Kanälen mitteilte. “Sie ist momentan nicht fit genug, um Rennen
05.11.2025Bates wird White-Nachfolger bei Jayco - AlUla (rsn) – Es sind turbulente Zeiten bei Jayco – AlUla. Die Equipe machte in den vergangenen Monaten aus unterschiedlichen Gründen Schlagzeilen – die wenigsten davon waren sportlicher Natur. Nun
05.11.2025Ackermann: ”Immer ein Traum, mich diesem Team anzuschließen” (rsn) – Nach zwei Saisons bei Israel – Premier Tech wird Pascal Ackermann sich 2026 und 2027 das Trikot des australischen Rennstalles Jayco – AlUla überstreifen. Beim WorldTeam war Dylan Groene
05.11.2025German Cycling ohne Elite Frau nach Middelkerke (rsn) – Am 8. und 9. November steht in Middelkerke die Cross-EM auf dem Programm. Nachdem die Mixed-Staffel geräuschlos verschwunden ist, werden in der belgischen Küstengemeinde noch sechs Medaill
04.11.2025Van Aert zieht erneut Klassiker-Vorbereitung dem Cross vor (rsn) – Wenn man in zwei Bereichen besonders talentiert ist, hat man oft die Qual die Wahl. Offenbar hat Wout van Aert (Visma – Lease a Bike), dreifacher Cross-Weltmeister (2016, 2017 und 2018) u
04.11.2025Van der Poel begleitet Van Avermaet beim Triathlon-Training (rsn) – Die Eigentümer von Alpecin – Deceuninck, Philip und Christoph Roodhooft wird’s freuen: Nachdem ihr Starfahrer Mathieu van der Poel mit dem Training für seine kommende Cross-Kampagne b
04.11.2025Matthews: “Fühle mich noch immer wie 25“ (rsn) – Bis Anfang November hat es gedauert, dass die Vertragsverlängerung von Michael Matthews beim australischen Team Jayco – AlUla bekanntgegeben wurde. Dabei sollen die Verhandlungen und Gesp
04.11.2025Iserbyt-Teamchef: “Wir denken nicht mehr an eine schnelle Rückkehr“ (rsn) – Obwohl der Cross-Winter bereits in vollem Gange ist, fehlt immer noch einer der Protagonisten der vergangenen Jahre auf den Start- und Ergebnislisten. Während Teamkollege Michael Vanthoure
04.11.2025Wellens erzählt von Pogacars Knieproblemen bei der Tour (rsn) – Tim Wellens hat in einem Interview mit der französischen Sporttageszeitung L´Equipe konkreter über die Schwierigkeiten von Teamkollege Tadej Pogacar in der Schlusswoche der Tour de France
04.11.2025Rückkehrer, Gravel-Erfolg, ein Belgier und U23-Fahrer auf dem Sprung (rsn) – 139 Fahrer haben sich mit unserem neuen Punktesystem für die Radsport-News-Jahresrangliste 2025 qualifiziert. Nicht alle können wir in den letzten zwei Monaten des Jahres auch mit komple