Frühe und vergebliche Attacke in der Sierra Nevada

Contador büßt Zeit ein, genießt aber seine letzte Vuelta

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Alberto Contador (Trek-Segafredo) im Ziel der 15. Vuelta-Etappe am Alto Hoya de la Mora | Foto: Cor Vos

04.09.2017  |  (rsn) - Vom vierten Vuelta-Gesamtsieg wird Alberto Contador (Trek-Segafredo) spätestens seit der gestrigen Königsetappe nicht mehr träumen. Nachdem er bei der Bergankunft am Alto Hoya de la Mora als Dreizehnter über den Zielstrich gefahren war, wird der Spanier nur noch auf Rang neun der Gesamtwertung geführt. Zum Roten Trikot des souveränen Spitzenreiters Chris Froome (Sky) fehlen Contador 3:59 Minuten - und der Rückstand gegenüber dem Briten dürfte sich nach dem morgigen Zeitfahren noch vergrößern.

Seine Fans enttäuschte der 34-Jährige am Sonntag allerdings insofern nicht, als er gleich zu Beginn des unterteilten und insgesamt 22 Kilometer langen Schlussanstiegs attackierte. Aber schnell stellte sich heraus, dass die Distanz zum Ziel einfach zu lang und Froome zu stark war. Dabei standen die Chancen zunächst nicht schlecht, denn Contador hatte den späteren Etappengewinner Miguel Angel Lopez (Astana) an seiner Seite, mit dem er schnell zu Romain Bardet (Ag2R) und Steven Kruijswijk (LottoNL-Jumbo) aufschloss. Doch nachdem Vincenzo Nibali (Bahrain-Merida) mit einer Tempobeschleunigung aus der Verfolgergruppe heraus Froome und Team Sky zu einer Reaktion provoziert hatte, sanken die Chancen des erstklassig besetzten Quartetts.

Als Lopez schließlich einen Kilometer vor dem Ziel seine siegbringende Attacke ritt, fiel Contador zurück und büßte im Finale auch noch 40 Sekunden gegenüber der kleinen Froome-Gruppe ein. Seinen frühzeitigen Angriff bedauerte er dennoch nicht. "Das ist meine Art, Rennen zu fahren, ich genieße das. Einfach nur im Peloton zu sitzen ist etwas, was ich nicht kann, für mich ist das kompliziert“, sagte er nach dem Rennen und bilanzierte nüchtern: "Letztlich habe ich den Preis dafür gezahlt, dass es noch zu weit ins Ziel war. 'Superman‘ (Lopez) war ein guter Ausreißerkollege, aber ich habe am Fuß des Anstiegs härter gearbeitet als er. Er hat nicht so viel gemacht, vielleicht aufgrund der Teamorder, und deshalb hat es viele Tempowechsel gegeben. Bardet hat ein bisschen geholfen, aber es war schwer für ihn.“

Schwer wird es auch für Contador selber, der nun auch 1:51 Minuten vom Podium entfernt ist. Bei seiner letzten Spanien-Rundfahrt hat er zumindest aber noch Spaß, wie er bekundete: "Ich will es genießen, so wie ich es bis jetzt genossen habe. Lass es uns Tag für Tag angehen“, formulierte Contador mit Blick auf die kommende Schlusswoche, die ihm noch einige Gelegenheiten zur Attacke bieten wird. Ob mehr als Achtungserfolge dabei herausspringen, scheint fraglich, doch für den Madrilenen steht längst nicht mehr der Sieg über allem.

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