Weltmeister gewinnt Saitama Criterium

Sagan packt in Japan noch einmal den Wheelie aus

Von Felix Mattis aus Saitama

Foto zu dem Text "Sagan packt in Japan noch einmal den Wheelie aus"
Weltmeister Peter Sagan (Tinkoff) hat das Saitama Criterium gewonnen. | Foto: ASO

29.10.2016  |  (rsn) - Peter Sagan hat zwei Wochen nach seiner erfolgreichen Titelverteidigung bei den Straßen-Weltmeisterschaften in Katar die Saison mit einem letzten Kriteriums-Sieg in Farben des Teams Tinkoff abgeschlossen und anschließend standesgemäß mit einem Wheelie gefeiert und seine Fans begeistert. Der Slowake gewann das nicht zum UCI-Kalender gehörende Saitama Criterium nördlich von Tokio nach 57 Kilometern im Sprint einer vierköpfigen Gruppe vor dem Japaner Sho Hatsuyuma (Bridgestone-Anchor) und Tour-Sieger Chris Froome (Sky).

"Das Rennen war von Anfang an sehr schnell und ich habe mit meinem Angriff bewusst bis zu den Schlussrunden gewartet", erzählte Sagan auf der Pressekonferenz nach dem erstklassig besetzten Show-Event, das zum vierten Mal ausgetragen wurde. Vierter wurde mit fünf Sekunden Rückstand Adam Yates (Orica-BikeExchange), der seine drei Mitstreiter auf dem Schlusskilometer noch attackiert hatte, sich aber nicht absetzen konnte und dann übersprintet wurde.

Marcel Kittel (Etixx-Quick-Step) entschied vor dem Franzosen Samuel Dumoulin (Ag2r-La Mondiale) den Sprint des Hauptfeldes für sich und kam zwölf Sekunden nach Sagan als Fünfter ins Ziel. Er wurde trotzdem auch bei der Siegerehrung auf die Bühne gebeten: als Sieger der Sprintwertung. Die sicherte sich Kittel, indem er einen Großteil des Rennens in einer Ausreißergruppe fuhr und dort die Zwischensprints gewann.

"Saitama ist echt immer cool. Es ist erstens ein super organisiertes Event und die Leute sind einfach mega abgefahren hier, also im positiven Sinne. Die drehen total durch, wenn sie uns europäische Rennfahrer auf einmal in ihrem eigenen Land sehen", freute sich Kittel im Gespräch mit radsport-news.com über die Atmosphäre bei dem von der ASO organisierten Kriterium. Schon im Hotel wurde er wie fast alle anderen Fahrer an den zwei Tagen zuvor von Fans mit Fotokameras und Interviewwünschen sowie kleinen Geschenken belagert und bei jedem Schritt in öffentliches Terrain bejubelt.

"Die Kittel-Fankurve mit den jungen Mädels, die alle Kittel-Schilder hochgehalten haben - das habe ich so noch nie gesehen und das werde ich auch sonst wohl nicht wieder sehen. Das ist schon was Besonderes hier", sagte er. "Jeder Fan hat ein Schild für seinen Lieblingsfahrer - so viel Hingabe zeigt sich wirklich nur hier."

Simon Geschke (Giant-Alpecin) kam als zweiter nach Japan gereister deutscher Fahrer als 29. über den Zielstrich. Er verbrachte gemeinsam mit seinem österreichischen Teamkollegen Georg Preidler viel Zeit an der Spitze des Pelotons, um den Abstand zur Kittel-Gruppe gering zu halten.

Bevor es am Nachmittag in Saitama über 19 Runden zu je drei Kilometern um den Kriteriums-Sieg ging, hatte zunächst der Tscheche Petr Vakoc (Etixx-Quick-Step) ein Einzelzeitfahren über drei Kilometer gewonnen. Zum Kampf gegen die Uhr war aus jedem Team ein Fahrer angetreten. Vakoc war in 4:04:20 Stunden 0,44 Sekunden schneller als der Japaner Kazushige Kuboki (Nippo-Vini Fantini) und 2,15 Sekunden als dessen Landsmann Ryota Nishizono (Bridgestone-Anchor). Anschließend setzte sich außerdem Yukiya Arashiro (Lampre-Merida) im Punkterennen mit zwölf Zählern vor Christian Meier (Orica-BikeExchange / 10 Punkte) und Fabio Sabatini (Etixx-Quick-Step / 7) durch.

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Weitere Radsportnachrichten

15.12.2025Ferguson: Zwischen Übertraining, RED-S und Spitzenergebnissen

(rsn) – Besser als Cat Ferguson (Movistar) ist noch kaum eine Junioren-Weltmeisterin im Elite-Peloton angekommen. Die 19-jährige Britin gilt als riesiges Talent, fuhr gleich bei ihrem ersten WorldT

15.12.2025Auch nach Team-Aus: Reise auf der Straße wird weitergehen

(rsn) – Auch in ihrer siebten Saison beim Team Ceratizit fuhr Franziska Brauße zweigleisig auf Straße und Bahn - mit 41 Renntagen auf der Straße jedoch so intensiv wie nie zuvor in ihrer Karrier

15.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2025

(rsn) – Seit dem Jahr 2013 blicken wir am Ende der Straßenradsaison neben der Jahresrangliste der Männer auch auf das Jahr der Frauen mit entsprechendem RSN-Ranking zurück. Berücksichtigt werden

14.12.2025Hansen: “Die Fahrer werden gehört – ein gutes Zeichen“

(rsn) - Beim alljährlichen WorldTour-Seminar des Radsportweltverbandes UCI nahm das Thema Fahrersicherheit wieder größeren Raum ein. Adam Hansen, Chef der Fahrergewerkschaft CPA, zeigte sich im Ges

14.12.2025Del Toros Tour-Ziel 2026: “So viel und schnell wie möglich lernen“

(rsn) – Nach der schmerzhaften Niederlage gegen Simon Yates (Visma – Lease a Bike) im Finale des Giro d´Italia 2025 und einem fulminanten Herbst, in dem er bei den italienischen Klassikern von Si

14.12.2025Highlight-Video des Cross-Weltcups von Namur

(rsn) – Er kam, kämpfte und siegte: In einem packenden Duell hat Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) zu seinem Saisoneinstieg den Weltcup von Namur gewonnen. An der berühmten Zitadelle v

14.12.2025Von Krämpfen geplagt: Überrundeter Fahrer sorgt für Durcheinander

(rsn) – Ein Krampf fühlt sich nie sehr angenehm an. Kaum besser dürfte es für Vilmar Aastrup gemacht haben, dass sein Malheur beim Weltcup in Namur vom belgischen Fernsehen live und in aller Ausf

14.12.2025Trotz “vieler Fehler“: Van der Poel triumphiert in Namur

(rsn) – Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) steht im Cross für Perfektion – deshalb aber auch für Langeweile. Von beidem konnte bei seinem Saisoneinstand beim Weltcup in Namur allerdin

14.12.2025Brand auch beim Weltcup in Namur eine uneinnehmbare Festung

(rsn) – Die Niederländerin Lucinda Brand (Baloise – Glowi Lions) hat auch beim Weltcup in Namur zugeschlagen. Mit ihrem zehnten Sieg im zwölften Saisoneinsatz baute die Weltranglistenerste ihre

14.12.2025Der DM-Titel überstrahlte den Tour-Rückschlag

(rsn) – Seine sechste Saison als Berufsradfahrer war für Georg Zimmermann eine mit Höhen und Tiefen. Ein unerwarteter Sieg, ein Sturz und das frühe Aus beim Saisonhöhepunkt, der größte Erfolg

14.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w

14.12.2025Ein Weltcupsieg, sechs Titel und “beschissene Monate“

(rsn) – Im niederländischen Hulst finden vom 30. Januar bis zum 1. Februar die Cross-Weltmeisterschaften statt. Der Parcours auf der Festungsanlage ist technisch und schwer – und er liegt Marie S

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)