Freiburger holt sich seinen dritten Titel

Wegmann kann´s auch ohne Team

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Fabian Wegmann (Garmin-Barracuda) strahlt nach seinem Sieg in Grimma. | Foto: ROTH

25.06.2012  |  (rsn) – Als Einzelkämpfer hat Fabian Wegmann (Garmin-Barracuda) seinen dritten Meistertitel eingefahren. Am Sonntag setzte sich der Freiburger in Grimma im Zielsprint dreier Ausreißer vor Linus Gerdemann (RadioShack-Nissan) und dem jungen Julian Kern (Leopard-Trek) durch und darf nach 2007 und 2008 erneut ein Jahr lang das Weiße Trikot mit dem schwarz-rot-goldenen Brustring tragen.

Der Unterschied zwischen damals und heute: Bei seinen ersten beiden Meisterschaften Damals war Wegmann Kapitän beim Ende 2008 aufgelösten Gerolsteiner-Team. Diesmal musste er sich ohne Team-Unterstützung beweisen.

„Es stimmt, bei meinen ersten beiden Meisterschaftssiegen hatte ich ein großes Team hinter mir, das für mich gefahren ist“, erklärte Wegmann im Interview mit Radsport News. „Aber in Grimma habe ich das nicht als Nachteil gesehen, denn erstens lag mir der schwere Kurs und zweitens gab es ja diesmal keine Mannschaft, die das Rennen beherrschte. Da kann man auch als Einzelstarter erfolgreich sein.“

Allerdings musste der Klassikerspezialist schon früh pokern. „Als die 13 Fahrer starke Gruppe um Jens Voigt schon am Ende der ersten Runde davonzog, konnte ich natürlich nicht mitgehen und musste auch auf das Glück vertrauen – denn normalerweise holt man eine Gruppe, in der Voigt dabei ist, nicht so einfach wieder zurück“, schilderte der 32-Jährige die für ihn knifflige Situation.

Es klappte dann doch, nachdem zunächst Paul Martens (Rabobank) und dann eine Gruppe um Gerdemann und Wegmann eine Aufholjagd gestartet hatten. Vier Runden vor Schluss schüttelten Wegmann, Gerdemann, Kern und Martens ihre Begleiter ab und machten schließlich den Sieg unter sich aus.

„Vor Paul hatte ich am meisten Angst, speziell natürlich in den Anstiegen“, gestand Wegmann. „Er war sehr, sehr stark – was man allein daran gesehen hatte, dass er ganz allein nach vorn gefahren ist. Aber dann hat ihm nach der Anstrengung doch die Kraft gefehlt, was mir natürlich entgegen kam“, erklärte der gebürtige Münsteraner, der aber auch auf einen Konkurrenten aus seiner Geburtsstadt achten musste: „Linus war im Flachen sehr gefährlich, er ist ja ein erstklassiger Zeitfahrer. Die Leistung von Julian Kern hat mich allerdings überrascht. Ich wusste, dass er in dieser Saison schon gute Ergebnisse eingefahren hatte, aber dass er so stark sein würde, hatte ich nicht erwartet. Er war ja schließlich der einzige Fahrer der Ausreißergruppe, der bis zum Schluss vorne dabei war Chapeau!“, lobte Wegmann den Auftritt des 22-jährigen U23-Europameisters.

Der Deutsche Meister wird sein Trikot allerdings weder bei der Tour noch bei den Olympischen Spielen präsentieren können. „Natürlich bin ich deswegen enttäuscht, aber was die Tour anbelangt, so bin ich nun mal eher ein Eintagesfahrer, und bei großen Rundfahrten habe ich so meine Probleme in der dritten Woche“, gab Wegmann zu. Und bei Olympia fährt der BDR eine ganz klare Linie, indem er auf die Sprinter setzt. Damit muss ich leben.“

Seine „sehr gute Form“ will Wegmann im Juli bei der Polen-Rundfahrt weiter in Erfolge ummünzen. „Da ist ein Etappensieg mein Ziel. Das wird schwer genug werden, weil das Rennen erstklassig besetzt ist“, kündigte er an. „Danach werde ich überwiegend Eintagesrennen wie die Clasica San Sebastian und die beiden kanadischen WorldTour-Rennen fahren und mich dabei schon auf die WM in Valkenburg vorbereiten, die mein Saisonhöhepunkt werden soll.“

Auch der Klassikerkurs von Valkenburg dürfte dem dreifachen Deutschen Meister liegen, weshalb er sich nicht nur gute Chancen bei der Nominierung ausrechnet. „Ich hoffe, dass der BDR seine strikte Linie auch bei der WM-Nominierung durchhält, denn diese Strecke ist was für Paul und mich“, sagte Wegmann, der sich „sehr gut vorstellen kann“, sich in Valkenburg die Kapitänsrolle mit Martens zu teilen.

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