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23.02.2016 | (rsn) - Russland gibt 20 Millionen Euro allein für das Profi-Team Katusha aus – und muss wegen finanzieller Probleme alle seine Rennen aus dem internationalen Kalender nehmen. Das zeigt vor allem eines: Das russische Sportsystem ist absurd.
Es gibt Dinge, die an der Absurdität kaum zu überbieten sind. Dazu gehört sicherlich die Aussage des Generaldirektors des russischen Radsportverbandes FVSR, Jurij Kutscherjawyj, mit der er die Absage aller russischen internationalen Rennen für das Jahr 2016 garnierte. „Der wichtigste Grund, warum wir uns so entschieden haben, ist die Vorbereitung auf die Olympischen Spiele in Rio“, versuchte Kutscherjawyj eine Entscheidung zu erklären, die eigentlich gar nicht zu erklären ist. Wie die Austragung der eigenen Rennen der Olympia-Vorbereitung der russischen Mannschaft schaden soll, erfuhr die Öffentlichkeit allerdings nicht.
Auch wenn Russland keine internationalen Top-Rennen veranstaltet, so war der russische Kalender zumindest im Continental-Bereich ziemlich gut gefüllt. So wurden im Jahr 2015 13 UCI-Straßenrennen ausgetragen, acht Eintagesrennen und fünf Rundfahrten. Diese Zahlen sind natürlich mit Frankreich, Italien oder Belgien nicht zu vergleichen, doch im post-sowjetischen Raum lag Russland weit vorne. 2016 wird dies das radikal ändern.
Während der norwegische Katusha-Star Alexander Kristoff seinen fünften Saisonsieg bei der Tour of Oman feierte, werden intern finanzielle Schwierigkeiten als Hauptgrund für das Aus der russischen Rennen genannt. Auf den ersten Blick ist dies verständlich. Denn seit eineinhalb Jahren leidet Russland unter einer starken Finanzkrise, die Nationalwährung Rubel ist gegenüber dem Euro seit dem Sommer regelrecht eingebrochen.
Doch die Realität zeigt deutlich: Diese Behauptung erklärt so gut wie gar nichts. Das Jahresbudget des Teams Katusha, das als Projekt des FVSR-Chefs Igor Makarow gilt, liegt 2016 bei 20 Millionen Euro. Gleichzeitig kostet die Austragung der Rundfahrt Fünf Ringe von Moskau nur umgerechnet 110.000 Euro – und dieses Rennen ist die teuerste Veranstaltung des russischen Verbandes. Gleichzeitig steigt das weltweit größte Erdgasförderunternehmen Gazprom bei RusVelo ein – und das Team des Managers Renat Chamidulin wird prompt zum Giro d’Italia eingeladen.
Sowohl Katusha als auch RusVelo sind Bestandteil des großen Radsport-Förderung-Projektes, mit dessen Hilfe die erfolgreiche Entwicklung des russischen Radsports über Jahre hinaus gesichert werden sollte. Doch für die meisten Katusha-Siege sind auch acht Jahre nach der Gründung des Rennstalls ausländische Fahrer wie eben Kristoff verantwortlich. Nach wie vor gibt keinen einzigen russischen Profi, der es in den letzten Jahren in die Weltspitze geschafft hat. Dafür sorgt vor allem RusVelo nach wie vor mit Dopingfällen immer wieder für negative Schlagzeilen.
Mit dem aktuellen Beschluss des FVSR ist völlig ungewiss, wie diese Fahrer nun ausgebildet werden können. Wo sollen junge Radsportler Erfahrungen sammeln, wenn alle russischen Rennen abgesagt werden? Außerdem hatte Russland im Jahr 2014 noch vier Teams im Continental-Bereich, 2016 ist nur eines davon übrig geblieben. Gleichzeitig werden die Russen beim Giro d’Italia erstmals gleich drei Mannschaften, inklusive Tinkoff, an den Start bringen. Ob das aber wirklich so viel Sinn macht, wenn die Anzahl der eigenen konkurrenzfähigen Fahrer gering ist, darf bezweifelt werden.
Die Tendenzen in der Entwicklung des russischen Radsports zeigen deutlich: Es gab niemals ein gut durchgedachtes System – und im russischen Verband gibt es überhaupt keine Vorstellung darüber, wie das Projekt Radsport erfolgreich betrieben werden könnte. Wenn sogar die hochrangigen Funktionäre nicht verstehen, dass die russischen Rennen und russische Continental-Teams viel wichtiger für die Zukunft des russischen Radsport sind als das Profi-Team Katusha, das jährlich 20 Millionen Euro verschlingt, dann muss eben festgestellt werden: Zumindest in dieser Form hat der russische Radsport keine Zukunft.
Das ist aber nicht allein ein Problem des Radsports, sondern des gesamten russischen Sports. Denn fast alle Sportverbände Russlands agieren auf dem Niveau des FSVR.
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