--> -->
23.01.2016 | (rsn) - An die Kategorie Ü40 hat man sich bei großen Rundfahrten inzwischen gewöhnt. Bei der Tour San Luis fordert aber ein Mann die Herren Nibali, Quintana, Majka und Sagan heraus, der stramm auf die Ü50 zusteuert und damit selbst die Methusalem-Marken eines Jens Voigt jugendfrisch aussehen lässt.
Jorge Bravo, im November 1967 im Städtchen Trinidad geboren, nimmt als Kapitän der Nationalmannschaft Uruguays an der Tour de San Luis teil. Gut, als einen ernsthaften Herausforderer für Quintana & Co. würde sich Bravo selbst nicht bezeichnen. Da ist er realistisch genug. "Wir wollen als Mannschaft hier eine gute Rolle spielen. Aber in den Bergen können wir nicht mithalten", meinte er zu radsport-news.com.
Die einfache Erklärung: "Uruguay hat einfach keine Berge, in denen wir trainieren könnten. Das Land ist flach, es ist sehr windig. Das macht es für ausländische Fahrer bei Rennen in Uruguay sehr schwer. Andererseits tun Radsportler aus Uruguay sich schwer bei Rennen im Ausland", erklärte Bravo. Er selbst ist der beste Beleg dafür.
Vor ein paar Wochen gewann Bravo den Giro por la Hermandad, eines der wichtigsten Etappenrennen in Uruguay und Argentinien. "Das war mein Saisonhöhepunkt", sagte er lächelnd. Bei der Tour de San Luis hingegen ließ er sich am Cerro El Amago viereinhalb Minuten vom Tagessieger Sépulveda abnehmen. Das war zwar immer noch besser als Ex-Toursieger Vincenzo Nibali. Für große Sprünge im Klassement der Tour de San Luis reicht das aber nicht.
Immerhin: Der "Opa", wie ihn die hiesige Radsportpresse nennt, manchmal auch liebevoll "Rolling Stone" - im Hinblick auf das stattliche Lebensalter von Mick Jagger & Co. - kann mit seinen "Enkeln" noch erstaunlich gut mithalten. "Immer richtig essen, viel schlafen und gut trainieren" sowie "Leidenschaft und Disziplin" lauten seine Rezepte für Wettkampffähigkeit bis in dieses Alter hinein.
30 Jahre habe er Radsport auf diesem Niveau betrieben, erzählte er weiter. Etwa 21 Erdumrundungen in Training und Wettkampf seien dabei herausgekommen, rechnete er vor. Geändert habe sich während dieser Zeit viel, fast alles eigentlich: "Das Material ist besser geworden, die Laufräder, die Rahmen. Am wichtigsten war die elektronische Gangschaltung. Auch die Ernährung hat sich radikal geändert."
Gewandelt habe sich ebenfalls die Qualität des Radsports in Lateinamerika. "Zu meinen Anfangszeiten gab es allenfalls eine Handvoll Kolumbianer, die es nach Europa geschafft haben. Aus den anderen Ländern aber so gut wie niemand. Jetzt erlebt der kolumbianische Radsport mit Männern wie Nairo Quintana und Rigoberto Uran seine goldene Ära. Aber auch Sportler aus anderen Ländern schaffen den Sprung", stellte er fest. "Sogar einer aus Uruguay hat es nach Europa geschafft", sagt er stolz und verweist auf Fabricio Ferrari (Caja Rural, 121. bei der Vuelta 2013).
Noch eine Veränderung hat er in all den Jahren beobachtet: "Bei den wichtigen Rennen in Lateinamerika gibt es seit einigen Jahren regelmäßig Dopingkontrollen. Es hat einige positive Tests gegeben, und jetzt ist das Feld sauberer geworden", meinte der Nestor des lateinamerikansichen Radsports. Trainingskontrollen sind ihm dabei aber noch nicht untergekommen, weder selbst erlebt noch vom Hörensagen. "Ja, daran mangelt es", bedauerte er - und schob sofort den Standardsatz eines jeden europäischen Profis hinterher, den vom Radsport als der "am stärksten kontrollierten Sportart überhaupt". Nun ja, die Kontrolldichte variiert.
Wie lange Bravo, übrigens ohne posiven Test in seiner Karriere, dem Radsport als Athlet treu bleiben wird, weiß er nicht. Da hält er es wie einst Jens Voigt. "Ich schaue von Jahr zu Jahr. Im März geht bei uns die Saison zu Ende. Dann höre ich darauf, was die Beine sagen", kündigte er an.
(rsn) - Am Donnerstag präsentiert das Team Stölting Service Group im Düsseldorfer Kesselhaus sein Aufgebot für die Saison 2016. Wie es der neuformierte deutsche Zweitligist (s. Team-Vorstellung) i
23.02.2016Das russische Sportsystem ist absurd(rsn) - Russland gibt 20 Millionen Euro allein für das Profi-Team Katusha aus – und muss wegen finanzieller Probleme alle seine Rennen aus dem internationalen Kalender nehmen. Das zeigt vor allem e
15.02.2016Ciolek: "Das ganze Jahr über gut und konkurrenzfähig sein"(rsn) - Drei Jahre nach seinem Sieg bei Mailand-Sanremo fängt Gerald Ciolek beim deutschen Zweitligisten Team Stölting Service Gruop fast noch mal von vorne an. Mit radsport-news.com sprach der 29-j
21.01.2016"El Flaco" schlug Basso auf einem Secondhand-Alu-Rahmen(rsn) - Bei der Tour de San Luis ist vieles möglich, sogar, dass ein Amateur auf einem gebraucht erworbenen Rad mit Alu-Rahmen und Karbonrädern ausgerüstete Profis besiegt.Alfredo "El Flaco" Lucero
20.01.2016Robert Förster: "Irgendwann muss man mal den Stecker ziehen"(rsn) - 43 Siege, darunter Etappenerfolge beim Giro und der Vuelta, sowie unzählige Podiumsplätze gelangen Robert Förster in seiner Profikarriere. In die Herzen der Radsport-News-Leser schrieb er s
20.01.2016Retro-avantgardistische Momente bei der Tour de San Luis(rsn) - Die Tour de San Luis mutet in manchen Aspekten wie eine Zeitreise in frühere Radsportepochen an. So sind alle Mannschaften im gleichen Hotel untergebracht - ein Umstand, den zu alten Friedens
19.01.2016Die Tour de San Luis in Argentinen beschreitet neue Wege(rsn) - Die Sonne brennt, der Asphalt flimmert, und der Mann, der aus seinem Handkarren eisgekühlte Getränke verkauft, findet reißenden Absatz. Bei der Tour de San Luis macht sich nicht nur des Som
(rsn) - Zehn Jahre nach der Gründung blickt man bei Israel – Premier Tech zu Beginn der Saison 2025 auf das bis dato erfolgreichste Jahr der Teamgeschichte zurück. Ende 2024 lag das in Tel Aviv be
29.01.2025Bäckstedt und del Grosso wollen Titel verteidigen, Benz mit Chancen(rsn) – Sieben Titel werden bei der Cyclocross-Weltmeisterschaft im nordfranzösiaschen Liévin vom 31. Januar bis zum 2. Februar 2025 vergeben. Neben dem Regenbogentrikot bei den Frauen am Samstag
29.01.2025Jan Christen holt sich mit zwei guten ´Moves´ Mallorca-Auftakt(rsn) – Jan Christen hat dem UAE Team Emirates – XRG den bereits vierten Saisonsieg beschert. Der 20-jährige Schweizer entschied zum Auftakt der fünftägigen Mallorca Challenge nach einem clev
29.01.2025Amstel Gold Race kann mit Polizei-Eskorte stattfinden(rsn) – Nachdem der Niederländische Radsportverband KNWU bereits letzte Woche mitgeteilt hatte, dass für die vier wichtigsten Radrennen des Landes trotz des am 24. und 25. Juni in Den Haag stattfi
29.01.2025Pidcock mit entschlossenem Bergaufsprint zum ersten Saisonsieg(rsn) – Tom Pidcock hat schon im zweiten Renneinsatz für sein neues Team Q36.5 erstmals jubeln können. Der 25-jährige Brite entschied die 2. Etappe der 5. AlUla Tour (2.1) über 132,5 Kilometer v
29.01.2025Kann Vas in Liévin die niederländische Serie beenden?(rsn) – Am Freitag beginnt im französischen Liévin die Cyclocross-WM (31. Januar – 2. Februar). Am Samstag steht mit dem Elite-Rennen der Frauen das erste Highlight auf dem Programm. Bei den let
29.01.2025Nur Wollaston in Torquay schneller als Dygert(rsn) – Chloe Dygert hat nur knapp den zweiten Saisonsieg des deutschen Teams Canyon – SRAM zondacrypto verpasst. Die zweimalige Zeitfahrweltmeisterin aus den USA musste sich bei der Premiere der
29.01.2025Es wird mal wieder eine schwere Saison(rsn) - Das Team XDS - Astana startet mit neuem Sponsor, einer im Profigeschäft noch unbekannten Radmarke und einem runderneuerten Kader in eine Saison, in der die WorldTour-Lizenz auf dem Spiel steh
29.01.2025Cadel Evans Women`s Race im Rückblick: Die letzten zehn Jahre(ran) - Nachdem mit der Santos Women`s Tour Down Under bereits der Auftakt der Women`s World Tour in Australien stattgefunden hat, folgt mit dem Cadel Evans Great Ocean Road Race auch das erste Einta
28.01.2025Van Aert scheitert mit seiner Berufung(rsn) – Der belgische Kassationshof bestätigte in dieser Woche das Urteil des Arbeitsgerichtsprozesses zwischen Wout van Aert und seinem vormaligen Team Sniper Cycling. 2018 fuhr der Belgier für d
28.01.2025UEC-Präsident Della Casa tritt zur Wiederwahl an(rsn) - 2025 endet die erste Amtszeit von Enrico della Casa als Präsident des Europäischen Radsportverbandes UEC. In einer E-Mail kündigte der Italiener nun seine Kandidatur für eine zweite Wah
28.01.2025Zurück zur Planbarkeit, zurück zur Dominanz?(rsn) - Wenn Teammanager Richard Plugge Macht über eine Zeitmaschine hätte, dann würde er sicher gern im Rennverlauf der Baskenlandrundfahrt und bei Quer durch Flandern im letzten Jahr herummanipul