Team-Vorstellungen 2016

Movistar - Spitze nicht nur wegen Quintana und Valverde

Von Daniel Brickwedde

Foto zu dem Text "Movistar - Spitze nicht nur wegen Quintana und Valverde"
Das Movistar-Team hat sich auch für 2016 höchste Ziele gesetzt. | Foto: Cor Vos

01.02.2016  |  (rsn) – Mit großen Hoffnungen starten die Teams in die neue Saison. In einer Serie stellt radsport-news.com alle 18 Mannschaften der WorldTour, die deutschen Zweitligisten Bora-Argon 18 und Stölting Service Group sowie das Team Roth aus der Schweiz vor.

Heute: MOVISTAR
Das spanische Movistar-Team will in dieser Saison zum vierten Mal in Folge die Mannschaftswertung des UCI-WorldTour-Rankings gewinnen und endlich das Gelbe Trikot der Tour de France mit nach Hause nehmen. Dafür sorgen soll ein kleiner Kletterspezialist aus Kolumbien.

Land: Spanien
Hauptsponsor: Movistar
Branche: Mobilfunkanbieter
Teamchef: Eusebio Unzue
Radausrüster: Canyon
Fahrer im Aufgebot: 27
WorldTour-Ranking 2015: 1

Rückblick 2015: Movistar und die WorldTour – diese Verbindung bleibt eine Erfolgsgeschichte. Zum dritten Mal in Folge sicherte sich die spanische Equipe den Sieg in der Teamwertung, stellte mit Alejandro Valverde wie im Vorjahr den erfolgreichsten Fahrer und hatte maßgeblichen Anteil am spanischen Sieg in der Nationenwertung. So viele Erfolge täuschen jedoch darüber hinweg, dass Movistar mittlerweile das einzig verbliebende spanische WorldTour-Team ist und das Land ein Nachwuchsproblem hat.

Noch aber kann die ältere Generation um Valverde glänzen. Nach eigener Aussage bestritt der Spanier 2015 die beste Saison seiner Karriere – trotz seiner mittlerweile 35 Jahre. Im Frühjahr siegte er beim Flèche Wallone und Lüttich-Bastogne-Lüttich und schaffte bei der Tour de France als Dritter den lang ersehnten Sprung auf das Podium. Ähnlich erfolgreich verlief das Jahr für Nairo Quintana. Zu Saisonbeginn gewann der Kolumbianer die Fernfahrt Tirreno-Adriatico und beendete die Tour wie schon 2013 als Zweiter. Beinahe wäre Quintana sogar der ganze große Coup gelungen: In der letzten Tour-Woche kam er Gesamtsieger Chris Froome gefährlich nahe und verpasste den Gesamtsieg lediglich um 1:12 Minuten.

Ausblick 2016: Die Tour de France bleibt das große Ziel, anders als im Vorjahr will Movistar 2016 aber ganz auf Quintana setzen. Die bergige Route und die hügeligen Zeitfahren sollten dem kleinen Kletterer liegen. Ein enormes Pensum hat sich Valverde vorgenommen. Der Routinier möchte zunächst bei den Ardennen-Klassikern seine Vorjahreserfolge wiederholen und anschließend erstmals beim Giro d’Italia am Start stehen, um dort um das Rosa Trikot mitzukämpfen.

Bei der Tour de France soll Valverde den Edelhelfer für Quintana geben, bevor er bei Olympia in Rio das „Unternehmen Gold“ angeht. Nicht ausgeschlossen, dass Valverde auch später im Jahr noch bei der Vuelta a Espana am Start steht. Beste Voraussetzungen, um auch Ende 2016 ganz oben im WorldTour-Ranking zu thronen.

Wichtigste Neuzugänge: Nach zwei enttäuschenden Jahren, diversen Eskapaden und dem schlussendlichen Rauswurf bei Ag2r wagt Carlos Alberto Betancur bei Movistar den Neustart. Wozu der Kolumbianer sportlich fähig ist, bezeugen sein fünfter Platz beim Giro d’Italia 2013 und sein Sieg bei Paris-Nizza 2014. Findet er bei Movistar wieder in die Spur, ist mit dem 26-Jährigen 2016 bei einwöchigen Rundfahrten und als Etappenjäger definitiv zu rechnen. Ein weiterer prominenter Neuzugang ist Daniel Moreno. Bei Katusha bildete der 34-Jährige mit Joaquim Rodriguez über Jahre hin ein erfolgreiches Gespann bei Rundfahrten und den Ardennen-Klassikern - gleiches wird sich die Teamleitung nun in Verbindung mit Valverde wünschen.

Wichtigste Abgänge: Ein schmerzlicher Verlust ist der Abgang von Benat Intxausti – ausgerechnet zum Team Sky, einem der schärfsten Konkurrenten im Kampf um die WorldTour-Teamwertung. Seit 2011 gehörte der Baske zum Team und konnte in den vergangenen Jahren immer wieder Glanzpunkte setzen: 2013 und 2015 gewann Intxausti eine Etappe beim Giro d’Italia und überzeugte ansonsten als zuverlässiger Helfer. Ein Abgang aus Altersgründen ist der von Pablo Lastras. Seit 1998 gehörte der Spanier ununterbrochen zum Team und zog mit 39 Jahren nun einen Schlussstrich. Auch John Gadret beendete seine Karriere. Der Franzose feierte seinen größten Erfolg mit Platz drei beim Giro 2011.

Aufgepasst auf …
… die zweite Garde bei Movistar. Valverde und Quintana sind die unumstrittenen Kapitäne, im Schatten der beiden verfügt Movistar jedoch über eine bemerkenswerte Tiefe im Kader. Nairo Quintanas jüngerer Bruder Dayer sorgte bei der Tour de San Luis für den frühen ersten Rundfahrtsieg 2016, Ion Izaguirre konnte vergangenes Jahr mit der Polen-Rundfahrt immerhin ein WorldTour-Event für sich entscheiden. Alex Dowsett war zwischenzeitlich Inhaber des Stundenweltrekords und gewann im Frühjahr die Bayern-Rundfahrt. Andrey Amador beendete den Giro 2015 auf einem sensationell guten vierten Gesamtrang, und auch Giovanni Visconti, Jesus und José Herrada, Winner Anacona, José Joaquin Rojas und Juan José Lobato haben in der Vergangenheit immer wieder für kleinere und größere Erfolge gesorgt. Ein Name und eine spanische Hoffnung für die Zukunft könnte der 21-jährige Marc Soler sein. Vergangenes Jahr siegte er bei der Tour de l’Avenir.

Das Movistar-Aufgebot im Überblick

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