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22.11.2015 | (rsn) - Sven Nys (Crelan-AA Drink) hat in Koksijde den 50. Weltcupsieg seiner Karriere gefeiert. Der 39-Jährige bezwang im dritten Weltcup-Lauf der Saison die versammelte Schar von Youngstern, die ihm in den vergangenen Monaten allmählich den Rang abliefen und siegte in einem packenden Finale im Sprint vor seinem 21-jährigen Landsmann Wout Van Aert (Vastgoedservice-Golden Palace), der die Weltcupführung mit fünf Punkten Vorsprung auf Nys verteidigte.
"Es ist ein großartiges Gefühl und etwas ganz besonderes, weil ich hier gegen die gesamte Elite gewonnen habe", freute sich der Belgier, der zuletzt am 26. Dezember 2012 in Zolder ein Weltcuprennen für sich entschieden hatte. "Es war heute sehr hart, weil die anderen gestern nicht gefahren sind. Aber mit dem Ausgang ist dieses Wochenende wirklich unglaublich!"
Der mittlerweile 39-jährige Nys hatte bereits am Samstag den GP Hasselt für sich entschieden, wo aber weder Van Aert noch der 20-jährige Weltmeister Mathieu Van der Poel (BKCP-Corendon) oder der 24-jährige Niederländer Lars Van der Haar (Giant-Alpecin), der in Valkenburg den zweiten Weltcup der Saison gewonnen hatte, angetreten waren.
In Koksijde nun waren sie alle da, auch Van der Poel, der nach einer längeren Verletzungspause wegen einer Knie-Operation sein Comeback gab und deshalb auch als Drittplatzierter mit 1:06 Minute Rückstand auf Nys noch jubelnd über die Ziellinie fuhr. Van der Haar wurde sechs Sekunden hinter dem Weltmeister Vierter und Laurens Sweeck (ERA-Murprotec) weitere sieben Sekunden dahinter Fünfter.
Aus deutscher Sicht verlief das dritte Weltcuprennen der Saison enttäuschend. Der Deutsche Meister Marcel Meisen (Kuota-Lotto) kam 4:07 Minuten nach Nys als Siebzehnter ins Ziel und Philipp Walsleben (BKCP-Corendon) erreichte mit 4:47 Minuten Rückstand Rang 23. Der Schweizer Julien Taramarcaz (ERA-Murprotec) fuhr 2:06 Minuten nach Nys auf den zehnten Platz.
In der Weltcup-Gesamtwertung führt Van Aert mit 220 Punkten vor Nys (215), Van der Haar (200) und Titelverteidiger Kevin Pauwels (Sunweb-Napoleon Games / 161). Sweeck ist mit 145 Punkten Gesamtfünfter.
Zwischen dem Frauen- und dem Männerrennen hatte es in Koksijde stark geregnet, doch pünktlich zum Start des dritten Weltcuplaufes der Saison konnten die Zuschauer, die beim Eintritt aufs Gelände wegen der vorherrschenden Terrorangst nach den Anschlägen von Paris am 13. November starke Sicherheitskontrollen über sich ergehen lassen mussten, ihre Regenschirme wieder einpacken. Zu Rennbeginn legten die Youngster sofort ein hohes Tempo vor, während Nys sich zunächst außerhalb der Top Ten einsortierte.
Schon auf der zweiten Runde lösten sich Van Aert und Mathieu Van der Poel an der Spitze und kamen nach diesem Umlauf mit knapp zehn Sekunden Vorsprung auf eine große, aber weit in die Länge gezogene Verfolgergruppe auf die Zielgerade. Während der dritten Runde aber schaltete Nys erstmals den Turbo ein, pflügte durch die Verfolgergruppe und schloss die Lücke zum inzwischen allein führenden Van Aert.
Van der Poel schien nach seiner langen Pause noch nicht genug Kraft zu haben, um auf Dauer ein hohes Tempo zu fahren und fiel im Verlauf des Rennens bis auf Platz elf zurück, bevor er in der Schlussphase wieder Boden gutmachte und sich doch noch Rang drei erkämpfte.
Davon bekamen Van Aert und Nys aber nichts mehr mit. Das belgische Duo bot den Zuschauern über die Runden 3-8 einen heißen Kampf, während dem vor allem Nys immer wieder erfolglos attackierte und der nur kurz unterbrochen wurde, als Van Aert in der sechsten Runde einen Hinterraddefekt erlitt. Der Youngster musste unplanmäßig an die Box, schloss die so entstandene Lücke aber noch während der selben Runde wieder.
Nachdem sie die siebte Runde im Kraftsparmodus zur langsamsten des Rennens gemacht hatten, attackierten Van Aert und Nys auf der letzten Runde beide, doch niemand konnte sich absetzen, und so kam es auf der letzten matschigen Geraden zum entscheidenden Kräftemessen, als Van Aert links und Nys am rechten Absperrgitter auf die letzte Kurve zu fuhren.
Der Oldie war schließlich der Stärkere, erreichte die Kurve zuerst und lancierte auf der asphaltierten Zielgeraden sofort den Sprint. Van Aert hatte nichts mehr entgegenzusetzen und gab den Kampf um den Sieg auf, um schließlich mit vier Sekunden Rückstand über die Linie zu rollen.
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