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23.09.2015 | (rsn) – Trotz seiner mehr als einjährigen Verletzungspause in Folge eines doppelten Schienbeinbruchs ist Taylor Phinney im heutigen WM-Einzelzeitfahren von Richmond mehr als nur ein Geheimtipp.
Spätestens seit seiner imponierenden Goldfahrt im BMC-Trikot am Sonntag im Teamzeitfahren dürfte der US-Amerikaner auch genügend Selbstvertrauen haben, um am Abend Tony Martin, Tom Dumoulin und seinem Teamkollegen Rohan Dennis herauszufordern.
„Ich weiß, was ich kann und wozu ich in der Lage bin“, sagte Phinney nach dem Triumph im Mannschaftszeitfahren zu cyclingnews.com. Körperlich fühlt sich der 25-Jährige offenbar bereit, erstmals seit langer Zeit wieder ein Zeitfahren von über 50 Kilometer länger erfolgreich zu bestehen. „Jetzt ist es mehr ein mentales Spiel, die Arbeit ist erledigt.“
Einen zusätzlichen Schub zusätzlich zur Goldmedaille darf er sich von den heimischen Fans versprechen, die Phinney frenetisch anfeuern werden. „Die Energie hier ist genial. Es fühlt sich an, als wäre ich daheim – es ist ein einzigartiges Gefühl. Es gibt mir Extra-Energie und ist sicher ein Vorteil für mich“, so der Mann aus Boulder/Colorado, der nach Angabe von BMC-Sportdirektor Valerio Piva am Sonntag hinter Dennis im BMC-Team die zweitbeste Leistung auf die Straße gebracht hat.
Allerdings betrug da die Distanz nur 38,8 Kilometer, die zudem im Sextett bewältigt wurde. Das einzige Einzelzeitfahren, das Phinney in dieser Saison bisher bestritt – bei der USA Pro Challenge – war lediglich 13,5 Kilometer lang. Beim Sieg von Dennis wurde er Sechster. Sein letzter Erfolg in einem Zeitfahren datiert vom 24. Mai 2014, als er in Chattanooga die US-amerikanischen Zeitfahrmeisterschaften über 30,5 Kilometer für sich entschied. Zwei Tage später zog er sich im Straßenrennen die schlimme Verletzung zu.
Das letzte Zeitfahren mit mehr als 50 Kilometern Länge datiert vom September 2013, als Phinney bei der Straßen-WM in Florenz über 57,5 Kilometer den fünften Platz belegte.
Doch in einer letzten Wortmeldung am Dienstag zeigte sich der U23-Zeitfahrweltmeister von 2010 trotz der kleinen Ungewissheit zuversichtlich: „Morgen ein großer Tag. Erstes 50+ EZF, das ich seit einer ganzen Weile bestreite, aber ich bin bereit“, twitterte Phinney, der um 20.24 Uhr MESZ starten wird, knapp 20 Minuten vor Tony Martin.
Sollte er nach den 53,5 Kilometern vor dem dreimaligen Weltmeister liegen, wäre eine Medaille sicher – möglicherweise wäre es sogar die goldene.
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