WM-Zeitfahren: Schachmann revanchiert sich für 2014

Kämna gelingt in Richmond ein fast perfektes U23-Debüt

Foto zu dem Text "Kämna gelingt in Richmond ein fast perfektes U23-Debüt"
Maximilian Schachmann (Li.) und Lennard Kämna holten bei der Straßen-WM im U23-Zeitfahren Silber und Bronze. | Foto: Cor Vos

22.09.2015  |  (rsn) – Im U23-Zeitfahren der Straßen-WM in Richmond reichte es zwar für die beiden deutschen Starter nicht für das oberste Treppchen. Trotzdem strahlten am Dienstag sowohl Silbermedaillengewinner Maximilian Schmachmann als auch Lennard Kämna, der sich Bronze sicherte, als sie sich nach dem 30 Kilometer langen Zeitfahren der Presse stellten.

„Mein Ziel war es, besser abzuschneiden als im letzten Jahr, und das habe ich erreicht. Und deshalb kann ich glücklich sein“, sagte etwa der 21-jährige Schmachmann, der 2014 in Ponferrada trotz eines Sturzes noch Fünfter geworden war. Der zwei Jahre jüngere Kämna, der als letzter der 52 Starter bei einsetzendem leichten Regen noch auf den dritten Platz gestürmt war, zeigte sich sogar überrascht von seinem Bronzecoup: „ Ich bin super zufrieden mit dem dritten Platz, das war mehr, als ich mir erhofft hatte“, sagte der Deutsche U23-Zeitfahrmeister, der im vergangenen Jahr in Ponferrada überlegen Gold bei den Junioren geholt hatte.

Dem Wetter maßen übrigens beide keine entscheidende Bedeutung bei. Schachmann, der wie der dänische Goldmedaillengewinner Mads Würtz Schmidt auch bereits aus dem zweiten von insgesamt fünf Startblöcken heraus sein Rennen in Angriff genommen hatte, sah sich zwar insofern im Vorteil, als er auf trockenen Straßen unterwegs war. Aber: „Die letzten Fahrer sind mit weniger Wind gefahren“, wie der Berliner erklärte. „Dafür haben sie aber in den Kurven verloren. Schwer zu sagen, was jetzt wirklich besser war.“

Kämna fügte an, dass der Regen ihn nicht entscheidend behindert hätte. „Ich glaube nicht, dass ich schneller gewesen wäre, es war ja nur leichter Nieselregen, es konnten alle voll durchfahren. Vielleicht ist da eine kleine Hemmschwelle im Kopf, aber es ging auch so“, sagte der Allrounder aus Fischerhude bei Bremen, der seinen Übergang von den Junioren zur U23 als voll gelungen betrachten konnte.

Als Kämna unterwegs war, saßen Würz Schmidt und Schachmann bereits seit rund zweieinhalb Stunden auf dem Hot Seat. „Das ist wohl ein Rekord für die Ewigkeit“, scherzte der Berliner, um dann doch zuzugeben: „Das war schon nervenaufreibend.“

Doch letztlich gerieten Platz eins und Platz zwei nicht mehr in Gefahr. Kämna kam zwar noch bis auf neun Sekunden an seinen Landsmann heran, doch blieb es bei Rang drei, auf den sich der U23-Debütant bereits bei der dritten Zwischenzeit vorgearbeitet hatte. Um seine Silbermedaille zitterte Schachmann nach eigenen Angaben nicht, sondern reagierte auf die entsprechende Frage eher verwundert: „Das ist mein Teamkollege, wir sind beide auf dem Podium, das ist einfach super für uns als deutsche Nationalmannschaft“, so der Fahrer des tschechischen Continental-Teams Greenway, der ebenso wie Kämna auch noch am Freitag im U23-Straßenrennen starten wird. „Wir wollen auf jeden Fall einen aufs Podium bringen“, kündigte Schachmann an.

Kämna, der mit seinem Team im kommenden Jahr in der zweiten Liga (dann unter dem Namen Cult Energy Stölting) fahren wird, fügte mit Blick auf das Straßenrennen an: „Ich hoffe, dass ich sturzfrei durchkomme und eine vernünftige Performance hinlegen kann. Vielleicht springt wieder eine gute Platzierung raus.“

Und für die kommenden U23-Zeitfahrwettbewerbe bei Weltmeisterschaften hat der Allrounder viel vor. „Wir werden weiterarbeiten, um vielleicht mal ganz oben anzukommen“, fasste Kämna schon mal die mögliche Goldmedaille ins Visier.

Mehr Informationen zu diesem Thema

26.10.2015Kollegen nennen Sagans Gold-Fahrt spektakulärsten Moment 2015

(rsn) – Peter Sagans Solofahrt ins Regenbogentrikot bei der Straßen-WM in Richmond war nicht nur für viele Fans der spektakulärste Moment der Saison 2015. Auch mehrere seiner Konkurrenten nannten

03.10.2015Deutsches Saisonfinale mit zehn heimischen Teams

(rsn) - Die vier WorldTour-Teams Lotto Soudal, Giant-Alpecin, LottoNL-Jumbo und Etixx-Quick-Step) führen beim 10. Münsterland Giro die Liste der 18 teilnehmenden Mannschaften an. Zu den sechs Zweitd

02.10.2015Martin: Der Sattel entschied nicht über Sieg oder Niederlage

(rsn) - Tony Martin sucht keine Entschuldigungen für sein enttäuschendes Abschneiden im Zeitfahren der Straßen-WM. Statt als Top-Favorit Gold zu holen, war der Eschborner zum ersten Mal seit 2008 o

28.09.2015Richmond feiert überschwänglich verdiente Weltmeister

(rsn) - Die Weltmeisterschaften haben in Richmond Spuren hinterlassen und werden das Bild der Stadt noch einige Zeit prägen. Nicht nur, weil die entspannten Südstaatler keine Eile haben, die Absperr

28.09.2015Kwiatkowski: „Es war zu schnell für mich"

(rsn) – Nach der missglückten Mission Titelverteidigung überwog bei Michal Kwiatkowski die Enttäuschung. Der 25-jährige Pole, der sich im letzten Jahr im nordspanischen Ponferrada das begehrte R

28.09.2015US-Boys zwar ohne Medaille, aber mit großer Show

(rsn) – Auch ohne ausgemachten Mit-Favoriten ließen die US-Amerikaner bei der Heim-WM in Richmond nichts unversucht, um im Straßenrennen der Männer an eine der begehrten Medaillen heranzukommen.

28.09.2015Valverde mit Platz fünf in Richmond zufrieden

(rsn) - In den vergangenen zwölf Jahren war Alejandro Valverde einer der erfolgreichsten Teilnehmer und für das spanische Team meist eine Bank. Seit 2003 sammelte er zwei Silber- und vier Bronzemeda

28.09.2015Degenkolb: „Ich habe die Nerven verloren"

(rsn) – Auch im 49. Jahr nach Rudi Altigs WM-Titel gingen die Deutschen im Kampf um das Regenbogentrikot leer aus. Kapitän John Degenkolb rollte nach 261,4 Kilometern beim überragend herausgefahre

28.09.2015Im Augenblick des Sieges sorgt sich Sagan um Europa

(rsn) - Diese Seite kannten wir von Peter Sagan noch nicht! Eine Seite, die uns mit Hochachtung auf den frischgebackenen Weltmeister blicken lässt!Der Peter Sagan, der sich als Selbstdarsteller wie e

28.09.2015Perfektes Teamwork, aber Oranje geht im WM-Straßenrennen leer aus

(rsn) – Kein Zweifel: Das niederländische Team war am Sonntag im WM-Straßenrennen von Richmond das aktivste von allen, fuhr meistens mit fünf, sechs Mann an der Spitze des Feldes, um nicht nur di

28.09.2015Haller konnte Katusha nicht zeigen, dass er es drauf hat

(rsn) – Platz 26 im WM-Straßenrennen von Richmond war nicht das, was sich Marco Haller vorgestellt hatte. Der 24 jahre alte Österreicher war mit großen Ambitionen angetreten, nachdem er sich sech

28.09.2015Navardauskas: „WM-Bronze mehr wert als der Tour-Etappensieg"

(rsn) – Ramunas Navardauskas hat als Dritter des Straßenrennens von Richmond (USA) nicht nur viele Beobachter überrascht, sondern dem erst 1991 unabhängigen Litauen die erste Medaille bei einer S

Weitere Radsportnachrichten

13.12.2025Gee kurz vor Unterschrift bei Lidl - Trek?

(rsn) – Derek Gee-West scheint vor einer Vertragsunterzeichnung bei Lidl – Trek zu stehen. Der Kanadier, der seit seiner Hochzeit im Oktober einen Doppelnamen trägt, wurde zwar am Freitag nicht a

13.12.2025Nach leiser Kritik bekommt Tudor ein neues Zeitfahrrad

Tudor Pro Cycling war mit dem aktuellen Zeitfahrmaterial seines Sponsors BMC nicht ganz glücklich: Der Markt für reine Zeitfahrräder unter den Hobby-Straßenradsportlern ist verschwindend gering. T

12.12.2025Canyon spendiert van der Poel eine frische Lackierung

(rsn) - Laut Canyon geht die Geschichte folgendermaßen: 2017 hatte man zum ersten Mal ein Cyclocross-Carbonrad, das Canyon Inflite, entwickelt und wollten ein dazu passendes Cyclocross-Team. Ziemlic

12.12.2025Lidl-Trek-Neuzugang Ayuso will bei der Tour aufs Podium

(rsn) – Mit ziemlich genau einer halben Stunde Verspätung trat Juan Ayuso beim Medientag seiner neuen Mannschaft Lidl – Trek in Delia vor die anwesenden Journalisten. Die hatten zwar 30 Minuten a

12.12.2025Van der Poel: “Sollte reichen, um sofort um den Sieg mitzufahren“

(rsn) – Drei Monate nach seinem bisher letzten Renneinsatz – Platz 29 bei der Mountainbike-WM – brennt Mathieu van der Poel darauf, wieder in den Wettbewerbsmodus umzuschalten. “Ich fühle mic

12.12.2025Die Trikots der WorldTour-Teams für die Saison 2026

(rsn) - Wie sieht das Peloton 2026 aus? Welche Farben werden in der kommenden Saison vorherrschend sein? Nach und nach stellen die WorldTour-Rennställe ihre Trikots für das neue Jahr vor - den Anfan

12.12.2025Auf welchen Rädern sind die Frauen 2026 unterwegs?

(rsn) - Bei den Profiteams der Frauen fühlen sich offenbar alle Hersteller bei ihren aktuellen Partnern wohl. Zumindest wechselt oder verlässt keine Radmarke das Team. Veränderungen gibt es nur, we

12.12.202556 Fahrerinnen und Fahrer: Movistar stellt seine Teams vor

(rsn) – Insgesamt 56 Radsportler und Radsportlerinnen, verteilt auf das Männer-, das Frauen und das neu gegründete Nachwuchsteam, präsentierten sich am Donnerstag im Palau de les Arts von Valenci

12.12.2025Quereinsteigerin verdiente sich Respekt im WorldTour-Feld

(rsn) – Aus Bonaduz in der Nähe von Chur stammt Ginia Caluori, die in diesem Jahr nicht nur auf der Straße ihre ersten Topresultate einfahren konnte, sondern auch auf dem Mountainbike - und das al

12.12.2025Visma verlängert vorzeitig mit Top-Talent Brennan

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

12.12.2025Nur ein Sieg fehlte zur perfekten ersten Profisaison

(rsn) – 58 Renntage weist unser Statistikpartner firstcycling.com für Tim Torn Teutenbergs erstes Profijahr bei Lidl – Trek aus. 27 Mal landete er dabei unter den ersten Zehn. Eine herausragen

12.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2025

(rsn) – Seit dem Jahr 2013 blicken wir am Ende der Straßenradsaison neben der Jahresrangliste der Männer auch auf das Jahr der Frauen mit entsprechendem RSN-Ranking zurück. Berücksichtigt werden

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)