WM: Gerrans ohne Erfolgserlebnis nach Richmond

Matthews fordert bei den Australiern Kapitänsrolle für sich ein

Foto zu dem Text "Matthews fordert bei den Australiern Kapitänsrolle für sich ein"
Michael Matthews (Orica-GreenEdge) | Foto: Cor Vos

15.09.2015  |  (rsn) – Auch bei der diesjährigen WM zählt die australische Auswahl zu den aussichtsreichen Teams im Kampf um den Titel im Straßenrennen. Mit Simon Gerrans und Michael Matthews haben die „Aussies“ gleich zwei heiße Eisen im Feuer.

Doch zwischen den beiden Orica-GreenEdge-Teamkollegen besteht auch eine gewisse Rivalität, fühlen sie sich doch auf ganz ähnlichem Terrain zu Hause, was etwa beim diesjährigen Giro d’Italia auch schon zu Diskussionen geführt hat. Die dürfte Matthews, der auf die bisher erfolgreichste Saison seiner Karriere zurückblickt, mit seinen jüngsten Äußerungen befeuern, fordert er doch mehr oder minder unverblümt in Richmond die Kapitänsrolle für sich ein.

„Es ist eine große Gelegenheit für mich, dieses Jahr zu versuchen, das Regenbogentrikot zu holen. Ich werde 110 Prozent dafür geben und bin darauf mehr als je zuvor fokussiert. Ich hoffe, dass ich die Führungsrolle für Australien bekomme und zu 100 Prozent Unterstützung erhalte“, erklärte der 24-Jährige, der bereits 2010 – damals vor John Degenkolb – in seiner Heimat U23-Straßenweltmeister wurde und nun den Titel bei den Profis holen will.

„Dieses Jahr ist es ein gutes Rennen für mich, das mir wahrscheinlich am meisten liegt“, sagte Matthews mit Blick auf den Rundkurs von Richmond, der nicht nur eine Kopfsteinpflasterpassage, sondern auch mehrere Steigungen aufweist, die sich angesichts einer Streckenlänge von insgesamt knapp 260 Kilometern als zu schwer für die reinen Sprinter erweisen dürfte. Bei der Generalprobe wusste Matthews zu überzeugen, als er beim GP de Québec hinter Solosieger Rigoberto Uran (Etixx-Quick-Step) Zweiter wurde und sich dabei im Sprint gegen keinen geringeren als Alexander Kristoff (Katusha) durchsetzte.

Der gut zehn Jahre ältere Gerrans dagegen schaut auf eine von Verletzungen durchzogene Saison zurück, in der für ihn praktisch nichts zusammenlief. Nach einem Schlüsselbeinbruch in der Vorbereitung gab er erst im März beim Strade Bianche seine Premiere – die nach einem Sturz bereits frühzeitig beendet war. Es folgte ein weiterer Crash bei Lüttich-Bastogne-Lüttich sowie dem Giro d’Italia, bei dem er mit seinen Teamkollegen das Auftaktzeitfahren gewann und für einen Tag das Rosa Trikot trug, ehe er von Matthews nach der 2. Etappe abgelöst wurde. Die Italien-Rundfahrt beendete Gerrans ebenso vorzeitig wie die Tour de France – letztere nach seinem insgesamt vierten schweren Sturz in diesem Jahr, in dem er ohne persönliches Erfolgserlebnis blieb.

Matthews dagegen kommt auf fünf Siege, vier davon ausgesprochen hochwertig. So gewann er jeweils eine Etappe bei Paris-Nizza, der Baskenland-Rundfahrt, dem Giro d‘Italia sowie der Tour de Suisse. Nach einer missratenen Tour de France, bei er sich nach einem frühen Sturz in Paris ins Ziel quälte, aber in den Sprintankünften aufgrund seiner Verletzungen chancenlos blieb, hat der „Blink“ genannte Matthews seine zweite Saisonhälfte ganz auf die WM ausgerichtet, zu der er augenscheinlich in Topform antreten kann. „Alles, was ich derzeit tue, ist auf dieses Eintagesrennen ausgerichtet“, erklärte Matthews in Québec auf der Pressekonferenz nach dem Rennen.

Gerrans dagegen kann lediglich auf eine unauffällige Vuelta verweisen. Doch wird man den Routinier nicht unterschätzen dürfen: Gerrans wird alles daransetzen, ähnlich gut wie im vergangenen Jahr abzuschneiden, als er in Ponferrada hinter dem Polen Michal Kwiatkowski die Silbermedaille gewann.

Mehr Informationen zu diesem Thema

26.10.2015Kollegen nennen Sagans Gold-Fahrt spektakulärsten Moment 2015

(rsn) – Peter Sagans Solofahrt ins Regenbogentrikot bei der Straßen-WM in Richmond war nicht nur für viele Fans der spektakulärste Moment der Saison 2015. Auch mehrere seiner Konkurrenten nannten

03.10.2015Deutsches Saisonfinale mit zehn heimischen Teams

(rsn) - Die vier WorldTour-Teams Lotto Soudal, Giant-Alpecin, LottoNL-Jumbo und Etixx-Quick-Step) führen beim 10. Münsterland Giro die Liste der 18 teilnehmenden Mannschaften an. Zu den sechs Zweitd

02.10.2015Martin: Der Sattel entschied nicht über Sieg oder Niederlage

(rsn) - Tony Martin sucht keine Entschuldigungen für sein enttäuschendes Abschneiden im Zeitfahren der Straßen-WM. Statt als Top-Favorit Gold zu holen, war der Eschborner zum ersten Mal seit 2008 o

28.09.2015Richmond feiert überschwänglich verdiente Weltmeister

(rsn) - Die Weltmeisterschaften haben in Richmond Spuren hinterlassen und werden das Bild der Stadt noch einige Zeit prägen. Nicht nur, weil die entspannten Südstaatler keine Eile haben, die Absperr

28.09.2015Kwiatkowski: „Es war zu schnell für mich"

(rsn) – Nach der missglückten Mission Titelverteidigung überwog bei Michal Kwiatkowski die Enttäuschung. Der 25-jährige Pole, der sich im letzten Jahr im nordspanischen Ponferrada das begehrte R

28.09.2015US-Boys zwar ohne Medaille, aber mit großer Show

(rsn) – Auch ohne ausgemachten Mit-Favoriten ließen die US-Amerikaner bei der Heim-WM in Richmond nichts unversucht, um im Straßenrennen der Männer an eine der begehrten Medaillen heranzukommen.

28.09.2015Valverde mit Platz fünf in Richmond zufrieden

(rsn) - In den vergangenen zwölf Jahren war Alejandro Valverde einer der erfolgreichsten Teilnehmer und für das spanische Team meist eine Bank. Seit 2003 sammelte er zwei Silber- und vier Bronzemeda

28.09.2015Degenkolb: „Ich habe die Nerven verloren"

(rsn) – Auch im 49. Jahr nach Rudi Altigs WM-Titel gingen die Deutschen im Kampf um das Regenbogentrikot leer aus. Kapitän John Degenkolb rollte nach 261,4 Kilometern beim überragend herausgefahre

28.09.2015Im Augenblick des Sieges sorgt sich Sagan um Europa

(rsn) - Diese Seite kannten wir von Peter Sagan noch nicht! Eine Seite, die uns mit Hochachtung auf den frischgebackenen Weltmeister blicken lässt!Der Peter Sagan, der sich als Selbstdarsteller wie e

28.09.2015Perfektes Teamwork, aber Oranje geht im WM-Straßenrennen leer aus

(rsn) – Kein Zweifel: Das niederländische Team war am Sonntag im WM-Straßenrennen von Richmond das aktivste von allen, fuhr meistens mit fünf, sechs Mann an der Spitze des Feldes, um nicht nur di

28.09.2015Haller konnte Katusha nicht zeigen, dass er es drauf hat

(rsn) – Platz 26 im WM-Straßenrennen von Richmond war nicht das, was sich Marco Haller vorgestellt hatte. Der 24 jahre alte Österreicher war mit großen Ambitionen angetreten, nachdem er sich sech

28.09.2015Navardauskas: „WM-Bronze mehr wert als der Tour-Etappensieg"

(rsn) – Ramunas Navardauskas hat als Dritter des Straßenrennens von Richmond (USA) nicht nur viele Beobachter überrascht, sondern dem erst 1991 unabhängigen Litauen die erste Medaille bei einer S

Weitere Radsportnachrichten

13.08.2025Vliegen beendet Karriere, Vermaerke zu UAE

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

13.08.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

12.08.2025Uijtdebroeks will es langsam angehen lassen und “lernen zu gewinnen“

(rsn) – Cian Uijtdebroeks hat sich bei der Tour de l`Ain zurückgemeldet. Mit seinem Erfolg bei der schweren Rundfahrt durch Frankreich, die ihm seine ersten beiden Profisiege bescherte, hat sich de

12.08.2025Pedersen krönt sich zum König von Bornholm

(rsn) – Das Resultat kommt nicht unbedingt überraschend, der Etappenverlauf schon eher. Mads Pedersen (Lidl – Trek) ist mit einem Sieg in die Dänemark-Rundfahrt (2.Pro) gestartet. Dabei pokerte

12.08.2025Consonni gewinnt Auftakt der Polen-Rundfahrt

(rsn) – Chiara Consonni (Canyon – Sram – zondacrypto) hat den Auftakt der Polen-Rundfahrt der Frauen (2.1) gewonnen. Rund um Zamosc nahe der Grenze zur Ukraine gewann die Italienerin den Massens

12.08.2025Kitzki zieht die Handbremse: Wenn die Angst mitfährt

(rsn) – Mit nur 21 Jahren hat Louis Kitzki seine Karriere beendet. Am Montag verkündete das deutsche Nachwuchstalent in den Sozialen Medien seinen Rücktritt – und ließ dabei tief blicken. "Ohne

12.08.2025Hamburger Cyclassics im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(ran) - Die Cyclassics in Hamburg sind seit Jahren fester Bestandteil des WorldTour-Rennkalenders. Das meistens Ende August ausgetragene Rennen kommt den Sprintern entgegen, auch wenn im Finale mehrm

12.08.2025Fürsprecher Hushovd: Trondheim für Start der Tour de France 2030 im Gespräch

(rsn) – So langsam kommen sie alle aus der Deckung. Nachdem sich Dresden und Mitteldeutschland als Kandidat für den Grand Départ 2030 zuletzt nochmal etwas lauter ins Spiel gebracht haben, wird nu

11.08.2025McNulty widmet Sieg in Polen verletztem Teammitglied

(rsn) – Brandon McNulty (UAE – Emirates – XRG) feierte mit dem Gesamtsieg bei der Tour de Pologne (2. UWT) seinen ersten Rundfahrten-Sieg bei einem WorldTour-Rennen. Im Augenblick des Triumphs

11.08.2025Tour de Romandie Féminin im Rückblick: Die ersten drei Jahre

(ran) - Während die Tour de Romandie der Männer seit Jahren fester Bestandteil des Kalenders ist, existiert die Tour de Romandie Féminin erst seit 2022. Radsport-news.com blickt auf die ersten Aus

11.08.2025“Zeit für etwas Neues“ – Evenepoel über Red-Bull-Wechsel

(rsn) – Remco Evenepoel hat sich bislang noch nicht ausführlich zu seinem Wechsel von Soudal – Quick-Step zu Red Bull-Bora-hansgrohe geäußert. Der Doppel-Olympiasieger ging nach Abschluss des

11.08.2025Gianetti: “Pogacar zu sein ist schön, aber nicht einfach“

(rsn) – Mauro Gianetti, der Teamchef von UAE – Emirates – XRG hat sich zum kommenden Rennkalender und zum Vuelta-Verzicht von Tadej Pogacar geäußert. Am Ende der Tour de Pologne sagte er gege

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Maurice (2.2, 000)
  • Tour of Szeklerland (2.2, ROU)
  • PostNord Tour of Denmark (2.Pro, DEN)