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03.09.2015 | (rsn) - Sie scheinen zur größten Gefahr im Profi-Peloton zu werden: die Begleitfahrzeuge. Auf der 11. Etappe der Vuelta a Espana hat es in Andorra nur vier Tage nach dem Zusammenstoß von Peter Sagan mit einem Motorrad schon wieder einen solchen Vorfall gegeben - und zwar schon wieder mit einem Fahrer von Tinkoff-Saxo: Sergio Paulinho musste die Vuelta aufgeben.
"Paulinho war allein vorne, als das Feld sich dem ersten Berg näherte, etwa drei Kilometer nach dem Start", heißt es in einem Team-Statement. "Kurz bevor es bergauf ging, fuhr er schnell durch eine Rechtskurve und kam nah an ein TV-Motorrad heran, das vor ihm in der Straßenmitte fuhr und die Sicherheitsregeln brach. Der Fahrer hat keine Anstalten gemacht, eine Kollision zu vermeiden, blieb auf seiner Linie und berührte Paulinho am linken Bein."
Der Portugiese stürzte zwar nicht, fing aber stark an zu bluten. Er wurde vom Rennarzt verbunden und fuhr zunächst weiter, doch kurz vor dem Gipfel des Collada de Beixalis wurden die Schmerzen zu groß und er gab auf. Schon am Samstag war Sagan im Etappenfinale von einem Motorrad zu Boden gebracht und verletzt worden, so dass er am Sonntag nicht mehr antreten konnte.
"Auf Grund der Ernsthaftigkeit der beiden Vorfälle bei der Vuelta a Espana wird das Team nun prüfen, ob es noch sicher genug ist, unter den aktuellen Bestimmungen weiterhin Rennen zu fahren", heißt es in der Pressemitteilung des Teams nun. Teambesitzer Tinkov drückte auf Twitter eindeutige aus, was das bedeutet: "Ich denke jetzt darüber nach, das Team von der Vuelta zurückzuziehen und die ASO zu boykottieren. Die zahlen uns kein Geld für das Rennen und beschädigen sogar unsere Fahrer."
Allerdings schob der Russe die Verantwortung in der Entscheidung, ob seine Fahrer das Rennen nun tatsächlich alle verlassen sollen, von sich weg. "Ich bin dafür. Jetzt ist es am Tinkoff-Management, das zu entscheiden. Mal sehen, ob meine Jungs die Eier dafür haben", twitterte er am späten Mittwochabend.
Bereits vor Paulinhos Vuelta-Aus hatte Tinkoff-Saxo von der Vuelta Schadensersatz wegen des Unfalls von Sagan gefordert. Man verlange eine öffentliche Entschuldigung sowie eine Spende an eine Wohltätigkeitsorganisation nach Sagans Wahl, heißt es in einem weiteren Team-Statement. Sagans Abschneiden bei der Vuelta sei grundlegend für den Erfolg des Teams bei der Spanien-Rundfahrt gewesen.
Die Vorfälle um Paulinho und Sagan sind bei weitem nicht die ersten ihrer Art in dieser Saison. Erst Anfang August war der Belgier Greg Van Avermaet (BMC) beim Clasica San Sebastian im letzten Anstieg umgefahren worden, als er allein an der Spitze fuhr. Bei der Flandern-Rundfahrt kam es im April außerdem zu zwei Unfällen mit Begleitautos, die Jesse Sergent (Trek) und Sebastien Chavanel (FDJ) zu Fall brachten.
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