Spanier gewinnt 4. Vuelta-Etappe

Erste Duftmarke von Valverde, Chavez bleibt in Rot

Von Daniel Brickwedde

Foto zu dem Text "Erste Duftmarke von Valverde, Chavez bleibt in Rot"
Alejandro Valverde (Movistar) gewinnt die 4. Etappe der Vuelta

25.08.2015  |  (rsn) - Alejandro Valverde (Movistar) hat ein erstes Ausrufezeichen bei der 70. Vuelta a Espana gesetzt und die 4. Etappe gewonnen. Der Spanier war im Bergauf-Sprint nach 209,6 Kilometern zwischen Estepona und Vejer de la Frontera der Stärkste und siegte vor Peter Sagan (Tinkoff-Saxo) und Daniel Moreno (Katusha). Esteban Chavez (Orica GreenEdge) verteidigte sein Führungstrikot.

Der Beginn der Vuelta hält für jeden etwas bereit: Waren auf der 2. Etappe die Kletterer im Vorteil, wurden auf der 3. Etappe die Sprinter begünstigt und schließlich folgte auf der 4. Etappe eine Ankunft für die Puncheur. Das Teilstück sparte nach über 200 flachen Kilometern ohne Bergwertung das Schwerste bis zum Schluss auf: ein vier Kilometer kurzer, aber steiler Anstieg zum Tagesziel mit durchschnittlich 12 Prozent Steigung und mit Maximalpassagen von 18 Prozent. Eine Ankunft für einen Fahrer mit explosiven Sprintfähigkeiten. Und die stellte einmal mehr Alejandro Valverde unter Beweis.

„Ich wusste, dass Sagan an meinem Hinterrad war und auch, wie stark er bei solchen Ankünften ist. Aber 200 Meter vor dem Ziel wusste ich, dass es mein Sieg wird", so der Spanier, der in Vejer de la Frontera den insgesamt achten Vuelta-Etappenerfolg seiner Karriere feierte.

Mit seinem Antritt riss er die entscheidende Lücke zu Peter Sagan, die der Slowake nicht mehr schließen konnte. „Ich war an Valverdes Hinterrad, aber er zog davon. Ich konnte nicht viel machen. Ich hatte heute einfach nicht die Beine", so Sagan.

Sein Team Tinkoff-Saxo investierte während der Etappe wieder viel Arbeit im Wind, doch anders als am Vortag zahlte sich das diesmal nicht aus – für Sagan blieb letztendlich nur Platz zwei. „Es war ein heißer Tag und ich habe viel Zeit mit meinem Team an der Spitze verbracht. Ich bat Movistar um Hilfe, aber sie waren nicht interessiert", sagte Sagan nach der Etappe. Bereits am Vortag hatte er die mangelnde Unterstützung für Tinkoff moniert.

Etappendritter wurde Daniel Moreno (Katusha). Dahinter erreichte Nicolas Roche (Sky) das Ziel. Der Ire, der zwei Kilometer vor dem Ziel mit Samuel Sanchez (BMC) attackierte, hatte den Tagessieg vor Augen, musste sich aber 50 Meter vor dem Ziel der Meute um Valverde geschlagen geben. Mit Platz vier verpasste er zudem eine Zeitbonifikation und konnte seinen Rückstand in der Gesamtwertung auf Leader Chavez nicht verringern. Der Kolumbianer erreichte als Zehnter das Ziel und verteidigte seine Gesamtführung. Zweiter bleibt Tom Dumoulin (Giant/+0:05), der zeitgleich mit Chavez den Zielstrich überquerte, Roche folgt mit 15 Sekunden Rückstand. Valverde verbesserte sich mit dem Tageserfolg auf Platz vier (+0:25).

Chris Froome (Sky), Nairo Quintana (Movistar), Fabio Aru (Astana) Joaquim Rodriguez (Katusha) und Tejay van Garderen (BMC) hielten sich ebenfalls schadlos und wurden mit derselben Zeit wie der Tagessieger gewertet. Für Letzteren hielt die Etappe allerdings einen Schreckmoment bereit: 33 Kilometer vor dem Ziel war der US-Amerikaner in einen Sturz verwickelt und lag zeitweise über eine Minute hinter dem Hauptfeld. Am Ende schaffte er jedoch mithilfe seiner Teamkollegen wieder den Anschluss an die Gruppe.

Das Renngeschehen bestimmte lange eine sechsköpfige Spitzengruppe. Anders als an den Vortagen lagen Mickael Delage (FDJ), Bert Jan Lindeman (LottoNL), Nikolas Maes (Etixx-Quick Step), Jimmy Engoulvent (Europcar), Kristijan Durasek (Lampre-Merida) und Markel Irizar (Trek) lange aussichtsreich im Rennen. Ab Kilometer Null starteten sie ihre Flucht und hatten zwischenzeitlich einen Vorsprung von mehr als 13 Minuten zu ihren Gunsten. Doch so schnell ihr Zeitpolster anwuchs, so schnell wurde es unter dem Tempodiktat des Hauptfeldes auch wieder zugefahren. Unter den Verfolgern befanden sich zu viele Teams, die es auf das Etappenfinale abgesehen hatten. Ein letzter verzweifelter Angriff von Engoulvent und Irizar war elf Kilometer vor dem Ziel beendet.

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Mehr Informationen zu diesem Thema

11.12.2015Boeckmans: "Ich wäre sechsmal fast gestorben"

(rsn) – Kris Boeckmans (Lotto Soudal) hat sich bei seinem schweren Sturz auf der 8. Etappe der Vuelta a Espana offenbar viel schwerer verletzt als bisher nach außen drang. „Ich wäre sechsmal fas

20.09.2015Dumoulin veröffentlicht seine Vuelta-Leistungsdaten

(rsn) – Tom Dumoulin (Giant-Alpecin) war die Entdeckung der diesjährigen Spanien-Rundfahrt. Bis zum vorletzten Tag führte der Niederländer die Gesamtwertung der Vuelta an, eher er noch auf den se

14.09.2015Hansen: Rekordjagd, „bis ich vom Rad falle"

(rsn) – Zu einem zweiten Etappensieg nach 2014 hat es für Adam Hansen bei der am Sonntag zu Ende gegangenen Vuelta a Espana nicht gereicht. Doch die 70. Auflage der letzten großen Rundfahrt des Ja

14.09.2015Rodriguez mit 36 bei der Vuelta so gut wie nie

(rsn) – Bei der Vuelta-Siegerehrung am Sonntagabend in Madrid stand natürlich Gesamtsieger Fabio Aru (Astana) im Mittelpunkt des Interesses. Aber auch Joaquim Rodriguez hatte allen Grund zum Strahl

13.09.2015Degenkolb sorgt bei der Vuelta für Versöhnung und Krönung

(rsn) - Fast vier Monate ist es her, dass John Degenkolb in Nürnberg die abschließende 5. Etappe der Bayern-Rundfahrt gewann und dort seinen bisher letzten Saisonsieg einfuhr. Bei der Tour und der V

13.09.2015Degenkolb schlägt in Madrid zu, Aru Gesamtsieger

(rsn) – John Degenkolb (Giant - Alpecin) hat am letzten Tag der 70. Vuelta a España doch noch zugeschlagen. Der 26 Jahre alte Frankfurter hatte am Ende der abschließenden 21. Etappe über 98,8 Ki

13.09.2015Majka stellt Jaskulas Grand Tours-Rekord ein

(rsn) - Rafal Majka muss auf der heutigen Etappe der Spanien-Rundfahrt nur ins Ziel kommen, dann hat er den dritten Platz in der Gesamtwertung sicher. Der 25-jährige Kletterspezialist würde damit de

13.09.2015Dumoulin: „Die Vuelta war für mich einen Tag zu lang"

(rsn) – Am Freitag noch wähnte man Tom Dumoulin (Giant-Alpecin) auf dem besten Weg zum Vuelta-Gesamtsieg, nachdem er der Konkurrenz im Finale der 19. Etappe einige Sekunden abgenommen hatte. Doch a

13.09.2015Aru: „Wir hatten gesehen, dass Dumoulin müde war"

(rsn) - Die Vuelta begann für Astana mit einem Betrugsversuch und endete in einem Freudentaumel. Ausgelassen schlug Fabio Aru seinem Teamkollegen Luis Leon Sanchez kurz vor dem Überqueren der Zielli

12.09.2015Astana fährt Dumoulin in die Krise und Aru zum Vuelta-Sieg

(rsn) - Auf den allerletzten Drücker haben Fabio Aru und das Team Astana das Ruder herum und die Vuelta doch noch an sich gerissen. Mit einer beeindruckenden Teamleistung fuhren die Hellblauen auf de

12.09.2015Aru vor Vuelta-Sieg, Dumoulin bricht völlig ein

(rsn) - Fabio Aru (Astana) steht vor dem Gewinn der 70. Vuelta a Espana. Der Italiener hat am vorletzten Tag der Rundfahrt das Rote Trikot von Tom Dumoulin (Giant-Alpecin) übernommen und den NiederlÃ

12.09.2015Dumoulin: Erleben wir heute die Geburt eines großen Fahrers?

(rsn) - Von San Lorenzo de El Escorial nach Cercedilla (175,8 km). Für Spitzenreiter Tom Dumoulin (Giant-Alpecin) und seine Herausforderer ist es die ultimative Etappe der 70. Vuelta a Espana. Erlebe

Weitere Radsportnachrichten

23.04.2024Kletterspektakel mit gehörigem Zeitfahr-Einschlag

(rsn) – Die Tour de Romandie war einst die letzte große und wichtige Vorbereitungs-Rundfahrt für den Giro d´Italia. Giro-Favoriten entschieden sich damals zwischen der Schweizer Rundfahrt und dem

23.04.2024Startliste zum Prolog der 77. Tour de Romandie

(rsn) – Der Schweizer Nationalfahrer Luca Jenni eröffnet um 14.50 Uhr den Prolog zur 77. Tour de Romandie (2.WWT). Der nur 2,3 Kilometer lange Parcours von Payerne ist zwar bretteben, dürfte mit s

23.04.2024Tour de Romandie im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) - Die sechstägige Tour de Romandie (2.UWT) hält traditionell für jeden Fahrertypen etwas bereit. Ob Kletterer oder Zeitfahrspezialisten, Sprinter oder Klassikerjäger - sie alle bekommen ihr

23.04.2024Tour de France Femmes ohne Vorjahreszweite Kopecky

(rsn) – Die Vorjahreszweite Lotte Kopecky (SD Worx-Protime) wird auf die am 12. August in Rotterdam beginnende 3. Tour de France Femmes verzichten. Stattdessen wird sich die Weltmeistern auf die Oly

23.04.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

22.04.2024Highlight-Video der 2. Etappe der Türkei-Rundfahrt

(rsn) – Max Kanter (Astana Qazaqstan) hat nach der 2. Etappe der 59. Türkei-Rundfahrt (2.Pro) seinen ersten Profisieg bejubeln können. Der 26-jährige Deutsche setzte sich über 190 Kilometer von

22.04.2024Tour of Turkiye: Taktischer Fehler kostete Dorn das Bergtrikot

(rsn) – Auch auf der 2. Etappe der Tour of Türkiye (2.Pro) haben die deutschen Kontinental-Teams Bike Aid und Rembe Sauerland das Renngeschehen geprägt. Auf dem 190 Kilometer langen Teilstück zw

22.04.2024Kanter sprintet bergauf zu seinem ersten Profisieg

(rsn) – Max Kanter (Astana Qazaqstan) hat auf der 2. Etappe der 59. Türkei-Rundfahrt (2.Pro) seinen ersten Profisieg eingefahren. Der 26-jährige Deutsche setzte sich über 190 Kilometer von Kemer

22.04.2024Wiebes wie Kopecky bis Ende 2028 bei SD Worx – Protime

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder RÃ

22.04.2024SD Worx - Protime: Sponsoren bleiben an Bord

(rsn) – Bei den Ardennenklassikern blieb das erfolgsverwöhnte Team SD Worx – Protime ohne Sieg. Dafür allerdings konnte der niederländische Frauen-Rennstall am Tag nach Lüttich-Bastogne-Lütti

22.04.2024Van der Poel: “Auch in Top-Form kann ich Tadej nicht folgen“

(rsn) – Auch wenn es nicht zum dritten Sieg bei einem Monument in dieser Saison reichte, gehörte Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) zu den Gewinnern des 110. Lüttich-Bastogne-Lüttich.

22.04.2024Bernal auf allerbestem Weg zurück in die Weltspitze

(rsn) – Am Ende stand für Egan Bernal (Ineos Grenadiers) in Lüttich der 21. Platz auf der Ergebnisliste. Doch das Resultat an sich spiegelte kaum wider, wie stark der Kolumbianer bei seinem Debüt

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de Romandie (2.UWT, SUI)