Renndirektor Vegni will keine „kontroversen Fahrer"

CCC Sprandi: Giro nur bei Verzicht auf Rebellin und Schumacher?

Von Wolfgang Brylla

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Davide Rebellin (CCC Sprandi) | Foto: Cor Vos

04.02.2015  |  (rsn) - Für die diesjährige Auflage der Italien-Rundfahrt hat das Team CCC Sprandi eine Wildcard erhalten. Die Entscheidung des Organisator RCS Sport zugunsten des polnischen Zweitdivisionärs kam insofern überraschend, als der Mannschaft Colombia, die in den beiden vergangenen Jahren am Giro d’Italia teilnahm, die besseren Chancen zugebilligt worden waren.

Natürlich war Claudio Corti, Manager der kolumbianischen Equipe, über die Entscheidung alles andere als erfreut. „Ich denke, dass wir es verdient gehabt hätten, beim Giro wieder dabei zu sein. In diesem Jahr werden Mannschaften am Start stehen, die aufgrund von ethischen oder sportlichen Kriterien überhaupt dort nicht auftreten sollten“, bemängelte Corti und spielte dabei vor allem auf den Rennstall CCC Sprandi an.

In den Reihen des Teams aus Niederschlesien findet man nämlich zwei Rennfahrer, die in der Vergangenheit Doping-Schlagzeilen gemacht haben: Davide Rebellin und Stefan Schumacher. Sowohl der 43 Jahre alte Italiener als auch der zehn Jahre jüngere Deutsche, der zu dieser Saison zur Mannschaft von Piotr Wadecki stieß, haben ihre Strafen allerdings schon lange abgesessen. Zumindest theoretisch stünde ihrer Teilnahme am Giro nichts im Wege.

Die Wirklichkeit könnte dagegen ganz anders aussehen. Giro-Renndirektor Mauro Vegni nämlich gab unumwunden zu, dass er nichts dagegen hätte, wenn das Duo im Mai zu Hause bleiben würde. „Ich mache keinen Hehl daraus, dass ich mir einen Giro ohne kontroverse Fahrer wünsche. Allerdings kann ich niemandem, keiner Mannschaft vorschreiben, wie sie ihr Aufgebot aufstellen soll“, sagte der Italiener.

Allerdings gibt es Gerüchte, dass CCC Sprandi vor die Alternative gestellt wurde, entweder auf Rebellin und Schumacher zu verzichten oder im Kampf um die Giro-Wildcard leer auszugehen. Sowohl das Team als auch RCS Sport wollten dazu keine Stellung nehmen. Beide weisen darauf hin, dass bis Mai noch alles passieren könne. Es steht jedoch fest, dass CCC Sprandi in Italien von Sylvester Szmyd angeführt wird, der jahrelang als Edelhelfer für italienische Weltklasse-Teams fuhr.

Vielleicht ein interessanter Fingerzeig: Für die derzeit stattfindende Dubai-Tour, die ebenfalls von RCS Sport organisiert wird, nominierte CCC Sprandi weder Schumacher noch Rebellin. Beide werden stattdessen bei französischen Rennen mit von der Partie sein. Sollte das Duo auch beim Radsport-Monument Mailand-Sanremo fehlen, kann man annehmen, dass es auch bei der Italien-Rundfahrt nicht anders sein wird.

Rebellin hat zuletzt in einem Interview für Biciciclismo bereits angedeutet, dass er einen Bogen um den Giro machen werde – allerdings aus rein sportlichen Gründen. „Ich habe völlig andere Prioritäten. Ich peile die Klassiker an. Die Wildcard für den Giro freut mich sehr, weil wir als Mannschaft von Jahr zu Jahr besser aufgestellt und stärker sind. Zu diesem Zeitpunkt kann ich aber nicht mit 100-prozentigen Gewissheit sagen, ob ich dort starten werde. Ich müsste darüber noch mit meiner Teamleitung sprechen“, meinte der Routinier.

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